Ja es gibt auch 1,0 Blätter. Der Nachteil davon ist aber, dass der Ton weniger stabil ist, nicht so viel Substanz hat und dann mit dem Ansatz durch die Lippenspannung stark ausgeglichen werden muss. Auf Dauer sollte bei Deinem Böhm Mundstück ein 2 bis 2,5 Blatt gut klingen; das leichtere Blatt ist zunächst nur ein Zwischenschritt.
Sowas wie das "Dü" beim Anspielen der Blockflöte ist beim Chalumeau wohl nicht so angebracht.
Artikulation gibt es auf allen Blasinstrumenten; bei den Blattinstrumenten gibt es die Besonderheit, dass man mit der Zungenspitze die Schwingungen des Blattes anhalten kann.
Durch den Dental vom "D" entsteht ja ein Luftverschluss, so dass der nächste Ton kräftig angespielt werden kann.
Es ist völlig normal, dass bei einem anderen Blasinstrument zunächst Atmung, Lippen- und Mundmuskulatur und Technik ausgebildet werden müssen. So beginnt man anfangs mit nur wenigen Minuten Übezeit, ähnlich als wenn man mit Laufübungen oder anderem Sport anfängt; man schafft einfach als Anfänger keinen Marathon.
Obwohl die Griffe beim Clarineau nichts Neues sind, wenn man Blockflöte spielen kann, so muss man doch erst die Technik erlernen. Als Erwachsener ist man oft zu ungeduldig, doch muss man sich zunächst auf das Neue konzentrieren.
Schritt 1, Atemübungen ohne Instrument:
Da die Atmung deutlich intensiver ist, empfehle ich Atemübungen, wie sie hier z.B. beschrieben sind:
https://www.yumpu.com/de/document/read/28852766/abungen-zur-zwerchfell-atmung-klarinette-lernende/3
(Mit Übung 1 beginnen - irgendwie öffnet das Dokument durch den Link erst bei Übung 3)
Auf Dauer hilft es auch dem Blockflötenspiel, da man einfach längere Passagen spielen kann, oder auch mit größeren Flöten (Tenor, Bass etc.) besser klar kommt.
Schritt 2, Lange Töne halten: Die beste Art, die Technik zu erlernen und die Tonqualität zu verbessern
Voraussetzung: Klarinettenansatz, wie in den oben verlinkten Videos oder anderen zahlrichen youtube Videos.
Am besten sucht man sich einen (miittleren) Ton, der einem leicht fällt, z.B. das g', da man dafür nur eine Hand benötigt.
Diesen spielt man als langen Ton, solange wie man durchhält. Dann absetzen und durchschnaufen und wiederholen.
Dabei am Anfang aufpassen, dass Du das Blatt nicht abquetschst, so dass keine Luft passieren kann, z.B. weil das Mundstück nicht weit genug im Mund ist, oder die Unterlippe zu viel Druck ausübt.
Du kannst auch einmal probieren, ohne spezielle Lippenspannung kräftig hineinzublasen (als wenn Du eine Kerze in 3m Entfernung ausblasen willst), und zu spüren, was passiert; auch dann sollte ein Ton kommen.