Hallo,
nettes Thema, das hatten wir schon lange nicht mehr.
Ich bin der Meinung, dass beide Systeme ihre DAseinsberechtigung haben. Was nun letztich besser oder schlechter ist, kann man, wenn überhaupt, nur vom jeweiligen Einsatz abhängig machen.
Ich spiele beides, kann also auf POD und auf einen "echten" Amp mit 4x12" oder 2x12" zurückgreifen.
Ich spiele in meiner Band alles quer durch den Gemüsegarten, von Oldie, Schlager, VM bis Rock und bräuchte vielleicht deshalb eine Vielzahl an Sounds.
Ich habe ein Jahr lang ausschließlich POD Pro (in Verbindung mit InEar) gespielt. Vorteil war, dass der Sound, den ich an den Mischer abliefern konnte, stets gleich war, die Peglerei mit InEar war auch problemlos.
Allerdings habe ich für mich festgestellt, dass ein Amp wesentlich unkomplizierter ist als ein Modeller. Bei meinem Amp habe ich keine Probleme, auf Anhieb die passenden Sounds zu haben, beim Modeller dauert das ewig. Hinzu kommt, dass ich immer Probleme mit der Abstimmung der Lautstärken hatte. Ausserdem war es für mich ein Problem, die Sounds so zu programmieren, dass sie über unserere Anlage dann auch passten.
Mir ist aufgefallen, dass es bei der Verwendung einer "ins Pult Lösung" stark auf den Mischer ankommt und ob der mit diesen Geräten umgehen kann.
Ich kenne auch ein paar Mischer (und zwar nicht unbedingt aus dem Amateurbereich), die ganz offen sagen, dass ihnen ein vernünftiger Amp auf der Bühne, ordentlich positioniert und mit einer vernünftigen Grundlautstärke deutlich lieber ist. Mit diesem Signal könnten sie einfach besser arbeiten und der Gesamtsound ist besser.
Ich kenne einige Bands, die mit Modellern spielen, in der Regel SansAmp, POD und V-Amp, und der Sound ist sehr durchwachsen.
Bei manchen gefällt mir das Resultat, da glaubt man kaum, dass da zwei PODS arbeiten, bei anderen dudelt die Gitarre nicht wirklich wahrnehmbar rum, bei anderen wiederum hört man zwar die Gitarre als solche, es fehlt aber das "Leben", der Klang ist mir (!!!) zu glatt.
Ich war auch lange Zeit der Meinung, dass ich möglichst alle Sounds bieten muss. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass drei Sounds reichen. Einmal Clean, einmal Crunch und einmal "Vollgas", das ganze ab und zu mit einer Prise Effekteinsatz.
Der 08/15 Zuhörer merkt zwar nicht, ob da einer Modeller oder Amp spielt, er merkt aber auch nicht, ob der Sound jetzt tatsächlich so wie das Original ist. Er merkt nur, ob er den Refrain mitsingen kann, und ober der Gesamtsound passt.
Ich verwende in erster Linie meinen Amp. Wenn es tatsächlich mal sehr eng hergeht, kommt der POD zum Einsatz. Ich muss aber sagen, dass ich in diesem Fall immer ein Problem mit den Sounds und mit dem Spiel habe. Ich habe lieber eine vernünftige Rückmeldung vom Speaker. Und, da ich oft etwas angezerrte Sachen brauche, hab ich mit dem POD Probleme, da reagiert men Amp deutlich besser.
Langer Rede gar kein Sinn:
Wenn man selbst mit dem Modeller zurechtkommt, eine vernünftige Monitoranlage nutzen kann und das Vertrauen in den Mischer da ist, ist ein Modeller schon eine Alternative, die mit einem Amp in weiten Teilen mithalten kann.
Dem Publikum ist es letztlich egal, die Hauptsache ist, das Gesamtpaket passt.
MIR (!!!) ist ein normaler Amp bedeutend lieber!
Matze