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broeschies
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Ich greife nur mal ein paar Punkte auf...
Sängerformant: Klassische Sänger sind nicht nur durch den Sängerformanten laut, sondern auch durch den Sängerformanten laut. Dabei muss man sagen, dass der "klassische" Sängerformant etwas anders definiert ist. Der klassische Sängerformant besteht aus zwei Zutaten, nämlich Twang und einem Absenken des Kehlkopfes. Zusammen nennt man das auch "Chiaroscouro", ein Zusammenwirken von heller Resonanz (Twang) und dunkler Resonanz (gesenkter Kehlkopf). Diese Art des Sängerformanten erlaubt zusätzlich zur starken Durchsetzungsfähigkeit, die der Twang bewirkt, auch ein hohes Atemvolumen, was den generellen Schalldruck anhebt. Lautstärken jenseits der 100 dB werden in der Regel nur mit diesem "vollen" Sängerformanten erreicht. Auch Popsänger, die diese Lautstärken erreichen, singen dafür in aller Regel mit abgesenktem Kehlkopf.
Vor allem im Contemporary-Bereich wird heutzutage der Begriff Sängerformant mit dem Twang-Mechanismus gleichgesetzt ohne dabei das Absenken des Kehlkopfes zu berücksichtigen. Twang alleine bewirkt allerdings v.a. eine Erhöhung der subjektiven Lautstärke und nur eine geringe Erhöhung des Schalldrucks (~10-20 dB). Unter Verwendung von Mikrofon-Verstärkung ist das aber völlig ausreichend und oftmals in einem Bandkontext sogar durchsetzungsfähiger als eine klassischere Technik, denn der Gesang lässt sich lauter aufdrehen ohne zu übersteuern und hat gleichzeitig einen im Verhältnis höheren "chiaro", also hellen Anteil, der subjektiv klarer Wahrgenommen wird.
Stimmfunktionen: Gerade bei Frauen ist die Nutzung der Stimmlippenfunktionen (Randstimme und Vollstimme) im klassischen Gesang sehr anders als im Contemporary-Gesang. Insgesamt gibt es, auch im professionellen Bereich, wenige Sänger und Sängerinnen mit "balancierten" und verbundenen Stimmregistern. Die meisten Sänger bilden eine der beiden Funktionen stärker aus als die andere und führen lediglich eine gewisse Angleichung durch. Bei männlichen Sängern generell und bei weiblichen Pop-Sängern liegt der Fokus fast immer auf der Vollstimme, bei weiblichen klassischen Sängerinnen hingegen auf der Randstimme. Sänger mit ausbalancierten Stimmregistern finden sich bei den Männern v.a. im Progressive Metal Bereich und bei den Frauen im Musical-Bereich.
Eine saubere Verbindung von der "poppigen" Vollstimme mit der klassichen Randstimme ist nicht möglich. Im Fall einer Sängerin, die beides nutzt, wie etwa Sharon den Adel oder auch Floor Jansen, entsteht deshalb zwangsläufig ein Klangunterschied zwischen den beiden Funktionen. Mit fehlender Ausbildung hat das nichts zu tun. Die klassische Randstimme kann zwar mit der Vollstimme verbunden werden, diese Art von Vollstimme ist dann aber recht leise bis hauchig, weshalb der Fokus im klassischen Gesang ganz klar auf der Randfunktion liegt.
Tarja: Tarja hat mMn eine sehr schlecht ausgebildete Vollstimme, was bei klassischer Ausbildung nicht ungewöhnlich ist. Aus diesem Grund bekommt sie schon relativ früh in der Tiefe Probleme, weil die Randstimme eigentlich erst ab etwa G4 (g') gut funktioniert. In dem letzten Video klingt Tarja für mich sehr nach Zungendruck in den Tiefen, was typisch ist, wenn man versucht die Randfunktion nach unten zu "drücken" in einen Bereich, für den sie eigentlich nicht geeignet ist. Einen Belt im eigentlichen Sinne habe ich von Tarja noch nie gehört. Ich würde ihrer Aussage Glauben schenken, dass sie eigentlich immer auf dem klassischen Ansatz aufbaut.
Symphonic Metal: Symphonic Metal hat sicherlich eine ganze Reihe an Einflussgenres. Dazu gehören, zumindest indirekt, auch Musical-Elemente. Viele heutige Symphonic Metal Bands sind von den Progressive Rock/Metal Bands aus dem 70er/80er Jahren beeinflusst, wie etwa Deep Purple, Led Zeppelin, Judas Priest oder Queensryche/Dream Theater. Diese Bands hatten/haben auch einen gewissen Hang zum konzeptartigen Aufbau von Alben und zu einer musical-ähnlichen Struktur. Deep Purple ist ja auch über den Sänger eng mit Jesus Christ Superstar verbunden. Symphonic Metal als solcher ist glaube ich vor allem durch den Einsatz von klassischen Stimmen und stärkeren Keyboard/Orchester-Parts entstanden, zum einen aus dem Progressive Umfeld (das weniger klassische Elemente hat), zum anderen aus dem Power Metal (der meisten keinen klassischen Gesang hat). Bei gewissen Bands, v.a. Nightwish und Rhapsody gibt es zudem heute einen starken Einfluss von Filmmusik.
Hier mal ein Beispiel von Queensryche mit einem Musical-ähnlichen Song. Beide Stimmen sind übrigens recht ausbalanciert, entsprechen aber nicht unbdeingt typischen Hörgewohnheiten, weil wie schon gesagt die meisten Gesangsstimmen nicht komplett balanciert sind, sondern eher eine Tendenz zu einem Register haben.
Sängerformant: Klassische Sänger sind nicht nur durch den Sängerformanten laut, sondern auch durch den Sängerformanten laut. Dabei muss man sagen, dass der "klassische" Sängerformant etwas anders definiert ist. Der klassische Sängerformant besteht aus zwei Zutaten, nämlich Twang und einem Absenken des Kehlkopfes. Zusammen nennt man das auch "Chiaroscouro", ein Zusammenwirken von heller Resonanz (Twang) und dunkler Resonanz (gesenkter Kehlkopf). Diese Art des Sängerformanten erlaubt zusätzlich zur starken Durchsetzungsfähigkeit, die der Twang bewirkt, auch ein hohes Atemvolumen, was den generellen Schalldruck anhebt. Lautstärken jenseits der 100 dB werden in der Regel nur mit diesem "vollen" Sängerformanten erreicht. Auch Popsänger, die diese Lautstärken erreichen, singen dafür in aller Regel mit abgesenktem Kehlkopf.
Vor allem im Contemporary-Bereich wird heutzutage der Begriff Sängerformant mit dem Twang-Mechanismus gleichgesetzt ohne dabei das Absenken des Kehlkopfes zu berücksichtigen. Twang alleine bewirkt allerdings v.a. eine Erhöhung der subjektiven Lautstärke und nur eine geringe Erhöhung des Schalldrucks (~10-20 dB). Unter Verwendung von Mikrofon-Verstärkung ist das aber völlig ausreichend und oftmals in einem Bandkontext sogar durchsetzungsfähiger als eine klassischere Technik, denn der Gesang lässt sich lauter aufdrehen ohne zu übersteuern und hat gleichzeitig einen im Verhältnis höheren "chiaro", also hellen Anteil, der subjektiv klarer Wahrgenommen wird.
Stimmfunktionen: Gerade bei Frauen ist die Nutzung der Stimmlippenfunktionen (Randstimme und Vollstimme) im klassischen Gesang sehr anders als im Contemporary-Gesang. Insgesamt gibt es, auch im professionellen Bereich, wenige Sänger und Sängerinnen mit "balancierten" und verbundenen Stimmregistern. Die meisten Sänger bilden eine der beiden Funktionen stärker aus als die andere und führen lediglich eine gewisse Angleichung durch. Bei männlichen Sängern generell und bei weiblichen Pop-Sängern liegt der Fokus fast immer auf der Vollstimme, bei weiblichen klassischen Sängerinnen hingegen auf der Randstimme. Sänger mit ausbalancierten Stimmregistern finden sich bei den Männern v.a. im Progressive Metal Bereich und bei den Frauen im Musical-Bereich.
Eine saubere Verbindung von der "poppigen" Vollstimme mit der klassichen Randstimme ist nicht möglich. Im Fall einer Sängerin, die beides nutzt, wie etwa Sharon den Adel oder auch Floor Jansen, entsteht deshalb zwangsläufig ein Klangunterschied zwischen den beiden Funktionen. Mit fehlender Ausbildung hat das nichts zu tun. Die klassische Randstimme kann zwar mit der Vollstimme verbunden werden, diese Art von Vollstimme ist dann aber recht leise bis hauchig, weshalb der Fokus im klassischen Gesang ganz klar auf der Randfunktion liegt.
Tarja: Tarja hat mMn eine sehr schlecht ausgebildete Vollstimme, was bei klassischer Ausbildung nicht ungewöhnlich ist. Aus diesem Grund bekommt sie schon relativ früh in der Tiefe Probleme, weil die Randstimme eigentlich erst ab etwa G4 (g') gut funktioniert. In dem letzten Video klingt Tarja für mich sehr nach Zungendruck in den Tiefen, was typisch ist, wenn man versucht die Randfunktion nach unten zu "drücken" in einen Bereich, für den sie eigentlich nicht geeignet ist. Einen Belt im eigentlichen Sinne habe ich von Tarja noch nie gehört. Ich würde ihrer Aussage Glauben schenken, dass sie eigentlich immer auf dem klassischen Ansatz aufbaut.
Symphonic Metal: Symphonic Metal hat sicherlich eine ganze Reihe an Einflussgenres. Dazu gehören, zumindest indirekt, auch Musical-Elemente. Viele heutige Symphonic Metal Bands sind von den Progressive Rock/Metal Bands aus dem 70er/80er Jahren beeinflusst, wie etwa Deep Purple, Led Zeppelin, Judas Priest oder Queensryche/Dream Theater. Diese Bands hatten/haben auch einen gewissen Hang zum konzeptartigen Aufbau von Alben und zu einer musical-ähnlichen Struktur. Deep Purple ist ja auch über den Sänger eng mit Jesus Christ Superstar verbunden. Symphonic Metal als solcher ist glaube ich vor allem durch den Einsatz von klassischen Stimmen und stärkeren Keyboard/Orchester-Parts entstanden, zum einen aus dem Progressive Umfeld (das weniger klassische Elemente hat), zum anderen aus dem Power Metal (der meisten keinen klassischen Gesang hat). Bei gewissen Bands, v.a. Nightwish und Rhapsody gibt es zudem heute einen starken Einfluss von Filmmusik.
Hier mal ein Beispiel von Queensryche mit einem Musical-ähnlichen Song. Beide Stimmen sind übrigens recht ausbalanciert, entsprechen aber nicht unbdeingt typischen Hörgewohnheiten, weil wie schon gesagt die meisten Gesangsstimmen nicht komplett balanciert sind, sondern eher eine Tendenz zu einem Register haben.