(Super-)Strat mit "fettem" Sound einer Les Paul?

  • Ersteller Bowhunter
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hi,

Masse klaut Dynamik? Das halte ich für ein Gerücht. Mal abgesehen davon, dass Deine Les Paul vermutlich auch nicht leichter ist als die Strats, geht es bei der Schwingungsentfaltung weniger um Masse als um die Schwingungssteifigkeit.

Gerade beim frei schwebenden Tremolo erschwert es ein schwererer Block dem System, bei jedem Anschlag etwas nachzugeben. Die größere Massenträgheit bedeutet also nicht auch Trägheit im Ton - im Gegenteil bleibt der Punkt, an dem die Saite aufgehängt ist, stabiler positioniert und der Saitenanschlag wird direkter umgesetzt. Ähnlich ist es mit den zusätzlichen Federn, die mir bisher bei jeder Gitarre mehr Tonstabilität gebracht haben.

Die schwebende Einstellung an sich erschwert in der Regel halt schon die Annäherung an den LP-Ton. Das Maximum, dass dabei erreichbar wäre, ist mMn dann wirklich eine Strat, die konstruktiv so nahe wie irgend möglich einer Les Paul angenähert ist - Mahagonibody mit dicker Ahorndecke, eingeleimter dickerer Hals mit 22 Bünden und kürzerer Mensur. Sowas müsste man sich dann aber wirklich bauen lassen.

Zu den PRS muss auch ich sagen, dass gerade die Modelle, die Du probiert hast, eher weit entfernt sind von diesem Ziel. Am nächsten kommt einer LP die McCarty, vor allem die neue 594. Mit Double Cutaway und Tremolo kommt eigentlich nur die DGT in Frage. Sie hat einen etwas dickeren Body, quasi wie eine McCarty Tremolo (die auch mal gebaut wurde, aber extrem selten ist). Auch die Bünde sind etwas fetter, die ganze Gitarre fühlt sich deutlich anders an als zB eine Custom 24, und sie klangt auch anders. Leider kein billiges Vergnügen, und nur selten mal gebraucht angeboten.

Wenn das kein fetter Ton ist:



Gruß, bagotrix
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein sehr guter Steg Pickup der der Strat einen Schuß mehr "Paula" verleiht ist der DiMarzio Norton. Bin schwer begeistert von dem!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Masse klaut Dynamik? Das halte ich für ein Gerücht.

Habe ich zumindest die Erfahrung gemacht, als ich an meiner Paula mit verschiedenen Stoptails experimentiert habe. Mit Alu klingt die Gitarre spritziger, reagiert besser auf den Anschlag; klingt aber auch dünner im Low Mid- und Bassbereich.
Mit einem schweren Glockenmessing-Stoptail hat man mehr Sustain, die Gitarre klingt fetter; reagiert aber auch nicht so schnell auf den Anschlag, klingt für mich weniger dynamisch.
Deswegen nahm ich an, mit dem Tremoloblock wäre es ähnlich.

Die PRS 594 musste ich erstmal gogeln; schöne Gitarre! Nur mit Tremolo habe ich es nirgendwo gefunden. Muß ich trotzdem in nächster Zeit mal testen. Und der Preis ist auch ganz schön saftig! Dafür kann man sich auch was bauen lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht ist das David Grissom Modell noch eine Alternative: https://wildwoodguitars.com/product/13206072/2013-prs-dgt-2/?cat_id=213 (Bei Wildwood Guitars kaufte ich meine 513 und wurde nicht enttäuscht.)
Da könnte der PRS abtrünig gewordene @Mr.Blue vielleicht ein paar positive Worte zum Modell verlieren.

Soweit ich weiß, gibt es die 594 nur als Private Stock Modell mit Tremolosystem.

DSC_9230__40415.1526820292.1280.1280.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kauf' Dir soetwas und sei flexibel wie nie zuvor!



Ray
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich glaube, er braucht einfach nur eine gscheite SG. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Soweit ich weiß, gibt es die 594 nur als Private Stock Modell mit Tremolosystem.

PRS Private Stock? Ja, da muß ich mir davor noch einen Goldesel besorgen. Wo gibt es die nochmal? :rolleyes:


Diese Keyztones Exchanger scheint wirklich 'ne geile Sache zu sein, werde ich demnächst mal genau unter die Lupe nehmen :great:
 
Hi,

Masse klaut Dynamik? Das halte ich für ein Gerücht. Mal abgesehen davon, dass Deine Les Paul vermutlich auch nicht leichter ist als die Strats, geht es bei der Schwingungsentfaltung weniger um Masse als um die Schwingungssteifigkeit.

Gerade beim frei schwebenden Tremolo erschwert es ein schwererer Block dem System, bei jedem Anschlag etwas nachzugeben. Die größere Massenträgheit bedeutet also nicht auch Trägheit im Ton - im Gegenteil bleibt der Punkt, an dem die Saite aufgehängt ist, stabiler positioniert und der Saitenanschlag wird direkter umgesetzt. Ähnlich ist es mit den zusätzlichen Federn, die mir bisher bei jeder Gitarre mehr Tonstabilität gebracht haben.

Die schwebende Einstellung an sich erschwert in der Regel halt schon die Annäherung an den LP-Ton. Das Maximum, dass dabei erreichbar wäre, ist mMn dann wirklich eine Strat, die konstruktiv so nahe wie irgend möglich einer Les Paul angenähert ist - Mahagonibody mit dicker Ahorndecke, eingeleimter dickerer Hals mit 22 Bünden und kürzerer Mensur. Sowas müsste man sich dann aber wirklich bauen lassen.

Zu den PRS muss auch ich sagen, dass gerade die Modelle, die Du probiert hast, eher weit entfernt sind von diesem Ziel. Am nächsten kommt einer LP die McCarty, vor allem die neue 594. Mit Double Cutaway und Tremolo kommt eigentlich nur die DGT in Frage. Sie hat einen etwas dickeren Body, quasi wie eine McCarty Tremolo (die auch mal gebaut wurde, aber extrem selten ist). Auch die Bünde sind etwas fetter, die ganze Gitarre fühlt sich deutlich anders an als zB eine Custom 24, und sie klangt auch anders. Leider kein billiges Vergnügen, und nur selten mal gebraucht angeboten.

Wenn das kein fetter Ton ist:



Gruß, bagotrix


Vor allem haben die Pickups 200 Windungen mehr als die regulären Tonabnehmer der McCarty.
Ich hatte eine DGT, ist trotzdem aber kein Les Paul Ton.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gibson hat eine neue Serie vorgestellt die deinem Wunsch evtl. entgegen kommt.

https://www.gibson.com/Guitars/Collection/Modern

"Die neue Gibson Modern Collection führt moderne Features ein, die dem Sound und der Spielfreude zukünftiger Generationen von Musikern dienlich sein sollen....
...Zu den Neuerungen gehören leichtere Bodies, Push-Pull-Systeme um z.B. zwischen Burst-Bucker und P90-Sounds zu switchen, Slim-Taper-Necks mit asymmetrischen Halsprofilen, sowie geschmeidige Halsfüße für müheloses Spiel in den höheren Lagen. Dazu legt man Wert auf maximales Sustain und Stabilität."

(Zitat G&B Newsletter 04.05.2019)
 
Da ich von @Mr.513 herbeizitiert wurde, hier meine unmaßgebliche und persönliche Stellungnahme zur DGT.

Mit den Stock-Pickups war sie mir nach der Honeymoon-Phase zu aggressiv und zu nervig in den Höhen.
Ich habe daraufhin die komplette PRS-Elektronik rausgeworfen und ein Set 4-adrige BareKnuckle Abraxas eingebaut. Dazu individuelle Coil-Taps (ein Teil der beim Split eigentlich geerdeten Spule bleibt dank Widerstand zur Masse aktiv) auf den Push/Pull-Volume-Potis sowie einem Phase-Switch für den Bridge-PU auf dem Tone Poti.

Resultat: wesentlich runderer Sound - der für mich Les-Paul-esk oder „fett“ genug ist - und nochmals gesteigerte Flexibilität. Die Gibson R8, die mal bei mir im Stall war, habe ich seit den Modifikationen an der DGT jedenfalls nicht vermisst.

Allerdings wird die DGT von mir kaum noch gespielt, da ich mich auf Strats wohler fühle. Einem Strat-Sound kommt die modifizierte DGT nahe, erreichen kann sie ihn (im Gegensatz zum LP-Sound) meines Erachtens aber nicht. Aufgrund der baulichen Unterschiede wundert mich das aber auch nicht.

Zudem kann und will ich Dank miserabler Erfahrungen mit der Qualität von PRS Core Gitarren niemandem mehr empfehlen, eine PRS zu kaufen. Ich scheine allerdings auch mit Lackfehlern an einer HBII und einer 513 sowie Elektronik-Problemen an einer weiteren 513 wirklich Pech gehabt zu haben.



Als Nachtrag noch ein Sound-Beispiel der modifizierten DGT mit den Abraxas-Pickups (wie immer bitte ich meine Spielkünste zu entschuldigen):

https://soundcloud.com/hansjo-628729528/albatross-fleetwood-mac-prs-dgt-mod-orange-tv50h-torpedo-studio
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schecter Sunset Custom, HSH mit sehr brauchbaren Strat- und Paula-Sounds:

https://yourmusiconline.it/it/schecter-sunset-custom-shs-floyd-rose-usata

2051942ca510795a23b6498def80599ac6324976_m.JPG


Ich spiele die Variante mit normalem Tremolo und bin äußerst zufrieden.

Wenn es nur um fette Paula-Sounds mit Top-Bespielbarkeit in den oberen Lagen geht, dann würde ich einen der vielen Paula-Clones mit optimiertem Halsübergang empfehlen.
 
Habe letzte Woche Freitag mit dem Gitarrenbauer telefoniert; er meinte, den Les Paul Sound in Stratform gibt es nicht, da sind schlicht und einfach physikalische Gesetze im Weg.
Aber man kann sich da relativ nah dran herantasten durch Materialauswahl, Bauweise (Halsverbindung, Halswinkel, etc...), Pickups, etc...
Und dann will ich auch noch Floyd Rose freischwebend, das macht die Sache noch komplizierter! Schon weil er ein Floyd Rose Tremolo prinzipiell ablehnt (soll Sound klauen).

Er hat sogar eine Mahagonystrat im Programm (ähnlich wie 'ne Erlewine Automatic); ich dachte, vielleicht die mit Floyd Rose drauf und das müsste dann passen. Evtl. lasse ich mir die Gitarre bauen...
 
Ein schwebend eingestelltes Tremolo ist halt ein Problem, mMn mehr als das FR an sich. Ein hochwertiges Modell wie Schaller Lockmeister, Gotoh oder ABM besteht aus Materialien, die ich jetzt nicht per se als Ton-Räuber einordnen würde, erst recht nicht, wenn man einen fetteren Messingblock einsetzt.

Unvermeidlich ist allerdings, dass ein schwebendes System etwas nachgibt und mitschwingt, wenn die Saite angeschlagen wird - das muss das Sustain nach meiner Erfahrung nicht unbedingt verschlechtern, aber es hat eben Einfluss auf die Wahrnehmung der (für den Klangeindruck sehr wichtigen) Einschwingphase. Man merkt das sehr deutlich bei Strats, wenn man das Tremolo mal aufliegend einstellt, indem man mehr Federn einsetzt.

Natürlich kann man in anderen Punkten an eine LP näher rankommen, in erster Linie mit einer kürzeren Mensur, den typischen Materialien und einem eingeleimtem Hals. Schon der doppelte Cutaway verändert viel, weil der Hals dadurch auf einer längeren Strecke frei steht und mitschwingen kann. Kompromisse muss man also eh machen, wie Dein Gitarrenbauer ja auch bestätigt hat.

Nur ist das Tremolo halt ein sehr wichtiger, begrenzender Faktor. Von daher würde ich Dir raten, einfach mal eine Gibson Les Paul mit FR auszuprobieren - in irgendeinem Laden sollte schon eine zu finden sein. Obwohl sie für Dich nicht in Frage kommt, kannst Du beim Antesten vielleicht klären, ob es überhaupt Sinn hat, die Sache weiter zu verfolgen. Denn näher kannst Du logischerweise dem LP-Ton mit einer FR-Gitarre nicht kommen, und wenn die schon für Dich unbefriedigend klingt, wird es in Strat-Form sicher nicht besser.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Von Jackson gab es mal die Infinity, die sollte das Beste von (Super)Strat und Les Paul verbinden. Etwas eigenwillig und sicher auch selten, aber vielleicht eine Überlegung wert

Die Charvel 750 XL firmierte inoffiziell unter der Bezeichnung "Les Paul Killer". Leider nicht so häufig auf dem Gebrauchtmarkt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schon mal eine EVH getestet??
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Von daher würde ich Dir raten, einfach mal eine Gibson Les Paul mit FR auszuprobieren - in irgendeinem Laden sollte schon eine zu finden sein.
Und wenn nicht, andere machen sowas ja auch.
Ich fand die Dean MLs, trotz freischwebendem Tremolo, sehr Gibsonähnlich. Auch hier kann man ja ne klare Tendenz feststellen, auch wenn Form und Tonabnehmer nicht stimmen müssen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben