Tonholz is so von gestern...

  • Ersteller Sascha Leib
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Mensch! Und ich habe heute einen Keller voll Kartonschachteln zerhackt und entsorgt! Hätte ich das nur als Tonkarton an den fender Custom Shop verhökert. :D

So eine Kartongitarre ist sicher ein Fliegengewicht, noch ein schönes Deckblatt und Lackiert...

Eine Gitarre aus Titanic-Stahl wäre doch mal was ;)
 
der hier

Lässt sich aber bestimmt gut mit rocken... "hohl lotta love" :D





Es gibt doch aber auch Strats mit Mahagoni-Korpus? Die Jim Roots und auch ein Standardmodell, glaub ich jedenfalls....
Auf jeden Fall teuer, also auch gut klingend;)

Ichn habe ja auch nicht behauptet, das die nicht "gut" klingen, wie immer das bewertet werden soll. Nur sie klingt eben nicht Strat-typisch. Genau so wie wirklich leichte Sumpfesche. Den Ton mag ich, aber wirkliche Vintage Strat Fans mögen die nicht.
 
In dem Punkt widerspreche ich Dir: Versuch einmal eine Mahagoni Strat wie eine gute Fender-Strat klingen zu lassen.

Letztens sah ich dieses Bild hier bei Facebook verlinkt:

lespaul-stratocaster1.jpg


Ich sehe das in der Tat henauso und sehr hemdsärmelig. Ja, für mich klingt eine E-Gitarre erst einmal primär nach E-Gitarre, stellt man verschiedene Modelle zumindest auf das gleiche Output-Level ein finde die Unterschiede fast immer eher marginal, eine Spezialfälle vielleicht mal ausgenommen. Wenn ich hier andere Postings lese scheinen manche das komplett anders zu sehen, so etwas wie "diesen Song kann ich nur mit einer Strat spielen, mit einer Les Paul gehts gar nicht" liest man doch öfters.

Ich hatte beispielsweise als Extremfall eine Zeit lang eine Aristides 010, die bis auf das Griffbrett komplett aus Kunststoff war. Die hatte ein extrem klares, reines Klangbild, welches mich von der Klangfarbe etwas an ein Keyboard erinnerte. Aber auch deren Klang empfand ich als absolut typisch für eine E-Gitarre und eben auch als "normal".

Ich möchte diese verschiedenen Ansichten hier und jetzt auch gar nicht bewerten, aber vermutlich ist das schon mit ein Grund für die teilweise grundverschiedenen Ansichten.
 
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Pappgitarren gab es aber auch schon mal. Vielleicht erinnern sich die etwas älteren. Bei Hertie gab es in den 70gern E-Gitarren für unter 100 DM mit elegantem PVC Finish am Body und der Body selbst war aus einer Art Pressspan mit Pappe. Hat funktioniert, klang aber irgendwie pappig. Ob es an den Pickups lag? :D Holz finde ich von der Haptik jedenfalls deutlich angenehmer.
 
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Manchmal muss man sich doch über´s Forum wundern...hier wird in jedem Unterforum über jede Kleinigkeit gefachsimpelt, über die richtigen Saiten, Röhren, Transistoren, Kabel, Pedale, jede Nuance unseres Instrumentes wird analysiert, Meinungen überschlagen sich, es gibt Trends, Hypes, Klassiker, Neuheiten, alles wird verglichen, man schaut Reviews im Netz, erkennt, dass man selbst testen muss, will mehr Details, Klarheit, Perfektion, Vergleichstests müssen wasserdicht sein, es wird um subjektiv und objektiv gekämpft...

...und dann kommt ein Papp-Hersteller-Werbevideo, in dem man nicht mal eine Minute lang und das nicht mal annähernd nach irgendwelchen "Reviewstandards" gespieltes Instrument hört (und z.T. doch verstimmt...Leute...) und schon wird das Holz-Grab ausgehoben...

...ernsthaft?
 
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…und schon wird das Holz-Grab ausgehoben...

...ernsthaft?

Wenn selbiges auch nur annährend stimmen würde, dann hätte das Holz-Grab schon bei den Carbon-Steinbergers, den Flaxwood-Gitarren oder spätestens der 3D-gedruckten Plastikgitarren ausgehoben werden müssen. Zumindest die ersten beiden haben zweifelsfrei bewiesen, dass es auch tatsächlich anders geht, und dennoch bleibt das Nischenmaterial für schräge Vögel und Berufsquerulanten. Die breite Mehrheit wird weiter auf den etablierten Standards bestehen, keine Sorge ;)
 
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Holz fasse ich gerne an, und will damit was machen...;-)

Gitarre spielen soll für mich natürlich bleiben, wie die erste Holzflöte, die man einem Menschen vor Ewigkeiten zuschreiben konnte...:gruebel:
 
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Wenn selbiges auch nur annährend stimmen würde, dann hätte das Holz-Grab schon bei den Carbon-Steinbergers, den Flaxwood-Gitarren oder spätestens der 3D-gedruckten Plastikgitarren ausgehoben werden müssen. Zumindest die ersten beiden haben zweifelsfrei bewiesen, dass es auch tatsächlich anders geht, und dennoch bleibt das Nischenmaterial für schräge Vögel und Berufsquerulanten. Die breite Mehrheit wird weiter auf den etablierten Standards bestehen, keine Sorge ;)
Sag ich doch...daher kommt ja die Verwunderung über die vielen Totengräber.;)
Weder Steinberger, Flaxwood, Parker, oder auch Trussart haben das Holz je überflüssig gemacht, da es 1. keine Überraschung ist, dass auch andere Materialien zum Gitarrenbau funktionieren und es 2. kein Material gibt was "besser" ist, da es neben den baulichen Eigenschaften eben den klanglichen Aspekt gibt. Und diese Nuancen sind es doch, die wir spüren wollen auf der Suche nach unserem Instrument. Eigentlich kann man nur kritisieren, dass es so wenig Auswahl gibt an Holz-Alternativen. Würde gerne mal was probieren, leider hast du mit der Nische recht.
Habe in meinem langen Gitarristen Leben noch NIE eine Steinberger oder Trussart gesehen, erst EINE Parker (die war aus Holz:D und ich hab sie gekauft) und von Flaxwood, Aristide oder so brauchen wir gar nicht reden.

Der Bassist des Grips Theaters (hoffentlich ein Begriff - Linie 1 und so) hatte früher immer einen Steinberger Headless Bass, war damals für mich der Inbegriff von Coolness. Das als Gitarre hätte ich mir geholt. Noch nie gesehen. In echt.
 
Die Idee fand ich witzig!

Und man kann sie noch toppen, wenn man Handschweiß hat und sich auf der Bühne die Pappe und damit die Gitarre auflöst...:D;)

Regen beim Transport ohne Koffer wäre auch eher suboptimal.
Aber wenn man mal schnell etwas aufschreiben muss und gerade kein Papier dabei hat....ideal!

(Neeeiiin, das war nur ein Joke...jaaaahaaa, ich weiß, dass die Pappe laminiert ist....:rolleyes:)
 
Ich sehe schon den ersten bei Regen auf einer Bühne stehen und sich wundern das er nur noch die Mechanik in Händen hält :evil:

..und wenn um mich herum 10.000 Elektroautos fahren, nix geht über den Sound meine alten 911ers ... :great:
 
Na, da scheint der ein oder andere das Augenzwinkern bei der Klangholz-Diskussion nicht bemerkt zu haben ;-)

Leute, kein Mensch - einschließlich der Macher dieser Papp-Gitarre, vermute ich - würde ernsthaft vorschlagen, Holz durch Pappe zu ersetzen. Es gibt viel, was man mit Pappe machen kann - bis hin zu Möbelstücken, aber all diese Dinge haben einen großen Nachteil, nämlich die begrenzte Haltbarkeit (oder hat noch irgendwer so ein Pappmöbel aus den 80ern, das nicht völlig verrotzt ist?)

Aber ebenso muss man sagen: der Wert, der hier von einigen auf besondere Hölzer für den Bau gelegt wird ist ebensolcher Schwachfug. Kauft euch lieber einen anständigen Amp, der macht mehr Wohlklang als der letzte Rest vom Aussterben bedrohter Tropenhölzer (auch wenn letztere noch so geil aussehen).

Oder noch besser: übt mehr. Am meisten Klang kommt immer noch aus den Fingern!

Hugh, ich habe gesprochen. Bitte entschuldigt mich jetzt. Muss üben! ;-)

/sascha
 
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Eine Pappgitarre ist ein Gag, aber kein Gadget. Ich denke nicht, dass der 7ender Master Builder das Gefühl hatte, mit seiner Arbeit an dem Instrument die Totenglocke für Holzgitarren zu läuten. Das ist bei den Leuten, die Gitarren 3-D-drucken, anders. Da sehe ich sich eine Entwicklung abzeichnen
 
Holz fasse ich gerne an, und will damit was machen...;-)

Gitarre spielen soll für mich natürlich bleiben, wie die erste Holzflöte, die man einem Menschen vor Ewigkeiten zuschreiben konnte...:gruebel:

Laut Wikipedia sind Knochenflöten die ältesten archäologisch nachgewiesenen Musikinstrumente. Die aus Holz und Pappe sind wohl alle schon vermoddert. Hat jemand Infos zu Knochengitarren?

:popcorn2:
 
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Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, hatten die Kunden das Recht frei auszuwählen, was sie kaufen. Hat sich daran etwas geändert?

Die subtile Beeinflussung des Kaufverhaltens durch das Marketing grosser und noch grösserer Firmen...? :engel:
 
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Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, nur den Anfang und wollte mal kurz einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben. Ich habe das irgendwo in diesem Forum vor vielen Jahren schonmal geschrieben, aber ich finds nicht mehr.

Wie manche hier ja wissen, habe ich mal in der Gitarren-herstellenden Industrie gearbeitet und es wurde dort mal zu Demonstrationszwecken folgender Test gemacht:
Es wurden zwei gleiche "Gitarrenrohlinge" gebaut (d.h. nur das Holz, ohne Elektronik und Hardware). Einmal in der Kombination Sumpfesche (Korpus), Ahorn (Hals), Palisander (Griffbrett) und einmal in der Kombination Mahagoni (Korpus), Ahorn (Hals), Ebenholz (Griffbrett).

Die Hardware und die Elektronik wurden in die eine Gitarre eingebaut. Die Gitarre wurde gespielt, das alles wurde aufgenommen. Dann wurde die Hardware und die Elektronik in die andere Gitarre eingebaut und es wurde wieder alles aufgenommen. Die Bedingungen waren exakt gleich, nur das Holz war anders und die Unterschiede waren ganz deutlich zu hören. So deutlich, dass selbst Leute mit Tomaten auf den Ohren etwas hören hätten müssen. Auch wenn ein solcher Test nie durchgeführt wurde :D Für mich gibts ein ganz klareres Fazit: Die Holzart auf alle Fälle einen Einfluss auf den Klang.
 
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Hat jemand Infos zu Knochengitarren?

Da ist nur der Knochensattel als symbolisches Relikt übriggeblieben. Und selbst der wird mittlerweilen oft in Plastik nachgebildet… wie bei den Autos, ehedem königlich vergoldete Holzkutschen, da gibt es jetzt Wurzelholz-Simulationen am Armaturenbrett und an den Türen :D
 
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Wer würde auch heute noch mit einer vergoldeten Holzkutsche umherfahren wollen... ist man ja noch später vor'm Supermarkt! :D
 
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Das ist doch nun wirklich alles nix mehr neues... man kann auch einen Strathals an das Plastik Chassis von einem alten Video Recorder schrauben; dann eine passende Telebrücke mitsammt entsprechendem Tonabnehmer einbauen und man wird etwas bekommen, was nach "Tele" klingt. Wahrscheinlich aber auch wie eine der "schlechtesten" Teles ever...
Selbst kommerziell ist da im Low-Budget/No Name Bereich von Spressspan bis "Kunststoff/Sägemehl Verbund-Material" alles mögliche verbaut worden, um ein paar Cent bei der Herstellung zu sparen. Im Falle der Danelectros sogar ziemlich erfolgreich. Aber es wären bestimmt noch mehr Querdenker wie Herr Page oder Jack White auf die Idee gekommen, eben genau diese Gitarren zu verwenden, wenn sie den auch so "gut" wären. Beim Geschmack der breiten Masse der Gitarristen Zunft fallen diese Materialen aber wohl durch.

Letztlich ist die ganze Diskussion müssig... genauso gut kann man auch diskutieren, ob Farben die auf organischen Pigmenten basieren, "besser" aussehen, als welche die Schwermetalle enthalten, oder eben dass es eigentlich völlig egal ist, woraus eine Farben besteht. ... und ich bin mir sicher, dass eine solche Diskussion in irgendeinem Forum schon geführt wurde...
 
...man könnte beinahe den Eindruck gewinnen, der Geschmack hat sich in den letzten 60 Jahren bei einer Coca-Cola stärker verändert als bei einer Gitarre....

danoh_hammering_Smash_zps90fb5931.gif
:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, hat die mal anders geschmeckt...? :D

Was Gitarren anbelangt, stimmt, je oller, desdo toller. ;)
 

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