Jetzt nochmal zur Hohner GT3T:
sehe ich das richtig, dass die 3 aktive PUs verbaut hat, einen EMG X? Und 2 EMG SA??
Ist das richtig?
Ich hatte noch nie eine aktive Gitarre.
Deswegen meine vermutlich blöde Frage:
Dazu ist ja eine Strom- bzw. Spannungsquelle erforderlich, üblicherweise wohl in Form einer - vermutlich 9 V - Batterie oder entsprechenden Akkus. Gibt es hier, wie bei manchen Kondensator-Mics auch sowas wie eine Phantom-Speisung?
@ Dietrich:
nein, eine Hohner hat "Select by EMG" Pickups, die sind passiv. Diese Pickups entstanden, wie ich erst kürzlich gelernt habe, aus den passiven EMGs, die Ende der '80er für die Steinberger GP-Serie entwickelt wurden. Früher hatten die Spirits die gleichen Pickups, mittlerweilen sind auf denen aber "Steinberger"-gebrandete Epiphone Pickups verbaut, ebenfalls passiv. Also nix Batterie, und schon gar nicht Phantomspeisung.
Und dann noch was anderes.
Was meint der Kenner, ist eine gebrauchte GT3T wohl wert, vorausgesetzt das Teil ist nicht völlig heruntergeranzt? Gibt es gewisse Schwachstellen, auf die man jedenfalls achten sollte? Wo beginnt es unvernünftig zu werden und lieber eine neue Synapse oder Spirit zu kaufen?
Schwer zu sagen, was die wert ist. Im Prinzip sind 400 Euro für eine gebrauchte nicht völlig daneben, sofern sie gut in Schuss ist. Aber das ist bei Online-(Gebraucht-)Käufen oft schwer festzustellen. Das sind Gitarren mit Holzhals, der kann theoretisch wie bei jeder anderen Gitarre auch verbogen sein, die Bünde runtergespielt, der Spannstab kaputt, was auch immer. Außerdem: das Steinberger R-Trem leidet manchmal auch unter dem Problem der verbogenen Bolzen, die müsste man dann austauschen. Bei den GANZ alten Hohners haben die aber oft ein M4-Gewinde, nicht das heute übliche M5-Gewinde, für die auch meine
stählernen Ersatzbolzen gedacht sind. Heißt: man muss die Grundplatte aufbohren und das 5er-Gewinde neu schneiden, damit man das tun kann. Manchmal ist auch das Gewinde am Federspanner hinüber, das ist beim R-Trem oft nur durch Austausch der kompletten Basis reparierbar. Glücklicherweise gibt es diese Teile derzeit noch bei Hohner, kann man direkt dort kaufen, oder ich kann's besorgen.
Ich habe mir meine Hohner G3T hier im Flohmarkt für 180 Euro gekauft, zugegeben ein selten günstiger Preis (darum habe ich sie überhaupt erst gekauft). Da war dann bei einem Pickup ein "Ohrwaschel" abgebrochen, und außerdem (was man vorher nicht sah) das R-Trem KOMPLETT verbogen. Das Trem-Top nach oben, der Hebel zur Feder nach vorne, und die Bolzen ebenfalls. Ich hab's fotografiert, weil's gar so schön krumm war:
Ich selber bin glücklicherweise in Besitz aller nötigen Ersatzteile, auch ganzer R-Trems, insofern war das bei mir schnell gelöst. Wer das aber nicht hat, ärgert sich möglicherweise über die unerwartete Investition von schlimmstenfalls ca. 150 Euro für ein komplett neues Trem.
Also, wenn du die Gelegenheit hast, eine gebrauchte Hohner anzuspielen, bevor du sie kaufst, gut. Wenn das nicht geht und eine neue Spirit billiger hergeht als die gebrauchte Hohner, wäre die Spirit möglicherweise die bessere Wahl. Da ist wenigstens das Trem neu, und wenn die Gitarre ansonsten klare Macken hat: zurück zu Thomann, andere her. Wie gesagt, im Prinzip sind die Spirits wirklich OK. Es gibt nur eine gewisse Streuung, manche sind besser, manche eben nicht.
Eine Synapse ist preislich wie technisch eine andere Liga. Die hat tatsächlich aktive EMGs, die Bariton-Synapsen auch Piezo und aktiven EQ, Carbon-Channel im Hals, Phenolic Fretboard, etc. Bei denen hat sich zwar rausgestellt, dass auch nicht alle gleichermaßen astrein aus der Kiste kommen (es gibt für die Teile wohl keine QC bei Epiphone, die außerhalb des Herstellungslandes stattfindet), aber in der Regel sind die um Klassen besser als Spirit und Hohner.
Wie steht es denn um die Handhabung? Sind sie wirklich so ergonomisch, wie sie verkauft wurden?
@ Tom:
bin gerade aus dem Übungsraum zurück, und ich bin schlicht begeistert. Ich hätte nicht erwartet, dass man einer GM oder GS nochmal mit eigentlich den gleichen Mitteln eines oben draufsetzen kann, aber die Klein ist der Hammer. Die Ergonomie ist wirklich toll, du hältst die Gitarre praktisch kraftlos mit dem rechten Unterarm in perfekter Spielstellung, selbst wenn die linke Hand noch gar nicht am Griffbrett ist. Sie ist gefühlt auch insgesamt etwas leichter als die GMs (obwohl ich sie noch nicht gewogen habe, der Beweis steht also noch aus). Vom Ton her: perlig, brilliant und glasklar, tatsächlich noch etwas differenzierter und definierter als der Durchschnitt der "normalen" Holz-Steinies. Das könnte mit dem leichteren Body zu tun haben (so er denn tatsächlich leichter ist), denn diese präzisere und definiertere Ansprache habe ich ja auch bei meiner recht leichten Mahagoni-GS festgestellt. Oder dem Holz, dem Konzept, wasweißich
jedenfalls habe nicht nur ich das heute so empfunden, dass es noch ein Stückchen klarer und definierter war, auch meine Mitmusikanten haben das so bestätigt. Und ich habe an meiner sonstigen Tonerzeugung NULL verstellt, ich spiele Jahr und Tag mit den gleichen drei Presets am
hüstel
Pod XT
Das Ding ist sein Geld wert, ohne jeden Vorbehalt.
Schöne Grüße,
Bernd
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Bernd mag mich bitte korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ich denke…
Gibznix zu korrigieren, alles richtig