Die meisten Gitarrenbauer möchten/müssen ihre Gitarren auch verkaufen. So gewagt ist die These also nicht.
Wer das nicht muss (als Hobbyist), benutzt vielleicht das schöne Pornoholz weil's geil aussieht.
Wieder andere kümmern sich nicht darum und nehmen halt die Leimholzplatten aus'm Baumarkt.
Zur der dritten Kategorie gehöre übrigens ich.
Übrigens gibt es zwischen ausschließlich "echte Amerikanische Sumpfesche" und "Pappkarton" noch ein weites Spektrum an alternativen Materialien, die für den Instrumentenbau geeignet sind (die meisten davon vermutlich sogar besser).
Wie ich schon oben erwähnt habe, hat die Bauweise (und dazu gehört das verwendete Holz) durchaus einen Einfluss auf den Klang - insbesondere auf den Sustain. Dafür braucht man aber kein "Holz-Voodoo" sondern es reichen Grundkenntnisse der Physik: z.B. der Energieerhaltungssatz, erinnert ihr euch?
Für ein schönes langes Sustain sollte die Energie möglichst in der Saite bleiben und eben gerade nicht auf's Holz übergehen. Das klappt umso besser, je steifer die Aufhängung der Saite ist. Deswegen machen harte Hölzer einen längeren Sustain als weiche. Aber die Halsbefestigung (geleimt, verschraubt oder durchgängiger Hals) und - gerade bei den Semihollows - die Body-Konstruktion haben auch einen Anteil. Und der Hals - ein gesperrter Hals wird immer steifer sein als ein einteiliger - natürlich auch.
/sascha