Stimmbänder erleiden durch falsches Training keine ernsthaften Schäden

  • Ersteller Gast244955
  • Erstellt am
Hallo,

...brrrrr!! Aber sehr interessant, vor allem auch die Visualisierung der Auswirkungen auf die Stimme. Wenn jetzt der allerletzte Absatz nicht gewesen wäre, dann hätte ich jetzt als Laie noch nachgefragt, wie es denn mit begleitender Logopädie nach einer Stimmband-OP aussieht, aber das hat er ja nicht ausgeschlossen. Vor Jahren hat eine unserer damaligen Altistinnen unbedingt trotz schwerer Erkältung ein Konzert mitsingen wollen und war anschließend fast zwei Jahre außer Gefecht, was das Singen anbelangt. -

@moniaqua und Tonja: Bei uns ziehen tatsächlich alle mit, was den GU anbelangt. Geht aber auch nicht ohne, da wir in Besetzungen von 18 - ca. 22 Leuten auftreten - nicht immer können berufs- und studienbedingt alle dabeisein. Und wenn's dann vielleicht noch achtstimmig wird, da kann sich niemand mehr verstecken ;) Unser Chorleiter bietet vor den Proben auch Gehörbildung an - ich habe leider durch Veränderung meiner Arbeitszeiten nur einige wenige Stunden nehmen können, aber gemerkt, wie sehr mich das bei der Probenvorbereitung entlastet. Seitdem habe ich auch, um wenigstens auf dem Stand zu bleiben, den Earmaster 6 als Software im Einsatz.
Der finanzielle Aufwand, GU betreffend, mag sicher auch im allgemeinen den einen oder anderen vom Unterricht abschrecken. Aber gut - fast jedes Hobby kostet letztendlich Geld, auch Sportvereine sind bekanntlich nicht umsonst ;) Da muß halt jeder entscheiden, wie er die Prioritäten setzt.
Und ich kann irgendwo gut verstehen, daß im Laienbereich nicht jeder in regelmäßigen Unterricht investieren möchte. Umso wichtiger wäre aber, daß ein Chorleiter dann mit Verantwortungsbewußtsein an die Probenarbeit herangeht, ein gutes Einsingen macht, ggfs. auch mal register- oder kleingruppenweise zur Stimmbildung einlädt und die Programmgestaltung gut an die Leistungsfähigkeit "seiner" Sängerinnen und Sänger anpaßt...

Viele Grüße
Klaus
 
Und ich kann irgendwo gut verstehen, daß im Laienbereich nicht jeder in regelmäßigen Unterricht investieren möchte. Umso wichtiger wäre aber, daß ein Chorleiter dann mit Verantwortungsbewußtsein an die Probenarbeit herangeht, ein gutes Einsingen macht, ggfs. auch mal register- oder kleingruppenweise zur Stimmbildung einlädt und die Programmgestaltung gut an die Leistungsfähigkeit "seiner" Sängerinnen und Sänger anpaßt...

Da hast du vollkommen recht, aber das setzt voraus, daß der Chorleiter sowas auch kann. Und für diese qualifizierte Arbeit und den Mehraufwand entlohnt wird, oder? Chorleiter arbeiten nicht für umsonst, nehme ich an ? Wer bezahlt die eigentlich ?
Sorry für die dummen Fragen, ich kenne mich mit Chören gar nicht aus und fragte mich das gerade ...
 
Basselch, könntest du das mit dem Unterricht etwas näher beschreiben? Stimmbildung vor dem Chor, ok. Und zusätzlich sucht jeder (wie oft?) den Chorleiter oder die Lehrerin auf? Läuft das dann in Gruppen oder einzeln?

In meinem Chor ist Unterricht die Ausnahme und die Zusatzangebote des Chorleiters zur Stimmbildung in Gruppen nimmt nicht jeder wahr. Wie soll das auch gehen? Nicht jeder Zeit hat Zeit dafür und Proben wollen wir auch nicht ausfallen lassen.

Dafür sind die Anforderungen sehr moderat, der Tenor z.B. sing nur in einem Stück über f#'. Von Stimmproblemen habe ich bisher nichts mitbekommen.

Wer bezahlt die eigentlich ?
Ich kenne die Modelle Kirchenchor (Gemeinde zahlt) und Verein (Sänger zahlen Mitgliedsbeitrag).
 
Mein Chor hat das Modell Verein, d.h. Monatliche Beiträge. Das Leistungsniveau ist gemischt, mit einem 'ehrgeizigen' Teil (viele nehmen privat Gesangsstunden bei der Chorleiterin oder jemand anderem) und einem 'sozialen' Teil an Leuten, die mehr kommen, weil sie gern in Gemeinschaft singen.

Was sie bei stimmschädigendem Singen macht, weiß ich nicht, vermute aber, dass sie dann privat denjenigen anspricht. Aber generell für den Chor staffelt sie - Sänger, die mehr wollen und können, singen in kleineren Ensembles, in denen dann auch intensiv musikalisch gearbeitet wird (bringt mir unheimlich viel!). Sänger, die nicht so viel investieren wollen oder wo es noch nicht reicht, bleiben erst mal beim Tutti (müssen aber genug können, dass es nicht den ganzen Chorklang beeinträchtigt). Dadurch kann sie auch das Programm staffeln, so dass Sänger nicht überfordert werden.

Das ist nicht so anspruchsvoll wie bei Basselch und Devasrya, aber bietet auch Gelegenheit für Weiterentwicklung. Ich sänge eigentlich gern in einem festen richtig guten Kammerchor, aber a) ist meine eigene Stimme noch mitten drin in der Entwicklung, b) schätze ich meine Chorleiterin sehr und c) ist das auch sozial richtig nett, und das ist mir nicht unwichtig.
 
Hallo,

@Bell: Mit der Problematik des bezahlten Chorleiters hast Du Recht - wenn es keinen Träger gibt, wird das schwierig. Bei Kirchenchören ist das klar, das läuft über die Gemeinde, da ist der Chorleiter meist ja auch kompletter Kantor mit Halbzeit- oder Vollzeitstelle. Bei Schulen üblicherweise auch kein Thema, aber da ist die Frage, wie gut die Musiklehrer da fachlich sind, da habe ich schon Entsetzliches erleben müssen.
Ansonsten bleibt der Weg "Vereinsgründung und Mitgliederbeiträge", um den Chorleiter zu bezahlen, das ist wohl die gängigste Praxis. Da freiberufliche Chorleiter häufig mehrere Chöre leiten, kommen sie meist auch einigermaßen finanziell über die Runden. Spitzenkräfte sind häufig auch als Dozenten an Musikhochschulen tätig.
Ob über Verbände oder Vereine bezahlt, auch das sagt allerdings noch nichts über die fachliche Qualifikation aus. Hier macht sich halt in der Vita des Chorleiters ein Chorleiter-Studiengang oder eine Gesangsausbildung schon mal nicht schlecht... und dann bleibt natürlich immer noch die Frage, wie gut das pädagogische Rüstzeug ist ;)

@Pida: Ja, bei uns im Kammerchor nehmen wir Einzelunterricht. Üblicherweise alle zwei Wochen, da die allermeisten von uns schon über längere Erfahrung verfügen. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, wöchentlich Unterricht zu bekommen. Allerdings haben wir niemanden, der das bezuschußt. Allerdings ist der Kammerchor innerhalb unserer Struktur dafür "beitragsfrei" gestellt.
Zu Beginn jeder Chorprobe gibt es ein gemeinschaftliches Einsingen mit Dehnübungen; hier können natürlich nur "allgemeine" Aufwärmübungen gemacht werden, aber nicht jeder von uns kann berufsbedingt auch schon eingesungen zur Probe erscheinen. So bekommt man dann aber am Probenbeginn ein ganz gutes Level hin.
Mittlerweile sind wir übrigens durchaus in der Lage, z. B. das Weihnachtsoratorium aus eigenen Reihen mit Solisten zu besetzen... (das hat allerdings lange gedauert).

Viele Grüße
Klaus
 
War es jemandem unangenehm vor der Gruppe, blieben die halt einfach länger, während die anderen schon wieder gingen.

Das ist eine gute Idee! :)

Im Chor stimmt aber auch das Klima und Zicken haben wenig Chancen.

Die im Post vorher von mir erwähnten Zickenkommentare habe ich natürlich etwas überspitzt formuliert. Kaum jemand würde ja tatsächlich so was sagen! Aber manchmal reicht schon ein diskretes Hüsteln oder ein erstaunter Blick in Richtung des gerade Singenden oder um diesen zu verunsichern. Man kann ja auch ganz subtil Kritik üben und die Körpersprache spricht manchmal Bände!

Ich habe bei uns im Chor auch schon etwas Stimmbildung gegeben (immer dann wenn sie wieder mal das Gefühl haben, sie hätten grad keine Kohle für einen externen Profi ;)) und dabei die Erfahrung gemacht, dass wenn Chorsänger plötzlich alleine (oder auch nur in einer sehr kleinen Gruppe) singen müssen, ihnen das manchmal recht viel Angst machen kann (obwohl auch bei uns das Klima sonst gut ist). Da braucht es viel psychologisches Geschick beim Stimmbildner, um die Leute ein bisschen heraus zu fordern, ohne dass sie dabei gestresst werden und dadurch den Spass verlieren.


Im Chor passiert so etwas aber ganz selten und ich kann die Sänger, welche die Noten mit nach Hause nehmen, an einer Hand abzählen. So etwas fördert dann natürlich weder einen schönen Chorklang, noch ein gesundes Singen.

Da finde ich es immer gut, wenn in den Statuten, im Leitbild oder wo immer, genau definiert ist, was vom einzelnen Sänger erwartet wird. Also zB. "die Literatur wir selbstständig erarbeitet". Wenn sich dann jemand nicht dran hält und faul ist, kann man dieses Person auch wieder rausschmeissen (es sei denn, es handelt sich dabei um einen Tenor :D).

Und wenn ein Chor diese Eigeninitiative von den Sängern nicht verlangt, dann muss halt das Probentempo angepasst werden, sprich man kann dann halt entsprechend weniger aufführen.
 
Ich habe bei uns im Chor auch schon etwas Stimmbildung gegeben (immer dann wenn sie wieder mal das Gefühl haben, sie hätten grad keine Kohle für einen externen Profi ;)) und dabei die Erfahrung gemacht, dass wenn Chorsänger plötzlich alleine (oder auch nur in einer sehr kleinen Gruppe) singen müssen, ihnen das manchmal recht viel Angst machen kann (obwohl auch bei uns das Klima sonst gut ist). Da braucht es viel psychologisches Geschick beim Stimmbildner, um die Leute ein bisschen heraus zu fordern, ohne dass sie dabei gestresst werden und dadurch den Spass verlieren.

Das habe ich bei uns zB. auch erlebt, dass es Angst machen kann, plötzlich vor allen alleine singen zu müssen. Aber: ich habe auch miterlebt, wie enorm positiv sich soetwas auf den Allgemeinzustand des Sängers auswirken kann, wenn es a) wie du auch schon geschrieben hast, mit dem "richtigen, psychologischen" Gespür von Seiten des Stimmbildners gehandhabt wird und b) ein harmonisches Klima im Chor herrscht.

Zudem glaube ich auch, dass man bei einer "Stimmfach-bezogenen-Gesangslehrstunde" (die aber in regelmäßigen Abständen und von einem ausgebildeten Gesangslehrer durchgeführt wird) fast noch ein bisschen mehr lernen kann, als in der Einzelstimmbildung - und zwar nur auf das richtige Chorsingen bezogen. Ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, das gerade das in der Einzelstimmbildung manchmal vernachlässigt wird. Denn es ist ein Unterschied, ob man solistisch oder nur im Chor singt. Bei letzterem geht es ja nicht nur darum, seine Stimme indem Sinne "anders" einzusetzen, als das man lernt, auch in einer Gemeinschaft (und mit seinen sich verändernden akustischen Reizen) "gesund" zu singen - auch das Gehör sowie der aktive Einsatz werden ganz anders gefordert. Grade in Bezug auf solche Dinge kann man meiner Meinung nach in einer Gruppenstimmbildung aufgeteilt in die jeweiligen Stimmfachgruppen, oder dann auch mal bunt gemischt, wenn nötig, sehr viel lernen. Bei uns wurde das damals nur alle vier Monate gemacht, auch Einzelstimmbildung wurde, wenn gewollt, angeboten. Ich würde soetwas mindestens 1x monatlich haben wollen :) Mittlerweile findet es sogar seit etwas mehr als einem halben Jahr gar nicht mehr statt, was ich sehr schade finde.

Da finde ich es immer gut, wenn in den Statuten, im Leitbild oder wo immer, genau definiert ist, was vom einzelnen Sänger erwartet wird. Also zB. "die Literatur wir selbstständig erarbeitet". Wenn sich dann jemand nicht dran hält und faul ist, kann man dieses Person auch wieder rausschmeissen (es sei denn, es handelt sich dabei um einen Tenor :D).

Wem sagst du das :) Tenöre sind glaube ich überall Mangelware und werden händeringend gesucht ;)

Ich glaube, dass es nicht einmal so sehr darum geht, sich die Literatur selbstständig zu erarbeiten, sondern ein Gespür dafür zu entwickeln, wenn etwas schief läuft und dieses dann auch ernst zu nehmen. Chorsingen ist eine Herausforderung, nicht nur für Anfänger. Genauso wie solistisches Singen im Profibereich. So oder so braucht man eine gesunde Stütze, einen sicheren Background, auf dem man sich bewegen kann. Da braucht es einerseits die Verantwortung des (Hobby)Sängers seiner Stimme, aber auch der Musik gegenüber - sowie auch einen entsprechend richtigen Einsatz von Seiten des Chorleiters, der wie bereits erwähnt seinen Chor sehr gut kennen und sich auch für Stimmbildung (egal in welcher Form) aussprechen sollte. Da bin ich mittlerweile sehr sehr pingelig geworden :rolleyes:
 
Ein Thread, der einmal mehr gezeigt hat, dass »Sozialkompetenz« ein zartes Pflänzchen ist, das in der Evolution nicht primär vorgesehen ist. Ursprünglich ging es um die Frage, ob man infolge von falschem Singen einen temporären oder auch dauerhaften körperlichen Schaden erleiden kann. Es war klar, dass der Fragesteller nicht wusste, was falsches Singen ist. Das Fazit dürfte sein, dass das möglich ist und dass die Problemvermeidung darin besteht, darüber aufzuklären, was falsches Singen ist. Die Frage, aus welchen medizinischen Details der Schaden meist besteht, dürfte auch geklärt sein. In Sachen Singen dürften das die im Video gezeigten Polypen sein. Ödeme sind aber offenbar, da hat der erfolgreich heraus geekelte Mitdiskutant offenbar doch recht gehabt, eher ein Problem von Raucherinnen mittleren Alters zu sein, die viel Sprechen müssen, aber mit Gesang oder gar Gesangstechnik nichts zu tun haben.

Einmal mehr war dann die Frage danach, wie, in welchem Umfang und mit welchen ökonomischen Implikationen bei Amateuren oder Profis Stimmbandschäden vermieden werden können, durch die subjektive Sicht von Diskussionsteilnehmerinnen gekennzeichnet, die sich in ihrem Leben nicht primär auf einen männlichen Ernährer stützen. Da kann am Ende natürlich immer nur herauskommen, dass es viel, viel Unterstützung durch gesangspädagogische Profis geben muss, die möglichst lange dauert und für die es möglichst feste Etats gibt.

Verwunderlich ist das Diskussionschaos nicht, denn man muss offenbar daran erinnern: Abgesehen vom Segen Urbi et orbi des Papstes gibt es nichts so Unnützes wie das Singen. Das braucht kein Mensch, um sein mehr oder weniger tristes Dasein zu fristen. Weshalb Singen also nach wie vor betrieben wird, kann also nur mit den Mitteln der evolutionären Entwicklungspsychologie geklärt werden. Wenn Singen tatsächlich vor dem Sprechen da war, dann ist es eine verkümmerte physische Fähigkeit, die seit geraumer Zeit keinem Selektionsdruck mehr unterliegt und deren Bedeutung primär in der Psychologie liegt. Die Folge ist, dass es in Sachen organischer Voraussetzungen fürs Singen eine extreme Individualität gibt, da es keine im eigentlichen Sinn negativen Eigenschaften gibt, die durch mangelnde Anpassung an die Umwelt verschwinden. Bei Vögeln ist das anders, deshalb kann wohl auch kaum jemand Kuckuck A von Kuckuck B unterscheiden. Rod Stewart ist von Schlagerheini XY eher leichter zu unterscheiden. Gepaart mit der großen Varianz bei der Ätiologie der meisten Erkrankungen (eine neue Erkenntnis für alle singenden Ärzte?) führt das dazu, dass ein Thread wie dieser für Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker ein gefundenes Fressen ist und zeigt, dass es diesbezüglich noch großer Anstrengungen der Bildungsforscher geben muss, bis auch nur die Basics darüber, was als »wissenschaftlich« gelten darf und wie man so erfolgreich zu Erkenntnis kommt, allgemein verbreitet sind.

Ausgangspunkt der CVT war nach meinem Wissen Sadolins praktische Erfahrung, dass Profi-Sänger aus dem Klassikbereich, die sich im Besitz der richtigen, echten Technik wähnten, irreparable Schäden davontrugen und andererseits ein Lemmy Kilmister damals noch nicht in Wacken von der Bühne gefallen war und schon gar nicht wegen irgendwas im Hals.
Dass was ich vom Singen verstehe ist, dass es offenbar eine starke Bandbreite bei der Reaktion des menschlichen Körpers auf das Verhältnis von Luftvolumenstrom beim Singen und Amplitude der Stimmlippen gibt. Alles was es an grundlegender Gesangstechnik, egal ob im Bereich der Klassik oder der Gesangsstile mit Ziel stimmlicher Individualität gibt, zielt darauf ab, den Luftvolumenstrom so gering wie möglich zu halten. Für zahlreiche Laien ist es überraschend zu hören, dass es nicht das Ziel von »Stütze« oder ähnlichem ist, den Luftvolumenstrom irgendwie zu verstärken, um lauter singen zu können, sondern radikal zu reduzieren. Dann wenn Hobbysänger über technische Probleme berichten oder verunsichert sind, ist es aus meiner Sicht erforderlich abzuklären, was sie sich unter einer starken Stimme vorstellen. Wenn sie dann verstanden haben, dass metallisches Neutral mit Hauch der Mode ist, den nur sehr wenige Leute hinbekommen und dass es in diesem Kreis dann eine nicht unerhebliche Zahl an Stimmbandschäden gibt, dann haben diese Menschen mit dem schönsten Hobby der Welt einen nicht unerheblichen Erkenntnisgewinn.
 
Sehr schön. Wo doch der Thread gerade dabei war, in's langweilige Wir-sind-uns-alle-einig abzudriften :evil:
Ist zwar wieder mal nur aufgeplustertes Dampfgelaber, aber vielleicht bringt's ja etwas Schwung in die Bude :D

Abgesehen vom Segen Urbi et orbi des Papstes gibt es nichts so Unnützes wie das Singen.

Och, mir fällt da gerade noch was viel Unnützeres ein
​:engel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein Thread, der einmal mehr gezeigt hat, dass »Sozialkompetenz« ein zartes Pflänzchen ist, das in der Evolution nicht primär vorgesehen ist.

Dass ausgerechnet der User, der dafür berühmt und berüchtigt ist, allem, was über einen Monolog hinaus geht, grundsätzlich aus dem Weg zu gehen, den Begriff "sozial" erwähnt, hat schon eine gewisse Ironie
;)

Auch ich war mit dem Gesprächsverlauf nicht unbedingt glücklich. Aber in Diskussionen (das ist ein argumentativer Austausch, ein Dialog mit mehreren Beteiligten, lieber Andris) kann es eben auch mal zeitweise hitziger zugehen und wenn ein Teilnehmer die Diskussion vorzeitig im Zorn verlässt, ist ein späterer Konsens eben nicht mehr möglich. Das ist dann aber nicht zwingend die "Schuld" der anderen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eines vorweg, ich bin Laie und habe das gerade erst gelesen. Ich habe mein Leben lang gerne gesungen, treffe die Töne und kann sie halten, das war es aber auch schon. Nach diesen Posts habe ich aber Angst etwas falsch zu machen und meine Stimme zu ruinieren. Hier wird des öfteren empfohlen sich in dei Hände eines Gesangslehrers zu begeben, aber dann wird hier auch von Bell hat geschrieben:
Das Resultat von falschem Traning und seltsamen Lehrern
berichtet. In einem andern Thread wurde beschrieben das viele Gesangslehrer die Stimmlage falsch einschätzen. Das alles macht mir mehr Angst und läßt mich als Laie ratlos zurück. Wie bitte soll ein Laie wissen ob der Gesangslehrer gut ist ? Wie soll ich wissen was falsches Training ist ? Die Angst die Stimme unwiderruflich zu ruinieren, hat mich erstmal dazu bewogen das singen ganz einzustellen, was mir wirklich sehr schwer fällt.
 
Mach dir mal keine Sorgen.

Einzelne Passagen, die in verschiedenen Diskussionen im Eifer des Gefechts verfasst werden, sollte man unbedingt im Kontext sehen. Es gibt viele Sänger, die ohne Probleme ihr Leben lang glücklich sind. Auch ohne Gesangslehrer oder irgendein Training.

Es ging hier im Wesentlichen um eine Äußerung, die man unter medizinischen Gesichtspunkten nicht so stehen lassen und schon gar nicht verallgemeinern darf.

Oen schrieb:
hat mich erstmal dazu bewogen das singen ganz einzustellen, was mir wirklich sehr schwer fällt.

Und was bringt dir das? Ob du nun aus Angst vor Schäden nicht singst oder aufgrund von Schäden kommt doch auf dasselbe Ergebnis heraus: dass du nicht singst.

Wenn jemand behauptet: Wer sich ungesund ernährt, kann nicht krank werden. Und mehrere Fachleute antworten: Falsch, ungesunde Ernährung kann einige Krankheiten verursachen, dann würdest du den Fachleuten sicher recht geben. Aber würdest du auch sofort das Essen einstellen, weil du nicht mit Sicherheit weißt, was für dich gesund ist? ;)

Philosophisch formuliert: Die einzig gewissen Paramter im Leben sind die Geburt und der Tod.
Alles, was sich dazwischen befindet, kann man entweder in die Hände Anderer legen - oder man beruft sich auf die nur dem Menschen vorbehaltene Fähigkeit, sich selbst zu entscheiden - und eben auch die Konsequenzen zu tragen.

Wenn du bisher keine Probleme oder Beschwerden hattest, sing einfach weiter, wie dir der Schnabel gewachsen ist und lass dich nicht verrückt machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Angst die Stimme unwiderruflich zu ruinieren, hat mich erstmal dazu bewogen das singen ganz einzustellen, was mir wirklich sehr schwer fällt.

Gott im Himmel! Das hier ist ein Diskussionsforum, da gibt es viele Meinungen. Auch welche, die nicht fundiert sind.

Solange sich in Deinem Hals alles ok anfühlt und Du nicht heiser bist/wirst, ist doch alles ok. Wenn Du vor lauter Angst nicht singst, ist das doch nicht wirklich besser als wenn die Stimme kaputt ist, oder?
 
Du kannst dich beim Sport verletzen, machst du dann deswegen kein Sport? Man kann im Verkehr einen Unfall haben, gehst du deswegen nie mehr aus dem Haus? Es gibt Fehler und Fehler und Schäden und Schäden. Zwischen den Extremen gibt es immer eine sehr weite Mitte und irgendwo da liegt die Wahrheit. Außerdem bist du auch nicht immer allem ausgeliefert. Überleg dir selber wie du Nutzen-Risiko abschätzt und ob es dir wert ist. Nur als Tipp, der liegt eben nicht bei 0 zu 100, aber auch nicht bei 100 zu 0. Ich würde mir an deiner Stelle nicht ins Hemd machen. Wenn du denkst, scheiße das was ich da gerade gemacht hat hat glaube ich nicht gut getan, dann änder es oder lass es bleiben. Wenn du denkst hey das war gerade geil, ja dann weiter! Und mal im Ernst, du hörst echt mit Singen auf, weil du was im Internet gelesen hast (und dann noch falsch verstanden)????
 
Oen, die Leute mit ernsthaften Stimmschäden, die ich bisher kennengelent habe, hatten vorher monate- oder sogar jahrelang einfach herumgebrüllt, was das Zeug hielt, meistens ohne jede Gesangstechnik. Ich glaube kaum, dass du dazu gehörst, oder ?
Es gibt natürlich Gesangslehrer, die diese Bezeichnung nicht verdienen, ganz klar. Aber das hast du relativ schnell raus. Je mehr Erfahrung du im Umgang mit deinem Instrument Stimme erlangst, umso besser kannst du nämlich auch deinen Lehrer einschätzen.
 
Ok, vielleicht bin ich übers Ziel hinausgeschossen, aber die Fragen bleiben: Wie bitte soll ein Laie wissen ob der Gesangslehrer gut ist ? Wie soll ich wissen was falsches Training ist ? Kann sich eigentlich jeder Gesangslehrer nennen, oder ist das ein geschützter Begriff ?
 
Hm.... Okay - nochmal in kurz: weißt du nie. Es gibt für nichts Garantien. Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Gesangslehrer ist kein geschützter begriff.
 
Ob ein Lehrer für dich gut ist oder nicht, merkst du daran, ob er dich weiterbringt. Ändert sich über Monate gar nichts oder du wirst sogar schlechter, dann war es wohl nicht der passende. Genauso ist ein Lehrer für dich nicht der passende, wenn ihr euch nicht versteht. Eine Stimme ist auch nicht immer sofort im Eimer, weil man einmal was falsch gemacht hast. Dein Körper gibt dir Signale und Warnschüsse dass es so nicht weitergeht. Sei es andauernde Heiserkeit, abnehmende Leistungsfähigkeit, Verlust der Kopf- oder Bruststimme, Verkleinerung des Stimmumfangs, etc.

Siehe auch hier: https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/132327-gesangsunterricht-faq.html Da werden auch mehrere Fragen in Sachen ist es der richtige Gesangsunterricht beantwortet.
 
Ob ein Lehrer für dich gut ist oder nicht, merkst du daran, ob er dich weiterbringt. Ändert sich über Monate gar nichts oder du wirst sogar schlechter, dann war es wohl nicht der passende.

Das ist im Prinzip richtig, es gibt allerdings auch Fälle, die man nicht dem Lehrer ankreiden kann. Es gibt Leute, die nur nach dem Lustprinzip zum Unterricht erscheinen, so gut wie nie üben und überhaupt eher selten singen. Dann geht nix weiter, auch über Monate nicht. In diesem Fall ist es dann der Lehrer, der denkt: das ist nicht der passende Schüler, und ihn/sie irgendwie hinauszukomplimentieren versucht, weil es frustrierend und mühsam ist.
 
Das ist im Prinzip richtig, es gibt allerdings auch Fälle, die man nicht dem Lehrer ankreiden kann. Es gibt Leute, die nur nach dem Lustprinzip zum Unterricht erscheinen, so gut wie nie üben und überhaupt eher selten singen. Dann geht nix weiter, auch über Monate nicht. In diesem Fall ist es dann der Lehrer, der denkt: das ist nicht der passende Schüler, und ihn/sie irgendwie hinauszukomplimentieren versucht, weil es frustrierend und mühsam ist.

Es gibt auch Schüler, die einerseits ganz viel wollen, aber andererseits nur sehr wenig dafür tun. Also hohe Ansprüche, aber nichts üben. Dafür aber jede Übung erst mal lange hinterfragen und bei jedem vermeintlich missglückten Versuch sich selbst (innerlich) kasteien.
Das kann sehr sehr mühsam sein, mit solchen Leuten gute Fortschritte zu erzielen, die von ihnen selber auch als solche wahrgenommen werden.
Manche fallen auch immer wieder in alte Muster zurück, auch wenn man es ihnen bereits hundertmal anders erklärt und gezeigt hat und es schon hundertmal im Unterricht anders geübt hat. Andere hören zu und setzen Anweisungen dann um. Beim nächsten Mal muss ich dann nicht mehr andauernd an "Unterkiefer runter" oder "abspannen" erinnern. Es gibt aber auch solche, die muss man nach Jahren noch daran erinnern.

Es ist aber auch so, daß unterschiedliche Menschen eine unterschiedliche Selbstwahrnehmung haben, was "Fortschritte" anbelangt. Als Lehrerin, besonders, wenn man diesen Beruf schon jahrelang ausübt, hat man ein ganz gutes Gespür dafür, wo jemand steht und welche Fortschritte in welcher Zeit für ihn oder sie gut und normal sind. Der Schüler orientiert sich aber möglicherweise ganz unrealistisch gar nicht an sich selber, sondern an seinen Hörgewohnheiten oder Idolen.

Oder er gehört zu den Menschen, die sich ständig zu schwere Aufgaben stellen und sich dann eben daran abarbeiten. Ich habe aktuell eine junge Schülerin, 14 Jahre alt. Sie hat eine tolle und wunderschöne Stimme und ist sängerisch begabt zu nennen. Dummerweise mag sie bevorzugt Stücke, die zu schwer für sie sind und findet angemessene Stücke "langweilig". Außerdem versucht sie an Stellen zu belten, die sie noch nicht belten kann. Dadurch leidet die Intonation und der Ausdruck - und wir diskutieren erst mal wieder 15 Minuten über den Sinn angemessener Einfachheit oder darüber, daß eine gute Intonation und Emotionalität vielleicht doch wichtiger wäre als Vokalakrobatik ;-) Das blöde ist, daß diese Schülerin langsamere Fortschritte macht als andere mit eigentlich viel bescheidenerer Begabung - und manchmal sehe ich sogar Rückschritte, eben weil sie dauernd viel mehr will als sie zur Zeit können kann. Eine so junge Stimme braucht eben ihre Zeit, man kann das als verantwortungsbewusste Gesangslehrerin nicht forcieren.
Wenn ich sie nicht ständig ermahne, das und das wirklich noch nicht zu machen (auch nicht zuahause!!!) arbeitet sie im Grunde gegen mich und boykottiert damit ihr eigenes Ziel.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben