Spielbarkeit und Bestellung von Saxonett, Chalumeau Maple und Xaphoon Standard

Das ist ja schräg: Da kauft man 10 Blätter und man kann nur mit 2-3 vernünftig spielen? Das ist ja eigentlich dann Betrug, wenn die restlichen Blätter nichts taugen.
 
Spielen kann man sie alle, aber so richtige „wohlfühlblätter“ sind es halt nur 2 oder 3.
Das merkt man so im Laufe der Jahre.
 
Die Blätter sind eben ein Naturprodukt und sie können sich eben auch in der Spielbarkeit unterscheiden; die Blattstärke gibt dann an, wie leicht das Blatt schwingen kann. Darin unterscheiden sich unterschiedliche Hersteller bei ihren Angaben, ein Rico 1,5 entspricht z.b. einem Vandoren 1,0. (Ich selbst nutze Vandoren Classic und ich habe auch Legere Kunststoffreeds, aber Klarinette und Clarineau spiele ich z.t. nur gelgentlich). Ich habe bisher aber noch nie ein 10er Pack gekauft, sondern am Anfang unterschiedliche Stärken zum Ausprobieren und bin dann auf die Legere Kunststoffreeds gegangen.

Auf Dauer werden 1,5 Blätter (oder gar 1,0) auch zu "quäkig" klingen, aber für die ersten Schritte und damit überhaupt Töne herauskommen, mit denen man arbeiten kann, kann man die ja einmal probieren.

Wichtig ist auch der franz. Schnitt für das Böhm Mundstück (hat nichts mit der deutschen Griffweise des Clarineau zu tun).

Zur Aufbewahrung der Blätter empfiehlt sich auch eine Aufbewahrungsbox, auch Reed Guard genannt, denn die Spitze ist empfindlich und wenn man die beschädigt, kann man das Blatt direkt wegschmeißen. Ich hab u.a.
das preiswerte hier:


 
Stärke ist bei mir immer gleich, beim Sax 2,5 er Vandoren V16 oder Java. Klari 3er Vandoren White Master.
Die werden aber mit dem Schachtelhalm bearbeitet, da geht einiges an Stärke weg.

Sehr nützlich auch wenn das Blatt mal nicht so gut anspricht.

 
Jetzt bin ich durcheinander. Wir haben bei Thomann angerufen und es hieß, beim Chalumeau wäre ein 2,5-Blatt dabei. Irgendjemand empfahl hier dann 1,5 von Ricoh. Ich hatte vor, diese Woche so ein Ding zu besorgen, aber wenn jetzt auch noch die Stärken zwischen den unterschiedlichen Firmen anders sind, weiß ich nun wieder nicht, welches ich holen soll. Wir hatten nicht vor, 10 verschiedene Blätter zu besorgen. Wir wollten nur ein bisschen Thomann Chalumeau Maple spielen.

:nix:
 
Ich fürchte das ist wie bei den Oboerohren Erfahrungssache. Da muß man einfach auch mal verschiedene Stärken (weich - mittel - hart) ausprobieren um für sich das passende zu finden. Ich weiß nicht ob sich die Klarinettenblätter auch mit dem Messer nachbearbeiten lassen, sprich dünner schaben lassen wenn es noch zu schwer losgeht ?
 
Zum „dünner“ schaben, also das Blatt leichter machen empfehlen sich die von mir ein paar Beiträge weiter oben genannten Schachtelhalme.
@Kashra , leider sind die Blätter elementar wichtig, da bleibt wirklich nur selbst probieren.
 
Ein 2,5er Blat, wie es mitgeliefert wird, ist ist für den Klang sicherlich gut, wenn man es denn spielen kann. Daher die Empfehlung von mir, zunächst mit einem 1,5 (oder gar 1,0) anzufangen. Rico ist dann nochmal bei gleicher Bezeichnung etwas leichter als die meisten anderen Firmen.

Aber wie ich schon ganz am Anfang schrieb, es ist eben keine Blockflöte!
Die Anforderung an die Atmung ist deutlich höher und auch die Lippenmuskulatur muss durch Training verbessert werden. Dazu kommen noch viele Fehlerquellen im Ansatz. Es ist eben nur blöd, wenn man so gar keine Ton herausbekommt, daher also leicht anfangen und sich dann steigern.

Unterschiedliche Mundstücke, Blätter und auch die Blattschrauben haben einen großen Einfluß auf den Klang. Ich denke, jeder Spieler eines Instruments mit Blättern wird schon so einiges ausprobiert haben. Besonders anspruchsvoll sind dann die Doppelrohrblätter der Oboisten und Fagottisten, ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor - oder man lernt, selbst Blätter zu bearbeiten oder gar selbst herzustellen.
 
Oh, ne. Selbermachen war nicht geplant. Wir holen gleich einfach so ein 1,5-Blatt und wenn die Ricoh nicht haben, dann ein anderes.
 
Wir holen gleich einfach so ein 1,5-Blatt

Wie schon mal gesagt, lieber 2 oder 3 verschiedene. Vielleicht auch tatsächlich ein künstliches, da fällt der Faktor "Natur / Holz" weg.

@Ralinem Danke für den Link, das ist schön beschrieben. Wenngleich ich mittlerweile an der Blattspitze sehr selte was mache, ich finde die werden dann etwas "spitz" im Ton. Aber ich bin ja auch mit eher leichten 2-2,5er Blättern unterwegs, die sind vielen von Haus aus zu leicht.
Aber am "Herz" nehme ich mit dem Schachtelhalm gerne was weg.
Probier es einfach mal aus, wenn Du ein Blatt hast das nicht so richtig "losgeht".
 
Mit dem Ricoh-1,5-Blatt geht das Spielen wirklich leichter. Gibt es noch dünnere Blätter? Im Moment kommen zwar gut die tiefen Töne raus, aber sie klingen noch recht luftig und das Spielen ist schon recht anstrengend. Sowas wie das "Dü" beim Anspielen der Blockflöte ist beim Chalumeau wohl nicht so angebracht.
 
Ja es gibt auch 1,0 Blätter. Der Nachteil davon ist aber, dass der Ton weniger stabil ist, nicht so viel Substanz hat und dann mit dem Ansatz durch die Lippenspannung stark ausgeglichen werden muss. Auf Dauer sollte bei Deinem Böhm Mundstück ein 2 bis 2,5 Blatt gut klingen; das leichtere Blatt ist zunächst nur ein Zwischenschritt.

Sowas wie das "Dü" beim Anspielen der Blockflöte ist beim Chalumeau wohl nicht so angebracht.
Artikulation gibt es auf allen Blasinstrumenten; bei den Blattinstrumenten gibt es die Besonderheit, dass man mit der Zungenspitze die Schwingungen des Blattes anhalten kann.
Durch den Dental vom "D" entsteht ja ein Luftverschluss, so dass der nächste Ton kräftig angespielt werden kann.


Es ist völlig normal, dass bei einem anderen Blasinstrument zunächst Atmung, Lippen- und Mundmuskulatur und Technik ausgebildet werden müssen. So beginnt man anfangs mit nur wenigen Minuten Übezeit, ähnlich als wenn man mit Laufübungen oder anderem Sport anfängt; man schafft einfach als Anfänger keinen Marathon.

Obwohl die Griffe beim Clarineau nichts Neues sind, wenn man Blockflöte spielen kann, so muss man doch erst die Technik erlernen. Als Erwachsener ist man oft zu ungeduldig, doch muss man sich zunächst auf das Neue konzentrieren.

Schritt 1, Atemübungen ohne Instrument:

Da die Atmung deutlich intensiver ist, empfehle ich Atemübungen, wie sie hier z.B. beschrieben sind:
https://www.yumpu.com/de/document/read/28852766/abungen-zur-zwerchfell-atmung-klarinette-lernende/3
(Mit Übung 1 beginnen - irgendwie öffnet das Dokument durch den Link erst bei Übung 3)


Auf Dauer hilft es auch dem Blockflötenspiel, da man einfach längere Passagen spielen kann, oder auch mit größeren Flöten (Tenor, Bass etc.) besser klar kommt.


Schritt 2, Lange Töne halten: Die beste Art, die Technik zu erlernen und die Tonqualität zu verbessern
Voraussetzung: Klarinettenansatz, wie in den oben verlinkten Videos oder anderen zahlrichen youtube Videos.

Am besten sucht man sich einen (miittleren) Ton, der einem leicht fällt, z.B. das g', da man dafür nur eine Hand benötigt.
Diesen spielt man als langen Ton, solange wie man durchhält. Dann absetzen und durchschnaufen und wiederholen.

Dabei am Anfang aufpassen, dass Du das Blatt nicht abquetschst, so dass keine Luft passieren kann, z.B. weil das Mundstück nicht weit genug im Mund ist, oder die Unterlippe zu viel Druck ausübt.

Du kannst auch einmal probieren, ohne spezielle Lippenspannung kräftig hineinzublasen (als wenn Du eine Kerze in 3m Entfernung ausblasen willst), und zu spüren, was passiert; auch dann sollte ein Ton kommen.
 
Okay. Ich probier das mal und seh mir den Link mal an. Dann experimentiere und übe ich mal ein bisschen. Hab jetzt ja zwei "Blätter" zur Auswahl.
 
@Kashra: ..und läuft es besser? Immerhin sind die Temperaturen nicht so hoch. Als ich mit dem Clarineau anfing, herrschten hochsommerliche Temperaturen und ich war nach jeder Übungssesseion klatschnass geschwitzt.
 
Oh, danke für die Nachfrage! Ich war einige Zeit nicht im Forum!

Also am Anfang lief es besser bzw. konnte ich die Unterschiede beim Spiel mit den verschiedenen Blättern erkennen. Im Moment komme ich nur nicht viel zum Spielen. Vielleicht wird es im April wieder besser.

Also es ist schon anstrengender, als z.B. Blockflöte. Keine Ahnung, ob das mit der Zeit leichter wird. Soviel am Stück habe ich gar nicht gespielt, sondern immer nur kurz.
 

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