So jetzt muss ich wohl wohl ran! Zunächst zu Beasty:
Ich teile Deine Haltung, möglichst kein Halbwissen zu schreiben. Aber hier muss ich auch Dich kritisieren :
"Es kommt nicht auf den Wert des Stroms oder Spannung an sondern aus dem Verhältnis von beiden das sich auch aus dem Widerstand zusammensetzt einfach genannt: Leistung!!!! und nichts anderes"
DIESER SATZ IST SOWOHL SPRACHLICH ALS AUCH LOGISCH FALSCH!
Das Verhältnis von U zu I ist zwar der Widerstand aber auf den kommt es hier nicht an, was die Gefahr angeht, denn der Widerstand R ist bei der Gefahrenbetrachtung die Eingangsgröße und nicht die Ausgangsgröße - also das Ergebnis. Das, worauf es ankommt, ist schon eher die Leistung die sich einstellt, diese ist aber bekanntlich das Produkt aus U und I - Wie du aber sicher weisst!
Aber auch DAS ist nicht vollkommen korrekt! Die Leistung ist nur für die Erwärmung und Elektrolytbildung entscheidend. Viel früher wirkt der Strom auf das Nervenzentrum! Zunächst kann das Herz einfach aussetzen, wenn ein kleiner Impuls die Erregungsleitung des Herzens (->Sinuskonten) stört. Dies geschieht bereits bei wenigen Milliampere Stromstärke- ganz ohne erhebliche Leistung, Erwämung oder sonstwas. Der Zeitpunkt und die Dauer eines Impulses, oder einer Halbwelle sind hier nebst der Amplitude entschiedend. 50Hz sind leider nicht so günstig, diesbezüglich - wie Lord Strange eingeworfen hat. Greift man an die Steckdose und zuckt der Finger zurück, so bekommt man nur eine oder zwei Halbwellen ab und hat Chancen, dies mit einem Schreck zu überstehen. Leider kommt es schon bei 5-10m zur Verkrampfung des Muskels und man kann z.B. angefasste Leitungen NICHT MEHR LOSLASSEN. dann fliesst der Strom weiter.
Wieviel Strom sich einstellt, hängt vom Gefässleitwiderstand ab. Hier zeigt sich, daß der Körper nur einige kili-Ohm an Widerstand besitzt, wenn erstmal die Haut durchgeschlagen ist. Leider tut sie genau das bei entsprechenden Spannungen. Der gemessene Widerstand von einigen Hundert Kiloohm, den man zwischen den Fingern mit einem Mesgerät ermittlen kann, ist hier IRREFÜHREND- also Vorsicht! Es kann so durchaus sein, daß man bei entsprechender Hornhaut einige hundert Volt aushält, während in einem ungünstigen Fall bereits 30-40 Volt tödlich sein können, sofern die Quelle genug Strom abgibt, was z.B. bei Elektronzäunen ausdrücklich nicht der Fall ist - trotz der Riesenspannung.
"Wirklich gefährlich wird es erst, sobald der Strom durch die Körpermitte geht, "
Das ist nicht richtig! Bei geringen Stömen kann auf diese Weise das Herz aussetzen, wie beschireben - soweit ok. Aber auch bei anderen Durchströmungen werden Nervenzellen geschädigt. Wenn man Pech hat, funktionieren die Finger nicht mehr richtig! Gefährlich ist auch der Halsbereich: Hier liegen viele Nervenbahnen! Einige ruinieren sich diese z.B, druch die im Versandhandel erhältlichen elektrischen Muskeltrainer mit Batterien!!!!
Wenn eine Durchströmung einige Zeit andauert, bilden sich im Körper Elektrolyte, die auch Stunden später zu Nierenversagen führen können. DAS ist der Effekt des verspäteten Todes nach Stromunfällen. Das Blut muss hier nicht gekocht haben- wenngleich etliche Blutbestandteile durch den Strom zerstört werden und zur Vergiftung beitragen. (weisse Blutkörperchen z.B.) . Dies kann durchaus auch bei kleinen Strömen der Fall sein, die man eine Weile ohne Herzaussetzer ausgehalten hat. Es wurden Fälle berichtet, wo es infolge des Stromes zur Thrombozytenaktivierung kam. Das Blut verklumpte und löste so Thrombosen / Gerinnsel aus! Auch hier droht ein nachträglicher Herzinfarkt!
Die Werte, was man genau aushalten kann, lassen sich so nicht einfach angeben. Es kommt auf die betrachtete Gefahr an. Was direktes Herzversagen angeht, werden 2-5mA angegeben. Interessanterweise sind Körperlängsströme und Querströme unterschiedlich gefährlich - weiter hängt es vom Minearaliengehalt des Blutes und dessen Restzusammensetzung an.