Stagehand-Stammtisch

  • Ersteller SandraSch
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Sry für die harten Worte, die jetzt gleich kommen, aber sowas hier, finde ich einfach ...

Ich denke mal es kommt auch darauf an, was man genau machen will. Will man wirklich nur am Pult stehen und n paar regler bedienen

Meinst du wirklich ist ist einfach ein paar Regler bedienen?
Wer soetwas sagt, hat, meiner Meinung nach, noch nie an einem mittleren FoH gearbeitet. Es fängt dann an, mehr zu werden, wenn man mit einem Mischpöult arbeitet und da hat der Mischer nicht einfach nur ein paar Regler zu schieben und Potis zu drehen, denn spätestens ab da, braucht man physikalischen Verständnis, gutes Gehör für guten Klang und das KnowHow. Kommen dann auch noch Signalprozessoren, wie Kompressor, gate und Hall dazu, weiß der Laie schon gar nicht mehr, was er amchen soll. Da wird einfach munter drauf los geschoben:bad:. Leider treffe ich Leute mit solch einer Einstellung viel zu oft. Die sehen das als cool an an ner 24-er Konsole zu stehen und den Muteknopf auszuschalten. Dann sind'se der King.... Wie stellst du dir bitte die Arbeit als Tontech vor? Vllt: "Ja ne, ich stell überall ein mikro hin, steck das Kabel nein und los gehts"? Das ist nun vollkommener Quatsch! ICh werde hier jetzt nicht weiter ausaten, denn sonst wird das hier bald ein Roman und ich rege mich nur noch mehr auf...
 
Sry für die harten Worte, die jetzt gleich kommen, aber sowas hier, finde ich einfach ...

Na jetz komm mal ein bisschen runter.

Ich glaub kaum dass er mit seinem Post die Leistung und Anforderungen eines Tonis schmälern wollte. Er wollte eben nur ausdrücken das eine theoretische Ausbildung für einen Toni evtl. wichtiger ist als für einen Hand.

Nich umsonst gibts den Studiengang Audio-Engineering.

LG Jonesy :great:
 
Ich glaub kaum dass er mit seinem Post die Leistung und Anforderungen eines Tonis schmälern wollte. Er wollte eben nur ausdrücken das eine theoretische Ausbildung für einen Toni evtl. wichtiger ist als für einen Hand.

Nich umsonst gibts den Studiengang Audio-Engineering.

Mit Verlaub: Ich kenne nur gaaaanz wenige studierte Tonleute, die (live) wirklich gut sind.
Das hängt u.a. damit zusammen, dass im Studium offensichtlich viel Wert auf (durchaus wichtige!) Theorie gelegt wird. Leider ist es aber doch sehr an der Praxis vorbei, wenn man beim Soundcheck erstmal im Buch nachschlagen muß, wie Instrument XY nun EQed zu werden hat.
Meiner Erfahrung nach sind viele "selbstgemachte" Tonleute (und das dürften im Live-Bereich nicht wenige sein) oft deutlich schneller, eher "auf den Punkt" und angenehmer im Umgang als die Studierten.
Live ist nunmal live - wenn ein Ton gespielt wurde, ist er vorbei und man kann nicht zurückspulen und einen zweiten, dritten oder gar vierten Versuch wagen, um den Mix zu flicken.

Gleiches gilt übrigens auch für's Patchen, Mikrofonieren, Einrichten des Arbeitsplatzes. Oftmals muß ich in live-Situationen auf das letzte Quäntchen Komfort und Schönheit verzichten, weil Schnelligkeit Priorität hat.
 
Na jetz komm mal ein bisschen runter.

Ja ok...
mich hat es jetzt nur extrem aufgeregt, weil ich fast jeden Tag solchen Leuten begegne, die denken, es sei nur "Fader rauf, Fader runter...". Gestern, ich arbeite in einem ganz kleinen Club als Tech, wurde mir 3 mal gesagt, ich solle es doch so oder so machen, weil die leute denken sie wäreen der "Meister" und könnten alles. Ich habe nichts gegen gute Vorschläge, aber wenn die Leute sagen, dass das Schlagzeug zu laut sei und der Bass eindeutig zu leise, obwohl beides nicht abgenommen wird und sie es dann am MIschpult selber leiser machen wollen, weil sie ja schon vieeeele Bands gemsicht haben, dann weiß ich auch nicht. Genau das selbe erlebe ich oft in der Schule, wo die kleinen(5-8) und großen(9-12) denken, sie könnten mir einfach so helfen: "Kann ich nicht auch mal an den Mixer? Ich habe zu Hause auch Programm xy...". Außerdem haben wir einen spezialisten an der Schule. Ein Musiklehrer, der denkt, mit 2 Aktivkisten könnte man 500 Leute Open Air mit Diskopegel beschallen und der der Meinung ist, man sollte doch lieber seine Großmembranmikros auf die Bühne stellen, weil die ja vieeeeeel besser klingen. Natürlich will er dann selbst ans Mischpult:bad:. Vor dem Kollegen habe ich nun alles an Technik versteckt und auch dem Schulleiter gesagt, dass der Herr Musikleher Technik nur nach nach Absprache bekommt. Es ist schon traurig, was so an manchen Schulen passiert....
 
Mit Verlaub: Ich kenne nur gaaaanz wenige studierte Tonleute, die (live) wirklich gut sind.

Hi RaumKlang,

ja, das kann natürlich sein. Wenn ich grad mal so nachdenke kenne ich eigentlich auch fast nur unstudierte Mischer. Aber werden denn nicht oft Stellen für Tonmeister ausgeschrieben, die dann ein Studium vorweisen müssen? Ich kenn mich wohl im Stellenmarkt für Tonleute zu wenig aus. ;)

Aber du hast natürlich Recht...Übung macht den Meister, das gilt für den Rigger genauso wie für den Toni.

LG
 
Aber werden denn nicht oft Stellen für Tonmeister ausgeschrieben, die dann ein Studium vorweisen müssen? Ich kenn mich wohl im Stellenmarkt für Tonleute zu wenig aus. ;)

Das kommt natürlich immer drauf an, wer gerade welche Stelle ausschreibt.
Rundfunkanstalten z.B. legen da oft ziemlich großen Wert drauf, insbesondere die öffentlich-rechtlichen. Das hat in dem Bereich auch durchaus seine Berechtigung. Allerdings merkt man bei der Zusammenarbeit mit diesen Leuten dann oft, dass sie eben nicht live-tauglich sind, obwohl sie im Studio vielleicht grandiose Mixes machen.
Seitens der Ausschreibenden kann ich irgendwo nachvollziehen, dass ein Diplom einen gewissen Stellenwert einnimmt, weil man eben gerade bei großen Unternehmen nicht jeden einzelnen Bewerber "in Betrieb" testen kann.
Das führt allerdings leider auch dazu, dass an gewissen Positionen durchaus mal ziemliche Flaschen sitzen, die z.B. durch reines Auswendiglernen ihren Zettel an der Wand gewonnen haben. Speziell fällt das bei SAE-Absolventen auf.

Mal ein paar Beispiele aus der Praxis mit Studierten:
- "Welches Mikrofon würdest Du für Instrument XY nehmen?" - "Ähh, da muß ich mal eben in meinen Ordner gucken"
- Coverband-Gig (150 PAX, 24er Pult, kleines Besteck): "Also mit nur 4 Kompressoren kann ich nicht arbeiten"
- "Das hat ja garkeine Vollparametrik, wie könnt Ihr denn darauf überhaupt mischen?!"
- "Ah, eine A-Gitarre. Da musst Du auf jeden Fall 7kHz anheben!"

Ist ja nett, dass einige SAE-Absolventen die kompletten Unterlagen aus Studienzeiten auswendig können - Benutzung der Ohren scheint da aber nicht so hohe Priorität zu haben wie das Ablesen vorgegebener EQ-Listen.

Ich hatte auch schon studierte Tonleute, die mit der Betreuung von 4(!) Monitorwegen vollkommen überfordert waren. Das fing beim EQing der Wege an und hörte bei zu langsamer Reaktion auf auftretende Feedbacks während der Show noch lange nicht auf.

Ich will nicht sagen, dass es unter den "Selbstgemachten" nicht auch viele Flaschen gibt - die sortiert der Markt allerdings ganz schnell aus und die landen dann eben nicht in Festanstellung beim WDR weil sie mit einem Diplom wedeln.
Übrigens hat mich in den letzten 10 Jahren noch _keiner_ gefragt, ob ich das studiert habe (jedenfalls nicht in Bezug auf ein Jobangebot). Der übliche Weg ist eher: "XYZ hat sie uns empfohlen".


Aber du hast natürlich Recht...Übung macht den Meister, das gilt für den Rigger genauso wie für den Toni.

Das ist eine andere Baustelle. Von einem Rigger erwarte ich eine entsprechende Ausbildung, passende Versicherungen und PSA. Als Tontechniker habe ich zwar auch eine große Verantwortung, im Regelfall sterben von meinen Fehlern aber keine Menschen, die unter der abgefallenen Last liegen. Im schlimmsten Fall schießt eine Flasche ein paar Chassis und der Sound ist mies (schlimm genug).
Sollte da mal irgendwas passieren, wird sich ein Auftraggeber bezüglich eines Riggers allerdings mit einigen unbequemen Fragen konfrontiert sehen. "Wie? Kein Sachkundiger für Anschlagmittel?"...

So ganz nebenbei: Ich kenne (leider) auch Meister VA-Technik, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Wenigstens einer davon betreut 3 große (städtische) Hallen, in denen durchaus auch Top-Acts unterwegs sind und ist selbst zu blöd, eine Traverse an zwei Punkten so zu fliegen, dass sie beim eventuellen Bruch eines Punktes nicht abstürzt.
 
Das ist eine andere Baustelle. Von einem Rigger erwarte ich eine entsprechende Ausbildung, passende Versicherungen und PSA.

Das Beispiel mit dem Rigger war vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt.
 
Das Beispiel mit dem Rigger war vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt.

Äh - ja :)
Nimm halt einfach einen handelsüblichen Musiker. Da gibt es noch vieeel mehr, die nicht studiert haben und trotzdem extrem gut sind.
 
An Raumklang:

Entschuldige, ich glaube du hast mich da Falsch verstanden, bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt!

Was ich meine steht auch ganz im Gegenteil dazu! Ich hab schon in kleinen, wirklich Kleinen Clubs am foH gearbeitet und hatte auch schon mit größeren zu tun, daher weiß ich, dasses weit mehr ist, als rumstehen und Regler schieben. Was ich eigentlich meinte ist der Vergleich zur körperlich schwereren (zumidestens meisten) Arbeit der Hands. Als Tontechniker(so meine Erfahrung) hat man in dem bezug einen relativ "netten" Job. Aber logischerweise ist es auch hier mehr als zum Gig kommen und los gehts - gerade wenn es keine feste Anlage im Club gibt.

Also sorry nochmal für das Missverständnis;):redface:
 
Was ich meine steht auch ganz im Gegenteil dazu! Ich hab schon in kleinen, wirklich Kleinen Clubs am foH gearbeitet und hatte auch schon mit größeren zu tun, daher weiß ich, dasses weit mehr ist, als rumstehen und Regler schieben. Was ich eigentlich meinte ist der Vergleich zur körperlich schwereren (zumidestens meisten) Arbeit der Hands. Als Tontechniker(so meine Erfahrung) hat man in dem bezug einen relativ "netten" Job.

Interessanterweise bin ich nach einem Mixjob fast genauso fertig, wie nach ein paar Stunden Bühne puckeln. Gut, eher weniger mit Muskelkater, aber ein paar Stunden konzentriertes Hören fordern einen auch körperlich ziemlich heftig.
 
Interessanterweise bin ich nach einem Mixjob fast genauso fertig, wie nach ein paar Stunden Bühne puckeln. Gut, eher weniger mit Muskelkater, aber ein paar Stunden konzentriertes Hören fordern einen auch körperlich ziemlich heftig.

dito! Geht mir beim mischen von besonders lauten Bands :)evil: ) am meisten so.
 
dito! Geht mir beim mischen von besonders lauten Bands :)evil: ) am meisten so.

Das hat bei mir weniger mit dem Pegel an sich zu tun, eher damit wie angestrengt ich hören muß. Zugegebenermaßen ist das bei sehr lauten Bands allerdings oft der Fall, weil man da selbst in größeren Buden eher additiv zum Bühnenlärm mischen muß und einen Mix nicht von Anfang an sauber und komplett aufbauen kann.
Auch vielle Quellen, die ständig nachgeregelt werden müssen, stressen extrem.
Bands die sich mehr oder weniger "von selbst" mischen, kosten mich im Endeffekt nicht so viel Energie.

Nerviges Publikum ist übrigens auch noch ein Faktor. Das ging mal so weit, dass ich jemandem, der trotz mehrfacher Bitten um Unterlassung nicht aufgehört hat zu pfeifen (als Klatschersatz), eine Rolle Gaffa an den Kopf (naja, eher Schulter) geschmissen habe. Danach war dann allerdings auch Ruhe...
 
Nerviges Publikum ist übrigens auch noch ein Faktor. Das ging mal so weit, dass ich jemandem, der trotz mehrfacher Bitten um Unterlassung nicht aufgehört hat zu pfeifen (als Klatschersatz), eine Rolle Gaffa an den Kopf (naja, eher Schulter) geschmissen habe. Danach war dann allerdings auch Ruhe...
Im Ernst? :rolleyes:
 

Generell bin ich ja ein friedliebender Mensch - wenn mir allerdings jemand mein angewachsenes (und unersetzliches) Werkzeug zu zerstören droht, kann ich extrem grantig werden. Die meisten Bands mit denen ich unterwegs bin wissen das und machen teils sogar entsprechende Ansagen - gerne auch mal sowas wie "früher hat man gepfiffen wenn man es schei*e fand und geklatscht wenn's gefiel - sollen wir lieber gehen?".
Wenn ich - was selten genug vorkommt - selbst im Publikum stehe, kann ich mir zumindest bei Bedarf die Ohren zuhalten. Am FoH geht das nicht, vor allem wenn ich noch Fades am Ende einer Nummer habe oder Instrumente gewechselt werden, die noch (nicht) gemuted sind.
 
Oftmals ist man aber gerade bei kleineren Veranstaltungen alles in einem, Mischer und Hand.

Was mir jetzt aber mal auf den Keks geht und deswegen nutze ich das hier mal, sind Veranstalter die an allen Ecken und Enden sparen und dann völlige Flachpfeifen aus dem eigenen "Freundeskreis" als Stagehands verpflichten. Oder besser noch, der "Stagemanager" aus dem Freundeskreis. Da krieg ich mittlerweile schon Ausschlag wenn ich das nur vorher höre. Gerade bei den kleineren Ein-Tages-Festivals ist diese Unsitte sehr beliebt. Leider holen sich diese Veranstalter dann öfters gerne mal einen Headliner dazu um die Bude voll zu kriegen und das bedeutet oftmals Streß. Bei Veranstaltungen mit einem angemessenen Budget bestehen wir eh auf eigene Hands mit denen wir eingespielt sind.
 
Generell bin ich ja ein friedliebender Mensch - wenn mir allerdings jemand mein angewachsenes (und unersetzliches) Werkzeug zu zerstören droht, kann ich extrem grantig werden. Die meisten Bands mit denen ich unterwegs bin wissen das und machen teils sogar entsprechende Ansagen - gerne auch mal sowas wie "früher hat man gepfiffen wenn man es schei*e fand und geklatscht wenn's gefiel - sollen wir lieber gehen?".
Wenn ich - was selten genug vorkommt - selbst im Publikum stehe, kann ich mir zumindest bei Bedarf die Ohren zuhalten. Am FoH geht das nicht, vor allem wenn ich noch Fades am Ende einer Nummer habe oder Instrumente gewechselt werden, die noch (nicht) gemuted sind.
Klar, ich versteh dich voll und ganz.

Aber mMn geht das überhaupt nicht.
Wenn ich als Gast vom Personal mit Gaffa beworfen werden würde, würde ich mich auf der Stelle umdrehen, dem Schuldigen eine ballern und ein Wörtchen mit den Veranstaltern reden. :rolleyes:

Naja, morgen stell ich wieder Bilder von paar Produktionen rein und jetzt geh ich erstmal zum x-ten Bewerbungsgespräch. ;)

Gruß, Quark :great:
 
Was mir jetzt aber mal auf den Keks geht und deswegen nutze ich das hier mal, sind Veranstalter die an allen Ecken und Enden sparen und dann völlige Flachpfeifen aus dem eigenen "Freundeskreis" als Stagehands verpflichten. Oder besser noch, der "Stagemanager" aus dem Freundeskreis. Da krieg ich mittlerweile schon Ausschlag wenn ich das nur vorher höre.

Dito. Auch schön, wenn man sich drum gekümmert hat, dass der VA ein Angebot, passend zu den abgegebenen Ridern erhält und alles passt, Rücksprache mit den Bands gehalten hat und es dann heißt "Wir schustern uns da was aus irgendwelchen Proberäumen zusammen, FoH macht jetzt ein Bekannter".
Irgendwann habe ich mir mal den Spaß gemacht, mir eine solche VA dann als Gast anzutun und nachher nochmal mit den Bands zu sprechen - das war ein absolutes Desaster.
Aber man muß ja sparen.


Gerade bei den kleineren Ein-Tages-Festivals ist diese Unsitte sehr beliebt. Leider holen sich diese Veranstalter dann öfters gerne mal einen Headliner dazu um die Bude voll zu kriegen und das bedeutet oftmals Streß. Bei Veranstaltungen mit einem angemessenen Budget bestehen wir eh auf eigene Hands mit denen wir eingespielt sind.

Sehr witzig bei solchen Sachen sind auch immer wieder "vergessene" Bands oder Rider - gerne mal die mit den höchsten Anforderungen und etwas speziellen Materialforderungen.
Bisher habe ich die zwar auch dann immer irgendwie bedienen können, aber im Endeffekt heißt dann erstmal "Du hast den Rider verschlampt" - dass ich den nie gesehen habe, weil der VA gepennt hat, muß man denen dann erstmal klarmachen :-/
 
Hi,
mal eine Frage an alle Hands:
Wie kommt man an solche Jobs? Sind das alles Jobs-via-Connections, oder gibt es da "Auschreibungen" im Netz?
 
Sehr witzig bei solchen Sachen sind auch immer wieder "vergessene" Bands oder Rider - gerne mal die mit den höchsten Anforderungen und etwas speziellen Materialforderungen. Bisher habe ich die zwar auch dann immer irgendwie bedienen können, aber im Endeffekt heißt dann erstmal "Du hast den Rider verschlampt" - dass ich den nie gesehen habe, weil der VA gepennt hat, muß man denen dann erstmal klarmachen :-/

Ja, aber manchmal erlebt man da auch echte Sternstunden... Folgende Situation: Abend neigt sich dem Ende, noch 2 Bands stehen aus, ich betreue den Monitorplatz. VVA (Verpeilter Veranstalter) kommt zum Platz gerannt und entreißt mir die Mappe mit den vorhandenen Ridern. Er fängt an darin herumzuwühlen und findet irgendwann die Catering Liste einer Band, die diese mit ihrem Rider zusammen eingereicht haben und jetzt ihre geforderten 6 Flaschen Vodka haben wollen, die natürlich nicht vorhanden waren... man sah ihn danach nur noch zur nächsten Tankstelle rennen. Über Sinn und Unsinn von 6 Flaschen Stoff braucht man nicht zu diskutieren, aber ich denke, der wird sich bei seinen nächsten Veranstaltungen mal durchlesen was er da so geschickt bekommt. :)

Manchmal nimmt der "Sparwahn" unter Veranstaltern aber auch echt Überhand. Da hab ich schon Dinger erlebt von: absolut kein Licht (weil zu teuer und Saallicht tuts ja auch) bis hin zu Dingern wie der Headliner Band, für die mehrere Tausend € Gage bezahlt wurde, Behringer Gitarrenboxen als Backline auf die Bühne zu stellen.

Ich hab schon mal gelesen, das Hands und Helfer bei kleineren Festivals auch ausgeschrieben werden, dann haben die Festivals oftmals eine "Job" Sektion auf der Homepage. Ansonsten hab ich mit dem ganzen Bereich angefangen indem ich einfach mal einen Techniker gefragt habe der uns als Band betreut hat, ob ich ihm nichtmal als Hand über die Schulter schauen darf. So ist dann hinterher mehr drauß geworden.
 
Wie kommt man an solche Jobs? Sind das alles Jobs-via-Connections, oder gibt es da "Auschreibungen" im Netz?

Sowohl als auch. Wenn man erstmal jemanden in der Branche kennt, ist der Einstieg relativ einfach, ansonsten kann es hilfreich sein, sich bei lokalen PA-Verleihern oder auch Agenturen zu bewerben.
Letztere liefern idR. viele Jobs, zahlen aber eher Hungerlöhne.
Viele (eigentlich die meisten) Agenturen arbeiten fast ausschließlich mit Selbstständigen zusammen, u.a. um der Problematik der gewerblichen Arbeitnehmerüberlassung und einigen Versicherungsfragen aus dem Weg zu gehen.
Das bedeutet auf der anderen Seite: Gewerbe anmelden und zumindest eine Betriebshaftpflicht und Unfallversicherung abschließen - was erstmal Geld kostet und sich eigentlich erst lohnt, wenn man wenigstens ein paar Jobs im Monat hat.
Auf der anderen Seite stellt sich, sofern man mit nur einer Agentur arbeiten würde, die Frage der Scheinselbstständigkeit.

Es gibt durchaus Verleiher und Agenturen, die auch Mini-Jobs anbieten, was bei denen allerdings eher unbeliebt, da mit Schreibkram verbunden ist. Für gelegentliche Jobs ist das aber wohl das Mittel der Wahl. In dem Fall aber bitte schauen, dass der entsprechende Betrieb irgendwo ein BG-Schild hängen hat und eine Betriebshaftpflicht besteht.

Bleibt noch zu erwähnen, dass es neben einigen großen Agenturen (wie z.B. Stagehands.de, Artlogic etc.) noch einen Haufen kleiner Krauter gibt. Das kann Vorteile (man kennt sich, die Crews sind immer die gleichen und eingespielt, "kurzer Dienstweg"...) aber auch Nachteile haben.
Größtes Problem in dem Bereich sind diejenigen, die selbst als Hand angefangen und auf dem Weg zum Personaldienstleister die Kalkulation verpennt haben. 3-4 Disponenten im Büro bezahlen sich eben nicht von selbst und wenn man an jeder Handstunde nur einen halben Euro verdient, reicht das eben nicht.

Eine weitere Möglichkeit fällt mir grade noch ein: Ich kenne viele Bands, die gerne bereit währen jemanden dafür zu bezahlen, ihr Zeug durch die Gegend zu fahren und aufzubauen - und vor allem nach dem Gig wieder einzupacken und in den Proberaum zu fahren. Diese Schiene bringt Dich sicher nicht sofort in die Philips- oder Westfalenhalle, ist aber bei den richtigen Leuten vermutlich mit mehr Spaß verbunden und bringt Dich u.U. auch irgendwann ans Pult.
Bist Du selbst Musiker, kann das gewisse Vorteile haben...
 

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