Zunächst mal Glückwunsch - auch mit drei Teilen ein schönes Plaintop, finde ich. Das Sunburst hat für meinen Geschmack auch einen schön gemachten, weichen Übergang, prima. Ich persönlich mag auch die Plastikteile lieber in diesem hellen Farbton, wie hier den Pokerchip und das Pickguard. Die Humbuckerrahmen habe ich bei mir deshalb zur Angleichung auch noch ersetzt. Die Farbe ist nicht so leicht zu finden, nannte sich "bone white", nur falls Du auch sowas vorhast.
Man muss da immer ein bisschen aufpassen, weil es verschiedene Passformen je nach Wölbung gibt. Bei mir passten die für Gibson Historics. Ähnliches gilt auch beim Pickguard, da saß die Bohrung zumindest bei meiner Tokai an einer anderen Stelle als bei Gibson.
Alu-Tailpiece und andere Bridge wären auch eine Überlegung wert, passen die von Gotoh Plug and Play oder muss da auch noch was an den Bolzen verändert werden?
Hier sollte ein Standard-Alutailpiece passen, wobei ich es nicht ausprobiert habe. Ich hab nämlich die (sehr empfehlenswerten) Faber Tone-Lock-Schrauben verwendet, die es in metrischer Ausführung für die vorhandenen Hülsen gibt.
Eine Gotoh-Bridge sollte passen, allerdings war bei meiner LS-70F schon ab Werk Gotoh-Hardware drauf. Ich hab sie nur getauscht, weil sie sich über die Jahre schon ein klein wenig nach unten gebogen hatte, wie man es auch bei Originalen öfter mal sieht. In meinem Fall wurde es eine ABM-Messingbridge, auch wenn das nicht ganz authentisch ist.
Wichtig ist, dass eine eventuelle Austauschbridge passende 4 mm-Löcher und den richtigen Abstand der Stehbolzen hat. Bei Faber findest Du passende Hardware sortiert nach Gibson, japanischen Gitarren wie Tokai und FGN (nahe an den US-Maßen, aber metrisch) und schließlich für andere asiatische Marken wie Epiphone, die sich nochmal stärker unterscheiden und ganz andere Maße benötigen. Auch die Bridge gibts mit Locking-Funktion, gefällt mir aber optisch nicht ganz so gut und ist mMn bei sauberen Passungen auch nicht nötig.
Gute Erfahrungen habe ich in der anderen LP mit einem Burstbucker 2 an der Bridge gemacht, naheliegend wäre jetzt also die Kombi Burstbucker 1 Neck und ebenfalls 2 an der Bridge. Alternativ Seymour Duncan SH-1? Kenn ich noch nicht, bisher nur Erfahrungen mit SH-6 (der war super für High Gain) und SH-5 (hatte mir nicht so gefallen). Die Rockinger PUs werden ja auch oft sehr gelobt, da könnte das Custom 52 Set etwas für mich sein.
Ich bin offen für weitere Vorschläge, wobei ich schon am ehesten nach den Burstbuckern schiele. Ach ja, schon Zebras oder?
Ich bin ja sonst ein Fan von Kappen, aber gerade bei einem Plaintop macht sich Zebra gut, weils ein bisschen mehr Leben ins Bild bringt. Klngt aber auch subtil anders, da musst Du wissen, wohin die Reise gehen soll.
BB 1 und 2 finde ich eine gute Wahl, wenn es in die Vintagerichtung gehen soll. Ich spiele allerdings viel HiGain, und die ungleichmäßig gewickelten Spulen bringen dabei dann tatsächlich ein bisschenm mehr Nebengeräusche mit sich, wie ich im direkten Vergleich zu einem '57 Classic festgestellt habe. Muss einen nicht stören, aber sollte man wissen.
Rockinger-HB klingen insgesamt etwas frischer und bissiger, der Trademark-Sound des PAF-ect ist Rock'n'Roll. Alles in Sachen Classic Rock, AC/DC. Aerosmith & Co kommt damit super, und der ALNiCo II am Hals bringt dann noch ein bisschen mehr Blues rein, ohne jetzt bedeckt oder matschig zu klingen. Der SH-1 mit den Standardmagneten klingt ziemlich "scooped", also bass- und höhenlastig. An der Bridge kann das für bestimmte Stile sehr gut funktionieren, die Halsversion finden sehr viele zu "boomy". Mit einem A2-Magneten klingt er aber sehr viel besser, falls Du ein Bastler bist.
Ich würde Dir aber raten, die Gitarre erst noch ein bisschen mit den jetzigen PUs zu spielen, auch mal mit der Höheneinstellung zu experimentieren (insgesamt runter, Polschrauben etwas höher) und vor allem natürlich die Saiten aufzuziehen, mit denen Du vertraut bist. Danach kannst Du immer noch einen Thread in der PU-Beratung aufmachen, bei dem man genauer auf Deine Zielvorstellung in Sachen Stil und Sound eingehen kann.
Ich finde es vor einem Austausch immer wichtig, erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen, was bei einer Gitarre von PUs und Elektrik kommt und was eher ihr konstruktiver Grundsound (Primärton) ist. Die Hardware sollte an erster Stelle stehen, oft kann durch Dinge, wie Du sie eh vorhast (Bridge, Alu-STP), der Ton schon in die richtige Richtung bewegt werden. Macht man zuviel auf einmal, kann die Gitarre dann zB auch
zu höhenlastig werden, weil sich die Maßnahmen addieren.
Gruß, bagotrix