Hallo zusammen,
ich hatte ja schon vor einiger Zeit angekündigt, mal darüber zu berichten, was ich an meinem Fender Made in Mexiko Preci verändert habe, um ihn an meinen persönlichen Geschmack anzupassen. Here we go!
Der Bass ist in Brown Sunburst mit einem Palisandergriffbrett und einem weißen Schlagbrett geliefert worden (naja, ich hab ihn im Musikladen um die Ecke gekauft...). Allerdings musste das vergilbte (Schaufensterbass) Schlagbrett schnell einem Tortoisemodell weichen. Dass es mehr als schwer ist, ein solches für einen Mexikaner zu kaufen, habe ich leider schnell herausgefunden. Ich habe sogar mit dem Gedanken spielen müssen, es mir anfertigen zu lassen. Schönerweise habe ich dann das was ich nun drauf habe bei Thomann gefunden. 20 Euro. Da kann man nicht meckern, würde meine Schwiegermutter sagen. Kann man auch nicht. Der Jamerson-Look war also hergestellt. Der Pauli-Sticker kam dann eine Weile später dazu. *g*
Zu Weihnachten gab es dann die Gotoh-Version der LQ Badass II Bridge, also eine massive Version des Fender Blechwinkels, der einfach weichen musste. Ich war das Teil satt und bin froh, den Wechsel vorgenommen zu haben. Wie in diversen Berichten über die Bridge gesagt, kann man die Saitenlage nicht mehr so flach einstellen wie vorher/wie angeblich bei der LQ, allerdings habe ich sie sowieso immer recht hoch (Plek und mit den Fingern greif ich auch gern mehr zu), also stört mich das nicht weiter. Ich empfinde es eher als von Haus aus passend für mich. Dass die Bridge deutlich vertrauenswürdiger rüberkommt, als die von Fender verbaute, muss ich wohl nicht dazu sagen. Nochmal 40 Euro, die sich gelohnt haben.
Zwischendurch kamen die BeerLocks. Die kostengünstige und leckerere Version von StrapLocks.
Dann habe ich den Sattel gegen einen aus Knochen austauschen lassen. Nach ein wenig Nachfeilen (was mich sehr geärgert hat, da ich eigentlich erwarte, dass das im Laden getan wird) war der Sattel dann auch perfekt. Spielt man nun Leersaiten, so klingt der Ton viel deutlicher und länger, als wenn man die Saite irgendwo in einem Bund greift. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Preis mit Setup und ohne Arbeitsstunden daheim: nochmal 40 Euro.
Als nächstes kam das, was mich am längsten Zeit und Überwindung gekostet hat: der Pickupwechsel. Ich spiele mit dem Bass alles, da es mein einziger ist, also von R&B über Jazzversuche hin zu Rock (wo ich mich auch sehe, als Rockbassist). Demnach lag natürlich der Duncan Quarter Pounder nahe. Da den aber einfach jeder einbaut, wollte ich ihn nicht (jap, so einfach kann man Entscheidungen treffen
), darum hab ich mich mal bei DiMarzio umgesehen, eine Marke mit der ich eigentlich wenig am Hut hatte. Bisher. Ich bin großer Billy Sheehan Fan und finde, dass er einen tollen Sound hat. Einen Partikel dieses Sounds in meinem Bass zu haben, reizte mich demnach auch deutlich mehr als der QP. Ich wollte außerdem den Sound nicht so verändern, wie es der Quarter Pounder getan hätte (mehr Bässe und Höhen, mir ging es eher darum, den Precisound noch mehr rauszukitzeln). Nach einigen Proben aus dem Web (YouTube, Sheehan-CDs), entschied ich mich also für den DiMarzio. Ich muss aber gestehen, dass ich zwigespalten dazu stehe. Der Pickup ist klasse und bringt die Tiefmitten noch etwas besser zur Geltung, klingt etwas runder und hat ein klein wenig weniger Höhen. Allerdings würde ich nicht nochmal den Wechsel vornehmen, da der mexikanische Pickup im Bass fast genau so gut war. Also will ich hier auch mal eine Lanze für Fenders mexikanische Produkte brechen, wenn ich schon so über die Bridge herziehe.
Es ist allerdings beruhigend zu wissen, einen Marken-PU drin zu haben, auch wenn das nun reines Kommerzdenken ist. *g* Preis mit Einbau: 85 Euro.
Zuletzt kamen dann heute die Flats. Etwas, das ich auch schon lange versuchen wollte!
Und ich muss sagen, es war die absolut richtige Entscheidung, sie zu holen! Ich bin begeistert und habe richtig Lust drauf in die Saiten zu greifen. Es sind D'Addario Chromes, also recht helle Flats, was ich gelesen habe. Ich finde sie aber schon sehr "mumpfig", sie greifen sich fantastisch (sliden ist himmlisch auf ihnen!) und ich finde bei einem Preis von 30 Euro ist das wirklich mehr als man sich wünschen könnte. Ich habe sie mit Fingern und Plek getestet und jedes Mal fielen sofort die Nebengeräusche auf. Denn es gab keine mehr. *g* Wundervoll. Zwar werde ich noch etwas an der Saitenlage vom E und A nachstellen müssen, aber das ist ja schnell erledigt. Ich kann jedenfalls nun unterschreiben, dass auf einen P Bass Flats gehören. Auf meinem Roland im B-15 Mode mit etwas Overdrive klingt es grandios. Ich werde in meinem Leben wahrscheinlich keine Roundwounds mehr kaufen, so überzeugt bin ich von den Chromes.
Ach und eh ichs vergesse, etwas das umsonst war: Den Hals habe ich ganz am Anfang mit etwas Schmiergelpapier behandelt, sprich die Lackschicht abgeschmiergelt. Das habe ich getan, nachdem ich einen Road Worn Preci in der Hand hatte und gemerkt habe, wie viel einfacher man sich auf einem unlackierten Hals doch auf dem Griffbrett bewegen kann. Zuhause wurde dann also fleißig geschmiergelt und das Ergebnis fühlt sich einfach wunderbar an. Kann ich neben den Flats nur jedem Fenderbesitzer ans Herz legen.
So, das wäre dann alles, was ich an meinem Preci verändert hätte. Ich sitze jetzt knappe 3 Jahre also mit einem für mich perfekten Bass im Schoß da und hatte viel Freude auf dem Weg dahin. Beim ausprobieren, anhören, lesen und informieren. Ich hoffe, dass der ein oder andere hierdurch vielleicht auf eine Idee kommt, was er an seinem Bass verändern will. Wenn Fragen bestehen, steh ich natürlich gern zur Verfügung.
Eine Frage hätte ich aber noch: Ich habe ein paar Fotos gemacht und würde die gern hochladen. Kann mir da jemand helfen? (Edit: Danke, Cad!)
Grüße,
Punka