Stringgod schrieb:
Das stimmt net. Es gibt sehr viel Leute, die Musik sehr lieben und einen Sinn für Musik, Melodie haben. Es gibt aber auch sehr viele Musiker, die keinen Sinn für schöne Melodien haben, sonst würde ja jeder wie Santana, Clapton oder Lukather spielen können..
Und wer bestimmt, was allgemein schöne Melodien sind? Etwa Du? Es soll Leute geben, die glauben, Franceso Fareri würde schöne Melodien und Vibratos spielen, und die sollen jetzt weniger Ahnung von Melodie und Musik haben als Du? Wer bestimmt, was Musik ist? Wer bestimmt, ab wann Musik als Musik durchgeht? Ist Buschtrommelrhythmus nicht ebenso viel Musik wie J.S.Bach? Sorry, aber das mit Abstand unklügste, was ein Musiker machen kann, ist, konkrete Grenzen für die Musik und allgemeinverbindliche Geschmäcker von guter Musik zu ziehen. Mit einer SOLCHEN Einstellung wäre heutzutage Elvis Presley immer noch so aktuell wie damals, und in unserer Musikwelt hätte sich nie etwas verändert, wenn bestimmte Musiker den individuellen Charakter der Musik niemals verstanden hätten. Musik ist und bleibt pure Geschmackssache, und deshalb habe ich genauso viel Recht, wenn ich jetzt sage, dass Clapton der mit Abstand überbewertetste Gitarrist aller Zeiten ist.
Stringgod schrieb:
genau dass ist die Einstellung, die man in der Musik nicht braucht. Es bringt ja eh nichts. Klar kann ein Laie unterscheiden, ob ein Solo Feeling hat oder nicht, sonst würde sich ja keiner mehr Mühe geben was tolles zu schreiben, bzw. zu spielen. Dann wäre ja eh alles egal.
Für meinen Geschmack macht sich heutzutage im Rock auch keiner mehr Mühe, etwas tolles zu schreiben. Ich will nicht wissen, wieviele Kiddies das Dimebag-Tribute-Solo von Head unglaublich toll fanden (und das mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil einfach nur "Head von Korn" draufstand), das für meine Begriffe einfach nur ein schlechter Witz war. Ganz ehrlich...für mich lohnt es sich gar nicht mehr, das Radio einzuschalten
Stringgod schrieb:
Woher weisst du das ? Ist doch n bisschen arrogant, dass zu behaupten. Wir müssen den grössten Respekt vor dem Publikum haben. Das sind die Leute, die uns loben, bzw. Geld geben. Ich würde mir manchmal wünschen wie ein Laie zu hören, um besser zu verstehen was die wollen.
Weil ich mich noch an die Zeit erinnere, als ich Kirk Hammett für den größten Gitarristen aller Zeiten hielt....aber nicht, weil mir die Soli gefielten (Im Grunde taten sie das nämlich gar nicht), sondern weil er bei Metallica mitspielte und diese Band in den letzten Jahren von vorne bis hinten und somit auch Hammett selbst gehypt wurde, was das Zeug hielt. Was ein Laie will, und was er von Marketingstrategen vorgesetzt bekommt, ist oft genau dasselbe...und deshalb habe ich vor Laien auch keinen Respekt. Von Respekt und Prinzipien halte ich sowieso nicht viel, weil sie die persönliche und - wie in unserem Beispiel - die musikalische Freiheit einschränken. Sobald ich nur das spielen will, was das Publikum hören möchte, bin ich nur noch ein Entertainer ohne persönlichen Tiefgang und kein richtiger Musiker mehr, der die Musik eher für sich macht. Das mag jetzt zwar wie ein gewisses Wunschdenken á la "meine Lieblingsband macht nur die Musik, die ihr gefällt" klingen, aber schließlich bin ich nicht Gitarrist einer Monsterband wie Metallica, also mache ich die Musik um meinetwillen.
Stringgod schrieb:
Bis auf den einen da, hast du hier die ganz Grossen genannt, die in einer Zeit, wo Musik noch nicht so industrialisiert war die Leute begeistern konnten. Es gibt immernoch sehr viele Leute, die gute Musik zu schätzen wissen. Auch wenn MTV nicht den Eindruck macht.
Clapton ist ein sehr guter Gitarrist oder kannst du so spielen wie er ? Snatana ebenfalls, schonmal versucht Santana wirklich nachzuspielen, geschweige denn ein Solo zu improvisieren was ne ähnliche Aussagekraft hat..
Nö, hab noch nie etwas von Clapton nachgespielt. Find ihn scheiße. Von Santana aber schon oft, trotzdem finde ich seine Musik langweilig. Shit, jetzt habe ich keine Ahnung von Musik, stimmt's? Weil doch jeder auf der ganzen weiten Welt sagt, dass Clapton und Santana so geil sind. Na und? Trotzdem kann ich mit dem Zeug nichts anfangen. Santana klingt für mich nicht besser als ein Gitarrenanfänger, der gerade seine erste Pentatonik lernt (Vorsicht: Hier mache ich gerade von meiner individuellen, musikalischen Freiheit Gebrauch!).[/QUOTE]
Stringgod schrieb:
Den Charakter einer Tonleiter bestimmen oft nur zwei Töne. Wenn man diese konkret anviesiert, Sticht dieser Charakter viel mehr heraus, als wenn du die Tonleiter nur hoch und runter spielt, da die wichtigen Tönen nur sehr schwer zu lokalisieren sind. Und wenn man diese Töne dann noch sehr schön spielt, gut im Time setzt etc. , dann ist alles klar. Warum also ganz viele Töne spielen, wenn man nur 2 braucht ?
Und einen Rythmus zu betonen kann man nur, wenn man rythmisch spielt.
Leute, die sowas können sind selten und megaangesagt. Siehe Lukather und Landau.
Jo, kann sein, dass der Charakter eher heraussticht, wenn man die Töne gezielt spielt...habe ich ja auch nicht dementiert. Und mit rhythmisch meinte ich jetzt einfach mit "im Takt" spielen.
Allen, die jetzt unbedingt wissen wollen, was ich unter richtig geiler Gitarrenmusik verstehe, kann ich nur Marty Friedman (speziell das Lied Forbidden City - Shred und Feeling, wie es im Bilderbuch steht) ans Herz legen. Der hat meines Erachtens RICHTIGEN Stil, der absolut für jedermann unverkennbar ist, und er kann 10 mal besser einen Tonen ziehen und vibrieren lassen als fuckin' Clapton und Santana zusammen! Haha!
Und jetzt war's das voerst von mir; dass dieser Thread im Streit untergeht, war ohnehin schon klar, aber dieses Mal will ich nicht wieder mit Wutanfällen, sondern mit dem allerbesten "Scheiß doch drauf, bringt eh nichts"-Gefühl den PC ausschalten.