Umstieg von Digital auf Analog etc.?

  • Ersteller Starship85
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Ob sich ein Synth im Bandgefüge durchsetzt, hat nichts mit der Anzahl der Oszillatoren zu tun (wenn Du das wirklich glaubst, würde ich vermuten, daß da was schief lief) sondern mit den Frequenzbereichen, also den letztlich erstellten Sound, und nicht zuletzt auch von den Einstellungen am Mischpult. Es gibt genug 1VCO-Synths, die sich immer behaupten können, zB Micromoog.

Ein Memorymoog hat leider oft das Problem, ZU fett zu klingen und den Mix zu dominieren, wenn man ihn nicht bändigt. Mit dem Umbau von Rudi Linhard ist er übrigens auch nicht mehr anfällig.

Bei Deinen Vergleichen oben geht bissl was durcheinander. Daß Dir ein Poly61 mit seiner groben Parameterabstufung nicht gefallen hat, verstehe ich gut, mal ab von der Bedienung. Das war eben die Folge des DX7 - alle meinten, das nachäffen zu müssen (Sparte ja nebenbei auch noch Geld). Das hat auch nichts damit zu tun, ob DCO oder VCO drin sind, siehe meine Erklärung weiter oben.

Jetzt aber wurde gerade ein neuer Analogsynth vorgestellt, der eigentlich Hybrid ist, weil er digitale Oszillatoren hat: Prophet 12. Die Bedienoberfläche aber lädt schön zum Schrauben ein und ziemlich fetten Klang hat er offenbar auch, nur nöckeln da die Puristen wieder wegen der Oszillatoren rum ...
 
Ein Memorymoog hat leider oft das Problem, ZU fett zu klingen und den Mix zu dominieren, wenn man ihn nicht bändigt. Mit dem Umbau von Rudi Linhard ist er übrigens auch nicht mehr anfällig.
Moogs sind generell nicht unbedingt was für hinten im Mix. Mit denen spielt man Leads oder Bässe. Für hinten gibt's Prophet, Polysix, Yamaha (SK-Multikeyboards inklusive) und dergleichen.

Ich frag mich ja, ob Jarres Memorymoog den Lintronics-Umbau hat. Immerhin war das Ding die letzten Jahre eins seiner Haupt-Livekeyboards - Kunststück, als einziger Analogsynth in seiner Burg mit Speicher.

Jetzt aber wurde gerade ein neuer Analogsynth vorgestellt, der eigentlich Hybrid ist, weil er digitale Oszillatoren hat: Prophet 12. Die Bedienoberfläche aber lädt schön zum Schrauben ein und ziemlich fetten Klang hat er offenbar auch, nur nöckeln da die Puristen wieder wegen der Oszillatoren rum ...
Dann soll DSI eben einen Prophet mit 48 VCOs bauen, aber dann geht wahrscheinlich das Gewhine los, daß den ja keiner bezahlen kann. Den kriegt man nämlich nicht für drei Kiloeuro.

Oder noch besser, wir machen die VCOs dann auch noch diskret und 100% absolut vollanalog und spannungsgesteuert, also ultra-puristische 70er-Jahre-Technik. Noch teurer, außerdem viel Spaß dabei, dreimal so viele VCOs wie beim CS80 zu stimmen, der ja auch gern mal den Schrägen Otto macht, wenn sich seine Voicecards erwärmen. Hatte mal einen verstimmten CS80 unter den Händen. So geil der auch ist, bei einem verstimmten Polysynth vergeht einem echt die Laune.


Martman
 
Das es unbedingt ein Analoges Flaggschiff sein soll hat vorallem die Ursache, das die heutigen digitalen einfach nicht fett klingen. Ich bin eben eher der Keyboarder, der auf der Bühne mit fettesten Analogpads,-leads überzeugen möchte und dem der Sound wichtiger wie die effizienz ist.
Das digitale Synthies nicht fett klingen können, ist definitiv falsch!
Maschinen mit gute Emulationen, wie z. B. der Arturia Origin, stehen analogen Kisten bezüglich Druck in nichts nach. Die klanglichen Unterschiede sind heute nicht mehr groß, man hört das meist nur noch im 1:1 Vergleich, wenn überhaupt.
Du möchtest ja mit Tasten, analog und polyphon -das kostet natürlich gleich auch etwas mehr. Ein gebrauchter Andromeda würde sicher gut passen, bei den neuen Synthies wäre vielleicht der P8 preislich interessant, klingt jedenfalls auch sehr gut.
 
Für den Umstieg von Digital auf Analog ist es ein bissl spät. Das wäre noch vor 10 Jahren zu bejahen gewesen, weil die virtuelle analoge Klangsynthese gerade erst in Mode gekommen war und die Synthesizer oftmals unter Rechenzeitproblemen litten, bzw man der Zahl der Stimmen verkaufsfördernd den Vorzug vor der Qualität gab.

Das Thema ist heute durch. Gute SW-plugins für PCs können das Dank Verbesserung der Rechenleistung schon. Früher mussten gerade bei PC-plugins fast immer faule Kompromisse geschlossen werden, wenn es um die Genauigkeit ging, da der PC es noch rechnen können musste. Das wird sich aber mit den 64-Bit Systemen immer weiter in Richtung SW verschieben.

Die Frage ist halt,wie praktisch die SW-Synths sind - vor allem in Sachen Steuerungsfähigkeit und Anbindung an Controller. Einen Vorteil haben die SW-Synths: Es gibt keinen MIDI-Flaschenhals , weder vom Masterkeyboard in den PC, noch zu den Geräten hin.

Komischerweise habe ich aber noch keinen SW Synth gefunden, der an einen Access oder Waldorf heranreicht, von den SW-Versionen der Originale (z.B: bei Access) mal abgesehen. Liegt aber gfs auch daran, dass man sich an seine Geräte gewöhnt hat und unbewusst von den SW-plaugins dasselbe erwartet.
 
Ich frag mich ja, ob Jarres Memorymoog den Lintronics-Umbau hat. Immerhin war das Ding die letzten Jahre eins seiner Haupt-Livekeyboards – Kunststück, als einziger Analogsynth in seiner Burg mit Speicher.

Man könnte Rudi ja mal danach fragen, zB im Nachbaforum :)

Ohne seine Leistung irgendwie schmälern zu wollen: um einen Memorymoog zuverlässiger zu bekommen, muß er nicht zwangsläufig bei Rudi gewesen sein (das wäre die Krönung), sondern oft genügt es schon, Platinen nachzulöten und das Netzteil austutauschen bzw umzubauen. Allerdings hat man dann nicht die komplett neugeschriebene Firmware, und alles in Allem macht der Umbau den Memorymoog zu dem, was er hätte ab Werk sein sollen.
Wem beim MM das Display kaputtgegangen ist, für das es keinen Austausch gibt, kommt um den Umbau eh nicht rum, denn ein neues Display samt angepaßter Firmware gibts nur für die Lintronics-Firmware.

Oder noch besser, wir machen die VCOs dann auch noch diskret und 100% absolut vollanalog und spannungsgesteuert, also ultra-puristische 70er-Jahre-Technik. Noch teurer,

Das mit dem "noch teurer" ist nicht zwangsweise zutreffend. Dank heutiger Fertigungstechniken (SMD) ist es möglich geworden, auch diskret aufgebaute Platinen kostengünstig zu fertigen, denn das Teure an Platinen sind damals wie heute die Bohrlöcher und Durchkontaktierungen. Daher ja auch die Synthesizer-Chips von Curtis und SSM.
Was die Verstimmerei angeht, so gibts da diverse Techniken, um stimmstabile Oszillatoren zu bauen, und die findet man auch in diversen Synths wieder. Die im Korg MonoPoly eingesetzten SSM-Oszillatorchips arbeiten in dieser Hinsicht sogar mit einer im Chip eingebauten Heizung, die einfach für konstante Temperatur und somit Stimmung sorgt. Den MonoPoly muß man daher, wie einen alten Diesel mit dem "Salzstreuer" am Amarturenbrett, vorglühen.
So einen MonoPoly hab ich mal nach Gehör neu stimmen dürfen, was eine Tortur. Lohnte sich aber :)

Wirklich teuer wirds dann, wenn der Synth konventionell aufgebaut ist, also kein SMD, wie zB beim Schmidt Synthesizer der Fall. SMD ist eben was für maschinelle Großserienfertigung und nichts fürs Löten mit der Hand. Zudem ist ein Synth wie der Schmidt auch ein Gerät, bei dem der Entwickler keine Kompromisse eingehen mußte.
 
Die Frage ist halt,wie praktisch die SW-Synths sind - vor allem in Sachen Steuerungsfähigkeit und Anbindung an Controller.

Sicher haben SW-Synths heute dedizierte Hardware mit digitaler Klangerzeugung überholt, einfach weil der Entwicklungsaufwand so viel geringer ist als wenn man sich mit DSPs oder ASICs rumschlagen muss. Und sie können mittlerweile auch in weiten Teilen so gut klingen wie analoge Klangerzeuger. Die Diskussion Software oder Hardware ist aber eine ganz andere und ursprünglich ging es in diesem Thread ja eher um analog vs. digital.

Bei Software vs Hardware geht es m.E. nämlich eher um den Aspekt Instrument vs. Werkzeug. Ein Instrument muss mehr sein, als ein Gerät, dass einen guten Klang erzeugt, und auch mehr als ein bloßes Werkzeug, das in erster Linie da ist, um die anstehende Aufgabe erledigt zu bekommen. Zu einen Instrument muss man eine persönliche Beziehung aufbauen können und dazu gehört m.E. auch unbedingt die Haptik und generell der physische Eindruck (Farbe, Gewicht, Oberflächenstruktur usw.).

Welche Rolle dieser Anspruch spielt, hängt natürlich auch davon ab, ob man sich in erster Linie als performender Musiker oder als Produzent / Sounddesigner / Tontechniker sieht. Insofern ist es nur natürlich, dass die SW-Synths ihren Siegeszug zuerst in den Studios angetreten haben.

Einen Vorteil haben die SW-Synths: Es gibt keinen MIDI-Flaschenhals , weder vom Masterkeyboard in den PC, noch zu den Geräten hin.

Auch das eine typische Sichtweise eines Tontechnikers (wenn ich deinen Nick ernst nehmen darf). ;) Für manche Anwendungsbereiche ist das halt gar nicht so wichtig. Aber du hast schon recht, wenn da die Hardwarehersteller sich nicht bald was zeitgemäßes überlegen, werden sich in der Computer/Softwarewelt eigenen Lösungen durchsetzen, die dann möglicherweise nicht mehr kompatibel mit Standalone-Hardwaregeräten sind. Ansätze dazu sind ja schon mit der Etablierung von OSC bei experimenteller Audio-Software (Max, Puredata, usw.) zu beobachten.


Chris
 
Ob sich ein Synth im Bandgefüge durchsetzt, hat nichts mit der Anzahl der Oszillatoren zu tun (wenn Du das wirklich glaubst, würde ich vermuten, daß da was schief lief) sondern mit den Frequenzbereichen, also den letztlich erstellten Sound, und nicht zuletzt auch von den Einstellungen am Mischpult. Es gibt genug 1VCO-Synths, die sich immer behaupten können, zB Micromoog.

Ein Memorymoog hat leider oft das Problem, ZU fett zu klingen und den Mix zu dominieren, wenn man ihn nicht bändigt. Mit dem Umbau von Rudi Linhard ist er übrigens auch nicht mehr anfällig.

Bei Deinen Vergleichen oben geht bissl was durcheinander. Daß Dir ein Poly61 mit seiner groben Parameterabstufung nicht gefallen hat, verstehe ich gut, mal ab von der Bedienung. Das war eben die Folge des DX7 - alle meinten, das nachäffen zu müssen (Sparte ja nebenbei auch noch Geld). Das hat auch nichts damit zu tun, ob DCO oder VCO drin sind, siehe meine Erklärung weiter oben.

Jetzt aber wurde gerade ein neuer Analogsynth vorgestellt, der eigentlich Hybrid ist, weil er digitale Oszillatoren hat: Prophet 12. Die Bedienoberfläche aber lädt schön zum Schrauben ein und ziemlich fetten Klang hat er offenbar auch, nur nöckeln da die Puristen wieder wegen der Oszillatoren rum ...

Ich habe die Erfahrung gemacht, das Synthi´s mit nur einem VCO pro Stimme nicht genug Druck haben um sich durchzusetzen , z. B Juno 6 / 60 , SX 400, Polysix u.d.g. Natürlich kann man die Lautstärke erhöhen, das geht dann aber wieder zu lasten der anderen Instrumente. Einen Oberheim , Jupiter 8 oder Memorymoog "hört" man auch wenn sie nur leise im Hintergrund " brummen". Ich kann es leider nicht so richtig beschreiben.
Vom Linhard habe ich die Schnauze gestrichen voll, er hatte meinen Memorymoog kaputtgebastelt und wollte dann KEINE kostenlose Nachbesserung durchführen. Er meinte, auf einem 30 Jahre alten Synthesizer kann er keine Garantie geben. Dabei vergas er wohl, das VOR dem Umbau der Memorymoog bis auf einen verstimmten VCO alles bestens lief - über 6 Jahre lang !!! Dann steckte er tief seine Griffel in den Moog und danach war der Memorymoog nur noch ein " Zufallsgenerator " Mal ging er, mal nicht - ständig verstimm u.s.w. Die Kohle für den Umbau hätte ich lieber in einen zweiten Memorymoog investieren sollen. Das habe ich jetzt auch getan, der zweite Memorymoog Plus kommt vielleicht schon Morgen.( is wirklich wahr !!! )
Der Korg Poly 61 klingt absolut tot, im Vergleich zum dem Polysix klingt der Poly 61 absolut armselig, die DCO sind sowas von kalt. Schwebungen mit den 2 DCO waren kaum möglich. Mit der Bedienung konnte ich ja noch leben und die groben Parameterabstufungen gerade im VCF musste man eben hinnehnen. Aber der Sound :(.
Ach ja, der Micromoog, echt lustige Kiste. Mein Kumpel Boris hatte den und als ich mit meinen Prodigi ankam, hatte der Micromoog verschissen. Etwas später kaufte sich Boris dann einen Minimoog. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich ( und Boris ). Wir hatten damals im nahen Musikladen ( PPC ) jeden neuen Synthi ausprobiert, aber die Kisten wurden immer ätzender. Also wurden nur noch in alten analoge Synthis investiert, z.B. meinen Memorymoog. Da ein Roland Jupiter 8 nicht zu bekommen war, kaufte ich mir den MKS - 80 mit Prorammer. Etwas später den MKS -70, aber der war schon nicht mehr so toll.
 
Vom Linhard habe ich die Schnauze gestrichen voll, er hatte meinen Memorymoog kaputtgebastelt [...]

Entschuldige, aber ich glaube kein Wort davon. Rudi ist kein Bastler, sondern weiß sehr genau, was er da tut, und das schon sehr lange. Im Übrigen liest er glaubich auch hier im Forum mit. Probleme in dieser Art gehören nicht in einem Forum breitgetreten, sondern zwischen Euch Beiden geklärt, daher werde ich darauf auch nicht weiter eingehen.

Der Korg Poly 61 klingt absolut tot, im Vergleich zum dem Polysix klingt der Poly 61 absolut armselig, die DCO sind sowas von kalt. Schwebungen mit den 2 DCO waren kaum möglich. Mit der Bedienung konnte ich ja noch leben und die groben Parameterabstufungen gerade im VCF musste man eben hinnehnen. Aber der Sound :(.

Beim Poly 61 sind neben DCOs auch statt der SSM-Filter die für Korg entwickelten NJM2069 eingesetzt, die nicht nur in DSS-1 und DW-6000/8000 stecken, sondern auch im Poly800. Daß der 61er keine schönen Schwebungen kann, liegt aber nicht an den DCOs an sich, sondern an der Art, wie sie dort verbaut wurden: mit einer sehr groben Parameter-Rasterung. Zudem war eben auch kein Chorus mehr drin, der ja bein Polysix einiges vom Soundcharakter ausmachte.
Daß DCOs kalt klingen sollen, wird immer gerne überall nachgeplappert, ist aber deswegen auch nicht wahrer. Es ist die schon gesagte Phasenstarrheit, die einem das glauben läßt, aber das schrieb ich schon weiter oben.

Beim MKS70 kommts drauf an, ob da noch die Boards für den JX-10 drinstecken oder schon die für den MKS angepaßten. Es gab da diverse Änderungen, die sich leider im Klang bemerkbar machten. Spätere JX-10 hatten das gleiche Problem, wenn da die geänderten Boards drinsteckten. Im Zweifel immer den JX-10 und mit niedriger Seriennummer bevorzugen, von außen kann man leider den Unterschied nicht erkennen und Informationen über eine Seriennummergrenze habe ich auch nicht. Will man einen JX-10 im MIDI-Verbund sinnvoll einsetzen und womöglich auch seine Klänge speichern, ist das alternative Betriebssystem von Colin Fraser Pflicht! Habe ich leider erst nach dem Verkauf meines JX entdeckt (und nach dem Reinfall mit dem MKS70). MKS80 und MKS70 sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, aber auch hier abhängig von der Seriennummer. Im MKS80 bis zur Seriennummer 511799 stecken CEM-Chips, danach dann für Roland gefertigte Bausteine, zB die gleichen Filter wie im JX-8P/10 und MKS70. Diesen Unterschied hört man wesentlich deutlicher als den zwischen JX-10 und MKS70.
JX-10 und MKS70 sind die besten Gegenbeispiele für die ewige DCO-Mär. Die schönen Flächen, die man damit legen kann, gibts bei etlichen Anderen so nicht. Bei Lyle Mays gehörte recht lange ein JX-10 zum Setup.

Polysix und Juno 60 können sich live nicht durchsetzen? Ich wiederhole: irgendwas ist da wohl schiefgelaufen. Ton Scherpenzeel spielte bei Camel live auch einen Polysix (Pressure Points live), den man deutlich hören kann, ebenso setzt Chris Rainbow einen Juno 60 ein, den man ebenfalls sehr gut hören kann. Kennst Du "Men at work" noch? Juno 60. Anne Clark, die Bassline bei "Sleeper in Metropolis": Juno 60. Spliff, das Blech (live), der Synthibass: Juno 6. Da ließen sich noch viele weitere Beispiele bringen.
Lustig, daß Du den SX400 erwähnst, den sehr späten Konkurrenten des Jupiter 4 kennt eigentlich keiner mehr. Und doch klingt der alles andere als dünn, was vor allem am Filter liegt, welches als Tranistorkaskade ausgeführt ist (genau wie bei seinen monophonen Brüdern S-60F und S-110F, die ich alle 3 als Geheimtips einstufen würde). Kam damals leider zu spät und war zu teuer, heute kann man an so einem Ding Freude haben, wenn man denn einen findet.
 
Entschuldige, aber ich glaube kein Wort davon. Rudi ist kein Bastler, sondern weiß sehr genau, was er da tut, und das schon sehr lange. Im Übrigen liest er glaubich auch hier im Forum mit. Probleme in dieser Art gehören nicht in einem Forum breitgetreten, sondern zwischen Euch Beiden geklärt, daher werde ich darauf auch nicht weiter eingehen.

Es gibt 5 Zeugen die den ganzen Vorgang miterlebt haben und und das gar nicht toll fanden. Der Memorymoog konnte nicht mehr benutzt werden und 2 Titel mussten deswegen aus unseren Programm geworfen werden. Ich hatte schon mal Mailkontakt mit einem Keyboarder aus Hamburg, der hatte das gleiche erlebt, keine Garantie.

>Daß DCOs kalt klingen sollen, wird immer gerne überall nachgeplappert, ist aber deswegen auch nicht wahrer. Es ist die schon gesagte Phasenstarrheit <

Ich plappere nichts nach, sondern habe selber einen Poly 61 gehabt. Den habe dann schnellstens wieder verkauft. Ja, es ist die Phasenstarrheit die digital gesteuerte VCO so kalt klingen läst. Glocken und Marimba - Sounds waren OK aber bei uns nicht gefragt. Auch ein DW 8000 war mal Bestandteil unserer Anlage, aber auch der wurde nach 5 Monaten wieder abgestoßen.

>JX-10 und MKS70 sind die besten Gegenbeispiele für die ewige DCO-Mär. Die schönen Flächen, die man damit legen kann, gibts bei etlichen Anderen so nicht.<

Ich habe auch den MKS-70 und kann deswegen auch beurteilen wie er klingt. Wenn man zwei Synthis wie beim MKS-70 übereinander legt, also layert, ergibt das natürlich gute Flächensounds. Aber das man dem MKS-70 keine Pulsweitenmodulation mitgegeben hat, ist ein dickes Minus. Ich benutze ihn haupsächlich für percusive Sounds. Ich glaube aber manchmal , das die Betriebssoftware von einer Putzfrau bei Roland.inc geschrieben wurde :D

>Im Zweifel immer den JX-10 und mit niedriger Seriennummer bevorzugen<

Genau meine Erfahrung ! Mein Mitmusiker Boris hatte den neueren MKS-70, so das wir vergleichen konnten. Weil wir ja zwei MKS-70 in der Gruppe hatten, wurde der neuere mit Roland-Chips wieder abgestoßen.

>Lustig, daß Du den SX400 erwähnst, den sehr späten Konkurrenten des Jupiter 4 kennt eigentlich keiner mehr. Und doch klingt der alles andere als dünn, was vor allem am Filter liegt, welches als Tranistorkaskade ausgeführt ist <

Der Teisco SX 400 war mein erster richtiger Synthesitzer. Ich hatte in lange heiß und innig geliebt ! Boris hatte damals den Jupiter 4. Ich hatte sogar selber den Speicher auf 32 Programmplätze erweitert - mit doppelter 7 Segment Anzeige ! Eigendlich war der Sound ziemlich flach, aber der Stereo-Ensemble war einmalig. Ähnlich wie später der Korg Monopoly , konnte man die vier VCO zusammenschalten und unterschidliche Fußlagen und Schwebungen einstellen - klang echt gewaltig ! Leider ist er dann eines Tages vom Keyboardständer gerutscht und die hälfte der Fader waren kaputt. Leider gab es damals keine passenden Ersatzfader, so das er über die Bucht ging. Heute bereue ich den Verkauf, mittlerweile gibt es so einiges an Ersatzteilen.
 
Ich glaube aber manchmal , das die Betriebssoftware von einer Putzfrau bei Roland.inc geschrieben wurde :D

Eine solche Vermutung stellt Colin Fraser, der Autor des alternativen JX-10 Betriebssystems, für den JX-10 an, und nachdem ich den disassemblierten Quellcode mit eigenen Augen sehen konnte, teile ich seine Annahme. Gilt aber für den JX-10 und nicht den MKS-70, bei dem ist die Firmware deutlich besser. Man muß allerdings auch klar sagen, daß es sich bei allen 3 Geräten, also JX-8P, JX-10 und MKS-70, um reichlich seltsame Konstruktionen handelt. Alleine schon die Art der Verschaltung von Assignerboard mit den Voiceboards ist irgendwie schräg gelöst, vor allem weil die MIDI-Ausgabe über einen der Voiceboard-Prozessoren stattfindet, um einen zusätzlichen Schnittstellenchip zu sparen.


Genau meine Erfahrung ! Mein Mitmusiker Boris hatte den neueren MKS-70, so das wir vergleichen konnten. Weil wir ja zwei MKS-70 in der Gruppe hatten, wurde der neuere mit Roland-Chips wieder abgestoßen.

Moment. Der MKS-70 hatte von Anfang an Roland-Chips drin, es war der MKS-80, bei dem von CEM auf die eigenen Chips gewechselt wurde.
 
Ich habe bislang immer noch kein Angebot von einem Bezahlbaren Jupiter 6 gefunden... Dafür habe ich mir aber schonmal den ,,Ur´´-DX7 zugelegt. Mein Tyros werde ich aber wahrscheinlich behalten (im Falle das ein älterer Synth abschmiert, wobei auch die neusten Motifs noch gerne mal abstürtzen...) Oder ist ein Jupiter 6 zumindest so zuverlässig, das man ihn als Hauptsynth einsetzen kann?

-Vom Prophet 12 habe ich auch gehört! Scheint ja gut zu klingen.. Aber der wäre mir zu teuer und so Wertstabil wie ein Jupiter ist er auch nicht . Auf den Jupiter 6 hab ich mich mittlerweile fixiert, aber ich finde einfach keine Angebote (Außer ebay 3500++). Hat jemand eine Idee, wo ich am ehesten einen finde? Er muss nicht unbedingt Europa haben. Ich arbeite kaum mit midi. Zur not kann ich das auch selber einbauen.

Jedenfalls habe ich den DX7 für 80 Tacken ergattert und lediglich die Batterie war leer. Immerhin wurde das Teil zuletzt vor 20 Jahren benutzt. Achso und die etwas in die Jahre gekommenen Seitenteile tausche ich gegen edlere Holzseitenteile. Und so schwer ist der DX7 jetzt auch nicht zu programmieren. Aber trotzdem sehne ich mich nach einem Teil wo man direkten Eingriff in das Geschehen hat. Da ist der Jupiter 6 meiner Meinung nach eine gute Wahl.
 
Speicherbatterie beim DX7 wechseln ist zum Glück eine leichte Sache, man sollte aber gleich einen Batteriehalter einbauen, das erleichtert den nächsten Wechsel, und CR2032 sind ohne Lötfahnen an jeder Ecke zu bekommen. Wenn Du den schon zerlegst, dann solltest Du auch die Tastenkontakte säubern und die dicken Siebelkos im Netzteil ersetzen, die sind nach so langer Zeit möglicherweise trocken - müssen aber nicht. In den 80ern wurde da noch eine bessere Qualität verbaut als in den 90ern. Wenns im Audiozweig brummt, auch wenn die Lautstärke des Synths runtergedreht ist, sind die Elkos hin.

Einen Jupiter 6 irgendwo günstig bekommen? Sorry, guter Witz. Das Ding fällt unter die Analoghype und wird zu astronomischen Preisen gehandelt. Zuverlässig ist der auf jeden Fall, wenn gepflegt und gewartet. Du könntest bei Thomann in den Kleinanzeigen oder auf Sequencer.de schauen, aber Vorsicht: nicht nur auf ebay, sondern auch in den Kleinanzeigen werden gerne mal solche gehypten Geräte angeboten, die der Anbieter garnicht besitzt ...

Für das, was Du für eine gebrauchte alte Kiste unbekannten Zustandes hinblätterst, kannst Du Dir auch einen neuen Prophet-12 kaufen und hast letztlich sogar noch Vorteile davon - oder auch einen Prophet-08.
 
Wenn an den "in die Jahre gekommenen" Seitenteilen an einer Seite ein Stück fehlt und das Ding eine Kaltgerätebuchse besitzt, dann könnte das mein alter Dx sein... Wär wohl aber reichlich Zufall.
 
Wieso Autsch? Die Plastik-Seitenteile beim DX7 (I) sind am Gehäuse die einzigen wirklichen Schwachstellen (von den Folientastern mal abgesehen). Die sind bei den meisten Exemplaren mindestens vermackelt, oft gebrochen, und passen schon ab Werk farblich überhaupt nicht zum Rest (das ist so ein undefinierbares dunkelbraungrauschwarz, nicht ganz der gleiche Ton wie der Rest). Den Wunsch, die zu ersetzen, kann ich relativ gut verstehen...
 
Hat links hinten einen Bruch am Seitenteil. Aber keine Kaltgerätebuchse;). Mit der Batterie das hab ich schon erledigt,ansonsten ist er eig. bis auf die Seitenteile im guten Zustand. Die tausch ich auf alle Fälle. Falls jemand dann mal wissen will, wie das aussieht, kann ich auch mal ein Bild posten. Achso und ich tausche das Display gegen ein Blau leuchtendes aus. Aber mehr als 1800 würde ich jetzt auch nicht für einen Jupiter 6 ausgeben wollen. Bekommt man den denn überhaupt noch für den Preis?
 
Falls es oben noch nicht deutlich geworden sein sollte: vergiß das mit dem anvisierten Preis, da geht derzeit die Hype mal wieder um und treibt die Preise hoch.

Der DX7 hat im Übrigen keine Folientaster, sondern nur die Tastenkappen sind Folie. Drunter stecken normale 12x12mm Standarddrucktaster von Alps (SKHCB-Serie) mit Stößel, wie auch beim JX-8P.

Das Display des DX7 ist ein LM016 von Hitachi mit Controller 44780, also sowas wie ein Standardtyp. Beim Austausch unbedingt den Regelbereich des Kontrastes beachten, da muß man sehr oft einen Zusatzwiderstand in die Steuerleitung hängen, weil man sonst rein garnichts mehr auf dem Display erkennen kann. Ebenso unbedingt auf die Spannungsangabe der LED-Beleuchtung achten, nicht bei allen Displays ist ein Vorwiderstand eingebaut!

Halbwegs bezahlbar wäre zB ein Chroma Polaris, und für jemanden, der selbst Löten kann, auch durchaus interessant. Aufgebaut mit CEM3374 Dual VCO-Chips, klingt recht fett, die Kiste. Ein Kollege aus dem Nachbarforum hat die Jungs bei Gearslutz mal raten lassen, und sie lagen fast alle daneben:

http://www.gearslutz.com/board/elec...sic-production/540868-guess-my-new-synth.html
 
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Der DX7 hat im Übrigen keine Folientaster, sondern nur die Tastenkappen sind Folie. Drunter stecken normale 12x12mm Standarddrucktaster von Alps (SKHCB-Serie) mit Stößel, wie auch beim JX-8P.
Ach, schau an. Das ist mir neu - aber gut zu wissen. Nichtsdestotrotz sind diese Taster beim ersten DX eine Schwachstelle - und man hat ja bei der zweiten Generation auch nicht zufällig stabilere Kappen verbaut. Bei intensiver Benutzung sind diese Folienkappen reihenweise gerissen und/oder die Beschriftung war schlecht zu erkennen, im Extremfall ging so eine Kappe nach einem Riss einmal rundherum auch mal ganz flöten. Das ist zum einen (mit vertretbarem Aufwand) irreparabel, zum anderen drang dann gerne durch die Risse Staub und Schmutz ein, was den Tastern auch nicht guttat.
Und dass die Taster selbst von Alps sind, überrascht mich insofern, als dass die am häufigsten benutzten Taster selbst bei intakter Folie dann doch merklich schlechter reagierten - bei meinem z.B. nach "nur" etwa 10 Jahren. Das ist zwar schon eine ganze Menge, aber wie das dann heute, nochmal 20 Jahre später, aussieht, wage ich mir bei einem Nicht-Wohnzimmer-Instrument kaum auszumalen.

Geliebt habe ich meinen ersten mühsam vom Taschengeld zusammengesparten Synth allerdings allen Mankos zum Trotz dennoch heiß und innig ;)
 
Alps fertigt seine Taster in verschiedenen Qualitäten, und es hat in fast jeder Serie auch sogenannte Longlife-Versionen mit mehr vorgesehen Zyklen. Die sind dann auch bissl teurer. Solche Taster werden ja nicht nur von Alps gebaut, sondern auch von Omron, Panasonic und etlichen Chinesen. Beim DX7 und auch DX7II stecken aber wirklich welche von Alps drin, hab schon etliche gewechselt. Der aktuelle Austauschtyp des beim DX7 verbauten Tasters, SKHCBEA010, ist mit 1Mio Zyklen angegeben. Die kann man in 10 Jahren schonmal erreichen, besonders wenn man zB viel am Gerät selbst programmiert. Oft ist es aber auch so, daß die Membranen in diesen Tastern auch regelrecht verdrecken und nach einigen Betätigungen wieder gehen. Das passiert aber erst nach längerer Nichtnutzung.

Dieser Tastertyp ist ja nicht hermetisch gekapselt und kann daher schon Staub fangen. Es gibt aber auch gekapselte, die sich dann "washable" nennen (für bestimmte Produktionsprozesse wichtig). Gibt's zB von Omron und nennen sich B3W. Die hab ich in meiner MPC2000 XL verbaut, aber eher versehentlich, da der Originaltyp von Alps nicht zu haben war und ich erst später sah, daß ich auch die großen B3F hätte nehmen können :)

Beim DX7II hat man keine SKHC (12x12 mit Stößel), sondern SKHH (6x6, flach) verbaut und richtige Tastenkappen verwendet. Bei meinem hab ich alle diese Taster letztes Jahr gewechselt, weil einige nimmer wollten, jetzt isser wie neu.

Den originalen DX7 hab ich etliche Male gespielt und auch geliehen gehabt, war aber trotz der Sounds nicht so meins, der DX7II gefällt mir viel besser. Hab den recht spät für mich entdeckt, aber zu der Zeit bekam man ihn billig gebraucht. Dummerweise irgendwann gegen TX802 getauscht und mich immer geärgert, seit letztem Jahr hab ich aber endlich wieder einen :)

Die Unsitte mit Folie auf dem Bedienfeld und echten Tastern drunter gibt's leider öfter: JX-8P, Chroma, Kawai K3, Prophet 2000/2002 und VS. Die Folien werden irgendwann morsch und dann hat man die nackten Tastenstößel in der Hand.
 
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