Vergleich Akustik gegen Digital !

  • Ersteller Tonkämpfer
  • Erstellt am
im vioworld kann man auch viel einfacher provozieren, da man sich nicht unbedingt registrieren muss.
 
lucjesuistonpere schrieb:
Von wegen Glaubenskriege! Wissenskriege! :D:D

(kleiner Scherz am Rande...)
Das würde allerdings voraussetzen, daß die Pappenheimer bei Vioworld wirklich was wissen. Dies jedoch wage ich stark zu bezweifeln, denn die die was drauf haben wurden dort schon längst vertrieben :mad:............leider :(
 
Ja, das Klima bei vioworld ist ziemlich unter aller Kanone. Da gefällt mir klassik-musiker.de schon wesentlich besser, auch wenn man da Jahre auf neue Postings wartet...
 
Um wieder mal aufs Thema zurückzukommen :D !
Habe auf einer Geburtstagsfeier gestern auf einem uralten nostalgischen
C. Bechstein Klavier gespielt. Trotz ausgeleierter Mechanik und manchen Tasten, die
nicht mehr so richtig "hoch" kamen" war ich begeistert. Ich konnte das Teil
laut und leise spielen. Die Dynamik funktionierte.
Da brauchte ich doch meine ganze Fingerkraft, um gegen die mitsingenden Gäste anzukommen ( Kultliederbuch mal quer Beet ). Das Profil auf den Fingern is weg, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Es kommt wahrscheinlich doch darauf an, auf was für einem akustischen Klavier man spielt ? Das Klavier war natürlich nicht gestimmt und hat gescheppert ohne Ende. Aber der Klang hatte das gewisse etwas, ich gebs zu !!! :rolleyes:
 
@trapp
tja, ganz normales Erfahren der Bandbreite von Klavierqualitäten. Ich fürchte, jetzt gehörst Du auch zu den "Pappenheimern" :D :D
 
Siehste, und wenn man einmal in den Genuß eines solchen Originals gekommen ist, das Ecken und Kanten hat, will man nicht wieder an sein Stagepiano zurück... ;)
 
trapp schrieb:
Trotz ausgeleierter Mechanik und manchen Tasten, die
nicht mehr so richtig "hoch" kamen" war ich begeistert. Ich konnte das Teil
laut und leise spielen. Die Dynamik funktionierte.
.....Das Klavier war natürlich nicht gestimmt und hat gescheppert ohne Ende. Aber der Klang hatte das gewisse etwas, ich gebs zu !!! :rolleyes:

Oha, wenn man das alles in ein Digital Piano packen würde - das Teil liese sich nie verkaufen :D. Beim Digital Piano muss ja alles perfekt sein sonst wird es gleich verrissen.

Gruss, Bit
 
Kenne ich...spiele seit ein paar Jahren ein E-Piano von Yamaha, relativ harte Tastatur, finde ich aber angenehm...richtige Klaviere sind mir oft auch zu weich...
 
Sorry wenn ich diesen alten Thread nochmal auspacke - aber ich habe dieses Wochenende eine interessante Erfahrung gemacht -

- am Samstag Abend habe ich meinen Jam gespielt, auf Doepfer LMK2+ (leicht angejahrt) plus GEM Realpiano Expander (auch...) - sicher nicht das allerschlechteste Setup. Es lief wie immer - gut aber nicht herausragend, trotz gutem Basser und ausgezeichnetem Schlagzeuger.

- am Sonntag war dann ab Morgens ein Jazzbrunch zu spielen -- ich hatte zwar mein Digi-Setup im Auto, aber da sah ich dann ein akustisches Klavier auf der Bühne.... der Schlagzeuger sagte, ok, ich spiele leise (hat er auch den ganzen Gig durchgehalten), dito der Bass und der Saxer (der auch ob der geringen Lautstärke, dank unverstärktem Piano, sehr froh war) -- und was habe ich mich durch dieses Teil inspirieren lassen (ein leicht angrottiges "Ritter"-Piano mit hängenbleibenden Tasten in der obersten Oktave).

Ergo - zumindest für mich - oder zumindest für Jazz -- ein mittelmässiges bis schlechtes akustisches ist immernoch erheblich besser als ein recht ordentliches Digitalsetup. Probiert das einfach mal aus (sofern das geht).

Ja, dieser Bericht ist wohl relativ sinnlos, aber es hat mich wirklich sehr sehr erstaunt um wieviel leichter die Inspiration beim Akustischen fliesst und an dieser Erfahrung wollte ich Euch teilhaben lassen.

ciao,
Stefan
 
Nein!! Recht hast Du!!! Natürlich!
Nach ca. einem halben Jahr auf meinem MP9500 ist die anfängliche Begeisterung fast völlig weg, Luci hatte doch Recht! Ich bin nach wie vor froh es zu haben, zum nächltichen Üben und auch zum Transportieren zum jammen oder was auch immer. Während anfangs die Begeisterung zwischen MP9500 und meinem Klavier schwankte geht sie mittlerweile immer mehr zu meinem alten Klavier zurück, und das wird schlimmer, je mehr ich übe (egal worauf). Das Spüren der Mechanik in den Fingerspitzen und die damit verbundene Möglichkeit Dynamikeffekte zu realisieren, seine Gefühle wirklich in "Klang" umzusetzen, ist auf jedem Klavier einfach fantastisch.
Nein, ich schätze mein Digi wirklich sehr und möchte es garnicht missen, aber es ist und bleibt die Notlösung, das Plagiat! :D .
Einen effkt hatte es auf alle Fälle: mein Drang, mir endlich den langersehnten Flügel zuzulegen wird langsam unerträglich. Ich glaub' ich muß ne Bank ausrauben..... :p
Cheers,
Wolf
 
Klaro.

So ein Klavier lebt. Fertig. Selbst wenns ein ganz kleines leises ist, oder ein etwas abgerocktes, oder eines das ich vom Charakter her nicht so mag - es lebt.

Auch wenn ichs mittlerweile gewöhnt bin, live meistens was digitales unter den Fingern zu haben, ein Klavier ist nochmal was ganz anderes. Was würde ich machen ohne meins? Keine Ahnung...
 
@stefan:
Du hast sowas von Recht. In der letzten Zeit habe ich fast nur noch auf dem alten, verstimmten Rich Lipp & Söhne und nicht auf meinem P120 geübt (außer Voicing- und Hörübungen).

An einem akustischen Instrument kann man eben immer wieder neue Facetten entdecken und ein digitales wird zwangläufig für eine musikalisch anspruchsvolle Person mit der Zeit sehr langweilig, weil immer das gleiche Sample. Das ist, wie wenn man jahrelang immer ein und dieselbe CD hört.
(Einfach nur traurig finde ich, daß man mit so einem Anspruch in diesem Forum nicht wirklich ernst genommen wird und sehr gerne Anfeindungen und neunmalkluge Sprüche erntet...)

ich hatte zwar mein Digi-Setup im Auto, aber da sah ich dann ein akustisches Klavier auf der Bühne.... der Schlagzeuger sagte, ok, ich spiele leise (hat er auch den ganzen Gig durchgehalten), dito der Bass und der Saxer (der auch ob der geringen Lautstärke, dank unverstärktem Piano, sehr froh war)
Da hast du großes Glück! Neulich war ich auch aufm Gig. Da stand n Klavier auf der Bühne, und angeblich war nicht genug Platz, sowohl Klavier als auch Stagepiano stehen zu haben. Daher wollte ich logischerweise auf dem Klavier spielen und wurde dafür von den Jungs teils mit Unverständnis angeblickt, teils richtig angeköttet. Der Bassist war relativ diplomatisch und hat mich versucht zu überzeugen, daß "die Sounds" vom E-Piano wichtiger seien, als ein echter Klavierklang (da bin ich halt anderer Meinung aber die Diskussion zwischen uns beiden war richtig konstruktiv). Ein anderer von uns (ich sage bewußt nicht welcher, solange ich schlecht über ihn spreche ;)) hat mich aber richtig angepißt, ob ich denn noch alle Tassen im Schrank hätte und so...
Naja, letztlich reichte es mit dem Platz dann noch für beides und ich habe mich mittlerweile einfach damit abgefunden, daß das, was wir spielen, sowieso definitiv kein Jazz mehr ist, sondern eher eine Art Funkrock. (Spaß macht es hingegen trotzdem noch. )
 
Dazu muss man allerdings sagen, dass es ein Unterschied ist, ob man zuhause übt oder auf der Bühne spielt.
Klar, ein echtes Klavier macht mehr Spaß und klingt irgendwie "schöner" (echter eben). Bei letzterem muss man sich natürlich auch ehrlich fragen, ob der Spielspaß wirklich ausschließlich aus dem Klang kommt oder nicht auch ein bißchen aus dem Gefühl, ein echtes Instrument zu bedienen. Nur so am Rande: Ich habe auf der letztjährigen Musikmesse mal die New-B3 angespielt und auch die New-B3 P(ortable). Dieselbe Technik, derselbe Sound, nur mehr Spaß macht natürlich die aus Holz ;)

Und auch wenn kein Digi-P so 100% an ein echtes Klavier herankommt, muss man auf der Bühne evtl. andere Maßstäbe walten lassen. Bei einem Jazztrio, wo nichts abgenommen und verstärkt werden muss, ist das echte Klavier (wenn vorhanden und gestimmt) sicher im Vorteil. Aber sobald es über die PA muss, sieht das schon wieder ganz anders aus. Es ist nicht ganz trivial, ein Klavier auf einer Bühne "gut" zu mikrofonieren - und das ist umso schwieriger, je enger und lauter die Bühne ist. Dazu muss es noch nichtmal Hardrock sein, das geht schon bei einer (noch recht leisen) Fusion-Combo los. Man braucht auf jeden Fall einen sehr fähigen Mischer, um aus einem echten Klavier dann NACH AUSSEN einen guten Klang zu zaubern, denn entweder ist man viel zu nah dran an den Saiten oder es "bleeden" alle möglichen anderen Instrumente in die Klaviermikros.
In so einer Situation geht es dann sehr schnell und es ist dann doch das Stagepiano wieder vorne. Denn auch wenn es "nur " Samples sind, so sind diese unter akustisch optimalen Bedingungen aufgenommen (z.B. in einigen Metern Abstand, in einem schalltoten oder aber gutklingenden Raum) und vor allem ohne (in diesem Fall) störende Mitmusiker.

Da du von Funkrock sprichst, da würde ich bei einem echten Klavier sehr skeptisch sein. Wenn es dann noch ein Upright ist und kein Flügel (bei dem kann man Mikrofoniemäßig wesentlich mehr reißen), dann ist man nämlich sehr schnell wieder bei einem Klang über die PA, über den wir schon ausgiebig gesprochen haben: Nahe Mikros und damit ein recht harter, direkter "durchsetzungsfähiger" (aber eben auch unnatürlicher) Klang.

Jens
 
Genau Jens, da hast du absolut recht! Einer der großen Vorteile an Stagepianos etc. ist schlicht und einfach der Line-Out, an dem ein fertiger Sound anliegt.
 
Nicht nur das (da geht es ja eher um Bequemlichkeit), sondern es klingt auch noch besser (über die PA, wohlgemerkt) - es sei denn, man hat den Luxus
- eines Flügels
- viel Platz auf der Bühne
- leise Mitmusiker (also alle ANDEREN sollen bitte E-Drums, Ampmodeler etc. benutzen :D )
- einen fähigen Mann am Pult
- genügend/gute Mikros
usw.

Ich hab einfach schon zuviele schlecht abgenommene Klaviere gehört, um bei einer verstärkten Bühne unbedingt ein echtes klavier vorzuziehen...

Jens
 
Zum Thema als DVD-Tip - Herbie Hancocks Headhunters live in Montreux.... er hat einen mittleren Steinway sowie Kurzweil K2000 (plus A1X Remotekeyboard) stehen -- Super!!!!

ciao,
Stefan
 
Alternative: Fender-Rhodes! Kann man mitnehmen (wenn auch unter Stöhnen), irgendwo einstöpseln und lebt ohne Ende! :D
 
@Jens:
Natürlich hast du recht. Ein Piano ist viel schwieriger richtig abzunehmen als ein Stagepiano. Aber ich habe bisher auch die Erfahrung gemacht, daß zumindest bei Jazz-artiger Musik alle abgenommenen Pianos (darunter auch ein Upright) besser klangen als ein Stagepiano. Ganz zu schweigen vom Spielgefühl.
Ich weiß nicht, ob das Publikum den Unterschied hört (das musikalisch gebildete allemal), aber der Pianist merkt es auf jeden Fall. Ich spüre es schon deutlich, ob da gerade nur auf Knopfdruck Samples durch den Line geschickt werden oder das Instrument vor mir selbst schwingt. :)

Einen nah mikrophonierten Klang finde ich allerdings alles andere als unnatürlich. Das ist auch in Jazz und Fusion so üblich, und macht den Sound ein wenig knalliger und satter.

@danielw: Wie wahr! Leider sind finanzierbare Rhodes in gutem Zustand zunehmends selten... :(
 
lucjesuistonpere schrieb:
An einem akustischen Instrument kann man eben immer wieder neue Facetten entdecken und ein digitales wird zwangläufig für eine musikalisch anspruchsvolle Person mit der Zeit sehr langweilig, weil immer das gleiche Sample. Das ist, wie wenn man jahrelang immer ein und dieselbe CD hört.
(Einfach nur traurig finde ich, daß man mit so einem Anspruch in diesem Forum nicht wirklich ernst genommen wird und sehr gerne Anfeindungen und neunmalkluge Sprüche erntet...)

Also ich denke nicht das du hier mit deiner Meinung nicht errnst genommen wirst, aber man muss halt auch akzeptieren das es andere Meinungen gibt. Ich kenne welche die mit der gleichen vehemenz die Meinung vertreten ein "upright" versaue einem den Anschlag für den Flügel....

Aber du hast recht, natürlich verändert sich der Klang eines akkustischen Klaviers, und daher entdeckst du auch immer neue Facetten. Und es ist auch für mich keine Frage das es lebt und einfach faszinierend ist. Aber genau dieses "leben" möchte man ja bei einem Digitalen Piano nicht haben, ich möchte ja den Aufschrei erleben wenn man ein digi Piano alle 6 Monate stimmen müsste weil man das simuliert oder plötzlich Risse im Resonanzboden simuliert werden.... :D und man es dann wegschmeissen kann.... oder man könnte ja evt. die Luftfeuchtigkeit messen und simulieren wie sich der Ton dabei verändert.

Gruss, Bit
 
lucjesuistonpere schrieb:
Aber ich habe bisher auch die Erfahrung gemacht, daß zumindest bei Jazz-artiger Musik alle abgenommenen Pianos (darunter auch ein Upright) besser klangen als ein Stagepiano.
Was waren das für Bühnen, Techniker, Klaviere und Räume? Und wieviel hat man im Publikum noch vom (unverstärkten) Originalsound mitgehört?
Du darfst natürklich jetzt nicht eine Herbie-Hancock-Liveaufnahme (z.B.) heranziehen, um den PA-Sound eines abgenommenen Klaviers im Jugendzentrum mit dem eines Stagepianos zu vergleichen.

Ganz zu schweigen vom Spielgefühl.
DAS ist natürlich wahr. Nur kommen wir da als Musiker in einen gewissen Konflikt: Machen wir Musik für uns oder für die Zuhörer? Idealerweise natürlich beides, denn man spielt natürlich besser, wenn man selber einen guten Sound hat.
Nur irgendwann kommt man ans Kompromisse machen, und dann hat es für mich etwas mit Professionalität zu tun, im zumutbaren Rahmen Abstriche beim Bühnensound zu machen, wenn dadaurch der Klang draußen beim Publikum besser wird.

Jens
 

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