[User-Thread] Bass 1951 bis 1996

Nun hat der Telecaster Bass von 68 nur 'Top Clear' Klarlack auf dem blonde gebeizten Body. Insofern also ohnehin nur Nitrolack.
Zweite Frage wäre, ab wann erfolgte die Umstellung bei deckend farbig lackierten Bässen auf Polyurethan/Nitro als Kombination.

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Inzwischen ist der Bass allerdings nicht mehr Honey Blonde sondern eher gelb. ;)
 
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Zweite Frage wäre, ab wann erfolgte die Umstellung bei deckend farbig lackierten Bässen auf Polyurethan/Nitro als Kombination.
[...]

Das war wohl weniger vom Jahr, als von der Farbe abhängig. Und ich meine, es war nicht Polyurethan, sondern Polyacryl.

Fender nutzte für die Custom Colors bekanntlich "gewöhnliche" Autolacke. Bedeutendste Hersteller waren anscheinend Du Pont und Ditzler. Den bekannten Color Charts zufolge, schien Fender jedoch Du Pont Lacke zu verwenden.

Hier finden sich Bezeichnungen "DUCO" und "LUCITE". Lucite International entstand aus den "Acryl-Geschäften" von ICI und Du Pont. In Du Pont Color Charts (z.B. für GM) finden sich sowohl "Duco/Ducolux"-, als auch "Lucite"-Lacke. "Inca Silver", "Burgundy Mist", oder auch "Olympic White" konnte ich z.B. nur als "Lucite"-Lacke finden.

"Burgundy Mist" findet sich z.B. auch bei Ditzler: DDL-50563 Burgundy Mist Poly. (DDL = Duracryl)

Ich gehe daher davon aus, dass alle "LUCITE"-Fender Custom Colors "Poly"-Lacke und "DUCO" "Nitro"-Lacke sind.

Hier noch ein paar Links, bzw. Surf-Tips:
http://www.tdpri.com/threads/fender-pre-cbs-custom-colors-project.153994/
http://www.luciteinternational.com/about-us-our-heritage-22/
https://www.hagley.org/sites/default/files/colorchart-crop.jpg
https://www.uniquecarsandparts.com.au/paint_color_reference_gm
http://www.kingoftheroad.net/59olds/olds-images/1959-olds-colorchips1-web.jpg

Ich habe versucht mich möglichst um die Jahrgänge '59-'60 herum zu orientieren, als auch Fender Custom Colors erstmals offiziell angeboten wurden.

Grüße, Pat
 
Der Lack macht am Klang eh so gut wie nichts aus, wenn man bedenkt, dass Fender ab 1963 alles mit Fullerplast grundiert hat.
 
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Denkt dran, auch unser @Cadfael hat ein umfassendes Werk bez. der Fender Farben/Lacke und Co. im Lauf der Historie geschrieben da s sollten wir in die Diskussion einbeziehen.
 
Wenn Cadfael hier mitliest, wird er sich gegebenenfalls einklinken.
 
Der Lack macht am Klang eh so gut wie nichts aus, wenn man bedenkt, dass Fender ab 1963 alles mit Fullerplast grundiert hat.

Grundierung trifft bei deckender Lackierung zu.
Beim 68 Telecaster Bass ist allerdings erstmals die extrem dicke Klarlackschicht aufgetragen worden so dass man keine 'dünne Nitrolack Vorteile' finden kann.

Davon ab will man die Bässe ja auch so haben wie sie in der Epoche waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Tat gab es sowohl DUCO als auch LUCITE Farben ...

Als Fender zu sehr expandierte (vor dem Verkauf an CBS) war Sunburst meist die Standardfarbe. Also tauchte man erstmal extrem viele Bodies in gelbe Beize (was manche "lustigen Farbänderungen" bei Custom Lackierungen erklärt. Es herrschte verdammt viel Chaos bei Fender ...

Zuhause habe ich eine selbstgemachte Tabelle, was DUCO und was LUCITE war ...
 
Es würde mich mal rein wissenschaftlich interessieren was aus den Bässen aus dem fast weißen Honey Blonde dieses gelb gezaubert hat.
Eigentlich kennt man es doch eher so, dass Farben ausbleichen, also an Intensität verlieren.
Oder betrifft die Farbveränderung gar nicht die Beize sondern den dicken Klarlack?

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Originale ohne Farbveränderung sind sehr rar.

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Oder betrifft die Farbveränderung gar nicht die Beize sondern den dicken Klarlack?
Ich vermute (!) mal, dass alle Farb- und Lackschichten betrtoffen sind, wohl auch in unterschiedlichem Ausmaß. Bei den blonden tippe ich auf den Klarlack, bei Nitro sowieso. Klarlack dunkelt gerne nach, das Holz darunter übrigens auch, wenn transparent lackiert wurde. Bei den Ahorn-Griffbrettern sieht man das ja sehr schön.

Bei farbigen Instrumenten sind, je nach Farbe oder Art (glitzi-glitzi) auch die unteren Schichten betroffen, insbesondere dürfte UV-Empfindlichkeit eine Rolle spielen. Mein Mustang war Candy-Apple-Red, hing aber wohl lange an der Wand. Hinten ist die Farbe gut, vorne blasser, dort, wo ein Etikett klebte, ist die Farbe vorne auch gut – es blieb ein dunkler Farbfleck … Sunburst verändert sich gerne unterschiedlich, bei alten Gitarren sieht man das häufig. Jede Farbe hat da eigene Veränderungen.
 
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Es würde mich mal rein wissenschaftlich interessieren was aus den Bässen aus dem fast weißen Honey Blonde dieses gelb gezaubert hat.
Eigentlich kennt man es doch eher so, dass Farben ausbleichen, also an Intensität verlieren.
Oder betrifft die Farbveränderung gar nicht die Beize sondern den dicken Klarlack?

Ich bin auch kein Lack Experte!
Klarlack dürfte aber nachdunkeln - zumindest, wenn er nicht Wind und Wetter ausgesetzt ist (was bei Instrumenten meist der Fall ist). Es dürfte weitgehend eine Reaktion mit UV-Licht sein. Aber auch Nano- und Mikro-Schmutzpartikel spielen eine Rolle.

Es gibt in der Tat auch Farblacke, die heller werden. Das "Rosa" der roten VW Golfs ist ja berühmt.
Nitro-Klarlack und auch andere Klarlacke dürften aber durch UV-Einstrahlung dunkler werden.
 
@Cadfael
Hat Deine blonde Tele inzwischen sichtbare Farbveränderungen?
Die hat doch auch Nitrolack, wenn ich mich richtig erinnere.
 
Ich vermute auch, daß Licht der Hauptfaktor des Nachdunkelns/Vergilbens ist, wobei der echte UV Anteil wohl gering ist, wann kommt ein Bass schon mal ans Tageslicht in Freien? Wahrscheinlich kommen noch Handschweiß, Putzmittel und Dreck aus der Atmosphäre hinzu.

Auch bei meiner 1963er Blondie ist die Originalfarbe gut an abdeckten Stellen, unterm Ashtray oder in der Halstasche zu erkennen. In der Halstasche kann man auch den Nitro-Klarlack erkennen.

lack1.JPG
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Wenn ich an meinen (ex-) 1974er Jazz Bass denke, dann kann ich nur bestätigen, dass es der Klarlack ist, der nachdunkelt.

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Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass manche Instrumente extrem nachgedunkelt sind, andere, teilweise deutlich ältere, weit weniger oder fast gar nicht. Wie zb mein 64er Preci. Andere lake Placids aus der Zeit sind eher grün als blau. Es kann natürlich sein, dass der die meiste Zeit seines Lebens im Koffer verbracht hat. Ich vermute aber, dass verschiedene Sorten Klarlack verwendet wurden, die unterschiedlich stark auf Licht reagieren.
 
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Du brauchst zwei 1955er! :D

Es gab sie ohne Widerstand und mit zusätzlichem 22k Widerstand am Tone Poti.
Der "berühmte rote 1955er" hat keinen, ein Sunburst von 55 hat einen 22k Widerstand.
Von 1952-54 wurden wohl (teilweise) 15k Widerstände eingesetzt.

Habe Heute noch eine Anfrage aus Texas zur Originalverkabelung eines 1955er erhalten ...
Um das noch mal aufzugreifen:

Oben 2/56, unten 11/56 (beide Fotos von Andy Baxter):

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So ein alter Bass hat seinen ganz eigenen Mikrokosmos.

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Gab's ein Makro zum Geburtstag? :D

Das letzte Foto ist richtig klasse.
 
Ich habe alten Besuch;

Besuch.jpg
 
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geile Fotos!

Ich hab auch zwei Bässe die in den Fred hier passen würden. Keine Fender Bässe, aber Klassiker sind's beide dennoch. Hier mal der ältere der zwei Herren...

Rickenbacker 4001 von 1975 in schwarz / Jetglo:

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Im direkten Vergleich zum Rickenbacker 4003:

- viel flacherer Hals
- dünnere Frets
- Epoxy Logo statt der Plastikteile
- völlig verrottetes Moosgummi am Dämpfer ;)
- der Bridge PU ist durch den eingebauten .47 Kondensator allein gespielt sehr dünne
- beide Pickups zusammen klingen unfassbar geil, wenn auch echt aufdringlich. Meine Güte hat der Hals PU ein fettes Fundament
- Chrom ist schön gealtert, mit leicht angelaufenen Stellen und dunklen "Pöckchen"
- Reverse Tuner
- schön abgewetztes Finish. Leider hat irgendein Idiot von Vorbesitzer versucht die Macken mit Aubergin-farbenem Lackstift oder sowas zu kaschieren. Darauf steht eigentlich die Todesstrafe.
 
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Schick, der Rick! :great:

@1234saiter
Wie macht sich die Dynacord Box?
 

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