Es gibt 2 Arten Musiker. Die eine hat ein Instrument und spielt zu Hause für sich alleine, die andere stellt sich mit dem Instrument auf eine Bühne vor ein Publikum - oder dreht eben ein Video.
Wer mit seiner Kunst in die Öffentlichkeit geht, sollte zuerst begreifen, dass es Menschen geben könnte, die nicht großartig finden, was er da von sich gibt.
Durch Üben kann man das Risiko mindern.
Bei dem gezeigten Video vermute ich allerdings, dass der Künstler durchaus seine Qualifikation kennt, dass er trotzdem seinen Spaß hat und dass es ihm nichts aus macht, wenn das Publikum schmunzelt. Und so ist das auch ok.
Naja, ich war auch stolz auf meine ersten Akkorde aus Peter Bursch's Gitarrenbuch und habe das auch bei jedem Grillabend am Baggersee zur Schau gestellt. Selbsteinschätzung ist nicht jedermans Sache.
Weiterhin dürfte primäres Ziel des oben gezeigten Künstlers gewesen sein, einen Preis bei der Ausschreibung abzugreifen. Eher nicht, daß sein Können in einem der größten Musikerboards dieses Kontinents durch den Kakao gezogen wird.
Kritik zu üben sollte
immer auf konstruktivem Wege geschehen. Das weißt Du als Mucker natürlich auch.
Bringt jemand Kritik (und die Posts oben sind keine Kritik sondern pure Häme) an meinem Spiel ein, soll er mir gefälligst auch erklären, wie, warum und wieso er das so erachtet und statt "klingt scheiße" einfach einen konstruktiven Vorschlag einbringen, an dem man dann arbeiten kann.
Natürlich gibt es mehrere Arten, seine Musik auszuleben. Ob das auf dem heimischen Sofa , dem Keller, oder auf der Bühne ist.
Das ist für mich auch nicht der Punkt. Es geht mir darum, daß ich (und jeder andere hier) ebenfalls mal an diesem Punkt gestanden hat und böse zu kämpfen hatte. Und da ist jeder dumme Spruch einfach nicht angebracht.
Ob der gute Mann aus purer Selbstironie mitmacht oder/und einfach nur den starren Blick auf den Gewinn gerichtet hat, who cares.
Ich finde es sehr respektabel, sich trotz der bescheidenen Qualitäten (wie er ja selbst betont) diesem Contest zu stellen. Das zeugt entweder von akuter Selbstüberschätzung oder einer gesunden Portion Humor. Aber wohl eher letzteres.
Und ich hoffe inständig, daß Marshall sich das auch zu Herzen nimmt und nicht nur Obergniedelsupershredder, sondern auch Anfänger, die den Support dringend bräuchten, in die engere Auswahl nimmt.
Es ist deutlich schwerer, etwas "ordentliches" aus einem MG-Marshall, einer wahrscheinlich sehr günstigen Klampfe und der Handy-Cam (plus eben dem limitierten Spiel) zu zaubern, als jemand, der jahrelang semiprofessionell über sein Randy Rhoads Fullstack mit 100 Watt Röhre im Proberaum die Wände zum Beben bringt und das auf einer 2000 Euro Cam festhält was zwangsläufig besser oder "mächtiger" klingt.
So, genug der Moraldiskussion. Muß jeder selbst wissen, ob er sich erlauben sollte, diesbezüglich auf andere "von oben herab" zu blicken.
Ich würde ja auch gern mitmachen. Allerdings fehlt mir zum Einen der passende Marshall (steht nur ein 18 Watt 1958er Klon hier rum) und zum Zweiten dürfte man mit Rockabilly nicht wirklich der Zielgruppe entsprechen.
Ich wünsche allen Teilnehmern (ganz besonders den Beginnern) viel Glück.
Und nicht vergessen, manchmal ist less Gain more Sound.
Greetz,
Oliver