Stimmplatteneffekte-Stimmplattendefekte

Kann das nicht auch im wesentlichen an anderen Parametern liegen wie zB.:
  • (zu) niedriger Wirkungsgrad durch:
    • zu große Spalte (notwendig durch große Querschwingungen infolge gewichteter Basszungen??) //Die sind definitiv gut
    • mangelhafte Kopplung // auch die ist den Umstränden entsprechend gut ... alle Töne ab Kontra G aufwärts funktionierts ja auch richtig gut
    • Profilschliff weit weg von einem möglichen Optimum (womöglich durch zu kurze und zu ausladend gewichtete Zungen) // was willste hier anders machen unter den gegebenen Bedingungen? abgesehen davon weiß Binci schon was se machen
  • Lösabstände // die sind hier so gut eingestellt wie s hier gut eingestellt werden kann
  • Zu träge Zunge durch hohe Masse // natürlich haben die ordentlcihe gewichte drauf... der Bauraum ist ja begrenzt und die Frequenz soll tief sein
  • Kanzellenresonanz ungünstig eingestellt //da kannste bei Basszungen nicht viel falsch machen - der Resonanzraum ist immer zu kurz um auf eine passende Resonanzlänge zu kommen!
  • Hörkurve benachteilligt tiefe Töne? //vergiss es ! den Ton hör ich ja sehr gut - er schwingt nur eher schlecht an
  • Höhere Energie für gleichen Schalldruckpegel bei tiefer Frequenz? // jetzt kommen wir in den Bereich der Magie?

IMGP5252-det-r.JPG

was ich oben sagen wollte: man kann hier theoretisch beliebig rumfantasieren... wenn man die Begrenzungen in der Praxis nicht mit betrachtet kommt man nicht weiter... und man muss auch das Konzept mit einbeziehen dem das Instrument folgt- außerdem war das nur als Beispiel dafür gemeint gewesen, bezüglich dünner Schliffkurve von Binci Zungen ...Pauschale Aussage bringen einen halt oftmals nichtweiter - im konkreten Fall können andere Parameter bestimmender sein.

...Die Bauform hier wurde z.B. gewählt um über den kpl Tonraum ein einigermaßen gleiches Klangbild zu erhalten.

Hätte man jetzt so große Brecher eingebaut wie es inden heutigen Konverterinstrumenten heute meist der Fall ist, dann hätte die tiefste Oktave losgebrüllt,. sobald man auf die Töne kommt... wollte man damals nicht und hat deshalb die Zungenform gewählt mit dem Vorteil dass der Klang eingiermaßen ähnlich bleibt wenn man auf den tiefsten Stimmstock kommt und den Nachteil in Kauf genommen dass die allertiefsten Töne halt nicht mehr ganz so flott kommen.
 
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Hallo,

Ansprache der tiefen Töne so in etwa vom Kontra G abwärts: eher lausig!
Nun ja, es gibt nicht so viele davon. ;) Ich denke, es ist eher eine subjektive Wahrnehmung, je nachdem, was für ein Werk wir spielen wollen und welche Ansprüche an die daraus resultierenden Töne. @maxito hat definitiv qualitativ bessere Stimmzungen in seiner MIII-Hauptinstrument als ich (siehe Fotos unten), aber trotzdem bin ich mit der Qualität der Stimmzungen meines Instruments zufrieden.

Bitte ein Klangbeispiel meines instrument: erst der Kontra-F, dann kommt Kontra A, damit wir es uns rund um den Kontra-G gemütlich machen können, und am Ende klingt Große C.


Also - mein Eindruck von meinem Instrument:

  • (zu) niedriger Wirkungsgrad durch:
    • zu große Spalte (notwendig durch große Querschwingungen infolge gewichteter Basszungen??)
    • mangelhafte Kopplung
    • Profilschliff weit weg von einem möglichen Optimum (womöglich durch zu kurze und zu ausladend gewichtete Zungen)
  • Löseabstände
Sicherlich nicht. Bitte Fotos:
Bass 1.jpg Bass 2.jpg

Kanzellenresonanz ungünstig eingestellt
Ich habe ein Umlenkstimmstock, @maxito nicht. Ich habe einige seiner Aufnahmen hier am M-Board gehört und die tiefen Töne sind trotz verschiedenen Designs seines Basses ganz und völlig in Ordnung! Und die Stimmzungen von @maxito klingen sicherlich nicht schlechter als diese meine...
...nur meine kleine Anmerkung zu dieser interessanten Diskussion.

Gruß, Vladimir
 
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Ich habe ein Umlenkstimmstock, @maxito nicht. Ich habe einige seiner Aufnahmen hier am M-Board gehört und die tiefen Töne sind trotz verschiedenen Designs seines Basses ganz und völlig in Ordnung!
Umlenkstimmstock zwar nicht, aber von der Wirkung her ist dort was vergleichbares verbaut: das Instrument hat für die Grundbassreihe eine Langkanzelle.

Langkanzelle .jpg Bass 459.JPG

Erstaunlicherweise ist der klangliche Übergang von den normalen Tönen auf die Grundbassreihe trotz Wechsel auf Langkanzelle passender und unauffälliger als der Wechsel auf die Beibassreihe die ja keine Langkanzelle aufweist und somit von der Kanzellengröße her erstmal einen unauffälligeren Übergang hätte erwarten lassen.
 
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Erstaunlicherweise ist der klangliche Übergang von den normalen Tönen auf die Grundbassreihe trotz Wechsel auf Langkanzelle passender und unauffälliger als der Wechsel auf die Beibassreihe die ja keine Langkanzelle aufweist und somit von der Kanzellengröße her erstmal einen unauffälligeren Übergang hätte erwarten lassen.
(y)
@maxito hat es sehr prägnant geschrieben! Kommen wir zurück zum Thema der höheren Töne, denn alles hängt mit allem zusammen. Die Komplikationen von höherer (Piccolo-)Tonen wurden in diesem Thread bereits erwähnt. Allerdings haben beim MIII-Instrument auch Bassstimmstöcke auch hohe Töne (z. B. bis c´´´´ bzw. cis´´´´). Und diese Töne finden sich auf den gleichen Stimmstöcken, auf denen auch die Stimmplatten für Beibassreihe gedacht sind!

Wir haben also folgende Anforderungen:
  • Alle Basstöne müssen in gutem Gleichgewicht mit dem Diskant stehen.
  • Höhere Basstöne müssen eine gute Tonansprache haben (und auch selbst die tiefsten, natürlich…)
  • Allerdings muss der Bass auch im Pleno (im Standardbass) einen wuchtigen, monumentalen Klang haben.
  • Allerdings dürfen die einzelnen Töne im MIII nicht verschmelzen und müssen klar und schön klingen.
  • Die Tonansprache der Stimmzungen im Bass und im Diskant muss gleich sein...
Scheinbar ein bisschen schizophrene Forderungen, nicht wahr? ;)
Den perfekten Zustand werden wir nie erreichen, es geht immer um Kompromisse. In meinem Fall (d.h. - meinem Instrument) sind die höheren Töne im Bass so gelöst, dass die Stimmplatte umgedreht ist und das Innere der Tonkammer (Tonkanzelle) eine Volumentrennwand aufweist:
Bass 1.jpg Bass 2.jpg

Gruß, Vladimir
 
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Sind die Kanzellen mit Wachs ausgegossen, oder anderweitig im Volumen reduziert?
 
Hallo,
Sind die Kanzellen mit Wachs ausgegossen, oder anderweitig im Volumen reduziert?
Die auf dem Foto zu sehende "Trennwände" ( oder "Volumenreduzierungen"? - Ich kenne ihren richtigen Begriff nicht :nix: ) von Tonkanzellen bestehen aus kartonähnlichem Material. Dieses Material ist leicht, klassisches Wachs wäre zu schwer...
1728654785211.png


VG, Vladimir
 
Vielen Dank für die Beschreibung. Wär es nicht sinnvoller die Kanzellen mit "Holzkeilen" auszufüllen wie ich es einmal in einer alten Tango sah? Frage insbesondere in Bezug auf Reflexionsverhalten von weichen ggü. härteren Oberflächen.
 
Hallo,
Wär es nicht sinnvoller die Kanzellen mit "Holzkeilen" auszufüllen wie ich es einmal in einer alten Tango sah?
Unter dem Gesichtspunkt der Robustheit und Haltbarkeit der Stimmstockkonstruktion wäre es sicherlich sinnvoll. Auf dem unteren Foto können Sie erkennen, dass sich einige "Einsätze" in den Tonkanzellen im Laufe der Zeit leicht verformt haben. Sie erfüllen ihren Zweck immer noch perfekt, sind aber einfach nicht mehr fotogen. Aber! Dieses Konzertinstrument war als Schülerinstrument gedacht mit dem Ziel, das Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren. Natürlich nur dort, wo es möglich war, ohne die Klangqualität oder den Komfort des jungen Akkordeonisten zu beeinträchtigen.
Bass.jpg
Frage insbesondere in Bezug auf Reflexionsverhalten von weichen ggü. härteren Oberflächen.
Aus dieser Sicht wahrscheinlich nicht. Wir können (wo es auf dem Foto zu sehen ist) jedoch erkennen, dass die Innenwände der Tonkanzellen konsequent und flächendeckend mit Holzlack lackiert sind. @kevdacc hat die Wirkung von Lack bereits in seinem Beitrag beschrieben, bitte hier:

Lackierung der Kanzellen des Bassstimmstockes (8'- und 4'-Fuß) für bessere Klangreflektion/Lautstärke

Daher werde ich nicht noch einmal auf dieses Thema "Lackierung" zurückkommen. In diesem Thread wäre es OT...

Gruß, Vladimir
 
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Erstaunlicherweise ist der klangliche Übergang von den normalen Tönen auf die Grundbassreihe trotz Wechsel auf Langkanzelle passender und unauffälliger als der Wechsel auf die Beibassreihe
Vielleicht, weil der Bassstimmstock im Gegensatz zu den meisten Akkordeons hinten sitzt? 🤔 Bei der Supita B ist es ja genau gleich und auch hier fällt der Knick nicht zu stark aus. Dafür strahlen die höheren Töne auf den anderen beiden Stimmstöcken umso mehr, was sicherlich nicht nur durch die Position im vorderen Bereich, sondern auch durch einen verkleinerten Raum im Bereich der Bassmechanik (durch die Bassstimmstock-Grube) begünstigt wird.

Wir können (wo es auf dem Foto zu sehen ist) jedoch erkennen, dass die Innenwände der Tonkanzellen konsequent und flächendeckend mit Holzlack lackiert sind.
Für mich nach wie vor ein sehr spannendes Thema. Bei meinem Borsini damals hatte es große Auswirkungen auf Klangfarbe und Lautstärke, bei einigen kleineren Schülerinstrumenten hingegen weniger. Vermutlich hat das mit der Gesamtgröße der Instrumente bzw. Räume zu tun. So ein Weltmeister FB 26 z. B. hat selbst mit seinen blanken unlackierten Holzoberflächen einen starken Diskantklang und eine erstaunlich gute Resonanz auf der Bassseite.
 

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