Der Mario (MusicAng3l) hatte via PN Fragen zu meinem AC10, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Vielleicht gibt es ja dazu auch noch andere Infos und Anregungen aus dem Forum.
Zunächst war die Frage zum cleanen Headroom bei den geänderten Vorstufenröhren. Meine Antwort:
Ich habe den AC10 mit den Originalröhren nicht auf cleanen Headroom getestet, weil es bei mir im Heimbetrieb vor allem auf möglichst nachbarschonenden, leisen Betrieb ankommt. Außerdem habe ich inzwischen so viele verschiedene Röhrenkombis in der Vorstufe probiert, dass ich dabei in der Erinnerung ein bisschen die Orientierung verloren habe.
Die Unterschiede in Lautheit und Klang sind oft gering. Vor allem habe ich nicht präzise herausgefunden, wie sich jeweils unterschiedliche Röhren in Pos. I und II auswirken.
Mit den zwei schwachen AU7 bin ich momentan sehr zufrieden. Für die Strat endet der Cleansound fast erst bei Gain auf volle Pulle, je nach Saitenanschlag. Mit kräftigen P90 sieht das schon etwas anders aus und auch mit relativ milden Classic 57 Humbuckern beginnt der VOX so ab Gain-Position 12-1 Uhr leicht zu zerren. Da ich stets die Leistungsminderung aktiviert habe, weiß ich aber nicht, wie sich bei voller Leistung der Speaker verhält, der ja auch Verzerrungen produzieren kann.
Gelegentlich werde mal 5751er Tubes versuchen, die auch weniger Gain haben und einen recht fetten Cleanton produzieren sollen. Das Ärgerliche an diesen Testreihen: es sammeln sich mit der Zeit etliche nicht ganz billige Röhren, die man wohl kaum noch verwenden wird. Na, sei’s drum. Hobby ist Hobby, gell.
Weitere Frage: „Das mit dem Stratsound und Gain voll auf klingt gut aber der Amp müsste jetzt auch leiser sein oder?
Weißt du zufällig ob es beim Speakertausch Probleme gab? In vielen Ami foren liest man oft, dass die Röhren bzw. gesamte Amp Chassis gegen andere Speaker als den Stock speaker stößt.“
Auch dazu muss ich sagen, dass ich Lautstärkeunterschiede nach dem Austausch der Preamp Tubes nicht genau beurteilen kann, weil eben stets die Leistungsreduzierung läuft und ich hier keine Möglichkeit habe, den Amp mal wirklich laut zu fahren. Versuchsweise hatte ich auch mal schwächere Endstufenröhren drin (EL 844). Das war natürlich etwas leiser, hatte aber für Hi-Gain in der Vorstufe nicht den gewünschten Effekt. Ich habe dann entschieden, auf den beliebten rotzigen VOX-Sound zu verzichten und Zerre eben übers Pedalboard oder das Tonelab zu generieren. Trotzdem ist der kleine AC10 eine schöne Alternative zum Fender Princeton Reverb, der mit seinem ebenfalls nur 10“ großen Speaker eine ganz andere Klangwelt eröffnet.
Und was die Sache mit dem Austauschspeaker betrifft, so war das überhaupt kein Problem. Bei der vorherigen Recherche hatte ich gelesen, dass ein Händler den AC10 auch mit einem Celestion G10 Greenback-Upgrade anbietet, dessen Korb 102 mm tief ist. Also habe darauf geachtet, dass mögliche Austauschkandidaten diese Maß (oder rd. 4 Zoll) nicht überschreiten. Der G10N-40 passt perfekt. Auch ein Ten 30 oder ein Jensen 10“ Falcon 40 würden gehen. Und vielleicht passen auch Celestion G10 Vintage oder Eminence Legend 10516, obwohl die rd. 2 mm mehr haben.