Von Tasten auf Knopf umsteigen - Erfahrungen

  • Ersteller Klangbutter
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Ohne jetzt auf Details eingehen zu können, möchte ich den Faden nochmal in Schwung bringen.
Der Umsteiger, der den Ausschlag für das Thema hier gegeben hat, spielt nach wie vor und macht wirklich riesige Fortschritte:

Brahms Ungarischer Tanz Nr. 5
Andalusische Mazurka
Fluch der Karibik
Indifference
usw.

Inzwischen sind wir dazu übergegangen, in der Stunde Phrasen und ganze Lieder spontan übers Gehör zu nachzuspielen.
Dabei beobachte ich normale Versuche über alle 5 Reihen. Wenn er jedoch Zeit zum Nachdenken hat, baut er sich einen Fingersatz, der für seine Hand erstens super ergonomisch liegt, andererseits aber auch über große Strecken linear verläuft.
ZB: CDE liegt auf B Griff 3.Reihe, 1. Reihe, 2. Reihe.
Er sucht sich dann prompt die Alternative aus ... C 3. Reihe, D 4. Reihe, E 5. Reihe und findet das ganz hervorragend weil es dann in einer Reihe liegt.

Er vermeidet immer seine sogenannten "Rösselsprünge" ... ein Begriff, mit dem er wohl die Bewegung der Pferd-Figur beim Schachspiel meint.
Gut ... hat ja bekanntlich alles vor und Nachteile, warum nicht. Ich suche dann immer überzeugende Gründe, warum die ersten Reihen zu bevorzugen sind.

Meiner Meinung nach gibt es zwei wichtige:
1. mehr Griffsicherheit durch eventuell möglichen Kontakt zum Griffbrett mit dem Handballen (nutzt er aber nicht, will ich auch nicht forcieren)
2. Die Linearität hat nach Reihe 5 sowieso schon ihr Ende gefunden und wenn man erst in der Mitte der Tastatur anfängt, bleibt der Anfang (Reihe 1 und 2) unter der Hand irgendwie verborgen. Man sieht sie nicht und kommt nicht ohne "Rösselsprung" heran.

Aber er diskutiert dann so lange, bis ich aufgeben muss, weil meine Argumente für ihn noch keine Bedeutung haben. Wir sprechen uns dann erst wieder, wenn es Probleme gibt, was bisher noch nicht der Fall war ;-)
Nur beim Brahms konnte ich ihn zum Glück von vorn herein überzeugen, an den beiden berühmten Sechzehntel-Stellen einen sequenziellen Fingersatz zu nehmen.
Also etwa 2343 2343 2343 2343, obwohl das dann im Zickzack verläuft. Oder 32323 obwohl da Tonwiederholungen enthalten sind.
Jeder Blattspieler nimmt für gewöhnlich 32211.

Also
C Bb Bb A A
4 3 3 2 2

statt
C Bb Bb A A
3 2 2 1 1


Falls jemand Argumente für bestimmte Fingersätze hat, die irgendwie mit dem Umstieg zu tun haben, bitte mal hier hinein!

Ich erkenne halt sehr deutlich, dass er immernoch (obwohl auf Knopf spielend) in Tasten-Einheiten denkt. Das passiert weniger, wenn er keine Zeit hat sich damit zu beschäftigen ... Das ist irgendwie lustig.
 
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Sehr interessant, was Du da beobachtest. Ich bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass man als ehemalige(r) Pianoakkospieler diese lineare Denkweise auch auf das Knopfinstrument übertragen kann.

Ich bin ja immernoch die absolut diletantische autodidaktisdche Anfängerin und habe keine Ahnung, ob das, was ich da so mache auch "richtig" ist, aber:

Ich versuche einfach deshalb möglichst in den ersten 3 Reihen zu bleiben, da ich so den eingeübten Fingersatz problemlos auf andere Tonarten übertragen kann. Ich übe (seit längerem bereits) ein persisches Stück in G-Moll (2.Reihe). Mein Mann hat es letztens zusammen mit seinem Freund gespielt ( mit Kamancheh und Tar) in D-Moll. Ich habe es auch in dieser Tonart probiert (4. Reihe, in der 1. hätte es mit diesem Fingersatz nicht funktioniert) und es klappte ganz gut, weil ich nicht über 4 Reihen geübt hatte.
Ansonsten hätte ich nur die Tonarten der 2. Reihe, in die ich wechseln könnte:

Ein Großer Berg, Ciska

Vielleicht wäre das ja auch ein Argument, das Deinen Schüler zum Nachdenken anregt, es doch eher mit hauptsächlich 3 Reihen zu versuchen.....

 
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Halli Hallo

Es ist sicherlich für einige von Interesse, hier Erfahrungen vom Umsteigen von Tasten - auf Knopfakkordeon zu schildern und zu lesen.
Btw., vom umgekehrten Weg (spielt jahrelang Knopf und träumt davon, endlich mal auf auf Taste umzusteigen) habe ich eigentlich noch nie etwas gehört ... warum eigentlich nicht?

.

Ich weiß nicht, ob das interessant ist, Du hast es ja gefragt….
mir erging es so, ich musste in der Jugend vom Knopfakkordeon auf Tasten umsteigen. Zwar nicht auf das Tastenakkordeon, sondern auf Keyboards.

Ich hatte als Kind nur Knopf gelernt und war eigentlich froh (als die Musikschule zu Ende war), das nicht mehr spielen zu müssen. Dann kam ich durch Zufall zu der Band, wo eben der Keyboarder fehlte, und da hieße es: „Mensch Du bist der richtige, Du kannst doch Knöppe drücken dann wirste diese Tasten hier auch schaffen…“.

Was soll ich sagen, das war schlimm damals am Anfang, der Gitarrist(wie peinlich!) zeigte mir wie man auf Tasten Akkorde greift.
Was soll ich mit der linken Hand machen? Wie greife ich da was, Fingersatz?? Oktav 10 Minuten lang greifen – aua!!! Das waren schwere Fragen für mich, einen Lehrer gab’s auch nicht in der Nähe usw. . Das war aber noch halbschlimm, denn die ersten Keyboards hatten keine Anschlagdynamik, somit konnte man unterschiedlich stark mit den Fingern greifen wie beim Akkordeon, da haben die Akkorde trotzdem gleich laut geklungen. Dann bekam ich für ein halbes Jahr ein Klavier nachhause zum „Üben“ – da wurde mir das ganze Ausmaß meiner „Rückständigkeit“ als Klavierspieler klar, - kein Akkord und keine auch so einfache Melodie hatte grade und gleichlaut geklungen….
Na ja ein guter Keyboarder ist aus mir nicht geworden, aber für einfache Sachen hatte damals gereicht. Ich bin eine Erfahrung reicher, ich kann heute sagen - das war eine sehr gute und interessante Zeit in meinem Leben!

Eins würde ich zufügen wollen, mein persönlicher Eindruck war und ist, dass mit der Pianotastatur es intuitiver ist eine Melodie nachzuspielen als bei den Knopfinstrumenten. Die Pianotastatur ist einfacher für einen Leien zu begreifen, die erfordert auch weniger Präzision im Greifen als eine Knopftastatur.

Grüße an Knopfdrücker!
 
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Alles sehr interessant !

Nach 50 Jahren Klavier habe ich ein gutes "Feeling" wie ich komplexe Akkorde greife bzw. spiele,

und wie man die modifiziert, alteriert und rhythmisch variiert - ohne Nachdenken,.

Das ist ja auch so, dass man diese Akkorde nicht mechanisch platt abgreift,

sondern die einzelnen Töne ganz differenziert klingen lässt - das ist ja gerade der Charme;

da steckt ganz viel Musike & feines drin, vor allen in den Nuancen.

Gerade m Akko funktioniert das gigantisch gut.

Also ein Plädoyer für die Taste - die hat auch was...................
 
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Nach 50 Jahren Klavier habe ich ein gutes "Feeling" wie ich komplexe Akkorde greife bzw. spiele,
und wie man die modifiziert, alteriert und rhythmisch variiert - ohne Nachdenken,.

Das spricht allein gegen SPÄTES Umsteigen, aber nicht gegen Umsteigen oder Knopf allgemein, denn da kann man dieses intuitive Feeling genauso entwickeln, insbesondere im Verlaufe von 50 Jahren.

Das ist ja auch so, dass man diese Akkorde nicht mechanisch platt abgreift,
sondern die einzelnen Töne ganz differenziert klingen lässt - das ist ja gerade der Charme;
da steckt ganz viel Musike & feines drin, vor allen in den Nuancen.
Gerade m Akko funktioniert das gigantisch gut.

Was ist da der Unterschied zwischen Knopf und Taste?
 
Das spricht allein gegen SPÄTES Umsteigen, aber nicht gegen Umsteigen oder Knopf allgemein
deshalb sage ich ja immer, was mich bei meiner Umsteigerei nervt ist, dass ich es nicht schon 10 Jahre früher in Angriff genommen habe - dann wäre ich jetzt nämlich 10 Jahre weiter ...
 
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Ja - genau - wobei manche Menschen da flexibel sind - und andere eben garnicht !

Mein Vater und mein Sohn, die sind supermusikalisch, spielen Instrumente sehr "intuitiv-spontan", nach Gehör & impulsiv, über Stunden in allen Variationen.

Bei mir ist alles optisch in die Festplatte iengebrannt, und ich habe dazu über die Jahrzehnte einige Variationen.

Eigentlich bin ich unmusikalisch, habe mit aber durch Fleiss über Jahrzehnte ein Reperetoire und einige Kniffe zugelgt,

musikalische Variabilität & Schwinguingsbreite recht mager.

(gleiche ich durch Gesang und Erfahrung über mehr als 50 Jahre aus - alle denken sponatn, "puuhh super", aber mehr bring ich dann auch nicht).


Switschen von Pianotastatur auf Knöpfe - für mich nicht mehr möglich.

Als Trompeter versuchte ich mal die Posaune, weil die so geschmeidig sein kann, dieses "Umdenken" theoretisch ganz klar, von Ventile auf Zug - spielerisch einfach nicht mehr hingekriegt.
Habe dann stattdessen zum Euphonium fürs Begleiten bzw. 3. Stimme gegriffen.

Ich glaube solche Umorientierungen können etliche, aber eben auch nicht jeder.
 
Grund: Textgröße auf Board-Standard geändert
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Ein neues Update.

Ohne Vorwarnung bedeutete mir mein diesen Thread auslösender Schüler heute, dass er sich nun ein Tasten-Akkordeon bestellt hat und das Knopf verkaufen will. :eek:

Ich möchte nicht von einem Schock meinerseits sprechen, denn eigentlich ist es mir egal. Aber ein wenig enttäuscht bin ich doch schon... :nix:

Er war 10 Monate eisenhart mit dem Knopf, sehr fleißig und hat riesige Fortschritte gemacht.
Über die ursprüngliche Motivation für Knopf hat er nie viel gesprochen. Der Grund war wohl, weil er es bei mir gesehen hatte. Er hielt es für eine gute Idee, als Schüler das gleiche System zu spielen. Trotzdem gab es immer mal Klagen von seiner Seite, der Umstieg auf Knopf wäre für ihn nicht wie deutsch - englisch sondern wie deutsch - hebräisch usw.
Er behauptet, all die schweren Stücke, die er inzwischen sehr gut auf Knopf spielt, hätte er auf Tasten ohne Weiteres vom Blatt gekonnt.

... ich habe ihn noch nie auf Tasten gehört und deshalb bleibe ich einigermaßen skeptisch. Der Unterricht geht weiter, ich werde mich also in der nächsten Stunde davon überzeugen lassen.

Er erwähnte immer wieder das BLATTSPIEL, er möchte zum berüchtigten Lagerfeuerabend einfach vom Blatt spielen können. Das scheint ihm sehr wichtig zu sein. Wichtiger jedenfalls, als komplexe Stücke zu perfektionieren und auswendig zu spielen. Wie gesagt, er ist um die 60 und spielt sein Leben lang durchweg Klavier, Gitarre, Geige, Flöte und wer weiß was noch alles...

Das Knopf hat er noch ... es bleibt also noch eine Weile spannend, für mich ist die Sache noch nicht ganz erledigt.
Ich wollte eigentlich noch ein Video aufzeichnen, welches meinen spontanen Fingersatz und einen optimierten Fingersatz einer andalusischen Mazurka zeigt. Das brauche ich wohl jetzt nicht mehr machen. Allerdings werde ich ihn noch ein wenig stacheln, ob die zuletzt auf Knopf gelernten Stücke auf Knopf nicht doch bequemer bleiben, wenn er es mit Taste vergleicht. (Säbeltanz und Indifference sind auf Tasten ziemlich akrobatisch)

Schade dass die Mazurka nicht ganz einfach ist, sonst hätte ich es hier gern als Song des Monats vorgeschlagen. Dabei hätte man schön Taste, Knopf und vielleicht diatonische Interpretationen bekommen.

Interessant ist auch, dass er heute Abend bei seinen musikalischen Freunden einen Vortrag über den Unterschied

Taste / Knopf
Akkordeon / Digital Akkordeon

hält und auf dem Knopf ein kleines Konzert spielt (3 oder 4 Stücke).:w00t:
 
Hallo Klangbutter,

wenn ich die Knopfler sehe & höre, dann (so mein bisheriger Eindruck),

(in den Alpen & auf Youtube, Erfahrung ca. 55 Jahre)

ging bzw. geht es da stets um Virtuosität & Geschwindigkeit.

Wer ist der Schnellste & der Virtuoseste..................


Mein Niveau ist sehr einfach, mit Gesang,

zunehmend stets abrufbar & optisch "memoriert"

und da ist die Pianotatstatur mehr als ausreichend, extrem viel Luft nach oben.

Da geht es vor allem darum, dass es gut klingt, rhythmisch, interessant, usw.


Gruss - Peter


Zeugs wie:
Mackie Messer
Reeperbahn
Ich brauche keine Millionen
Ich wollt ich wär....
Zuckerpuppe
Besame mucho
Hopsehuhn
Casatschok
Griechischer Wein
WEnn ich einmal reich wär
An der Donau
Wien, Wien
Hexenmahlzeit
und zunehmend noch einige Samba-Tango-Wiener-Englisches
 
Grund: Schriftgröße auf Board-Standard geändert
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Schade dass die Mazurka nicht ganz einfach ist, sonst hätte ich es hier gern als Song des Monats vorgeschlagen

unabhängig davon möchte ich Dich bitten,diese andalusische Mazurka hier für uns zu spielen,danke!
Vielleicht steigen ja dann noch einige Leute um.....
Erst heiß machen und dann den den Sch....einziehen.....:evil:

mit Gruß bluesy

Mein Niveau ist sehr einfach, mit Gesang,

Dann kann ich Dir eine einfache diatonische Einreiher bestens Empfehlen.Gerade weil Du ein Gefühl für den Gesang besitzt,wird Dir das Finden der richtigen Töne beim Ziehen und Drücken des Balgs leicht fallen.
Es kommt Dir dann fast so normal vor,wie das Ein-und Ausatmen mit Deiner Lunge.
Als langjähriger Tastenspieler hast Du sicher ,so wie ich auch, schon eine Klangvorstellung noch bevor Du den Ton spielst.
So wird es dann bald auch den 10 Knöpfen funktionieren.Du ahnst schon den Ton,und weißt dann vorweg,ob Du Drücken oder Ziehen musst.
Auf der Bassseite wird ja bei den beiden Balgbewegungen immer der richtige Klang erzeugt.
Du hast ja auch nur die Tonika und die Dominante,also ein Kinderspiel!
Dadurch wird sich Dein Auswendig-Spielen schnell verbessern!

mit Gruß bluesy
 
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Ohne Vorwarnung bedeutete mir mein diesen Thread auslösender Schüler heute, dass er sich nun ein Tasten-Akkordeon bestellt hat und das Knopf verkaufen will. :eek:

Da bin ich jetzt gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
 
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Ein neues Update.

Ohne Vorwarnung bedeutete mir mein diesen Thread auslösender Schüler heute, dass er sich nun ein Tasten-Akkordeon bestellt hat und das Knopf verkaufen will. :eek:

Man hört und liest immer wieder von Umsteigern, nämlich von Taste auf Knopf. Ich wollte die ganze Zeit schon mal fragen, ob es auch Umsteiger in der Gegenrichtung, also von Knopf auf Taste, gibt. Tatsächlich, es gibt welche - zumindest einen! Jetzt bin ich aber sowas von beruhigt. Und auch sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Tasten-Gruß

morino47
 
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Ich wollte die ganze Zeit schon mal fragen, ob es auch Umsteiger in der Gegenrichtung, also von Knopf auf Taste, gibt.

Das hatte ich mich gleich im ersten Post dieses Fadens auch gefragt.

Tatsächlich, es gibt welche - zumindest einen!

Hm. Es ist ja nicht so, dass er mit Knopf angefangen hätte und nun auf Taste umsteigt weil es so viele Vorzüge bietet.
Er hat mit seinen 60 Jahren nur nicht mehr die Chance (trotz bewundernswerten Elans), die erreichte Tasten-Vertrautheit der letzten 40-50 Jahre einschließlich Jugend in 10 Monaten auf ein gleiches Niveau zu heben. Ich finde das ist ganz etwas anderes und kann man eigentlich auch nicht von sich erwarten. Es wäre auch nicht mein Vorschlag gewesen. Es waren stets seine eigenen Entscheidungen. Ich hätte sogar abgeraten. Nachdem er nur ein Knopf gekauft hatte und partout nichts anderes wollte und zudem nun auch erstaunlich gut auf Knopf spielt, hatte ich keinen Anlass ihn davon abzuhalten. Deswegen bin ich jetzt doch etwas verwundert.
Auslöser war wohl, dass er sich für zwei Tage ein Tastenakkordeon einer Freundin geliehen hatte und damit selbstverständlich besser zurecht kam. Das sollte man eben vermeiden, solange der Entwicklungsprozess in solch einem frühen Stadium steckt.
 
Ich möchte mal einen Vergleich mit 'Spracherwerb' anstellen. Ich weiss nicht inwieweit dieser Vergleich mehr oder weniger hinkt.

Ein Kind lernt seine Mutterpsrache, in der es aufwächst und sich wohl fühlt. Wenn jetzt dieses Kind im Erwachsenenalter eine neue Fremdsprache lernt, wird es in den allermeisten Fällen so sein, dass immer ein Akzent erhalten bleibt, der sich nie mehr richtig 'auswächst'.

Genau so sehe ich das beim Umstieg auf Knopf. Die Umsteiger sind i.d.R schon älter und weiter oben wurde ja schon geschrieben, dass 40 Jahre Erfahrung auf einem System, kaum mehr wettzumachen sind.

Ich kenne nun 2 Spieler, die beides spielen, weiss aber nur von einem wie er auch beides spielt. Knopf,weil später gelernt, ist auch da eben eher Liebhaberei.

Die meist angeführten Vorteile von Knopf können IMHO sich nur auswirken, wenn das System früh gelernt wurde.
Es gibt nun ja jede Menge Virtuosen auf dem Akkordeon die Taste spielen. Soooooo schlecht und nachteilig kann Taste nun gegenüber Knopf dann wohl auch nicht sein.
 
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Hallo Leute,
so groß ist der Unterschied auch nicht. Der Unterschied tritt erst dann in Erscheinung, wenn sich eine Person mit dem Instrument verbindet. Was ich genau meine ist Folgendes: jemand mit kurzen Fingern wird auf Knöpfen warscheinlich besser zurecht kommen als auf Taste. Anders herum, wenn jemand schlanke und längere Finger hat, kann die Pianotastatur sicherlich besser bewältigen. Umsteigen, von einem zum anderen System demnach nur dann, wenn die anatomischen Voraussetzungen absolut nicht passen. Bis zur Beherrschung des Akkordeons dauert es lange, bis sehr lange, je nach Talent und Auffassungsgabe. Ich kann mir aber vorstellen, daß das Erlernen bis zur Zufriedenheit auf Taste länger dauert als auf Knopf. Der Grund dafür ist: auf Taste muß der Spieler mehr lernen. Die Bewegungsabläufe sind auf dem Knopf-Akkordeon nicht so unterschiedlich. Sie wiederholen sich öfter. Also doch wieder Pluspunkte für die Knöpfe. Hier findet sich vielleicht auch die Antwort auf die Frage, 'warum so wenig bis gar keine Umstiege von Knopf auf Taste'. Denn, mit schlanken Fingern kann man sowohl als auch - mit kurzen Fingerchen aber nicht.
Ja Lil, hättest Du diesen Beitrag vor vierzig Jahren gelesen, wärst Du heute möglicher Weise etwas glücklicher. Aber mir geht es nicht besser, - viel zu spät angefangen ernsthaft zu üben. Ich versuche das Üben so zu gestalten, daß auch kleine Erfolge schon Spaß machen. Bis zum Virtuosen wird am Ende die Zeit fehlen.

VG Chroma
 
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Hallo miteinander,

Ich wollte die ganze Zeit schon mal fragen, ob es auch Umsteiger in der Gegenrichtung, also von Knopf auf Taste, gibt.

Ich kenne zwei. Ein ehemaliger AO-Kollege (ursprünglich Knopfspieler) hat während seiner Ausbildung zum Akkordeonlehrer gemerkt, dass ihm die Tasten besser liegen.
Er hat dann Knopf Knopf sein lassen, ist auf Keyboard umgestiegen, hat noch Jazz studiert, und jetzt überhaupt keine Sehnsucht nach Knöpfen.

Eine andere AO-Kollegin, die diatonisch spielte, hat richtige Pranken, seit sie Taste spielt, läuft es ihr viel besser, und sie hat auch ein höheres Niveau erreicht.
Sie sähe ich auch nicht auf Knopf.

Gruss
chnöpfleri

P.S. bei uns wird in ca. ¾ der Musikschulen Knopf gelehrt.
 
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Ich kenne eine Akkordeonlehrerin, die Taste spielt, eine der wenigen hier. Die habe ich mal darauf angesprochen, warum sie kein Knopf spielt wie alle anderen Lehrer. Sie meinte sie hat auf Taste angefangen und zum Studium auf Knopf umgeschult, also sie kann das. Hat sich aber immer auf Tasten wohler gefühlt und hat dann festgestellt, dass man bei dem bleiben sollte, womit man angefangen hat. Und hat damit die Knöpfe sein lassen. Sie sagte noch, sie denkt einfach in Tasten.
Ihre Schüler spielen alle Taste.

Die Schüler von meinem Lehrer spielen beides, aber deutlich mehr Knopf. Er fördert auch den Umstieg auf Knopf, allerdings nur vor der Pubertät, er meint danach wird es schwierig. Er selbst ist erst danach umgestiegen und hat sich furchtbar schwer getan.
Darum hatte er mir auch davon abgeraten, als ich mir ein Converter anschaffen wollte und über die Option nachdachte.
Ich fühle mich mit meinen Tasten wohl und will jetzt auch nicht mehr umsteigen.

Gruß grollimolli
 
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Der Unterricht geht weiter, ich werde mich also in der nächsten Stunde davon überzeugen lassen.

Huch - unterrichtest Du ihn dann auf seinem Tasteninstrument?

Ich wollte eigentlich noch ein Video aufzeichnen, welches meinen spontanen Fingersatz und einen optimierten Fingersatz einer andalusischen Mazurka zeigt. Das brauche ich wohl jetzt nicht mehr machen.

Och doooch !!! Für mich und auch vielleicht noch für einige andere wäre es trotzdem seeeehr interessant ;)
 
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Hallo Leute,
... das Erlernen bis zur Zufriedenheit auf Taste länger dauert als auf Knopf. Der Grund dafür ist: auf Taste muß der Spieler mehr lernen. Die Bewegungsabläufe sind auf dem Knopf-Akkordeon nicht so unterschiedlich. Sie wiederholen sich öfter. Also doch wieder Pluspunkte für die Knöpfe.

VG Chroma

mmmh, das sehe ich eher genau anders herum. Auf Taste ist genau klar, wo ich spiele, ich habe jeden Ton nur einmal. Auf Knopf habe ich für (fast) jeden Ton doch mehrere Möglichkeiten, spiele ich in der ersten oder vierten Reihe, wenn ich in der 1. Reihe anfange, wo mache ich dann weiter, usw..
Ich habe auf Taste angefangen, spiele inzwischen aber länger Knopf als Taste, wobei ich auch noch Klavier spiele, somit also beide Systeme immer parat habe. Ich denke Akkorde schneller im Tastensystem (weil ich als Musiklehrerin an einer allgemeinbildenden Schule täglich Liedbegleitung auf Taste mache), möchte im Orchester aber mein Knopfinstrument nicht missen.
Vorteile sehe ich bei Knopf mit Sicherheit nicht, dass es einfacher zu spielen ist, sondern die kürzeren Wege (kurze Finger, mehr als eine Oktave ist auf Klavier unmöglich), der größere Tonumfang (58 Töne zu höchtens 45 bei Taste, dann müsste ich mich aber schon gewaltig strecken, jetzt bei Knopf sind die 58 Töne in einem immer noch recht kompakten Gehäuse) und die Einheitlichkeit von MI und MIII.
 
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Hallo musicalfever4,
wenn jemand nur Knopf spielt, wird er die 4. bzw. 5. Reihe sehr schnell zu nutzen wissen, und nicht als Verwirrung sehen. Er wird jedes Stück so einstudieren wie es am günstigsten zu spielen ist. Bei der Pianotastatur hat man diese Variationsmöglichkeit nicht. Wenn Du aber beide Systeme spielst und ausserdem auch noch regelmäßig Klavier, dann hast Du es sehr schwer ein gewisses Niveau zu erreichen. Der Nur-Knopf-Spieler wird Dir ewig davon laufen. Es sei denn, Du bist Berufsmusiker/in. Wer da von morgens bis abends nur mit der Musik beschäftigt ist, kann sich mit Hobbymusiker, wie sie zumeist hier unterwegs sind, wohl nicht vergleichen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Auf welchem Niveau spielt denn der ein oder andere ? Welche Musik spielt er ?

VG Chroma
 
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