für den Preis...
was denkt ihr denn was n One kostet ??
der kostet n bissle mehr als n Tausi und dafür nen Handgebauten Amp der amtlich klingt
und sicher die nächsten 20 Jahre hält ist das völlig OK.
Egal ob ihr das 'aus meinem Munde kommend' nun für möglich haltet oder auch nicht - aber ich muss Robi Recht geben und hier gleich mal eine Lanze für Earforce brechen!
Man bedenke, dass man als Kleinhersteller wie z.B. Earforce Komponenten wie Trafos, Potis, Chassis, Gehäuse usw. usw. nicht in 'Grossserienmengen' einkaufen kann und daher entsprechend (weitaus) höhere Preise dafür bezahlen muss, als z.B. Companies wie Marshall, Peavey, Fender, u.a. dafür bezahlen.
Gemessen am Preis (knapp über 1.000 EUR) und vorausgesetzt, dass das Ding überzeugend klingt (was ich jetzt nicht weiss, da ich noch keinen hier hatte) ist es IMO absolut verständlich, dass man dann beim Hand-Aufbau des Amps nicht ständig Massband, Winkelschablone, usw. anlegen kann und auch nicht jedesmal ein Kabel wieder auslötet, weil man dummerweise das noch nicht verlötete Ende einen Millimeter zu weit abisoliert hat. Auch kann man in Anbetracht des Preises nicht erwarten, dass da jemand hergeht und alle Kabel optisch genussvoll verlegt - egal ob nun in rechten Winkeln oder in harmonischen Kreisbögen. Und man hat einfach nicht die Zeit dazu übrig, darauf zu achten, dass nun die Komponenten auf den Doppellötleiste akkurat aufrecht und gerade wie die Soldaten zu Napoleons Zeiten da drauf stehen.
Ich hatte mal einen Kunden hier, der mir sagte, dass es ihm scheissegal sei, wie es da drinnen im Amp aussieht! Und er ergänzte, dass ich da sogar reinkacken und danach umrühren dürfte, wenn's danach nicht stinkt und der Amp trotzdem klingt!
Earforce Amps sind eben nach einer Philosophie gebaut - handverdrahtet, aber möglichst wenig Zeit mit unnötiger und später eh unsichtbarer Akkuratesse vergeuden, um den Preis unten zu halten - die zwar absolut überhaupt nicht mit meiner persönlichen Philosophie beim Amp-Bauen konform geht...
... aber dennoch eine Philosophie ist, die ihre Berechtigung hat!
Es gibt reichlich an Gitarristen, denen es völlig schnuppe ist, wie's im Amp innen drinnen überhaupt aussieht (und/oder eh keine Ahnung davon haben), die sich nicht für das gewählte Panelmaterial, die Dicke dessen oder den gewählten Font für den Aufdruck interessieren. Denen ist es auch egal, ob da jemand Potis aus'm Bastlershop verbaut hat, wo die überlangen Achsen ungleichmässig lange gekürzt wurden, sodass die Potiknöppe später alle unterschiiedliche Höhen auf dem Panel haben, oder ungleichmässige Abstände zueinander, oder sonstwas...
... solange die Kiste geil klingt - aber dennoch 'bezahlbar' war.
Solche Leute betrachten einen Amp eben einfach nur als Tool, das man hinstellt, anschliesst, einstöpselt - und dann muss da Sound kommen. Mehr Beachtung kriegt die Kiste eh nicht und optisch erfreut wird sich dann halt an den 19" Rädern mit 3 cm hohen Reifen oder an der neuen Fächerkrümmer-Doppelrohr-Auspuffanlage seines xyz-Pkw oder an anderweitigen Sachen
Das sind Leute, die zu meinem Klientel diametral verschieden im (Gesamt-) Anspruch an einen Gitarrenamp sind. Aber dieses Klientel ist reichlich da, hat es nicht verdient belächelt zu werden und will eben auch bedient werden!
Sofern die Amps von Earforce den VDE und CE Vorgaben entsprechen, betriebssicher und zuverlässig sind und sogar noch richtig gut klingen, haben sie trotz ihrer 'inneren Machart' IMO auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und ich wünsche dieser Company von Herzen weiterhin Guten Erfolg, sowie den Earforce Usern weiterhin viel Freude mit ihren Amps!
Larry