@Lindex:
Ich weiß, dass du sowohl den 5er Jazz als auch den 5er Preci hast, könntest die beiden mal kurz vergleichen?
Kann ich prinzipiell gerne tun - nur, wie vergleicht man einen Jazz Bass mit einem Preci...?
Zu den Gemeinsamkeiten nur so viel: meine beiden Exemplare sind einwandfrei verarbeitet, Lack ist prima, alle Schrauben sind gerade drin und vernünftig fest angezogen, die Saiten laufen exakt mittig über den Hals und die PUs, die Bünde sind sauber abgerichtet und an den Rändern entgratet.
Das Halsprofil ist in etwa gleich, Breite am Sattel und an der Brücke sind identisch, das Profil fühlt sich sehr ähnlich an, allerdings ist der Preci-Hals glänzend lackiert, OPMN mit Skunk Stripe, der Jazzi-Hals ist matt lackiert mit aufgeleimten Griffbrett und ohne Stripe.
Insgesamt muss man sogar sagen, ist das Verarbeitungsniveau deutlich besser, als bei meinen beiden Mexicanern...diese klingen dafür aber noch einmal einen Hauch gediegener im Sinne von "klassischer" oder "vintagiger".
Der Preci klingt einen Tick moderner als sein (zusätzlich mit Fender Vintage PU ausgestatteter) Bruder mit den 4 Saiten, etwas zahmer in den Mitten, dafür etwas fetter im Bass und klarere Höhen, die sich aber sehr schön mit der Höhenblende einfangen lassen.
Der Jazz Bass hat eine deutlicher abweichende Charakteristik von seinem mexicanischen Pendant, weniger knurrig, eher bissig, aggressivere Hochmitten, right in the Face.
Da mir das aber als Kontrast zu meinem MiM sehr gut gefallen hat, habe ich diesen Wesenszug noch weiter verstärkt und ihm neben einer Bad Ass V Bass Bridge noch einen Satz Seymour Duncan QuarterPounds (SJ5-3) verpasst.
Jetzt ist er sehr ausgewogen über die Saiten, hat (für einen Fender Schraubhals) Mördersustain, die ursprünglich schon sehr gute H-Saite ist jetzt noch mal einen Tick besser geworden und kann durchaus mit meinem Marleaux konkurrieren.
Bei beiden Bässen lassen sich recht tiefe Saitenlagen realisieren, auch hier sind die beiden Indonesier Ihren Brüdern deutlich überlegen...
Die beiden Mexicaner haben übrigens deutlich spürbare Deadspots um den 5. Bund auf der G-Saite, die 2 Squiers sind hier wesentlich unauffälliger.
Ganz extrem ist es beim Fender JB V, dessen C kippt bereits nach knapp 2 Sekunden komplett in die Obertöne weg.
Was mir noch sehr positiv aufgefallen ist, ist der Saitenniederhalter auf der Kopfplatte.
Fender verwendet hier die klassischen Rundköpfe, die mit Ihren Kanten die Saiten beim Stimmen gerne mal festhalten, da sie die Wicklungen quasi darunter "verhaken", was ein sauberes Stimmen etwas erschwert, da die Saite quasi von Wicklung zu Wicklung springt, was im einen Moment ein Ünzchen zu tief ist, kann nach dem nächsten Weiterrutschen der Saite schon wieder einen Hauch zu hoch sein.
Nach ein paar mal Stimmen wird das zwar besser, weil sich die Saite an der Kante glattscheuert, aber bei den Squiers gefällt mir das System trotzdem besser.
Hier werden die Saiten unter einem halbrunden Stäbchen durchgefädelt, wo sie wesentlich besser drunter durch gleiten können.
Vereinfacht das saubere Stimmen deutlich.
Einen Nachteil hat es aber natürlich auch: A und D-Saite werden zwischen den beiden Schrauben, die den Saitenniederhalter befestigen, durchgefädelt, somit kann man sie beim Aufziehen nicht mehr locker um die Mechanik schlingen.
Das mache ich allerdings sowieso nicht, ist zwar schnell und bequem, aber man kann dabei die Saiten auch mal schnell in sich verdrehen, was ihrem Klang und der Lebensdauer nicht gerade gut bekommt.
Fast genau so schnell und einfach geht's mit einer Saitenkurbel, und dabei kann sich auch nichts verdrillen.
Hab ich noch was vergessen...?
Fragen...?