maxito
Akkordeon-Mod
Wie man stimmt, so schallt es heraus…
Akkordeonstimmzungen haben nicht von Haus aus ihren „Ton“ - nein, den muss man denen erst mal beibringen. Und dazu muss man die Stimmzunge bearbeiten. Wie und womit man das macht, dazu gibt es für jede Methode jeweils Gründe dafür und dagegen – es kommt immer darauf an unter welchem Blickwinkel man das betrachtet.
Nun, bevor eine Stimmplatte auf den Stimmstock aufgebracht wird, wird die zunächst beim Hersteller grob in die zugedachte Richtung gebracht und vom Ton auch schon ungefähr gestimmt. Denn auf der ausgebauten Stimmplatte kann man wesentlich leichter dran arbeiten, als im eingebauten Zustand und auf die Art wird dem Stimmer dann schon mal ein erheblicher Zeitanteil erspart.
Dazu wird dann im entsprechenden Bereich entsprechend Material abgetragen. Bei guten Stimmplattenqualitäten wird das mittels Stimmfeile gemacht, oder auch mit einer Schmirgelfeile.
Hierzu wird dann auf der geschliffenen Außenseite bearbeitet. Die innenliegende Zungenseite wird hier nicht bearbeitet – braucht´s auch nicht, denn außen kommt man hier ja noch viel leichter dran.
Das sieht dann ungefähr so aus – im Bild zwei neue „A Mano“ Stimmplatten von Binci :
Hier wurde mittels Stimmfeile vorgestimmt. Und wie man sieht ist dies insgesamt sehr schonend durchgeführt worden.
Je nach Hersteller und Vorgabe wird mitunter auch mit einer Schmirgelfeile vorgestimmt. Das hat vor allem optische Gründe – man sieht halt keine zusätzlichen Bearbeitungsspuren und die Stimmplatte sieht eben „nagelneu“ und „fabrikfrisch“ aus. Im Detail kann man dann aber schon erkennen, dass die Stimmzunge an den Rändern stärker abgetragen wird als in der Mitte – die Stimmzunge erhält somit einen leicht balligen Querschnitt. Optimal ist das nicht, stört aber in aller Regel noch nicht .
Für größere Serien spielt der Preis schon eine wichtige Rolle und hierfür werden schon seit Jahrzehnten halb – oder vollautomatische Vorstimmmaschinen eingesetzt. Hier werden dann mittels rotierender Schleifsteine maschinell an den entsprechenden Bereichen mehr oder weniger viel abgeschliffen – meist ist es die Zungenspitze.
Das kann man hier bei den Artistezungen aus einer Atlantik gut sehen – das Instrument und die Stimmplatten wurden in großen Mengen hergestellt und war preislich ein attraktives Instrument dank (teil-)automatisierter Fertigung:
Das geht fix und ist preiswert, hat aber den Nachteil, dass das Zungenprofil verändert wird, was sich in aller Regel auf die Tonhaltigkeit bei Lautstärkeänderungen auswirkt. Die Zungen zeigen in aller Regel ein etwas größeres Tondriftverhalten.
Man sieht also schon hier:
Je nach Qualitätsstufe wird entsprechend wirtschaftlich oder vorsichtig vorgearbeitet. Damit liegt aber auch schon vor dem Einbau die maximal mögliche Qualität der Stimmplatte fest. Die maschinell vorgestimmten Stimmplatten funktionieren nicht schlecht - die Hohner Atlantik und ähnliche Instrumente beweisen dies ja, aber über ein bestimmtes Qualitätsniveau hinaus kann mit diesen Stimmplatten nicht mehr kommen - egal, wie gut der Stimmer ist, der das Instrument fertig bearbeitet.
Wie die Stimmzungen bearbeitet werden, wenn se denn mal eingebaut sind - Fortsetzung folgt!
Gruß, maxito
Akkordeonstimmzungen haben nicht von Haus aus ihren „Ton“ - nein, den muss man denen erst mal beibringen. Und dazu muss man die Stimmzunge bearbeiten. Wie und womit man das macht, dazu gibt es für jede Methode jeweils Gründe dafür und dagegen – es kommt immer darauf an unter welchem Blickwinkel man das betrachtet.
Nun, bevor eine Stimmplatte auf den Stimmstock aufgebracht wird, wird die zunächst beim Hersteller grob in die zugedachte Richtung gebracht und vom Ton auch schon ungefähr gestimmt. Denn auf der ausgebauten Stimmplatte kann man wesentlich leichter dran arbeiten, als im eingebauten Zustand und auf die Art wird dem Stimmer dann schon mal ein erheblicher Zeitanteil erspart.
Dazu wird dann im entsprechenden Bereich entsprechend Material abgetragen. Bei guten Stimmplattenqualitäten wird das mittels Stimmfeile gemacht, oder auch mit einer Schmirgelfeile.
Hierzu wird dann auf der geschliffenen Außenseite bearbeitet. Die innenliegende Zungenseite wird hier nicht bearbeitet – braucht´s auch nicht, denn außen kommt man hier ja noch viel leichter dran.
Das sieht dann ungefähr so aus – im Bild zwei neue „A Mano“ Stimmplatten von Binci :
Hier wurde mittels Stimmfeile vorgestimmt. Und wie man sieht ist dies insgesamt sehr schonend durchgeführt worden.
Je nach Hersteller und Vorgabe wird mitunter auch mit einer Schmirgelfeile vorgestimmt. Das hat vor allem optische Gründe – man sieht halt keine zusätzlichen Bearbeitungsspuren und die Stimmplatte sieht eben „nagelneu“ und „fabrikfrisch“ aus. Im Detail kann man dann aber schon erkennen, dass die Stimmzunge an den Rändern stärker abgetragen wird als in der Mitte – die Stimmzunge erhält somit einen leicht balligen Querschnitt. Optimal ist das nicht, stört aber in aller Regel noch nicht .
Für größere Serien spielt der Preis schon eine wichtige Rolle und hierfür werden schon seit Jahrzehnten halb – oder vollautomatische Vorstimmmaschinen eingesetzt. Hier werden dann mittels rotierender Schleifsteine maschinell an den entsprechenden Bereichen mehr oder weniger viel abgeschliffen – meist ist es die Zungenspitze.
Das kann man hier bei den Artistezungen aus einer Atlantik gut sehen – das Instrument und die Stimmplatten wurden in großen Mengen hergestellt und war preislich ein attraktives Instrument dank (teil-)automatisierter Fertigung:
Das geht fix und ist preiswert, hat aber den Nachteil, dass das Zungenprofil verändert wird, was sich in aller Regel auf die Tonhaltigkeit bei Lautstärkeänderungen auswirkt. Die Zungen zeigen in aller Regel ein etwas größeres Tondriftverhalten.
Man sieht also schon hier:
Je nach Qualitätsstufe wird entsprechend wirtschaftlich oder vorsichtig vorgearbeitet. Damit liegt aber auch schon vor dem Einbau die maximal mögliche Qualität der Stimmplatte fest. Die maschinell vorgestimmten Stimmplatten funktionieren nicht schlecht - die Hohner Atlantik und ähnliche Instrumente beweisen dies ja, aber über ein bestimmtes Qualitätsniveau hinaus kann mit diesen Stimmplatten nicht mehr kommen - egal, wie gut der Stimmer ist, der das Instrument fertig bearbeitet.
Wie die Stimmzungen bearbeitet werden, wenn se denn mal eingebaut sind - Fortsetzung folgt!
Gruß, maxito
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