Transistor (Solidstate) Amps - pro/contra

  • Ersteller Dr_Martin
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Bin ziemlich sicher das man so auch mit den kleinen Combos, egal ob Röhre oder Transistor, ordentlichen Sound herausholen kann.
Wenn man gerade ein richtiges Schnäppchen machen will um großen Sound für kleines Geld zu bekommen: auf dem Gebrauchtmarkt eine 412 Box und einen kleinen, aber feinen Transistorcombo (z.B. Lead 12) abstauben. Im Pandemiejahr bekommt man die Boxen sogar geschenkt.
Combo an Box anschließen, aufdrehen, freuen. Allemal besser als ein billiger Röhrenamp nur der Röhre Willen.
 
Allemal besser als ein billiger Röhrenamp nur der Röhre Willen.
..mh, obwohl ich jetzt sicher nicht zu der Transistor==BÖSE-Fraktion gehöre, das gilt so inzwischen doch eher nicht mehr. Ein Lead 12 hat durchaus seinen Reiz, aber wenn ich vor die Entscheidung gestellt würde, ob ich den oder einen Blackheart benutze, würde ich die Vorteile der Röhre doch irgendwie als gewichtig einstufen ... und die bewegen sich inzwischen etwa im gleichen Preisrahmen ... und wenn ich mir anschaue, was ein Bugera V22 gebraucht kostet, kann und leistet, kommen Transen da schon sehr in die Enge ... und eben nicht nur der Röhre wegen, sondern gemessen am brauchbaren output.
Blackheart BH5H 2011.png Marshall Lead 12.jpg
 
IMHO ist ein Röhrenamp ohne Master Volume für den Hausgebrauch wertlos. Entweder muss ich extra eine Loadbox kaufen, oder ich kann nur zu bestimmten Uhrzeiten mit gutem Sound spielen. Den supersimplen EL84 Amp ohne MV, wie in deiner Abbildung, halte ich für einen Trend der wieder untergehen wird.

Wie sich die Billigröhren langfristig machen, werden wir mal sehen. Um die Röhren selbst hab ich am wenigsten Sorge, die Frage ist eher ob Kondensatoren, Platine, Sockel und Lötstellen mehrere Jahre thermische und elektrische Belastung standhalten. Ich weiß, eine Beobachtung ist kein Beweis, aber in den Kleinanzeigen tauchen die Bugeras und auch Valvekings immer wieder mit Störgeräuschen, Lautstärkeschwankungen, Brummen, etc auf.
 
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ich kann nur zu bestimmten Uhrzeiten mit gutem Sound spielen
... es gibt ja auch Menschen, die zwar Gitarre spielen, aber mit dem Rest der Menschheit in der Region einen ähnlichen Schlafrhythmus pflegen :)
Ohne das jetzt zu sehr auswalzen zu wollen, ein Lead 12 klingt leise gespielt für meinen Geschmack auch nicht unbedingt nach "gutem Sound" ... der hat ein kleines Fenster, wo er zeigt, was er kann. Selbst solche anerkannten Trans-Klassiker wie ein JazzChorus kommen auch anders zur Geltung, wenn man ihnen Schalldruckentwicklung genehmigt, oder?
 
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... es gibt ja auch Menschen, die zwar Gitarre spielen, aber mit dem Rest der Menschheit in der Region einen ähnlichen Schlafrhythmus pflegen
Klar, hätte ich keine Kinder und keine Arbeit, könnte ich auch vor 20:00 spielen. Schalldruck kann ich mir einfach nicht erlauben. Wenn ich dann die Zerre aus Pedalen holen muss, weil der Röhrenamp unter 90dB clean bleibt, dann kann ich gleich einen Modeler spielen. Und deshalb hat mein Röhrenamp ein Master Volume nach der gut abgestimmten Vorstufe.
 
Moin!

... Den supersimplen EL84 Amp ohne MV, wie in deiner Abbildung, halte ich für einen Trend der wieder untergehen wird...

Wann denn? ;)

Nur als ein Beispiel - der Fender Pro Junior (15 Watt, 2 x EL84, 1x10", Volume + Ton) ist seit (inzwischen) 27 Jahren auf dem Markt, und offenbar so erfolgreich, dass er vor Kurzem in seiner 4. Version erschienen ist :great:

12827547_800.jpg


cheers - 68.
 
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dass das aber auf ein deutlich anderes Thema als das hiesige zielt, oder? Mein Versuch, themenzugewandt Unterschiede zwischen klanglicher Qualität (bzw. gewünschtem Ergebnis) und Bauart zu betrachten, geht ja eher in die Richtung, dass eine Transe durchaus nicht zwangsläufig besser für geringe Lautstärken geeignet ist.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
aber in den Kleinanzeigen tauchen die Bugeras und auch Valvekings immer wieder mit Störgeräuschen, Lautstärkeschwankungen, Brummen, etc auf.
... das geht jetzt in Richtung "sind Transistorverstärker bei gleicher Preisklasse weniger anfällig als Röhrenamps", oder? Mit Bugeras beschäftige ich mich gerade, da scheint das ein Phänomen der vor Infinium-Serien zu sein, wenn ich das recht beobachte, solche Problemserien gibt es aber auch bei deutlich kostspieligeren Amps ... Vöxe bestimmter Epochen etwa ... und auch alte und teure Transen sind nicht immer wartungsfreies Gold.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
sind jetzt nicht pauschal Billig-Röhren, oder welches Modell hast du da im Sinn?
 
... die " problematik " leise spielen zu hause , sollten man beim vergleich röhre / solidstate mal ausser acht lassen ..... meiner ansicht nach , liegt das wohl eher am zusammenspiel unserer ohren mit den lautsprechern ....... und natürlich raum und aufstellungsart .

ich frage mich immer , warum denn ein solid state wesentlich preiswerter sein " muß " ? ...... ein guter amp bedeutet entwicklung , hochwertige teile und sorgfälltige fertigung ..... da fallen insgesamt die materialkosten gar nicht so stark in gewicht ....... es sei denn , man fertigt in hippenindien .

wenn ich den größten teil der posts hier lese , hat sich für " mich " die frage eh beantwortet ....... was der bur nich will , das will er einfach nich .
 
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Moin!


Nur als ein Beispiel - der Fender Pro Junior (15 Watt, 2 x EL84, 1x10", Volume + Ton) ist seit (inzwischen) 27 Jahren auf dem Markt, und offenbar so erfolgreich, dass er vor Kurzem in seiner 4. Version erschienen ist :great:
Ich meinte die Bugeras und ähnliche. Klassiker halten sich immer, aber so wie heute Leute auf einen TubeScreamer plus 5W-Röhre schwören, war vor einigen Jahrzehnten das 19“-Rack und MIDI das Nonplusultra. Und irgendwann werden die Leute feststellen, dass es saublöd ist wenn Verzerrung und Lautstärke am gleichen Knopf hängen.
 
Und irgendwann werden die Leute feststellen, dass es saublöd ist wenn Verzerrung und Lautstärke am gleichen Knopf hängen.
... mh, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob wir das selbe Universum bewohnen .... Marshall hat das m.W. seit 1975 auf'm Schirm, was aber die Non-MVs durchaus nicht aus der Mode gebracht hat, warum auch immer ... Fender Twins hatten das ... Boogies doch wohl auch ... die besagten Racklösungen nach meiner Erinnerung ALLE. Aber vielleicht muss in die Rechnung noch rein, dass eben nicht alle Gitarristen familien-, nacht- und wohungsnachbarfreundliche Lautstärken fahren müssen. Mit Blödheit hat das nicht zwangsläufig etwas zu tun, wenn du mich fragst. Eher schon mit ganz spezifischen Soundvorstellungen, die sich nicht beliebig erzeugen lassen. Auch wenn ich diese Vorlieben nicht uneingeschränkt teile, verstehen kann ich sie schon.
 
Der Bugera V22 ist ein Klasse Röhrenamp. Meinem habe ich ein paar vernünftige abgestimmte Vorstufenröhren verpasst, alte Siemens EL84 von 1980 ... und einen Greenback von 1970 oder sogar noch aus den sechzigern.
Der klingt sowas nach Vintage Rock jetzt. Den Verkauf ich auch nicht.
Aber das ist jetzt out of T..
 
sondern gemessen am brauchbaren output

genau das ist auch son punkt .......

.... brauchbarer output , wo denn genau ?

die anforderungen im zimmerchen sind etwas anders , als im zusammenspiel mit einer band .

und ja , das thema hatte ich zugenüge ...... der wohlfühlkuschelsound des einen klampfer setzte sich nicht durch und der punksound des anderen mähte alles nieder ( und beide hatten eigentlich zum schluß genau das , was sie wollten ...... röhrenamps *gg ) .

joah , und wenn dann gekurbelt wurde und es bandmäßig passte , waren wieder beide am jammern , das sie ja nicht klingen würden *löl .

dieser bandklampfensound , wäre aber auch mit den üblichen solidstate amps möglich gewesen , denn damit hatten wir angefangen .

auch nett ..... kleine session ...... und da hörte ich dann einen kemper ...... ganz ehrlich , der jung hätte auch über den billigsten brüllwürfel spielen können , das wäre nicht aufgefallen ....... obwohl er eigentlich gut spielte .
 
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Hallo MB,

nachdem ich hier viele Jahre nur unregistriert lesend dabei war und mir der nette Pie gestern Abend in unserem kurzen Austausch (in so ganz kleinen Anzeigen ;)) nahegelegt hat, doch beizutreten, bin ich nun auch aktiv dabei. :great: Dies ist also mein Einstiegsbeitrag.

Dieses Forum ist mir in den Jahren zu beliebigen Themen rund ums Musikmachen immer eine höchst informative und unterhaltsame Literatur gewesen. Am interessantesten am Forum finde ich nach wie vor die Entwicklungen, die die einzelnen Bereiche thematisch und inhaltlich über die Zeit zeigen. Tolles Forum!:)

Zum Thema:
Ich vergleiche die seit Ewigkeiten dazu geführten Erörterungen gerne mit denen über Weine: es gibt leckere, nicht leckere, gute, schlechte, teure, billige, Klassiker, moderne, alte, neue, ... und welche Eigenschaften sie sonst noch haben mögen sowie beinahe endlos mögliche Kombinationen daraus. Letztlich entscheiden wir uns doch immer nach diesen Kombinationen, bewusst wie unbewusst, welche wir mögen. Und die entscheidenden Kriterien verändern sich über die Zeit doch immer. Konnte man sich in seinen frühen Jahren z.B. nur die günstigen Supermarktweine leisten, haben die eben das Maß der Dinge diktiert. Mit heutigen Möglichkeiten, Vorlieben, etc. sind die entscheidungsbestimmenden Punkte doch wieder ganz andere.

Mir ist es auch schon völlig widersprüchlich ergangen:
ich habe Gigs gehört, bei denen z.B. MKI- u. MKII-Boogies nur zum weglaufen klangen. Ob es die Einstellungen waren, kaputte Röhren, der FoH-Mann, wer weiß.
Den vorher mal genannten japanischen Pearl-Transistor-Twin hatte ich mal in einer großen Stadthalle gehört, da klang er zum Niederknien gut!
In einer der ersten Schülerbands hatte sich mir "AC30 klingen schlecht" eingeprägt. Grund war nur eine kaputte ECC83, aber keiner von uns hatte Ahnung oder Geld für Service.
Meine 8008 an einer 1960BV ist von Technik-unbedarften Giggästen schon für die bestklingende Röhrenendstufe gehalten worden, die sie jemals gehört hatten. Den Rockmaster davor kannte aber niemand.

Was ich sagen will:
ich persönlich denke, ich kann jede individuelle Einschätzung hierzu einfach nur uneingeordnet stehen lassen. Dann finde ich manche auf den ersten Blick mir nicht nachvollziehbare Einschätzung plötzlich extrem interessant, wenn ich drüber nachdenke oder mir die angebenen Referenzen dazu ansehe oder anhöre. Damit komme ich oft zu völlig neuen Blickwinkeln auf den geschilderten Gesichtspunkt, die ich vorher so nicht gesehen hatte. Find ich total spannend hier. :claphands:
Also, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber es macht doch immer wieder riesig Spaß!!:good_evil:
 
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wäre aber auch mit den üblichen solidstate amps möglich gewesen
.das ist aber tatsächlich noch ein anderes Thema, denke ich. Denn die Qualifikation des Instrumentalisten im Umgang mit seiner Ausrüstung ist schon ein Faktor, der eben den Heimklampfer nicht kümmert (den denn auch nicht unbedingt kümmern muss), den Bandgitarristen leider aber keineswegs selten auch nicht ;) und das eben, wie du schon bemerkst, ist unabhängig vom Equipment, erst recht von der technischen Bauweise der Amps. Kurz: wer sein Zeuch im Griff hat und einzusetzen weiß, ist IMMER im Vorteil.
 
Combo an Box anschließen, aufdrehen, freuen. Allemal besser als ein billiger Röhrenamp nur der Röhre Willen.

Ja, das ist natürlich auch eine gute Methode vom Sound den einem der Combo alleine bietet wegzukommen. Allerdings hatte keine meiner Amps einen Ausgang :-(. Weder record-out noch Boxenausgang.
Beim Valvestate bin ich nicht 100% sicher aber auch der hatte glaube ich keinen Ausgang.

Aber ich denke das ein großer Teil mit Transistor-Amps/Modeler anfängt, aus Preis-Gründen. Somit liegt der Vergleich eben eher auf "kleinem Übungs-Transistor-Amp gegen Hifi", statt "kleinem Übungs-Transistor-Amp gegen kleinen Röhren-Übungs-Amp". Was natürlich zum Thema beitragen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) und beide hatten eigentlich zum schluß genau das , was sie wollten ...... röhrenamps *gg ) . joah , und wenn dann gekurbelt wurde und es bandmäßig passte , waren wieder beide am jammern , das sie ja nicht klingen würden *löl . dieser bandklampfensound , wäre aber auch mit den üblichen solidstate amps möglich gewesen , denn damit hatten wir angefangen .
Ich schrieb schon früher: Es ganz schwer, unsere jeweiligen Erfahrungen und daraus resultierende Standpunkte anhand des Geschriebenen hier nachzuvollziehen, ohne den Background des Anderen zu kennen: Welche Sounds haben ihn geprägt? Was für Musik macht er selbst? Was ist das Hauptbetätigungsfeld: Zu Hause? Band? Homerecording? Usw.

Für mein Empfinden laufen die Diskussionen über das "bessere" Equipment hier oft so ab, egal, ob es um Technologien, Bausweisen, Marken geht, egal ob um Gitarren, Amps, Effekte - um mal mit einem Bild aus dem Sport vergleichen:

Da wird ein "Schläger" diskutiert und man findet keine Einigung: Dem einen ist er zu lang, dem anderen zu kurz, man kann sich nicht auf das Material einigen ("Deiner ist nicht aus Carbon???"), nicht auf das Gewicht ("viel zu leicht und unpräzise"), auf keine Marke ("Von dem Hersteller habe ich ja noch nie gehört, käme mir nicht ins Haus") usw.

Nachdem man sich dann die Köpfe heiß geredet hat und auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, stellt sich dann irgendwann heraus: Der eine will mit seinem neuen "Schläger" Tennis spielen, der andere Golf ...
 
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Für zuhause würde ich immer auf einen Transistoramp zurück greifen und ihm den Vorzug geben, Live bei hören Lautstärken fehlt mir das Nachgiebige eines Röhrenamps. Ich habe früher zuhause einen Trademark60 von TECH21 gespielt und live ab und zu einen Session75, das ist ein MOSFET Transistor Amp der fast wie eine Röhre reagiert.
 
P1010076.JPG


...meine ultimative Cleansound Referenz!

Leider ist mir da neulich der schön schräge Griff abgekracht. Klanglich unglaublich fett, "sparkling" und "sweet"...nem cleanen Fender nicht unähnlich, aber einfach ne Spur "fester" und direkter...und somit ortbarer und durchsetzungsfähiger.

Im Studio klingt er übrigens auch sagenhaft mit (leicht angezerrt eingestelltem) Marshall Jackhammer für schöne Vintage Rumpelrock Rhythmussounds. Dass dann da absolut Röhren-freie Zone herrscht würde man dem geilen Sound niemals anhören...:D

Ach ja- was der Carlsbro Cobra Lead Combo übrigens definitiv nicht hat ist der eigentlich typische Gewichtsvorteil....das Teil ist sauschwer!

Gruß,
Bernie
 
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Ist denn das so schwer? Das hört man doch. Die Lautstärkeschwankungen des Gitarrensignals (über Volumenregler), die nichtlinearen Kennlinien von Röhrenvorstufen (incl. Phasenumkehrstufe), nichtlinieares Verhalten von Endstufenschaltung und Übertrager, Speakerimpedanz, Rückkopplungen all das verändert den Sound signifikant bei den unterschiedlichen Lautstärken.

Wir reden vielleicht gerade aneinander vorbei. Das die Röhrentechnik verschiedene Charakteristiken hat, die je nach Schaltung mehr oder weniger zu tragen kommen, ist unbestritten.

Mir ging es konkret um die Behauptung, Röhrenamps haben ein anderes Rückkopplungsverhalten. So wie Du es verwendet hast, gehe ich davon aus, dass Du tatsächlich Rückkopplungen (Feedbacks) meinst. Meinst Du vielleicht eher die Rückkopplung, die der Amp dem Spieler gibt?
 
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