Vom Hobby zum Beruf?

  • Ersteller Kapitano
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Ich habe nicht aufgegeben. Jedoch denke ich jetzt, dass ich beobachten werde ob mich Leute für talentiert genug halten um auf einer
Bühne zu stehen, und ob es sogar Leute geben könnte die dafür Geld bezahlen würden.

Vergiss es. Die ersten paar Jahre sollte es dich nicht interessieren was andere von deinem Gesang halten. Vor allem dann nicht, wenn du in einem Nischengenre unterwegs bist. Mach einfach dein Ding und hör auf deine Gesangslehrer oder Leute die Ahnung vom Singen haben bzw. die in diesem Bereich sensibilisert sind. Talent ist wohl notwendig, aber die Ausbildung dauert eben. Wenn also jemand sagt du wärest unbegabt, dann besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass er damit bloß deine fehlende Erfahrung meint.

Ich würde dir Vorschlagen Klavier zu lernen. Du sagtest bereits, dass du dich mit der Harmonielehre beschäftigst. Ein weiteres Instrument zu lernen klingt kontraproduktiv, aber auf die Zeitspanne bis du "Bühnenreif" bist, kannst du bereits die Grundlagen beherrschen und dich vielleicht sogar selber begleiten.

Ich bin gespannt wie du dich in diesem Jahr entwickelt hast.
 
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Ich bin 31, am Ende meiner juristischen Ausbildung, und familiär nicht gebunden.

Habe nicht alles gelesen, abgeschlossen oder nicht?

Bei "abgeschlossen" muesstest Du fast geschlagen werden dies nicht auch ausnutzen zu wollen. :rolleyes:

Bei "nicht abgeschlossen" waere die Frage berechtigt, ob Du glaubst dass der Musikerweg leichter ist. :gruebel:

Alternativ koenntest Du auch versuchen als Fotograf deinen Unterhalt zu verdienen (aehnlich sinnlos). :redface:

Ich kann deine Gedanken nicht nachvollziehen, zumal das "Geldverdienenmuessen" mir mein Lieblingshobby, die Musik, kaputt machen wuerde. :eek:
 
Ich bin mittlerweile fertiger Jurist. ;)

Aus objektiver Betrachtung hast du natürlich völlig Recht, auch was das "schöne" Hobby betrifft.
Aber dies war nicht meine Frage, denn das es das Vernünftigste wäre mich auf den juristischen Berufsweg
zu konzentrieren ist mir natürlich klar.

Ich wünsche nochmal allen, die sich hier immer sehr konstruktiv geäußert haben, ein frohes Weihnachtsfest!

Dazu passend hier nach langer Zeit eine neue Hörprobe:

"Have yourself a merry little Christmas" :)

https://soundcloud.com/julian2612-1/have-yourself-a-merry-little-christmas
 
Aber dies war nicht meine Frage, denn das es das Vernünftigste wäre mich auf den juristischen Berufsweg
zu konzentrieren ist mir natürlich klar.

"Konzentrieren" habe ich nicht geschrieben. Der Bandleader der Band, welche damals das Folklore Ensemble bei Konzerten begleitet hat, war Lehrer. Mit einer 2/3 Stelle (wenn ich mich richtig erinnere).

Faktisch lebt er fuer die Musik, sein Lehrerjob sichert ihm aber sein Grundeinkommen. Viele "Projekte" bringen wenig ein, das Geld kommt zudem unregelmaessig rein, alles Dinge die ohne Grundsicherung "unnoetig belastend" sind. Er macht Mucke die er mag (Kneipengigs, dies bringt aber recht wenig ein), er begleitet musikalische Projekte (wie zum Konzerte von Choeren, das ist wahrscheinlich leichter verdientes Geld). Bei 2 Konzerten a 400 Zuschauer und 10 Euro Eintritt kommt da aber auch nicht SOO viel rum.

Kleine Rechnung gefaellig:
- 2 x 400 x 10 Euro -> 8000 Euro
- minus 2 x Saalmiete, Fluegelmiete, Reinigungskosten, Chorkosten, etc.
- minus Vorbereitungsaufwand und -kosten (z.B. Noten, Fahrtkosten zur Generalprobe, beiden Konzerten, ...)
- die Band bestand damals aus Pianist, Gitarrist, Bassist, Drummer
- ein weiterer (freier) Solomusiker (Saxophon und Klarinette) war ebenfalls an Bord
- ferner waren solistische Saengerinnen mit an Bord, die fuer eine bessere Aufwandsentschaedigung ebenfalls mitgemacht haben
- eine der Saengerinnen ist dabei auch Band GL, eine Hand waescht die andere

Die Band hat sicher die Haupteinnahmen bekommen, aber selbst wenn ich mal ganz positiv rechne, 3000 Euro gehen locker ab. Macht maximal 1000 Euro (vor Steuer) pro Musiker an einem extrem stressigen Wochenende (wobei die Band sicher nicht zu je einem Fuenftel teilt).

Und jedes WE kriegst Du auch nicht solche Moeglichkeiten, meistens kommt deutlich weniger dabei rum, das muss ja ebenfalls ausgeglichen werden.

Wie gesagt, Du muesstest geschlagen werden wenn Du den Juristenjob nicht nutzen wuerdest (d.h. zumindest auf Teilzeitbasis).
 
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Dieser Beitrag von Bell passt ebenfalls gut zum Thema:

Und ich hatte darauf spekuliert, daß die Gage am selben Abend ausbezahlt werden würde. Was aber nicht der Fall war. Ich bin momentan aufgrund unerwarteter Umstände leider mehr als klamm....
Eigentlich wollte ich mir ein Taxi nach Hause gönnen; meine Barschaft belief sich aber auf genau 2,50 Euronen, was zum Glück gerade noch für den Nachtbus gereicht hat.

Ein Freund hat mit mir zusammen Feinwerktechnik studiert, das Studium ebenfalls abgeschlossen, wollte aber nicht als Ingenieur *enden* und hat dieses Studium

http://www.mh-trossingen.de/studium/music-movement/studium.html

hinten drangehaengt. Er arbeitet inzwischen als Musikpaedagoge und Musiklehrer. Er hat keine Festanstellung als Musikpaedagoge, wenige Einzelstunden pro Woche, dabei lange Anfahrtszeiten, halbjaehrige Erneuerung des Vertrags, etc..
 
Ich will es mal so sagen: wenn man in einem Forum - oder überhaupt - die Frage stellt: soll ich Musiker werden? wird einem in Regel davon abgeraten. Dennoch ist nichts schlimmes dabei, solche Ideen zu haben. Irgendwer muss sie ja haben, sonst gäbe es ja keine Berufsmusiker. Es ist nicht immer sicher und nicht immer lustig - aber welcher Job ist das heute noch? Ich kenne auch Juristen, die keinen Job haben. Wenn man es will, sollte man aber nicht fragen, sondern es einfach machen. Denn die Argumente der Gegenseite sind in der Regel besser.

Als ich mich selbständig gemacht habe, habe ich nicht eine Sekunde daran geglaubt, dass das was wird, denn meine Berufserfahrung war höchstens besseres Hobby-Niveau. Ich wollte einfach nur einen zeitlichen Aufschub und den sechsmonatigen Existenzgründungszuschuss genießen. Ich habe in dieser Zeit nicht einen Job akquiriert, sondern das Leben genossen. Als der Zuschuss auslief, kam der erste Job rein. Das ist zehn Jahre her und ich bin immer noch selbständig. Manchmal denke ich, ich hätte mich genauso gut als Musiker selbständig machen können.


BTW: Dein Weihnachtslied hast du recht schön gesungen.
 
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Aus vielen abendfüllenden Gesprächen mit einem mittlerweile sehr guten Freund und Lehrer, der nach abgeschlossener Ausbildung (und damit ein wenig Rückendeckung) die Musik zum Beruf gemacht hat.

https://www.musiker-board.de/thread...ustom-shop-und-vorstellung-gerd-vogel.515918/

Unten ist ein Interview und da geht es auch um den Werdegang. Ich kann dir aber verraten, dass er die Entscheidung keine Sekunde in Frage gestellt hat, auch wenn Ruhm und Heldentum sich nicht eingestellt haben. Eher Musikschule und fünf Gigs im Monat. Wenn man aber sieht wie viel Spaß ihm das Musik machen macht, dann hat er den richtigen Weg gewählt - und wenn auch nicht "fett", so kommt er doch ganz gut über die Runden.

Also im Gegensatz zu manch anderem hier ... "Bist du Jung, hast du Visionen und ein Minimum an Rückendeckung (Ausbildung) ... dann geh raus und probiere dein Glück !!!" Manch einer wäre froh, er hätte es getan ...

P.S. sage ich, weil ich vor knapp 30 Jahren auch die Entscheidung zu fällen hatte, allerdings im Sport. Ich hatte dann aber auch das unendliche Glück richtig viel Spaß im Job zu haben, daher fiel es mir leicht, auf die Versuchung zu verzichten.

Gruß
Martin
 
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Ich will es mal so sagen: wenn man in einem Forum - oder überhaupt - die Frage stellt: soll ich Musiker werden? wird einem in Regel davon abgeraten. Dennoch ist nichts schlimmes dabei, solche Ideen zu haben. Irgendwer muss sie ja haben, sonst gäbe es ja keine Berufsmusiker.

Allerdings steht Julian mit einem Jahr Gesangserfahrung einer nicht ganz geringen Zahl von studierten Langzeitmusikern in Konkurrenz (die auf diesem Sektor Geld verdienen muessen).


BTW: Dein Weihnachtslied hast du recht schön gesungen.

Wenn auch nicht mein Geschmack, Julian hat es sogar verdammt gut gesungen (besonders wenn man nur ein Jahr Gesangserfahrung bedenkt). Natuerlich gibt es auch die ein oder andere Unzulaenglichkeit, und genau das trennt die Spreu vom Weizen. Eine ZDF Gala wird er wohl nie singen.

Ich koennte mir sogar vorstellen, dass er in der Weihnachtszeit auf Veranstaltungen, denen ich nie beiwohnen wuerde, auch Geld generieren kann. Vielleicht kaeme er sogar im Dezember ueber die Runden. Demgegenueber stehen aber die mauen Monate und die (wahrscheinlich ausbleibenden) Rentenbeitraege.

Als Michael Buble und Sinatra Animateur koennte ich mir ein weiteres Geschaeftsfeld vorstellen, Kaffeefahrten:

http://www.bap.de/start/musik/songtexte/titel/pardong

Ich stelle es mir indes weniger prickelnd vor.
 
Allerdings steht Julian mit einem Jahr Gesangserfahrung einer nicht ganz geringen Zahl von studierten Langzeitmusikern in Konkurrenz (die auf diesem Sektor Geld verdienen muessen).

Das dürfte bei jedem Berufsanfänger der Fall sein.

Eine ZDF Gala wird er wohl nie singen.

Du weisst nicht, wie er sich weiterentwickelt, gell? Abgesehen davon hat so etwas wie "Bei xyz singen." imho mehr etwas mit Glück und Connections zu tun als mit Talent oder Können.

Demgegenueber stehen aber die mauen Monate und die (wahrscheinlich ausbleibenden) Rentenbeitraege.

Rente zahlen Künstler i.d.R. selber ein, wie andere Selbständige halt auch. Das sollte einkalkuliert sein.

Was mich abgehalten hat, steht glaub ich eh schon weiter vorne im Thread - ich wollte mir mein schönes Hobby nicht versauen. Ich hab aber auch das Glück, einen Beruf zu haben, der mir Spaß macht.
 
Aus vielen abendfüllenden Gesprächen mit einem mittlerweile sehr guten Freund und Lehrer, der nach abgeschlossener Ausbildung (und damit ein wenig Rückendeckung) die Musik zum Beruf gemacht hat.

https://www.musiker-board.de/thread...ustom-shop-und-vorstellung-gerd-vogel.515918/

Mit der Musikrichtung triffst Du natuerlich meinen Nerv, und ich kann mir auch vorstellen, dass Gerd recht oft Auftritte hat (BTW, sehr gute Gitarrenarbeit :cool:). Schnell ist ein Bierzelt oder eine Dorfhalle in einen Rockclub verwandelt. :)

Demgegenueber steht aber, dass bei Rock traditionell die Ticketpreise ganz weit unten sind. Das Tingeln ist auch nicht jedermanns Sache, i.a. muss man alles selbst Vorbereiten, Schleppen, Aufbauen, etc..

Die Ticketpreise bei der Sinatraschiene duerften deutlich hoeher sein, Bierflecken auf dem Abendkleid sind ebenfalls nicht zu erwarten. ;)

Sowas passiert aber nicht so haeufig und eben auch nicht in Zelten und Dorfhallen.

Mit seinem Weihnachtslied wird Julian zudem wohl nicht die Eingangshuerde zur Auswahl erreichen.


Ich hatte dann aber auch das unendliche Glück richtig viel Spaß im Job zu haben, daher fiel es mir leicht, auf die Versuchung zu verzichten.

Ich mit Martin wie gesagt mein Studium als Feinwerktechniker beendet, und in diesem Beruf genau 0 Tage gearbeitet.

Mir hat Programmieren im Studium viel Spass gemacht, und das tut es (meistens jedenfalls) noch heute. ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Du weisst nicht, wie er sich weiterentwickelt, gell? Abgesehen davon hat so etwas wie "Bei xyz singen." imho mehr etwas mit Glück und Connections zu tun als mit Talent oder Können.

Die Connections musste aber auch haben. Die ergeben sich (wenn ueberhaupt) in jahrelanger Arbeit in der Szene (und weniger das eine Jahr beim GL).


Rente zahlen Künstler i.d.R. selber ein, wie andere Selbständige halt auch. Das sollte einkalkuliert sein.

Gut dass es auch erwaehnt wurde. ;)


Was mich abgehalten hat, steht glaub ich eh schon weiter vorne im Thread - ich wollte mir mein schönes Hobby nicht versauen. Ich hab aber auch das Glück, einen Beruf zu haben, der mir Spaß macht.

S.o., ich glaube man kann sich mit vielen Jobs arrangieren (um sich den Ruecken fuer's Hobby frei zu halten).
 
S.o., ich glaube man kann sich mit vielen Jobs arrangieren (um sich den Ruecken fuer's Hobby frei zu halten).

"Sich arrangieren" hat für mich eine andere Bedeutung als "Mein Beruf macht mir Spaß" ;)
 
"Sich arrangieren" hat für mich eine andere Bedeutung als "Mein Beruf macht mir Spaß" ;)

Kurzum, Programmieren macht mir tierisch Spass, Zeitdruck, Projektstress, Test- und Safety-Dokumente sind nicht so meins.

Zumindestens ist mein "MS-Office-Anteil" eher gering, und ich schaffe es inzwischen ohne Ueberstundenorgien aus dem Geschaeft zu kommen (war mal anders) ...

... und genau damit kann ich mich auch arrangieren. ;)
 
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Kapitano, ich hoffe, Du nimmst mir das jetzt nicht übel und faßt es als konstruktive (und natürlich auch subjektive) Kritik auf: ich glaube nicht, daß es jetzt für eine Karriere als Profisänger reichen würde.
Ich gehe jetzt mal nur von der letzten Aufnahme aus, die du gepostet hast: Intonation gut, Stimmführung gut, da ist soweit alles ok. Aber für meine Ohren klingst du zu brav, zu akademisch, außerdem singst du zu gerade (was für jemanden, der eigentlich Swing singen will, ein no-go ist), auch am Ausdruck hapert es, ich würde dir nicht so wirklich abnehmen, was du da singst....
Auf alle Fälle kannst du in eine Band einsteigen und auch ab und an mit Musik was dazu verdienen. Aber davon leben ... ich bezweifle es stark.
Insofern ist die Idee, zweigleisig zu fahren und den Brotjob nicht aufzugeben, sicher nicht verkehrt !
 
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Ich glaube nicht, daß es jetzt für eine Karriere als Profisänger reichen würde.
Aber für meine Ohren klingst du zu brav, zu akademisch, außerdem singst du zu gerade

Hallo Bell,
Ich danke Dir für dein konstruktives Feedback und bin grundsätzlich völlig bei Dir.

Dass es JETZT für eine Karriere als Profi reichen würde glaube ich auch nicht, denn ich habe vor 1,5 Jahren ja erst
angefangen und versuche nun Step-by-Step besser zu werden.
Das fing an mit der Technik und geht über die Intonation bis zum Gefühl und dem musikalischen Verständnis.
Ich denke die Technik ist mittlerweile solide vorhanden, die Intonation wird zunehmend besser.
Harmonielehre und Musiktheorie bearbeite ich parallel um ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Am Ende der Leiter steht wohl tatsächlich das Gefühl zu transportieren. Dies ist wohl die größte Baustelle, was
mir auch durch meine GL bescheinigt wird.
Ich habe jedoch die Theorie dass sich das Gefühl erst einstellen kann, wenn alle anderen Facetten (Technik, Intonation)
so entwickelt und automatisiert sind dass man sich mit diesen nicht bewusst beschäftigen braucht.
Dafür fehlt es mir mit Sicherheit auch schlicht noch an Erfahrung.

Mir geht es zur Zeit vor allem um das Potential (Stimmfarbe, technische Möglichkeiten, Charaktereigenschaften, Aussehen),
welches es braucht um als Sänger Geld verdienen zu können, und dies nicht "nur" auf kleinen Dorffesten.
Also letztlich die Frage danach, ob das Gesamtpaket das Potential bietet.
Dass ich jetzt natürlich noch nicht auf dem Level bin ist mir bewusst, für mich interessanter ist jedoch die Frage ob ich dort
hinkommen kann. Und genau dies glaube ich schon..
Ich habe vor einigen Tagen Tom Gaebel live gesehen und mir gedacht: "...das könntest du (mit entsprechender Vorbereitung) auch.."
(Meinem Wunsch mit ihm ein Duett zu singen ist er im Übrigen leider nicht nachgekommen.. :) )

Bis sich dies jedoch rausstellt, werde ich wohl zweigleisig fahren müssen um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Du liegst also aus meiner Sicht mit deiner Einschätzung absolut nicht daneben..
 
Ich habe jedoch die Theorie dass sich das Gefühl erst einstellen kann, wenn alle anderen Facetten (Technik, Intonation)
so entwickelt und automatisiert sind dass man sich mit diesen nicht bewusst beschäftigen braucht.

Eigentlich - ne, jedenfalls nicht allgemeingültig :) Bei Dir mag das vielleicht so sein; ich hatte erst Gefühl und dann Technik :D Manchmal geht das Gefühl mit mir durch, dann kann es sein, dass die Technik leidet. Das ist blöde, aber ich selber verzeihe anderen Sängern eher mangelnde Technik, wenn sie mit Gefühl singen und etwas transportieren als mangelndes Gefühl, auch wenn der Song an sich technisch perfekt dargeboten wird. Optimal ist natürlich, wenn Gefühl und perfekte Technik zusammentreffen. Die Technik ist für mich ein Werkzeug um das Gefühl auszudrücken.
 
Ich habe vor einigen Tagen Tom Gaebel live gesehen und mir gedacht: "...das könntest du (mit entsprechender Vorbereitung) auch.."

Spielt Klavier, Geige, Posaune und Drums, hat ein 8 jaehriges Studium hinter sich (cum laude) und ist Bandleader.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Gaebel

Das koenntest du auch?


(Meinem Wunsch mit ihm ein Duett zu singen ist er im Übrigen leider nicht nachgekommen.. :) )

Warum sollte er es auch tun, sich eigene Konkurrenz heranziehen?

Ich kann den Zuhoererkreis schlecht einschaetzen, da nicht meine Wellenlaenge, schaetze aber dass dieser recht klein dafuer aber gut betucht ist. Gehe auch davon dass diese nicht 2x pro Monat in ein Konzert gehen. Und die wollen was sehen fuer ihr Geld. Sowas "logistisch" zu stemmen kostet einen Haufen Geld. Alles keine guten Voraussetzungen um im Markt Fuss zu fassen.
 
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Ich denke die Technik ist mittlerweile solide vorhanden, die Intonation wird zunehmend besser.
Harmonielehre und Musiktheorie bearbeite ich parallel um ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Das kann keinesfalls schaden ... allerdings ist es für das feeling eines Sängers völlig irrelevant, wieviel er von Musiktheorie versteht. Das eine hat mit dem anderen nicht unmittelbar zu tun.
Wenn du allerdings einmal Band-Arrangements schreiben oder Songs komponieren willst, werden diese Kenntnisse sehr nutzbringend sein.

Am Ende der Leiter steht wohl tatsächlich das Gefühl zu transportieren. Dies ist wohl die größte Baustelle, was
mir auch durch meine GL bescheinigt wird.
Ich habe jedoch die Theorie dass sich das Gefühl erst einstellen kann, wenn alle anderen Facetten (Technik, Intonation)
so entwickelt und automatisiert sind dass man sich mit diesen nicht bewusst beschäftigen braucht.
Dafür fehlt es mir mit Sicherheit auch schlicht noch an Erfahrung.

Darüber könnte man jetzt wahrscheinlich seitenlang debattieren und käme zu keinem Ergebnis... ich persönlich glaube überhaupt nicht daran, daß man "Gefühl" (= emotionalen Gesang) auf akademischem Wege, sprich im Gesangsunterricht, lernen kann. Und es gibt jede Menge Sänger, die ohne jede Ausbildung sehr emotional singen und das Publikum damit begeistern. Da kann auch mal ein schräger Ton dabei sein, das ist völlig wurscht. Sie leben die Songs, sind eins mit ihnen. Oder nehmen sie nicht ernst, parodieren sie ... und selten singen sie zweimal exakt die gleichen Noten.

Mir geht es zur Zeit vor allem um das Potential (Stimmfarbe, technische Möglichkeiten, Charaktereigenschaften, Aussehen),
welches es braucht um als Sänger Geld verdienen zu können, und dies nicht "nur" auf kleinen Dorffesten.
Also letztlich die Frage danach, ob das Gesamtpaket das Potential bietet.
Dass ich jetzt natürlich noch nicht auf dem Level bin ist mir bewusst, für mich interessanter ist jedoch die Frage ob ich dort
hinkommen kann. Und genau dies glaube ich schon..

Was hast du gegen "kleine Dorffeste" ? Wenn du nur davon träumst, große Hallen zu füllen, dürfte das vermutlich ein schöner Traum bleiben.... ich glaube, ich hab es in diesem thread schon irgendwo geschrieben: es wäre realistischer (und dem dringend notwendigen Erfahrung-Sammeln förderlich), wenn du kleinere Brötchen backst. Du hast irgendwo geschrieben, daß du über 30 bist, wenn ich mich richtig entsinne .... dann mal los, es ist allerhöchste Zeit!
 
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Es gibt hier in einem Nachbarkaff (<1000 Einwohner) ein jährlich wiederkehrendes kleines Dorffest. Als ich das letze Mal dort war, spielte eine mir bekannte Band am Samstag Abend für 13.000,- Euro. Nur mal so am Rande...

Was das Feeling angeht, bin auch ich anderer Meinung. Es ist zwar gut und richtig, zum Üben mal die Gefühle außen vor zu lassen und sich ganz trocken auf die Technik zu konzentrieren. Aber allgemein zu denken, ich lerne erstmal die Technik und dann das Gefühl, ist in meinen Augen Unfug. Das Gefühl ist da - sollte es zumindest - die Technik ist lediglich Mittel zum Zweck. Es gibt eine Menge Sänger, die ohne vernünftige Technik geil singen. Ich kenne jedoch keinen einzigen (und glaube auch nicht, daß es einen gibt), der mit perfekter Technik aber ohne Feeling irgendwas erträgliches zustande bringt. Technik ist dein Werkzeugkasten, mit jeder neuen Facette, die du lernst, fügst du ein weiteres Werkzeug hinzu. Wenn du aber nicht weißt, was du bauen willst, nützt dir eine komplette Werkstatteinrichtung genau gar nix. Das Gefühl kommt zuerst - immer - denn das bestimmt, auf welche Art und Weise, mit welcher Technik, ob vielleicht ganz ohne Technik, du überhaupt singst. Jojo Mayer hat es mal im Hinblick auf's Schlagzeugspielen schön ausgedrückt: "Wenn jemand eine Mülltonne aus dem Fenster schmeißt und damit genau den Sound erreicht, den er will, dann ist das perfekte Technik." Der Wille/die Vision/die Vorstellung/das Gefühl/der Gedanke/die Idee ist die Basis, die Technik lediglich das Vokabular.
 
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Es gibt hier in einem Nachbarkaff (<1000 Einwohner) ein jährlich wiederkehrendes kleines Dorffest. Als ich das letze Mal dort war, spielte eine mir bekannte Band am Samstag Abend für 13.000,- Euro.

Ein paar Zusatzinfos wären nett (z.B. Anzahl der Festbesucher, Dauer des Festes, Anzahl der Auftritte).

Die Band stellte wahrscheinlich die Bühnentechnik (PA, Licht, etc.) und auch sonst müssen die ordentlich was auf die Beine gestellt haben.

13.000€ ist eine Menge Holz (selbst für ein komplettes WE).
 

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