Spielbarkeit und Bestellung von Saxonett, Chalumeau Maple und Xaphoon Standard

Welches Chalumeau ist es denn jetzt geworden? Welches Mundstück und Blatt benutzt Du?

Im Grunde ist bei den Chalumeaus/Clarienau der Ansatz der gleiche wie bei der Klarinette; sämtliche Videos und Tipps lassen sich auch auf das Chalumeau übertragen. Es gibt auch viele gute englische Tutorials, wo man nach dem Stichwort "Embouchure" suchen muss, der englische Begriff für Ansatz (aus dem franz. kommend).

Ich würde zunächst mit einem Ton im mittleren Bereich anfangen - bei der Klarinette wäre das das "Offene G" oder im engl. "Open G", also ohne Fingergriff.


Bei Klarinetten muss das Blatt nur angefeuchtet werden, ablecken reicht also und anders als bei den Doppelrohrblättern (wie bei Oboe/Fagott) müssen diese nicht minutenlang eingeweicht werden, wobei ich auch gehört habe, dass auch das von einigen Spielern gemacht wird.

Das Blatt wird so eingespannt, dass es mit der oberen Kante des Mundstückes abschließt. Wenn man von der Seite auf das Mundstück mit eingespannten Blatt schaut, sieht man dass ein kleiner Spalt ist, der dann irgendwann auf dem Mundstück aufliegt. Dieses Ende des Blattes (engl. Reed) muss frei schwingen können und erzeugt den eigentlichen Ton.

Siehe z.B. hier:

Der Ansatz benötigt die richtige Lippenspannung und Atmung, die deutlich anstrengender als bei der Flöte ist, wie ich ja schon anfangs schrieb. Evtl. hilft auch ein leichteres Blatt, um erst einmal die ersten Töne herauszubringen.



(Atrofent war inzwischen schneller.)
 
(Atrofent war inzwischen schneller.)

Hauptsache es hilft Kashra weiter.
Wobei ich garnicht so glücklich bin wenn jemand die ersten Schritte gerade bei einem Blasinstrument ohne einen Lehrer macht, der sofort bei Bedarf Hilfestellung geben oder korrigierend eingreifen kann.

Es ist natürlich kaum möglich einen Lehrer für Chalumeau zu finden. Ich halte dieses Instrument auch nicht dafür geeignet so als Einstieg das Klarinetten- oder auch Saxophonspiel zu lernen.
Man kann das auch anders sehen aber meine Erfahrung in langen Jahren Musikuntericht spricht da etwas dagegen. Auch einmal angewöhnte Fehler zu korrigieren ist meist schwer und langwierig.

Nun ja, ich wünsche trotzdem viel Spaß mit dem Chalumeau

Grüße

atrofent
 
Danke Euch. Die Links gucke ich mir nachher mal an. Es ist das Thomann Chalumeau geworden, da wir erstmal ausprobieren wollten. Überall steht, dass es schwierig zu spielen wäre, wenn man noch nie Klarinette oder Saxophon gespielt hat. Da wollten wir dann doch lieber mal "klein anfangen und ausprobieren".
Ich habe gestern noch das Blatt etwas verschoben und stärker angefeuchtet. Töne habe ich dann rausbekommen. Allerdings klang noch viel Luft mit. Ob das am Spielen lag oder am Instrument, weiß ich noch nicht. Wir werden es in den nächsten Tagen einfach noch ein bisschen testen.
 
Hast Du das eigentlich auch so gemacht ? Die Unterlippe soll beim Spielen soweit über die Zähne gestülpt werden, damit die Zähne nicht direkt das eingespannte Holz berühren. Vermutlich mußt Du ähnlich wie ich es mache, mit dem Mund das Mundstück des Chalumeau rundrum gut verschließen also praktisch ein "O" formen. Vielleicht rauscht´s dann auch nicht mehr so sehr.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Schau mal, da spielt jemand so ´nen Thomann Chalumeau:


Also ich finde dass das Teil für 30EUR gar nicht so schlecht klingt. Eigentlich finde ich es sogar gut, dass der Klang nicht so "glatt" ist wie bei der modernen Klarinette sonst hättest Du Dir ja gleich eine Klarinette kaufen können.
 
Ja, das Video hab ich schon gesehen. Eben habe ich auf dem Teil nochmal gespielt bzw. es versucht. Ich weiß noch nicht recht, an welcher Stelle ich es anblase. Bei der Blockflöte reicht es ja z.B., wenn man nur so einen halben Zentimeter zwischen die Lippen nimmt. Also an welcher Stelle spielt man das Chalumeau an?
Es scheint auch, dass das unterschiedlich ist, je nachdem, welche Tonhöhe man spielt. Bei den höheren Tönen brauche ich grade mehr Druck und irgendwie auch eine andere Haltung. Außerdem gehen die hohen Töne besser, wenn ich von den tiefen hoch spiele. ….und ich muss noch gucken, wie ich ein fließendes Spielen hinbekomme, wenn ich zwischen durch atme. Also im Moment ist die Melodie erstmal unterbrochen, wenn ich Luft hole. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt.
Luft holen ist jedenfalls gut!

Nachtrag: Manchmal lese ich, man soll die Zähne oben auf das Mundstück legen und anderswo, dass man auch die oberen Zähne mit den Lippen bedecken soll. Was nun richtig ist, weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag: Manchmal lese ich, man soll die Zähne oben auf das Mundstück legen und anderswo, dass man auch die oberen Zähne mit den Lippen bedecken soll. Was nun richtig ist, weiß ich nicht.
Das ist die sogenannte "Double lip technic". Von der habe ich auch schon gehört:



Ich denke dass beides richtig ist. Wobei ich den Ton in diesem Video mit der "Single lip technic" sehr viel schöner finde. "Douple lip" finde ich, klingt etwas scharf.

Wegen dem richtigen Ansatz schau mal hier (ca. ab Minute 5:00):

 
Ja, ich probiere es mal aus. Allerdings war da so ein Gummi für das Mundstück nicht dabei und ich daher dachte ich auch, es ist besser, die Zähne nicht direkt aufzusetzen, um keine Bissspuren an dem Instrument zu haben. Im Video hat der Mensch auch erst ein wenig Luft im Klang, bevor der eigentliche Ton kommt.
 
Ich spiele Sax und Klarinette. Ich habe die Spannung nur mit den Lippen, die Zähne liegen im Prinzip einfach nur auf. Das Bissgummi hält ewig...
auf die Unterlippe beißen ist keine gute Idee...

Ich denke, für einen richtigen Ansatz solltest du einen Klarinettisten suchen, der dir das mal ein zwei Stunden zeigt.
 
Ich spiele Sax und Klarinette.
Ich hab Videos gesehen, wo sich Sax und Klarinette recht ähnlich anhörten. Mag auch am Video gelegen haben. Ist denn das Mundstück bzw. die Art des Anblasens gleich oder ähnlich?

Naja aber den Bissgummi bekommst Du wahrscheinlich leicht überall zu kaufen. Auf jeden Fall bei Thomann:
Ja, das ist eine Idee. Ich kann hier im Musikladen mal fragen. Von Thomann kam ja grade erst das Paket mit dem Chalumeau (der?).
 
Ich hab Videos gesehen, wo sich Sax und Klarinette recht ähnlich anhörten. Mag auch am Video gelegen haben. Ist denn das Mundstück bzw. die Art des Anblasens gleich oder ähnlich?
Auf den Bildern bei Thoman sieht es aus wie ein Klarinettenmundstück, in einem Review schreibt ja einer auch von einem Blatt für Klarinette.

Was für Blätter hast du denn? Ich würde am Anfang nicht zu starke nehmen.
Blatt und Mundstück schließen oben bündig ab. Ich hab die Klemme gerne etwas weiter unten, aber das musst du eben rausfinden wie es für dich passt.
Habt ihr keine Blaskapelle im Ort? Drück das Ding mal einem Klarinettisten in die Hand, der kann dir die Basics bestimmt zeigen.
 
Von Thomann kam ja grade erst das Paket mit dem Chalumeau (der?).
Okay. Also "Von Thomann kam ja grade erst das Paket mit das Chalumeau". Alles klar!!! :)

(Hab´s schon verstanden. ;))

Was für Blätter hast du denn?
Ich hab keine Ahnung. Ich hab das drin, was mitgeliefert wurde.
Habt ihr keine Blaskapelle im Ort?
Hm, müsste ich mal gucken, ob mir jemand einfällt. Zumindestens könnte ich einen Saxophonisten fragen.
 
Saxofonist geht auch
 
Wir kennen den nur vom Singen, aber ich kann ihn ja zumindest einmal fragen.
 
Ich hab Videos gesehen, wo sich Sax und Klarinette recht ähnlich anhörten. Mag auch am Video gelegen haben. Ist denn das Mundstück bzw. die Art des Anblasens gleich oder ähnlich?
Ja, die Mundstücke ähneln sich; Klarinettenmundstücke haben Kork am Zapfen und werden in die Birne einer Klarintte (bzw. auf das Chalumeau direkt) gesteckt; beim Saxophon ist der Kork am Rohr und keines am Mundstück.

Wenn nur das Mundstück mit Blatt gespielt wird, ergibt das einen ähnlichen Klang.

ch hab Videos gesehen, wo sich Sax und Klarinette recht ähnlich anhörten. Mag auch am Video gelegen haben. Ist denn das Mundstück bzw. die Art des Anblasens gleich oder ähnlich?
Es ist auch eine Frage, welche Klarinette und welches der Saxophonfamile gespielt wird. Während man meist als Klarinette eine B-Klarinette meint und diese auch unterschiedlich nach Bauart (deutsch oder Böhm) oder verwendetem Mundstück, wird bei Saxophonen meist Alt oder Tenor gespielt, aber es gibt sowohl bei Klarinnette als auch Saxphon jeweils noch höhere oder tiefere Instrumente der Familien.
Je nach Musikstil wird man auch unterschiedliche Mundstücke verwenden, die auch entscheidend für den Klang sind. Normalerweise setzen sich die Instrumente klanglich schon voneinander ab, aber dennoch ist es möglich, dass Deine Klangbeispiele ähnlich sind.


Zur Tonerzeugung:
Wenn kein klarer Ton kommt, ist Deine Atmung für das verwendete Blatt nicht ausreichend. Der hintere Teil des Blattes muss druch den durchströmenden Luftstrom zum Schwingen angeregt werden und verschließt periodisch das Mundstück komplett. Dadurch ist der Luftverbrauch im Vergleich zu Flöten oder Blechblasinstrumenten realtiv niedrig und es bildet sich im Mundraum ein Druck, den man als Ungeübter in der Mundmuskulatur (Wangen etc.) merkt.
Als Lösung bleibt an der Intensität der Atmung zu arbeiten und/oder ein leichteres Blatt zu nehmen - ich weiß nicht, welche Marke und Blattstärke beim Thomann Clarineau mitgeliefert wird, aber für einen ungeübten Anfänger sind die 2,0 oder 2,5 Blätter zu hart. Versuch es vlt. einmal mit einem 1,5 von Ricoh.
Sind die Blätter zu leicht, ergibt sich ein quäkiger Ton und man muss die Tonhöhe mit dem Ansatz und der Lippenspannung ausgleichen, siehe nächster Punkt.

Als Übung z.B. ein Blatt Papier nehmen, an die Wand halten und nur mit einem starken Luftstrom halten, als wenn man eine Kerze in 1m Entfernung ausblasen möchte.
Um einen Ton zu erzeugen muss man nicht unbedingt einen perfekten Ansatz haben, kann also das Mundstück einfach locker mit den Lippen umschließen, aber der Luftstrom muss ausreichend sein.
Ein Clarineau/Chalumeau ist keine Flöte! Es braucht einen deutlich intensiveren Luftstrom.
Für einen Ton in der richtigen Tonhöhe und mit einer guten Qualität ist dann der folgende "Ansatz" (Embouchure) gut sein.

Ansatz:
Mit der Lippenspannung der Unterlippe gleicht man die Tonhöhe an, mit der Unterlippe wird der Druck auf das Blatt angespasst. Je weicher das Blatt ist, umso mehr muss man die Töne ausgleichen.

Mein Klarinettenlehrer hat mir folgende Hinweise gegeben:
- Aufrecht stehen oder sitzen mit einer freien Atmung und tief ein-/ ausatmen
- die Unterlippe über die Zähne des Unterkiefer legen und die Mundwinkel auseinanderziehen - damit wird Spannung auf die Lippen aufgebaut. - Gleichzeit das Kinn etwas nach unten ziehen.
- Das Mundstück in den Mund nehmen, festen Kontakt zu den Zähnen des Oberkiefers - evlt. ein Bissgummi verwenden, wenn einen die Schwingungen irritieren.
- Das Mundstück tief genug in den Mund schieben, dass die Unterlippe mit Druck auf das Blatt die Tonhöhe beeinflussen kann - ist das Mundstück zu wenig im Mund, würde der Ton abgeklemmt - ist das Mundstück zu tief, hat der Druck der Lippe keinen Einfluss mehr auf die Tonhöhe.
- Der Druck muss von der Unterlippe ausgehen und nicht durch die Kraft des Kiefers (also nicht "Beissen")
-Je nach Kiefer und Zahnstellung den Unterkiefer passend ausrichten


Für einen guten Ansatz übt man am besten gaaaaaanz lange Töne im mittleren Bereich, z.B. ein g' und versucht erst einmal einen möglichst kräftigen Ton zu erreichen.
Meine ersten Klarinettenstunden habe ich fast ausschließlich nur auf der Klarinette das open g (g') gespielt und von meinem Lehrer Tonqualität und Ansatz prüfen lassen.

Melodien und der Rest der Spieltechnik ergibt sich dann, wenn man durch tägliches Training die Mundmuskulatur entsprechend gestärkt hat.


Viel Glück....


Im übrigen gibt es noch den anderen Thread im Blockflötenbereich: Clarineau - ich habe es nun auch getan
 
Hier nochmal eines der zahlreichen Videos zum Klarinetten Ansatz ("Embouchure") in Nahaufnahmen:

 
Danke. Ich werde mal gucken, dass ich mir so ein 1,5-Blatt besorge und dann noch so ein Bissgummi.
 
Nicht „eins“, lieber gleich ein paar mehr. Von 10 Saxophon Blättern sind wenn’s gut läuft 2-3 „Konzerttauglich“ der Rest darf dann „Bierzelt Musik“ oder Probe - je nach befinden.

Es ist halt ein Naturprodukt. Die künstlichen Blätter mag ich nicht, da bin ich wohl zu altmodisch
 

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