Unser Musikgeschmack im Eimer?

  • Ersteller AlteHase
  • Erstellt am
Das widerspricht sich doch nicht? Meist entsteht ja nicht das gesamte Stück aus dem nichts, wenn wir von Standards reden gibt es zumindest noch ein Thema, das gespielt wird. Ich finde es seltsam, dass offensichtlich viele hier so strikt das Komponieren vom Musizieren trennen.
 
@Rusher: Es wurde hier halt gesagt, dass Komposition nicht richtig Musik ist. Wir haben alle das aufgegriffen. Ich kann zumindest für mich sprechen, dass ich das alles in einer eher hypothetischen Kontext für mich packen musste, weil es sonst keinen Sinn ergibt. Wie ich das eine oder andere mal erwähnte.

Tatsächlich musst du bedenken, dass die tollen Jazzsoli, die auf einem Gedanken basieren trotzdem vorbereitet werden. Man macht sich ja schon vorher Gedanken wie man was spielt. Welche Töne gut klingen auf welchen Akkorden etc pp. Es gibt im Kontext der "normalen Musik" (normal in dem Sinne, dass sie Metrum, Harmonie etc haben) keine komplett freie Improvisation, ohne dass es komisch klingt.
 
Tatsächlich musst du bedenken, dass die tollen Jazzsoli, die auf einem Gedanken basieren trotzdem vorbereitet werden. Man macht sich ja schon vorher Gedanken wie man was spielt. Welche Töne gut klingen auf welchen Akkorden etc pp. Es gibt im Kontext der "normalen Musik" (normal in dem Sinne, dass sie Metrum, Harmonie etc haben) keine komplett freie Improvisation, ohne dass es komisch klingt.
Aber Improvisation ist doch nicht unfrei, wenn man sich vorher das Tonmaterial klargemacht hat? Natürlich stimme ich dir zu, dass man nie unvoreingenommen spielt, weil man natürlich immer von dem beeinflusst wird, was man selbst gerne hört und was man selbst häufig spielt. Bestimmt Melodielinien tauchen dann häufiger auf als andere. Trotzdem verstehe ich unter Improvisation die Neuordnung von bekanntem (im Sinn von Tonmaterial und Melodiefolgen). Das ist dann für mich auch freie Improvisation. Jemand, der lediglich seine 300 auswendig gelernten Licks (unverändert) in Reihe präsentiert, improvisiert natürlich nicht...
 
Mal zurück zur Ausgangsfrage:

Geht unser Musikgeschmack zurück?

Nööö, er verändert sich nur. Zum Glück. Die Antwort liegt doch schon in der Fragestellung: ...MusikGESCHMACK... Und der ist nun mal individuell und verändert sich von Zeit zu Zeit oder von Generation zu Generation.
Meine Großeltern haben z.B. die Beatles für den größten Schrott gehalten, meine Eltern waren große Fans. Ich mochte Depeche Mode und The Cure, meine Eltern fanden sie einfach nur grausig. Meine 14 Jahre jüngere Schwester mag Hip Hop, ich nicht. Nun kann man nicht behaupten, dass mein Musikgeschmack "im Eimer ist", er unterscheidet sich halt nur von den persönlichen Vorlieben anderer.

Bloß weil ein Song aus zig verschiedenen handwerklich guten Licks, Solis, Improvisationen und was-weiß-ich-nicht-noch-alles besteht, muss er nicht "gut" sein. Er wird einzelne ansprechen, oder er hat halt "Ohrwurm"-Charakter und spricht die Masse an. Schaut man sich die s.g. "One-Hit-Wonder" an, so sind dort nicht nur 3-Akkord-Songs dabei, sondern auch kompositorisch geschickte Songs. Ich zähle jetzt keine Beispiele auf, da diese ja nur meinen Musikgeschmack wiedergeben...

Achtung: Persönlicher Musikgeschmack!
Ich finde z.B. Jazz furchtbar grausig, Blues stellenweise langweilig, viele Oldies schnulzig und die aktuellen Charts fragwürdig. Ich werde aber keine der genannten Genres verdammen und deren musikalischen Inhalt als "Schrott" bezeichnen, nur weil ICH ihn nicht mag.
 
Jetzt muss ich auch meinen Senf dazu geben..... :gruebel:

Ich glaube jede Zeit hat so ihre Musik und Geschmäcker sind ja bekanntlich immer verschieden.
Als ich mit Musik angefangen habe waren Gruppen wie Yes, die alte Formation um Genesis mit Peter Gabriel, The Who und Led Zeppelin angesagt.
Wir haben immer versucht genauso zu spielen.
In den 80er ist mir dieser SynthiePop dann total auf den Sack gegangen.... aber das ist natürlich immer sehr subjektiv zu sehen. :D

Ich glaube die Diskussion stellt sich so gar nicht.
Jeder nach seinem Geschmack. Nur bleibt euch selber treu.
Und wenn es mir Spaß macht eine Song zu spielen der nur aus drei Akkorden besteht..... Na und... wenn es Spaß macht ..... dann passt das.

stay tuned
Ralf
 
Ich habe ein paar Posts überflogen, da ist wieder davon die Rede, dass man doch wieder mit der Hand Musik machen sollte, anstatt mit dem PC. Denken diese Leute eigentlich ernsthaft, dass ich meine Maus mit den Füßen bediene?

:gruebel:
 
Och nö :redface: Der User Dav!d hat diesen vor über zwei Jahren gestarteten Thread (wobei die letzten Breitäge "nur" zwei Monate alt sind) rausgekramt, und dann noch nicht mal mit seiner ausführlichen Meinung, sondern einer stark verkürzten Frage... Müssen wir das jetzt wirklich alles wieder aufkochen? Also ich hab in diesem thread schon einiges gesagt, meine Meinung hat sich in der zeit auch nicht geändert...
 
Ich hab mir jetzt nich den ganzen Thread durch gelesen, aber mir gefällt die musik der frühen Neunziger sehr gut, obwohl ich zu der zeit noch nicht einmal geboren war und ich finde das die Rockmusik vorallem im bereich Punk und Hardcore einen großen sprung gemacht hat: Denn wenn ich z.B. die Riffs von Kurt Cobain in Smells like Teensprirt ( das bei mir sogar grade im radio läuft xD) mit den von Ian D'sa in Devil on my Shoulder vergleiche, sehen Kurts 4 powerchords ganzschön blass aus, gegen die mit hammer on's und pull off's geschmückten Riffs im Billy Talent Song.. Und soweit ich mich erinnern kann stand Devil on my shoulder seiner Zeit auf 2 in den Charts. Das ist also ein schönes Gegenbeispiel dass die populäre Musik(zumindest im Rockbereich) nicht immer anspruchsloser wird...

Aber in dem Punkt das Musik "handgemacht" sein muss stimm ich dir vollkommen zu, auch wenn es genauso instrumentalen Hip Hop gibt wie den von Casper...
 
@Robster626:
Pst, ich verrat dir jetzt bestimmt nicht, dass die letzte Antwort auch schon fast drei Monate alt ist. Und ganz davon ab, deine Beispiele sind jetzt auch nicht gerade die besten...
 

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