Tonja
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In der klassischen Musik ist das Tempo in der Regel einfach nicht so hoch wie im Metal
Sorry broeschies, aber da muss ich jetzt grad mal aufs schärfste widersprechen
Schau mal hier, zB. die Koloratur ab ca. 0:45 http://www.youtube.com/watch?v=Oz5b_e6VJB8&feature=related
Kenne mich mit Symphonic Metal nicht aus, aber zumindest bei den hier verlinkten Beispielen, habe ich nirgends ein Tempo gefunden, das auch nur annähernd an das einer Koloraturarie kommt. Alle: dies bitte nicht als Abwertung für die Symphonic Metal-Sängerinnen verstehen (die Qualität eines Gesangs wird ja nicht einfach nur am Tempo gemessen ) aber die Aussage von broeschies konnte ich so nun mal nicht stehen lassen!
Ich habe eh ein bisschen das Gefühl, dass klassischer Gesang hier von einigen einfach mit getragenen schweren Arien aus der Romantik, gesungen von schweren dunklen Stimmen, gleichgesetzt wird. Dass es in der klassischen Musik auch noch ganz andere Stil-Epochen gibt, wird dabei scheinbar etwas übersehen.
da kann man die hohen Töne mit Anlauf nehmen, hat mehr Zeit korrekt zu Atmen und die nötige Spannung aufzubauen. Im Metal gibt es oft schnelle Stakkato-artige Passagen auf sehr hohen Tönen.
Auch hier bin ich anderer Meinung: hohe Töne sind (jedenfalls im klassischen Gesang) in schneller Folge i.d.R. einfacher zu singen, als wenn sie etwas länger gehalten werden müssen, Anlauf hin oder her! Mir zumindest bereitet z.B. ein e''' in einer schnellen Koloratur (egal ob Martellato oder Legato) idR. nicht viele Schwierigkeiten, während ein etwas auszuhaltendes c''' einiges an Arbeit bedeutet, damit es dann auch halbwegs nett klingt! Und ich würde mal schätzen, dass das auch Nicht-Kolorateusen so geht.
das große Volumen des Operngesangs ist da eher hinderlich
auch hier: wenn du versuchst eine Koloratur (und diese gibts nicht nur in der Kirchenmusik sondern auch im Opernrepertoire reichlich ) mit dem Volumen zu singen, dass du für eine Verdi- oder Puccini-Arie brauchst, wirst du böse gegen die Wand laufen
Sie dunkelt mMn zu stark ab und singt mit zu wenig Vordersitz
Da hingegen bin ich jetzt mal gleicher Meinung (Wobei sich meine Beurteilung natürlich nur auf die (mehr oder weniger) klassisch gesungen Anteile bezieht)
scheint es so als ob Klassiker heutzutage tendenziell zu stark abdunkeln bzw. es auch so unterrichtet wird.
Wenn ich mich recht erinnere, las ich erst vor kurzem irgendwo, dass, gerade was die Ausbildung an deutschen MHS betrifft, es zur Zeit Mode sei, dort zuviel Vordersitz/Maskenlastigkeit zu lehren und deshalb zu flache helle Sänger dabei herauskämen. Ob das momentan tatsächlich so ist, kann ich nicht wirklich beurteilen, obwohl, wenn es so wäre, dann würde das vermutlich auf den gesamten deutschsprachigen Raum zutreffen.