OK - nochmal: diese Dinge sind sowohl berechenbar, wiederholbar, simulierbar.
"Das" Tonholz gibt es IMHO nicht (wenn man von Feuchtegrad, Alter, Lagerzeit usw. absieht) - und beim Thema Holz ist NICHTS wiederholbar, berechenbar oder beweisbar - es ist schlicht Zufall, eine Laune der Natur und macht beim Gesamtkonzept nur etwa 3-5% des Sounds eines Instruments aus - und das hören nur sehr, sehr wenige.
Das mag ja alles sein... oder auch nicht....
Nur BEWEISE mir doch mal jemand, welchen Einfluss andererseits Schrauben, Pickups (plus deren Höhe und Position), Stege, Sättel, Mechaniken, Potis, Kondensatoren plus Amp/Cabs etcpp. auf den Gesamtklang einer E-Gitarre haben. In blitzsauberen Prozenten oder in absoluten, wissenschaftlich nicht anfechtbaren Werten bitte.
Blindtests von Gitarren mögen ja gut und schön sein, aber was erfassen diese Tests? Sicher nicht, was der individuelle Spieler erlebt/hört/fühlt, wenn er sich mit Instrumenten beschäftigt, sprich: Gitarren spielt, um Musik (oder Gott bewahre: Kunst!) zu erzeugen. So eine Gitarre ist doch kein DVD-Spieler.
In meiner Welt ist das individuelle Erfahren eines Instruments der alles entscheidende Punkt. Und ich habe sicher auch hunderte von Gitarren ausprobiert, gegeneinander verglichen oder sogar besessen.
Du lässt aber scheinbar - wenn ich Deine Postings richtig deute - dieses individuelle Erfahren einer Gitarre mehr oder minder komplett außer acht. Es scheint nur zu zählen, was hörbar UND messbar ist.
Aber warum findet ein Spieler, dass eine spezielle Gitarre gut klingt, sich gut spielen lässt und obendrein gut aussieht? Warum? Zu wieviel Prozent entscheidet welcher Faktor? Wo ist die Null-Linie bei diesem System - mal abgesehen von einem nicht zu erfassenden Kriterium, nämlich dem Spieler (dem Menschen) selbst?
Ich: ich habe Kopfschmerzen
Du: das musst Du beweisen, mit Zahlen unterfüttern
Ich: Sorry, aber das kann ich nicht
Du: Siehst Du, Du hast keine Kopfschmerzen
Meinst Du das so?
Was soll das werden?
Ein Gefühl von Sicherheit durch das Erstellen purer Zahlen?
Verstehe ich leider null.
Beweise mir (einem ganz normalen Gitarrenspieler) was ich seit Jahren falsch mache, wenn ich Gitarren spiele, die
*für mich* gut klingen, sich gut bespielen lassen und gut aussehen.
Und ich wäre dankbar, wenn jetzt die Totschlag-Argumente von Marketing-Wahn, Beeinflussbarkeit, Ewig-Gestrig, falschen Traditionen etcpp. mal außen vor blieben. Diesen Nebenkriegsschauplatz hatten wir schon zu oft.
Ich bin ganz Ohr!