Sterben Keyboarder aus oder verstecken die sich nur?

  • Ersteller basslife
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... kein Wunder , das Taster in der Unterwelt verschwinden .
Tun sie ja nicht. Aber da sie in der komfortablen Situation sind, rar zu sein, sind sie halt wählerisch. Und da ist dann für jeden Platz: wer Anfänger ist, sucht sich eine Band nach seinen Fähigkeiten. Wer die Herausforderung sucht, alles aus seinem Equipment und den spielerischen Fähigkeiten rauszuholen, kann sich vor Anfragen aus dem Bereich Cover (oder auch anderen technisch anspruchsvollen Sachen) kaum retten. Und wer auf Soundtüftelei steht, findet seine Nische entweder in progressiven Stilen, in Electro, Fusion oder 70s Revival... Wer auf ewige Diskussionen keinen Bock hat, setzt sich zuhause an den Rechner. Bleiben unterm Strich eben wenige über, die sich händeringend anderen Bands anbiedern müssen.

Man will einen Song covern ( als Beispiel ) .

Dann schaut man , was man mit der Band machen kann .

... unter Rücksicht darüber , was jeder einzelnen kann , und wo seine Stärken liegen .

Ich würde doch eher auf ne Trompete verzichten und dafür geil gemachte Keys haben wollen.
So wäre das ideal, stimmt. Das funktioniert auch, bei a) eigenem Material oder b) Cover der "eigenen Art", also eben nicht Cover im engeren Sinn, sondern eher "eigene Interpretation". Bei klassischen Coverbands funktioniert das ... bedingt. Auch da wird nicht ALLES gespielt, aber das markante Riff muss da sein. Egal, was für ein Sound das im Original ist. Es kommt halt sehr drauf an, ob "die Trompete" nettes Beiwerk ist, oder den Song prägt. Beipiel: "Sledge Hammer" ohne das Riff im Intro geht kaum. Bei "Superstition" ist das Clavi wichtiger. Wenn da die Bläser nicht kommen, ist es schade, aber es geht. Nur: sag doch dem Gitarristen mal, er soll das Riff spielen ("meiner" macht genau das). Meist ist die Antwort aber: "ähm, aber da spiel ixh doch schon was anderes"...

Lange Rede, kurzer Sinn: ich glaube die meisten Keyboarder hier haben ihre passenden Mitmusiker, mit denen sie gut "können", längst gefunden und sind zufrieden - weil eben diese Mitmusiker nicht unerfüllbare Forderungen stellen und man als Band einen Weg findet. Wir alle haben aber auch unsere Erfahrungen gemacht, und können eben auf die Frage "Wieso finde ich keinen Keyboarder" nur schmunzeln. Die meisten hier kennen die Telefonate oder auch Proben, nach denen man sich denkt "ähhhm. Nee." Und zwar unabhängig davon, ob man Anfänger oder Profi ist...

Was ist Cover ? ... wenn das jemand " original " haben will , soll er ne Scheibe in den CD Player legen !
Cover ist in meinen Augen , erst dann gut , wenn dabei die " Farbe " der spielenden Band durch kommt .
Das tut es ja, fast immer. Wirklich 1:1 original covert ja kaum einer. Aber die "klassischen" Coverbands geben sich ja üblicherweise alle Mühe, eine möglichst vollständige Version abzuliefern - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Es ist aber auch natürlich eine Art Sport, auszutesten, wie weit man da kommt. ;)

Es macht schon Spaß, wenn man da - allen Umarrangements zum Trotz - das Original (hoffentlich) einigermaßen trifft. Man verzeihe mir die Eigenwerbung:


Aber nur mal als Hinweis: da kommen von mir das durchlaufende Arpeggio (das ich zum Glück nur am Anfang einmal abfeuern muss), ein Synthbass (nicht um den elektrischen Bass zu ersetzen, sondern "on top"), der Hauptsound (Clavinet+Squaresynth), Streicher, Marimbas (unterstützt durch eine Art Begleitautomatik, die passend zu den gespielten Akkorden die Marimbas einstreut) und last but not least die Synthstrings in der Bridge. Plus 4. Stimme in den Backing-Vocals. Und ja, das spielen wir live auch so... ;)

Und wie gesagt: wirklich songprägende Elemente kann man nicht einfach ersatzlos streichen. Auch umarrangiert muss ja ein gewisser Wiedererkennungswert da sein. Das Intro von "Something happened on the Way to Heaven" kann man auch auf dem Klavier spielen. Allerdings ist es da schon wieder einfacher, statt dessen den Bläsersound zu nehmen...

Ich mach doch nicht Mucke , um so zu sein , wie jemand anderes . ... das kann " ich " auch gar nicht , und kann das auch nicht von meinen Mitmusikern verlangen .

Denk ich falsch ?
Du denkst nicht falsch, aber du machst a) wahrscheinlich keine Covermucke und b) hast du bisher wahrscheinlich nicht oft in Bands mit Keyboardern gespielt (oder als Zuhörer mal drauf geachtet, was aus der hinteren Ecke im Schnitt so kommt).
 
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Die waren immer teuer, vernünftige Saxophone ! Und heute kann man mit einem Stagepiano für 800 € in ner Band mitspielen !
1980 sah das anders aus ! Da hatten Tastenleute , wenn sie was halbwegs ordentliches spielen wollten, die Arschkarte

Ja wenn ich noch an die Zeit 1986 denke. Ich war Keyboarder in der DDR. Ich hatte einen DX7 für 24.000 Mark und einen Poly 800 für 9000 Mark. Ich habe damals in einer Provinz Coverband für 100 Mark am Abend gemuggt. Das waren harte Zeiten für Keyboarder. Allein ein Datenblatt mit einem DX7 Rhodes hat 50 Mark und eine Flasche sauren Rotwein gekostet. Wobei ich auch sagen muss, dass ich den Poly800 nach zwei Jahren auch wieder für 9000 Mark verkaufen konnte.
 
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Es macht schon Spaß, wenn man da - allen Umarrangements zum Trotz - das Original (hoffentlich) einigermaßen trifft. Man verzeihe mir die Eigenwerbung:


Aber nur mal als Hinweis: da kommen von mir das durchlaufende Arpeggio (das ich zum Glück nur am Anfang einmal abfeuern muss), ein Synthbass (nicht um den elektrischen Bass zu ersetzen, sondern "on top"), der Hauptsound (Clavinet+Squaresynth), Streicher, Marimbas (unterstützt durch eine Art Begleitautomatik, die passend zu den gespielten Akkorden die Marimbas einstreut) und last but not least die Synthstrings in der Bridge. Plus 4. Stimme in den Backing-Vocals. Und ja, das spielen wir live auch so... ;)

Sei Dir verziehen, aber nur, weil's sehr geil ist ;) :great:
Aber eine OT-Frage sei mir noch erlaubt: Ihr bzw. euer Drummer spielt den Song ohne Klick? Live auch?
 
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Cooles beispiel, ain't nobody. Nur die bridge ist mir zu leer, da evtl noch ne Fläche von oder schon den coolen streichersound aus dem refrain (ist aus dem kronos, oder?) Wie oft habt ihr bei Auftritten das Gefühl, das ist perlen vor die Säue? Aber selbst hat man ja Spaß.
 
Aber eine OT-Frage sei mir noch erlaubt: Ihr bzw. euer Drummer spielt den Song ohne Klick? Live auch?
Nein, der spielt mit Klick - schon wegen des Arpeggios, das geht nicht anders. Und wir haben den Song zwar mehr oder weniger live in dem Raum aufgenommen, aber das Video haben wir nachträglich gedreht, wegen Platz und Licht etc... Deswegen hat er da keine KH mehr auf ;)
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Cooles beispiel, ain't nobody. Nur die bridge ist mir zu leer, da evtl noch ne Fläche von oder schon den coolen streichersound aus dem refrain (ist aus dem kronos, oder?)
:ugly: Was soll ich denn noch alles spielen? :evil: Spaß beiseite: danke für die konstruktive Kritik! Das verdeutlicht aber vielleicht für Bass-Achim, wo das Problem liegt. Solche Aussagen kommen nämlich dann auch von Mitmusikern ("kannst du da nicht noch..."), das ist auch nicht bös gemeint. Aber irgendwann gehen einem die Hände aus ;)

Und ja, alle Sounds kommen ausnahmslos aus dem Kronos.

Wie oft habt ihr bei Auftritten das Gefühl, das ist perlen vor die Säue? Aber selbst hat man ja Spaß.
Wir hatten leider mit der Formation erst einen Gig - das war aber sehr geil und wurde auch wertgeschätzt. Aber der eigene Spaßfaktor ist natürlich nicht zu unterschätzen, wenn man mit so guten Muckern zusammenarbeiten kann. Bei dem Gig hat übrigens eine Dame sich beim DJ das nächste Lied wünschen wollen - der hat ihr dann erst sagen müssen, dass im Moment gar nicht er zuständig ist, sondern die Band. Die hat die ganze Zeit mit dem Rücken zu uns getanzt und hatte gar nicht gemerkt, dass die Musik inzwischen live war...:D
 
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Bei dem Gig hat übrigens eine Dame sich beim DJ das nächste Lied wünschen wollen - der hat ihr dann erst sagen müssen, dass im Moment gar nicht er zuständig ist, sondern die Band. Die hat die ganze Zeit mit dem Rücken zu uns getanzt und hatte gar nicht gemerkt, dass die Musik inzwischen live war

Ich glaube, dann müsst Ihr an Euren Ansagen feilen... :D An der musikalischen Darbietung gibt es jedenfalls für mich nichts zu meckern! Gefällt mir sehr, sehr gut! :great:

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Vielen Dank mein Lieber ;)
 
:ugly: Was soll ich denn noch alles spielen? :evil: Spaß beiseite: danke für die konstruktive Kritik! Das verdeutlicht aber vielleicht für Bass-Achim, wo das Problem liegt. Solche Aussagen kommen nämlich dann auch von Mitmusikern ("kannst du da nicht noch..."), das ist auch nicht bös gemeint. Aber irgendwann gehen einem die Hände aus ;)

Die Originalkünstler spielen es häufig ja im Arrangement noch weniger originalgetreu. Sie sülzen dann was von: “wer die studioversion hören will, soll nicht aufs Konzert gehen, sondern die cd hören.“

Sie wollen sich live neu erfinden. Gerne - wenn's besser ist. Aber zb das intro von peter gabriel's red rain ist so cool, das will ich dann nicht mehr anders, ergo schlechter, hören. Gerade bei gabriel enttäuscht mich so manche live version.
 
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Ein geiles Video, auch wenn's nachträglich gedreht wurde. Respekt für die ganze Band, aber besonders für dich als Tastenmann! Da bin ich im Vergleich dazu dann doch eher ein "Tastendrücker" und "Teppichleger".

Aber zumindest bei diesem Stück ist die Arbeit zwischen Gitarre und Keys sehr "ungerecht" verteilt. :D
 
Bei den Originalkünstlern verstehe ich zumindest, dass die nach 20 Jahren und 1000 Gigs irgendwann die alten Songs ummodeln wollen, bevor sie einem aus den Ohren quellen. Um eine exakte Reproduktion der Studioversion geht es ja auch gar nicht immer - aber selbst bei erkennbar anders gespielten Liveversionen sind ja vielfach nicht unbedingt weniger Parts drin...
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Aber zumindest bei diesem Stück ist die Arbeit zwischen Gitarre und Keys sehr "ungerecht" verteilt.
Das liegt am Stück. Außerdem muss man der Ehrenrettung halber sagen, dass die ganze Aufnahme, Mix, Video etc. von eben diesem Gitarristen gemacht wurde. Der hatte mehr als genug zu tun... ;)
 
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Für kurze Bläser-Licks oder Streicher kann man Keyboards immer nehmen, solange zwei Hände insgesamt für den Live-Einsatz reichen (oder eine Band leistet sich den Luxus, gleich zwei Keyboarder zu engagieren, sofern Sequenzer-Backings aus welchen Gründen auch immer ein No-Go sind).

Aber ein ausuferndes, künstlerisch verziertes Saxophon-Solo selbst mit einem heutigen Tasteninstrument authentisch wiederzugeben ist schlicht unmöglich (selbst mit drangehängter, Zig Gigabytes großer VST-Library). Da können noch nicht einmal so vollmundig vermarktete Konzepte wie Rolands SuperNatural helfen; wer das für ein prägnantes Saxophon-Solo verwendet, sollte sich nicht wundern, wenn am Ende noch Tomaten fliegen :ugly: ...
 
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Das kommt in den meisten Bands immer aufs selbe raus:
"Das klingt nicht, lass uns das auff'er Gitarre machen" - "Ich kanns auch als synthlead/brass oder epiano..." - "Nein nein, Gitarre, is ja authentischer *fuddel fuddel hat nichts mehr mit dem original zu tun fuddel fuddel*" - Wer es authentischer mag kanns aufm Kamm blasen :)
 
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Bei "Superstition" ist das Clavi wichtiger. Wenn da die Bläser nicht kommen, ist es schade, aber es geht.
Aber dafür hab ich als Tastenmann doch zwei Hände. :D

Hab lange dran geübt, aber es geht. Ohne Bläser geht natürlich auch, da der Bass das gleiche Riff spielt, mit ist aber besser.
 
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Das Clavi braucht allerdings eigentlich schon zwei Hände, um richtig zu grooven. Im Original sind es sogar zwei Clavis a zwei Hände, die den Groove spielen. Das kann man problemlos auf drei Hände reduzieren (und mit zwei Händen geht es auch noch, wenn eine Gitarre die Einwürfe des zweiten Clavis übernimmt), aber nur mit einer Hand das Clavi ist schon schwierig.
Dort, wo die Bläser wichtig sind, in der Bridge, da gebe ich dir recht, da kann man auch die linke Hand im Clavi weglassen, weil da der Groove sowieso "umsteigt".
 
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Das Clavi braucht allerdings eigentlich schon zwei Hände, um richtig zu grooven. Im Original sind es sogar zwei Clavis a zwei Hände, die den Groove spielen. Das kann man problemlos auf drei Hände reduzieren (und mit zwei Händen geht es auch noch, wenn eine Gitarre die Einwürfe des zweiten Clavis übernimmt), aber nur mit einer Hand das Clavi ist schon schwierig.
Klar, ich kann natürlich nicht so grooven wie im Original. Da wären wir wieder beim Thema: wir sind eine reine Hobbytruppe, und wir basteln uns die Songs so zurecht, wie wir sie spielen können. Und die Nummer ist eine von denen, die am besten beim Publikum ankommen. Wissenschaftlich nicht belegbare Feststellung meinerseits: Sobald die Leute auch nur ansatzweise nen fetten Clavinetsound hören, steigt der Begeisterungslevel an. Vielleicht, weil sie denken, dass es jetzt bestimmt groovt. :D

Dort, wo die Bläser wichtig sind, in der Bridge, da gebe ich dir recht, da kann man auch die linke Hand im Clavi weglassen, weil da der Groove sowieso "umsteigt".
Witzigerweise lasse ich die rechte Hand weg, spiele mit rechts die Bläser und links die Clavinet-"Bassline" weiter.
 
Klar, ich kann natürlich nicht so grooven wie im Original.
...wobei der Groove bei der Nummer das A&O ist. Den würde ich nicht für Geld und gute Worte opfern.
Da wären wir wieder beim Thema: wir sind eine reine Hobbytruppe, und wir basteln uns die Songs so zurecht, wie wir sie spielen können.
Da bin ich ja bei dir. Aber dann würden bei mir definitiv als erstes die Bläser rausfliegen, wenn die nur auf Kosten des Grooves zu spielen sind. Die Frage ist ja weniger, ob man was weglässt, sondern was.
Bei Stevie Wonder stehen/sitzen live 3(!) Keyboarder und liefern - und keiner von denen spielt die Bläser, da stehen nämlich 4 echte. Plus Percussion, die dem Groove auch nochmal ordentlich aufs Fahrrad hilft. Mal ganz davon abgesehen, dass da die Champions League an Musikern vertreten ist, nicht die Kreisklasse Nord... :D
 
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Superstition hat mich auch schon häufig gewurmt. Man kann, wenn die Truppe timing fest ist und man einen looper/delay mit entsprechender kapazität hat seinen pattern alle 2 Takte ändern und sich so kontern. Das hab ich noch nie mit einer Band durchgespielt nur daheim im stillen kämmerlein.
 
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Ganz interessant: Bei dieser Aufnahme hat sich sogar Stevie Wonder die Brass-Section gespart!
Die wird hier auch vom Key übernommen und klingt überraschend authentisch. Wahrscheinlich wurden da Soundschnipsel der Originalaufnahmen auf die jeweiligen Tasten gelegt, um die Phrasierungen möglichst gut auf die Tasten übertragen zu können. Oder was denkt ihr?

@.Jens: Coole Aufnahme - über die Sequenz sehe ich jetzt einfach mal hinweg... :D !
 
...ist ja nicht so, als wäre das bei Chaka Khan nicht auch immer schon eine Sequenz gewesen ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die wird hier auch vom Key übernommen und klingt überraschend authentisch. Wahrscheinlich wurden da Soundschnipsel der Originalaufnahmen auf die jeweiligen Tasten gelegt, um die Phrasierungen möglichst gut auf die Tasten übertragen zu können. Oder was denkt ihr?
Du übersiehst den zweiten Keyboarder - der spielt die Brasslicks. Von 1:15 bis 1:20 kann man das sehr schön sehen ;) Originalsamples sind das nicht, das ist Standard-Workstation-"Brot und Butter"-Brass. Ist zwar alles abgeklebt, aber das dürfte ein Motif sein. Die Bläser klingen übrigens deshalb so (halbwegs) authentisch, weil der (2.) Keyboarder die linke Hand freihat für Pitchbend und Modulation.
 
Die meisten Keyboards haben ein breites Soundangebot, das - unabhängig von der Qualität - einen sehr viele Möglichkeiten bietet. Auf der anderen Seite müssen sich auch die anderen Musiker anpassen und weiterentwickeln.
Sehr gute Beispiele sind auf YouTube wenn man Coverversionen von den Black Eyed Peas sich ansieht. Da die Band sehr viele Effekte auf den Gesang legt (und das auch live) ist es mMn fast unmöglich ohne Voice-Prozessoren gut zu covern. Ebenso akustische Schlagzeuge bei solchen Song. Da ist es zweitrangig, ob der Schlagzeuger noch so gut und gerne auf seinem "sau teurem" Set spielt, sein Sound macht den Song einfach kaputt.


Danke, auf so einen Beitrag habe ich mal gewartet, wenn ich ihn denn dann richtig deute.
Es bringt mich zu dem Punkt: Erzwungenes Equipment! Im Anschluß 2-3 Stories die ich so erlebt habe.

Bei der ersten Geschichte hatte ich eine inserierende Top40 Band angeschrieben. Ganz Profi, der Basser, kam gleich die Frage meinem Equipment und (ich muß dazu sagen, dass ich meine ganzen Mucke-Jahre immer mit ROMplern und oder Keyboards gespielt habe. Die Authentizität spielt bei einem Programm von ca. 250-300 Titeln von Evergreens bis aktuellen Schlagern nicht so eine Rolle, eher dauernder Nachschub an Programm-Nummern). Und den Hinweis, dass bereits einige "Mitbewerber" bei der Probe ihre Laptops plus Masterkeyboard ausgepackt hatten und die ultimativen richtigen Sounds parat hatten. Habe dann gesagt, dass das nicht meine Welt ist und das Gespräch beendet.

Story 2: Wir haben mit einer, sagen wir, seltsamen Bestzung gespielt. 2 Bläser dabei, die sich auch mal an Persussion oder Backround-gesang versucht haben, wollten aber immer volles Programm. Find das mal im Musikrepertoire, wenn man nciht nur Swing und Oberkrianer spielen will. Ich hbae dann vorgeschlagen, sie sollten sich doch midi-Instrumente kaufen, statt die nächste 2.500 Trompete.
"so ne Platik-tröte klingt doch nciht wie ein Saxophon", war noch der harmloseste Kommentar. Mein Verweis darauf, damit dann auch mal andere Sounds spielen zu können, wie z.B. das Synth-Solo in "Nikita" wurde ignoriert.
Ich habe dann gemeint, dass ich fürs nächste Jahr kein Piano mehr auf dem TRiton spiele und mir bei einem Bekannten einen gläserenen Flügel zu jedem Auftritt kommen lasse.
Mit anderen Worten: Klavier, Bläser, Orgel, akustik Gitarre vom Keyboard ist okay. wir anderen bleiben aber bei unserem "Natursound"
Randnotiz: Unser Drummer hat dann sein Aktustik-SEt verhökert und sich so ein roland V-Drum zugelegt. Komisch, plötzlich klangen die Euro-Dance-Titel ganz anders...
So nebenbei habe ich dann auch noch mein Gesangsrack gut gefüllt mit Channel Strip, DExciter, Vocalist und Lexikcon Hall...

Letzter Teil der Trilogie: In einer nicht mehr erwähnenswerten Coverband wurde Programm ausgesucht und durchgesprochen. Dabei kamen auch so Dinge wie ein SynthBass bei "Beat it" oder VoiceBox-Effekte bei BON JOVI. Dass ich das erstmal übernehmen sollte war ja klar. Ich meinte dann, dass eien Cover oder TOP40 Band bei der Instrumenten-auswahl vieleicht ein bißchen weniger traditionell sein sollte. So eine LEs Paul aus den 50'ern und ein MesaBoogie Tri-Axxis in Ehren, aber es gab auch damals schon die BossGT Teile u.Ä.. Und vom Bassisten erwarte ich da auch keine 5000,-€ Alembic Bässe plus ampeg turm, aber vielelicht mal ein EFX-Board wo man sich vielleicht verschiedene EQings speichern kann, oder Chorus.
Der Sänger hat übrigens 2 Jahre gebraucht, bis er eingesehen hat, dass man der Flexibiliät halber neben einem gut ausgesuchten Mikro auch mal ein gutes EFX für die Pa oder so einen Voice-Channel spendieren kann, ohne Privatinsolvenz anmelden zu müssen.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich für die Band gerade einen ALesis Fusion und ein TR76 gekauft, damit ich das andere Zeugs nicht dauernd mitschleppen muß.
Vom Drummer rede ich erst gar nicht. Sein Drum Set war sehr edel und teuer, Rackhalterung und pipapo. Aber diese Drumfills bei Billy Idols "Rebel Yell"...richtig mußte ich spielen

Herrschaften, es gibt Amp Modeller, jede Menge EFX, die heutigen Vocalisten brauche keine midi-steuerung mehr. Aber für viele Nicht-Tastenmänner gilt: WEnn in Ihrem Spielbereich was nicht zum Equip passt, muß der Keyboarder herhalten.

Nein, Keyboarder sterben nicht aus. Es werden nur immer weniger, die Lsut haben, sich in diesen Cover und Top40 Bands wie ein Hündchen an der Leine rumführen und bevormunden lassen.
Einige machen das Verlangte und habe hohe Level hinterlassen. Nciht jeder mag die dauernd erreichen und nciht jeder mag sein ganze Freizeit noch fürs programmieren, rumtüfteln und Fachlektüre lesen verbraten. Bei mir war es dann so, wie wenn man zuviel Muscheln ißt...
 
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