singingtutor
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Jetzt mal zum Thema "Probleme mit Belt":
Hatte ich am Anfang auch, ganz extrem sogar. Ich hatte eine jahrelange klassische Ausbildung hinter mir, bevor ich den Schwenk zu MT gemacht habe. Das prägt, sowohl die Einstellung des Kehlkopfs, die Art des "Mixes", wie auch die Einstellung des Ansatzrohrs. Jahrelange Angewohnheit stellt man nicht so einfach um, und die klassische Einstellung (die in Teilen lyrischem Popgesang sehr verwandt ist) ist so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Du beim Belten brauchst. Insbesondere der (für Belt) zu frühe Tilt, eine zu flache Zungenposition plus zu viel hintere Weite sind da oft ein extremes Problem (ich versteh' schon, was broeschies meint, wenn ich es auch im vorliegenden Fall nicht so extrem finde). Man KANN das umstellen, wenn man will, es dauert aber, und alte Angewohnheiten zu durchbrechen ist schwer und oft frustrierend - das ist eigentlich das, woran es oft scheitert.
Ich widerspreche ehrlich gesagt ein bisschen, wenn es heisst "nicht jede/r kann belten". Oder, sagen wir's mal so: Es stimmt, dass nicht jede/r es kann, das hat aber nichts mit physiologischer Unfähigkeit, sondern mit technischer Gewohnheit und mentaler Einstellung zu tun. Ich konnte Belt bislang noch jedem beibringen, der es wirklich lernen wollte und eine gewisse Frustrationstoleranz mitgebracht hat .
Die richtige technische Einstellung in Übungen kriegen die meisten schon nach zwei oder drei Stunden hin (wenn das nicht der Fall ist, kann der Lehrer es entweder nicht unterrichten, oder der Schüler blockt, wenn vielleicht auch unbewusst - Belt erfordert am Anfang schon ein bisschen Mut zur Hässlichkeit ). ABER: Es dauert wesentlich länger, bis das in Songs sicher zur Verfügung steht. Oft viele Monate, je nach stimmlichen Angewohnheiten. Ganz einfach deswegen, weil das Instrument immer wieder in die gewohnte Einstellung zurück will. Das ist das, was man so schön "muscle memory" nennt, und bei Sängern kann das eben auch schon mal gegen einen arbeiten. Beim Belt oft leider: Je "schöner" und lyrischer geführt eine Stimme, desto länger dauert's. Da kann es für eine Zeit sogar mal angebracht sein, gewisse Singstile und Songs zu "verbieten", damit auch wirklich keine Gefahr besteht, wieder in alte Angewohnheiten zurückzufallen. Ihr merkt also: Man muss das wirklich, wirklich wollen.
Viele geben einfach zu früh auf. Ist auch keine Schande, denn wenn man so eine schöne Stimme hat wie Sunny, kann man genug anderes singen und da absolut toll und authentisch drin klingen. Wenn man aber WILL, arbeitet wie ein Tier und sich nicht entmutigen lässt, kann m.E. nach jede/r lernen, zu belten. Anatomisch spricht da nichts dagegen - bei niemandem, der einen normalen Kehlkopf und keine Stimmbandpathologien hat.
Edit: Es gibt ja auch diverse Belting Substyles (der Begriff an sich heisst ja erstmal nicht viel), und man kann da auch Kompromisse machen - von eher randstimmigem Extremtwang zu Heavy Low Belt ist es ja noch ein Stück. Muss man halt ausprobieren, was authentisch klingt und sich gleichzeitig nicht so anfühlt, als würde man sich stimmlich zu sehr verbiegen. Die Wahl hat man nicht immer (Musical Theatre ist z.B. sehr reglementiert), aber doch oft.
Hatte ich am Anfang auch, ganz extrem sogar. Ich hatte eine jahrelange klassische Ausbildung hinter mir, bevor ich den Schwenk zu MT gemacht habe. Das prägt, sowohl die Einstellung des Kehlkopfs, die Art des "Mixes", wie auch die Einstellung des Ansatzrohrs. Jahrelange Angewohnheit stellt man nicht so einfach um, und die klassische Einstellung (die in Teilen lyrischem Popgesang sehr verwandt ist) ist so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Du beim Belten brauchst. Insbesondere der (für Belt) zu frühe Tilt, eine zu flache Zungenposition plus zu viel hintere Weite sind da oft ein extremes Problem (ich versteh' schon, was broeschies meint, wenn ich es auch im vorliegenden Fall nicht so extrem finde). Man KANN das umstellen, wenn man will, es dauert aber, und alte Angewohnheiten zu durchbrechen ist schwer und oft frustrierend - das ist eigentlich das, woran es oft scheitert.
Ich widerspreche ehrlich gesagt ein bisschen, wenn es heisst "nicht jede/r kann belten". Oder, sagen wir's mal so: Es stimmt, dass nicht jede/r es kann, das hat aber nichts mit physiologischer Unfähigkeit, sondern mit technischer Gewohnheit und mentaler Einstellung zu tun. Ich konnte Belt bislang noch jedem beibringen, der es wirklich lernen wollte und eine gewisse Frustrationstoleranz mitgebracht hat .
Die richtige technische Einstellung in Übungen kriegen die meisten schon nach zwei oder drei Stunden hin (wenn das nicht der Fall ist, kann der Lehrer es entweder nicht unterrichten, oder der Schüler blockt, wenn vielleicht auch unbewusst - Belt erfordert am Anfang schon ein bisschen Mut zur Hässlichkeit ). ABER: Es dauert wesentlich länger, bis das in Songs sicher zur Verfügung steht. Oft viele Monate, je nach stimmlichen Angewohnheiten. Ganz einfach deswegen, weil das Instrument immer wieder in die gewohnte Einstellung zurück will. Das ist das, was man so schön "muscle memory" nennt, und bei Sängern kann das eben auch schon mal gegen einen arbeiten. Beim Belt oft leider: Je "schöner" und lyrischer geführt eine Stimme, desto länger dauert's. Da kann es für eine Zeit sogar mal angebracht sein, gewisse Singstile und Songs zu "verbieten", damit auch wirklich keine Gefahr besteht, wieder in alte Angewohnheiten zurückzufallen. Ihr merkt also: Man muss das wirklich, wirklich wollen.
Viele geben einfach zu früh auf. Ist auch keine Schande, denn wenn man so eine schöne Stimme hat wie Sunny, kann man genug anderes singen und da absolut toll und authentisch drin klingen. Wenn man aber WILL, arbeitet wie ein Tier und sich nicht entmutigen lässt, kann m.E. nach jede/r lernen, zu belten. Anatomisch spricht da nichts dagegen - bei niemandem, der einen normalen Kehlkopf und keine Stimmbandpathologien hat.
Edit: Es gibt ja auch diverse Belting Substyles (der Begriff an sich heisst ja erstmal nicht viel), und man kann da auch Kompromisse machen - von eher randstimmigem Extremtwang zu Heavy Low Belt ist es ja noch ein Stück. Muss man halt ausprobieren, was authentisch klingt und sich gleichzeitig nicht so anfühlt, als würde man sich stimmlich zu sehr verbiegen. Die Wahl hat man nicht immer (Musical Theatre ist z.B. sehr reglementiert), aber doch oft.
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