Streicher werden im Erwachsenenalter

Hi Petra,

naja, die Tempoangaben auf dem Metronom muß man jetzt nicht soo ernst nehmen.

Eine Etude ist, wie der Name schon sagt, ein Übungsstück.
Eine Etude darf so langsam oder schnell gespielt werden, wie es den Lernenden fördert.

Einige Etuden haben tatsächlich auch etwas musikalischen Anspruch.
Man merkt aus dem Bauch heraus ziemlich schnell, ob ein Stück schneller, oder langsamer gehört.

In der Barockmusik waren die Tempi nur auf den Menschen bezogen.
D.h. es macht einen Unterschied, ob du ein Allegro am Mittag, oder amspäten Abend spielst!
Die Tempi-Angaben beziehen sich auf den menschlichen Ruhepuls und der ist bei jedem anders
und über den Tagesverlauf auch sehr unterschiedlich.

In unserer heutigen Zeit werden solche Geschichten vollkommen übersehen.

Bach berichtete von einer Kutschfahrt in atemberaubender Geschwindigkeit, wo die Landschaft nur
so vorbei flog. ..Es waren tatsächlich nur 12 km/h.

cheers, fiddle
 
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Meine Erfahrungen der ersten Unterrichtsstunden habe ich jetzt in diesen Thread gelegt. Bis jetzt hab ich irre viel Spaß, auch wenn das Cello wirklich ein sehr komplexes Instrument ist. Ich kann mir momentan noch nicht vorstellen, wie man sich wirklich mal irgendwann mit Leichtigkeit übers Griffbrett bewegt und gleichzeitig einen schönen Ton beim Streichen erreicht. Über Ostern werde ich in Berlin mit einem neuen Mietinstrument weiter üben können, auch wenn mir mein Mitbewohner jetzt schon leid tut, weil er sich das Geratsche so oft wird anhören müssen ;)

LG,
Babs
 
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Mich würde mal interessieren:
Habt Ihr eigentlich alle musikalische Vorbildung? Oder ist hier auch jemand, der mit seinem Streichinstrument von 0 weg anfängt?

Das gemeine ist ja, wenn man schon ein Instrument spielt: Man denkt, das kann man ja, dann sollte es auf Geige/Bratsche/Cello auch machbar sein - weit gefehlt! :D
Aber die Momente andersrum gibt's auch (wenn auch viel seltener), wenn man eine Melodie hat, die ursprünglich Geigenmusik ist: Das geht ja einfach auf der Geige, da brech ich mir mit meinem anderen Instrument einen ab.

Gruß,
Jonny
 
Ich "spiele" seit etwa 7 Jahren Klavier, aber Streichen ist eine ganz andere Hausnummer. Das ist eigentlich absolutes Neuland, der einzige Zugang ist der Bassschlüssel, den ich ja auf dem Klavier auch habe. Aber irgendwie sehen die Noten anders aus, wenn man nichts im Violinschlüssel dabei hat ;) Die Orientierung fällt mir jedenfalls noch nicht so leicht, ich hoffe, das wird dann bald besser. Von Melodien bin ich nach 3 Unterrichtsstunden allerdings weit entfernt. Ich kämpfe jetzt gerade damit, wie ich die Hand sauber von einer auf die andere Saite verschieben kann und dann mit dem 3. Finger immer noch richtig greife...

Gruß,
Barbara
 
Musikalische Vorbildung ist bei mir überhaupt nicht vorhanden gewesen. Selbst das Notenlesen und die ganze Musiktheorie habe ich mir erst vor einem halben Jahr angelernt.
Vorteil: Die Lernkurve ist äußerst steil ;)
Mittlerweile versuche ich zur Gehörschulung einzelne Parts von Liedern nachzuspielen (nur die, die mir auch schaffbar erscheinen sonst frustets zu schnell). Klappt ganz gut und mit der Geige zu langsamen Metal-Stücken spielen ist echt witzig :D

Grüße, Chris
 
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Ich fange auch nicht ganz bei 0 an.
Ich spiele Akkordeon - auch erst seit 4 Jahren - aber habe früher Orgel und Klavier gespielt.
Außerdem früher Blockflöte, heute Chalumeau....
und a bissi Ukulele, aber nur Akkorde-schrubbenderweise :cool:

Ja, Kenntnisse von anderen Instrumenten helfen auf jeden Fall auch beim Streichen lernen, man hat halt eine Baustelle weniger!

LG Petra
 
Da ich als reiner Geiger seit meinem 8. Lebensjahr im Umfeld der Klassik groß geworden bin,
mein Gespielse aber auch auf ein recht passabeles Niveau gebracht habe, und auch andere Genres,
wie Rock, Country, Blues und Metal kenne (durch Eigenerfahrungen!), möchte ich behaupten, daß der
Spätereinstieg, von einem völlig anderen Instrument in die Streicherwelt, nur unvollständig verlaufen kann.

Es fehlt einfach zu viel fachspezifisches Wissen..
(..und ich werde hier keine langen Texte verfassen.)

cheers, fiddle

p.s.
die Deutschen sind in einer Sache ungeschlagener Weltmeister:
Klassische Musik. Diese Tradition lebt fort.
Das ist kein blues auf drei Akkorden - das ist viel komplexer und Aufführungspraxis, Interpretation,
Musiktheorie, Klangvorstellung .. das kann ein autodidakter Gitarrist nie ohne fremde Hilfe lernen.
(..alles, was keinen Bogen benutzt, eingeschlossen..)
 
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möchte ich behaupten, daß der
Spätereinstieg, von einem völlig anderen Instrument in die Streicherwelt, nur unvollständig verlaufen kann.

Es fehlt einfach zu viel fachspezifisches Wissen..

Unvollständig wofür?
Ich will ja nicht Star-Solistin im Sinfonieorchester werden...

Aber ich kann doch trotzdem schöne Lieder schön spielen lernen.
Und wenn mir das dann auch noch Spaß macht, ist das doch vollständig ok :tongue:

LG Petra
 
Aber ich kann doch trotzdem schöne Lieder schön spielen lernen.
Und wenn mir das dann auch noch Spaß macht, ist das doch vollständig ok :tongue:

Hi,

selbstverständlich ok. Bei dem was fiddle meinte, geht es sicherlich eher um Dinge hinsichtlich Niveau/Fertigkeit/Spielkunst...wie auch immer, denk ich mal.
Das was du mit Freude, schönen Liedern, vielleicht eigenen Stücken oder weiteren Möglichkeiten verbindest, wird auch machbar sein...
und hat viel mit Fleiß und eigener Erwartung zu tun.
Oder weniger geschwollen gesagt: Du kannst durchaus viel Spaß haben, geht mir auch so:great:
 
geht es sicherlich eher um Dinge hinsichtlich Niveau/Fertigkeit/Spielkunst...wie auch immer, denk ich mal.

ja, es geht um Geigen (-Familien)-Klang, es geht um Spiel- und Interpretationspraxis und es geht um Spieltechnik.
Wenn das so klingen soll, wie man das auf Aufnahmen oder live hört, wird man das als Autodidakt nie erreichen,
weil die Anbindung an das ganze Streicher-Umfeld fehlt.
Es ist ja nicht nur der Instrumentalunterricht.
Es geht auch um Orchester, um Wiedergabepraxis um Klangbildung, um all das, wovon ein Nicht-Streicher nie eine Ahnung
haben wird, weil er solch ein mehrjähriges Lernumfeld nie miterlebt hat.

Vielleicht auch mal so rum: wenn's gut klingt, dann haben der/die nicht nur gut geübt, sondern da ist ne Ausbildung dahinter!

cheers, fiddle

Aber ich kann doch trotzdem schöne Lieder schön spielen lernen.
natürlich kannst du das.
Ich habe ja auch nix gegen Späteinsteigerm oder Autodidakten.
Nur scheint mir öfter der Eindruck, ein Autodidakt könne den Spiel-Level eines besseren
Amateurs (aus der Streicher-Schule) mit ein paar youtube-clips und, vielleicht,
2-3 Jahre Übens erreichen. - Das Geht Nicht! (..und das geht auch nicht nach 5 Jahren)
 
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@fiddle
Klar, du hast auf jeden Fall Recht.

Es gibt sicherlich Instrumente, die man autodidaktisch lernen kann.
Aber ganz sicher gehören die Streichinstrumente nicht dazu!
Das denke ich übrigens jedesmal, wenn ich aus dem Unterricht komme...:rolleyes:

Aber ich hoffe trotzdem für mich, das ich es bis in ein Liebhaber Orchester schaffen werde,egal ob in drei oder fünf oder wieviel Jahren!
Und außerdem kann ich ja auch andere Stilrichtungen ausprobieren, und da bin ich wieder an dem Punkt: Hauptsache es macht mir Spaß (und natürlich auch denen, die mitspielen oder zuhören :D)

In diesem Sinne übe ich also weiter,
LG Petra
 
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...möchte ich behaupten, daß der
Spätereinstieg, von einem völlig anderen Instrument in die Streicherwelt, nur unvollständig verlaufen kann.

Es fehlt einfach zu viel fachspezifisches Wissen..
(..und ich werde hier keine langen Texte verfassen.)

Klar - das mag bestimmt sein. Ich werde in diesem Leben keine Solobratsche mehr spielen.
Trotzdem machen mir meine Fortschritte Spaß, ich werde vielleicht mal in einem Laienorchester mitmachen können - und sonst spiele ich eben nur "für den Hausgebrauch".
Ich finde nicht, dass Perfektion immer das Ziel sein muss.
Und ganz ehrlich - meine Lehrerin staunt immer, denn das, was ich an Musiktheoretischem Wissen, Gehörbildung etc. durch meine anderen INstrumente mitbringe, trägt schon zu einem schnellen Lernfortschritt bei.
Ich spiele jetzt nach einem halben Jahr Dancla-Etüden, die auch echt passabel klingen.

Was nicht zu unterschätzen ist: Ich weiß, wie man übt :) Meine Töchter haben beide als Streicher begonnen und können bis heute nicht üben, weil sie so schnell frustriert sind.
Ich dagegen stelle mir das Metronom hin und übe dasselbe Stück 10x oder 20x nacheinander, picke schwere Stellen raus etc.

Ich sehe jetzt erst, dass Du Späteinstieg und autodidaktisches Lernen irgendwie gemeinsam betrachtest.
Ich stimme total überein, dass der UNterricht durch eine qualifizierte Lehrperson total notwendig ist. Egal in welchem Alter man beginnt.
Ergänzend dazu schadet es aber bestimmt nicht, zwischendurch auch mal was vom YouTube-Clip anzuschauen (und dann mit der Lehrerin drüber zu sprechen).
 
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Musiktheoretischem Wissen, Gehörbildung etc. durch meine anderen INstrumente mitbringe, trägt schon zu einem schnellen Lernfortschritt bei
Genauso ist's bei mir auch.
Und, was nicht zu unterschätzen ist, Du hast das Instrument aus Liebe zu ihm angefangen (Das unterstell ich mal). Die Motivation zu spielen und zu üben ist vermutlich eine ganz andere.
Liebe Grüße,
Jonny
 
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Und, was nicht zu unterschätzen ist, Du hast das Instrument aus Liebe zu ihm angefangen (Das unterstell ich mal). Die Motivation zu spielen und zu üben ist vermutlich eine ganz andere.
Ja, wobei das auch schon für die Instrumente gilt, die ich im Jugendalter gelernt habe (Querflöte, Gitarre). Da hatte ich auch richtig Bock drauf :)
 
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Hi alle,

nur um Mißverständnisse zu vermeiden:
Ich finde es generell super, wenn jemand ein Streichinstrument anfängt, egla in welchem Alter.

Ich habe nur eine etwas skeptische Beziehung zu Autodidakten, die aus fremden Instrumentengruppen kommen.

Das ist ja alles ganz in Ordnung und auch legitim und wenns Spaß macht, dann ist eh alles super.

cheers, fiddle
 
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Ich glaube, Autodidakten sollten vielleicht besser nicht in Streicherforen lesen. Sie könnten das Gefühl bekommen, sie täten etwas "Unerhörtes"…:gruebel:
 
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@fiddle
Es gibt sicherlich Instrumente, die man autodidaktisch lernen kann.
Aber ganz sicher gehören die Streichinstrumente nicht dazu!
Das denke ich übrigens jedesmal, wenn ich aus dem Unterricht komme...:rolleyes:
Da stellt sich mir die Frage:
Wo fängt Autodidaktik an und wo hört sie auf?
Ist das Lernen mit musikalischer Vorbildung und Zuhilfenahme von Lehrvideos und Lehrbüchern wirklich noch Autodidaktik oder bezieht sich das nur auf das komplett freie Erarbeiten des Spiels?

Ich kenne sehr viele Leute an verschiedensten Instrumenten, die schon ewig Unterricht haben, immer wieder auf Workshops mit irgendwelchen Großmeistern fahren und dennoch nicht annähernd so sauber spielen und rocken (sowie selbst Stücke schreiben), wie so manch hochmotivierter "Autodidakt", der die eingesparte Zeit für die ganze Fahrerei etc... einfach direkt zum Üben der Technik nutzt und sich selbstStändig motivieren kann.
Viele brauchen Lehrer nicht nur für die Informationen und Kontrolle, sondern vor allem auch für die Motivation.

Sicher wird jemand, der motiviert ist UND das Geld für sowie die Verfügbarkeit eines passenden Lehrers auf ähnlicher Wellenlänge hat, es erheblich leichter haben, aber ich halte Nichts vom so verbreiteten elitären Klassikergetue, es sei der einzige Weg.

Warum so wenige ältere Leute, die in der Regel weniger Zeit zum Üben haben, (Sopran/Alt/Tenor/etc...) Gambe lernen, verstehe ich ohnehin nicht. Liegt vielleicht daran, dass es die nicht aus Massenfertigung bei Thomann gibt? ;)
 
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Irgendwie fühle ich mich meinem Lehrer verplichtet, hier zum Thema Autodidakten noch etwas zu sagen.

Zwar mußte ich meinen Geigen-Unterricht u.a. wegen ständiger Handgelenk-Problematik nach einigen Stunden wieder aufgeben, aber sobald ich eine anhaltend stabile Handgelenk-Situation wittere, stehe ich unbedingt wieder bei ihm auf der Matte. Er ist Autodidakt und ja! sein Spiel klingt gut. Sehr gut sogar! Im Gegensatz zu dem meines geigestudierten Lehrer vor Jahrzenten. Es mag ihm zugute gekommen sein, daß er ohnehin studierter Instrumental-Lehrer (keine Streichinstrumente) ist und zudem insgesamt recht self-made gelagert ist, was nicht jedermanns Sache ist. Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, daß es noch mehr Autodidakten gibt, bei denen es gut klingt. Ein solcher Weg dauert länger, gerade bei Streichern, und beinhaltet mehr Irrwege, derer man sich auch stets bewußt sein sollte. Doch hierzu: Wie oft habe ich in Foren gelesen, daß irgendein/e Lehrer/in Ungeeignetes vermittelt hat.

Also...nur zu, liebe erwachsene Streicher-Autodidakten: Streichinstrumente sind keine Raketenwissenschaft, bei der ein einziger Flug über Leben und Tod entscheidet… es gibt Grauzonen, die manchmal einfach berührender (und das ist mein persönliches Hauptkriterium) klingen, als technisch hochgefeierte, eher sportlich anmutende Klangereignisse!...die ich durchaus auch mal like...
 
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Hhhmmm,.....also es ist sicher auch eine Frage des Anspruches. Allerdings habe ich nahezu alle meine Instrumente bisher "autodidaktisch" gelernt. Und wenn man das dann mal irgendwo öffentlich äussert heisst es fast immer: "Das geht doch gar nicht". Und das wurde nahezu bei jedem Instrument geäussert. Egal ob Klavier, Saxophon, Flügelhorn, etc. und jetzt wieder beim Streichinstrument Cello.....

Ich habe in recht kurzer Zeit gute Fortschritte gemacht, besser als viele andere mit Unterricht. Das sage nicht ich, sondern ein Orchestercellist. Jedes mal wenn er mich spielen sieht und hört, sagt er das und erscheint ehrlich beeindruckt. Ich werde sicher kein Star auf dem Cello. Aber darum geht es mir auch nicht. Ich möchte einfach für mich und eventuell für meine Familie ein bisschen Musik machen, wobei ich schon einen gewissen Anspruch habe.....
 
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Natürlich ist es keine Raketenwissenschaft. Aber es ist nicht so selbsterklärend, dass man die Dinge einfach intuitiv herausbekommen kann wie z.B. auf der Gitarre.
Wer also ein Streichistrument autodidaktisch erlernen möchte sollte zumindest sich von einem der sich damit auskennt einiges zeigen lassen.
Hier mal ein paar Punkte, die man z.B. bei der Geige wissen und lernen sollte (und es gibt sie nicht alle in Youtube usw.)
-wie man Saiten aufzieht (nicht alle runter, alle rauf sondern einzeln, damit die Stimme nicht ohne Saitenspannung umfällt)
-wie und wo und warum der Steg zu stehen hat und wie man seine Position korrigiert (Neigung, Position)
-wie man stimmt und dabei die Wirbel bewegt und reindrückt, damit sie sich nicht lösen (aber auch nicht zu fest gedrückt sind)
-wie die Geige unters Kinn geklemmt wird und wie dazu die Schulterstütze einzustellen ist
-wie die linke Hand gehalten wird (wo liegt der Daumen, welche Neigung, wie senkrecht werden sie aufgesetzt...)
-wie der Arm gehalten wird
-wie der Bogen in der rechten Hand gehalten wird und was dabei welcher Finger zu tun hat
-wie der Bogen gestrichen wird (gerade, Position, ausgleich mit dem Handgelenk...)
-wie die Finger auf die Saiten gesetzt werden, damit auch später Doppelgriffe und Vibrato möglich sind
-wie der Bogen gespannt und entspannt wird
-wie das Kolofonium aufgebracht wird
-wie die Geige, die Saiten und der Bogen gereinigt werden

...und da ist noch kein Ton gespielt, bzw. gestaltet!

es geht darum Frust und das hier :m_vio3:zu vermeiden um von dort :m_vio2:dort :m_vio: hinzukommen :great:

Wenn man schon etwas spielen kann geht es als Fortgeschrittener dann darum:
-wie die Noten gelesen werden und wo sie auf der Geige liegen
-wie gezupft wird (mit, oder ohne Bogen in der Hand)
-wie vibriert wird (Haltunf der Finger, Lockerheit des Handgelenks, Technik, Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit...)
-wie Doppelgriffe oder Akkorde gespielt werden
-wie die Lagenwechsel gemacht werden
-wann ein Lagenwechsel gemacht werden sollte...
-welche Lage bevorzugt wird

Das Problem bei der Geige ist eben, dass man seine Haltung nicht immer selbst sehen kann, bzw. immer darauf achtet wenn man spielt und sich so eben falsche Techniken einschleifen, die nachträglich schwer wieder umzugewöhnen sind.

Deshalb ist mein Rat immer: Erstmal von einem Lehrer oder anderen Spieler diese Basics zeigen lassen und sich die ersten Schritte mindestens dabei begleiten lassen durch schauen, Tipps, vormachen usw.

Ob und wie lange man einen Lehrer braucht und ab wann ein guter Autodidakt dann auch alleine klar kommt, dass muss im Einzelfall entschieden werden.

Aber so ganz ohne externe Kontrolle und Anweisung geht es wirklich nur bedingt und eben nicht so, dass es am Schluss eine gute Basis ist.
Ich habe schon manch Bogenhaltung, oder Geigenhaltung gesehen und dann angesprochen und diejenigen taten sich extrem schwer etwas dann korrekt zu machen wenn sie es schon ewig falsch gemacht hatten.

Ich selbst habe auch schon jahrelang keinen Lehrer mehr, ging aber in meiner Jugend in den Einzelunterricht und habe dort alles gelernt was ich heute (in anderen Musikstilen und -Richtungen) einsetze.
Natürlich kam dann auch noch einiges später dazu. Ich spiele heute besser wie damals im Unterricht, aber ich brauche dazu die damals gelernten Basics.

Nennen wir es einmal so: Zur Autodidaktik braucht man auf der Geige am Anfang definitiv "Starthilfe"
 
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