Unabhängig vom Atemtraining kann es hilfreich sein, die "geringstmögliche" Stütze zu finden, also gerade die Stütze, die man braucht, um eben nicht im vergleichsweise "schlaffen" Falsett zu landen, aber eben auch nicht gleich drauflos zu brüllen
Klingt von der Beschreibung wieder wie das, was mir in der Höhe passiert, wenn ich ins Vocal Fry wegrutsche statt ins Falsett
. Wobei ich in letzter Zeit gemerkt habe, dass ich das durch Covering (sofern das wiederum gelingt ^^) verhindern kann. Und es geht halt auch nur bis bb' oder h', also bis zu dem Ton, wo man bei TVS mit dem Covering aufhört und in die "splattigen" Sounds übergeht, die schon eher nach Power Metal Screams klingen.
@Shana: Ich glaube, deine Position wurde mit der von
@Bell verwechselt, weil ihr euch ansonsten in vielerlei Hinsicht einig seid.
Wenn ich's richtig verstanden habe fährt Bell aber eher den Ansatz, dass die Stütze auch von den stimmlosen Übungen in den normalen Gesang "überspringt", wenn man nicht zu viel drüber nachdenkt, während du eben auch noch die stimmhaften Übungen stärker gewichtest.
Auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - allein dadurch, dass ich momentan noch sehr aktiv einatmen soll laut GL, damit sich hinten alles schön weitet, kann ich das im Song nicht automatisch in den Pausen machen, da die Pausen zu kurz sind, dadurch atme ich im Song dann irgendwann zu hoch, wenn ich nun versuche, das direkt einzubauen.
Da fand ich die "by the way"-Vorstellung von Melissa Cross ganz hilfreich - dass man nur einen kurzen Atemzug nimmt, als ob einem gerade was Wichtiges eingefallen wäre, das man jemandem sofort mitteilen möchte, so "Ach, übrigens...". Die meisten Menschen machen davor einen solchen kurzen Atemzug - man muss halt dann nur wieder drauf achten, dass der "nach unten" geht. Das funktioniert aber meiner Erfahrung nach dann ganz gut, wenn man sich die Bauchatmung generell für den ganzen Tag über angewöhnt.
Den Tag über übt man dann quasi von alleine dieses "langsame in den Bauch-Atmen", was du im Moment noch im Songzusammenhang zu machen versuchst, und wenn man dann mal jemandem was "by the way" sagen muss, also schnell, läuft das dann hoffentlich auch richtig.
Beim Singen und Erarbeiten von Stücken habe ich sonst nie an Stütze gedacht, etwa 6 Jahre lang und dabei ein paar GL Wechsel (und autodidaktische Phasen) gehabt, bei denen ich exakt dasselbe tasten konnte wie bei meiner ersten GL, aber von denen nie je einer explizit an meiner Stütze gearbeitet hat. Hin und wieder wurd zum Aufwärmen eine Trockenübung gemacht, das wars, schien alles ok
Oh je, das stimmt nicht gerade optimistisch
. Nimm Shanas Aussage mit dazu, dass eigentlich niemand "zu blöd" für den sängerischen Atem ist und man könnte zu der Schlussfolgerung kommen, dass ein Großteil der Varianz zwischen guten und weniger guten Sängern dadurch bedingt ist, wie frühzeitig sie auf den ersten Lehrer getroffen sind, der ihnen die Stütze in der für sie persönlich angemessenen Weise erklärt hat
. Natürlich hängt's dann immer noch daran, wieviel der Schüler bereit ist zu üben, aber bei mir persönlich z.B. vergrößert sich die Übungsbereitschaft immens, wenn ich bezüglich einer Sache WEISS, dass ich schon mal auf dem richtigen Weg bin. Kniffliger ist das bei Sachen, die man erst einmal falsch machen muss, um sie später richtig zu machen XD . So wie ewig lang "gegen die Decke zu belten", bis irgendwann die Tür zu den ersten Kopfstimmentönen auffliegt.
Wie viele GLs hattest du denn insgesamt? Nur um die Wahrscheinlichkeit abschätzen zu können, dass bei mir der nächste bezüglich Atmung ein Treffer ist XD .