Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
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Mein Basslehrer (lang ist`s her) sagte:
"Ein Amateur spielt viele Noten, der Profi nur eine. Aber die sitzt."
 
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@Salty Die Aussage erschließt sich mir leider nicht. Zustimmung zu meiner? Widerspruch? Erweiterung? ...?
 
"Ein Amateur spielt viele Noten, der Profi nur eine. Aber die sitzt."
Das erinnert mich an ein Zitat meines "Heros" Mike Hollis:
"Before you play two notes, learn how to play one note. And don’t play one note unless you’ve got a reason to play it.”
 
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Das erinnert mich an ein Zitat meines "Heros" Mike Hollis:
"Before you play two notes, learn how to play one note. And don’t play one note unless you’ve got a reason to play it.”
Wobei Al DiMeola dazu mal sinngemäß sagte, dass so etwas nur Leute behaupten würden, die eher nicht so gut Gitarre spielen könnten… :engel:
 
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Es gibt einfach unterschiedliche Ansätze in der Musik, unterschiedliche Vorlieben und unterschiedliche Musik.

Und schließlich ist das, was man einem Schüler/einer Schülerin sagt, sehr abhängig vom Kontext. Jemand, der die Töne nicht sauber trifft und/oder unbedingt zeigen will, was er/sie schon drauf hat oder eigene Unsicherheiten mit einem Tongewitter überspielen will, wird man mit Reduktion begegnen und raten, erst mal einen Ton sauber und zur rechten Zeit und an der rechten Stelle zu spielen.
Jemand, der sauber spielt, aber eher zögerlich oder sehr verkopft rangeht, kann man schon mal raten, bei einem rockigen song ordentliche Achtel zu spielen oder an geeigneter Stelle mal die Sau rauszulassen.

Neben diesem pädagogischen Kontext ist für mich der song selbst der bestimmende Kontext. Wenn der song rocken soll, dann sind vielleicht die durchgehenden Achtel das Mittel der Wahl und für diesen song genau richtig. Bei einem anderen song bringt es das dann wieder nicht. Und jemand, der bei jedem song das gleiche spielt, die gleichen Mittel anwendet und seinen gleichen Spruch loslässt, der wird eben dem song nicht gerecht.
Wobei wir wieder beim songdienlichen Spiel wären ...

x-Riff
 
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Mike Hollis: "Before you play two notes, learn how to play one note. And don’t play one note unless you’ve got a reason to play it.”
... sagt ausgerechnet der Chef von Talk Talk, einer der populärsten Synthiepop-Bands der 80er Jahre. Lustig.
 
... sagt ausgerechnet der Chef von Talk Talk, einer der populärsten Synthiepop-Bands der 80er Jahre. Lustig.
Er beschreibt damit ja eher den Ansatz seiner "späteren" Werke nach dem (auch schon grandiosen) The Colour of spring -> Spirit of eden, laughing stock und seinem Soloalbum von 1998. Alles sehr reduziert und absolut empfehlenswert.
Die Synthiepopplatten sind bei weitem nicht so interessant.
 
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Danke für die zusätzliche Erklärung @Archivicious
Auch dass du Marks Soloalbum noch erwähnst! :great: Das erspart mir jetzt weitere Worte bzgl Mr. Spocks Beitrag, die aber eh Off Topic wären...

Jeder kann sich aus dem Hollis Zitat natürlich ziehen was er möchte. Für mich bedeutet es u.a. sehr vereinfacht formuliert "Qualität vor Quantität".
Und dass die "Musik" selbst bzw. das Musikalische nicht zu kurz kommen sollte...

Ich persönlich kann z.B. diesen Hochleistungsshredder nichts ab, die sämtliche Skalen des Universums vor, zurück und im gefühlten Nanosekundenbereich abfeuern können, du als Zuhörer und Musikliebhaber aber nicht weißt was du und dein Gehör damit anfangen sollst.

Um noch ein Zitat aus dieser Richtung zu bringen, (auch wenn ich mit Queens of the Stone Age nichts anfangen kann) wie es Troy Van Leeuwen formulierte:
"A lot of guitarists only use solos to define who they are. I can shred when I need to, but, ultimately, I'm interested in playing what the song needs - even if that means not playing at all."
 
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Wenn man wirklich Spaß daran hat 99% der Zeit songdienlich zu spielen, hat man musikalisch einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht ! U.U. hat man dann sogar mehr Spaß als vorher ..... :cool:
 
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"A lot of guitarists only use solos to define who they are. I can shred when I need to, but, ultimately, I'm interested in playing what the song needs - even if that means not playing at all."
Siehe Kurt Cobain. Der konnte ja auch shredden.
 
Ich persönlich kann z.B. diesen Hochleistungsshredder nichts ab, die sämtliche Skalen des Universums vor, zurück und im gefühlten Nanosekundenbereich abfeuern können, du als Zuhörer und Musikliebhaber ...
Vielleicht ist diese Schreddermusik ja nicht für Leute gedacht, die sich selber "Musikliebhaber" nennen.
"A lot of guitarists only use solos to define who they are. I can shred when I need to, but, ultimately, I'm interested in playing what the song needs - even if that means not playing at all."
Ich finde diese Zitate alle ein bisschen überheblich. Da stellt sich einer hin und sagt "die anderen sind nur Schredder, aber ICH weiß, was der Song braucht", oder "lernt erst mal, EINE Note zu spielen". Wer sind diese Leute, die offenbar der Welt erklären wollen, wie Musik geht? Wie können die für andere Musiker entscheiden, was deren Songs brauchen?

Übrigens, dieser Thread heißt "songdienlich spielen oder persönlicher Spaß", wobei mit "persönlicher Spaß" gemeint war "einfach machen, was man will". Zur Zeit gehts eher um "was ist denn songdienlich und was nicht?" - als ob man das ein für allemal und objektiv klären könnte. Man sieht ja am Beispiel von Mark Hollis, dass man das so einfach nicht kann. Zu Talk-Talk-Zeiten war volle Möhre offenbar sehr songdienlich (oder zumindest geld- und ruhmdienlich), und später das Minimalistische.
 
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Wenig zu spielen kann genauso songdienlich sein wie viel zu spielen und umgekehrt.

Der Kern von Bepop besteht aus hohem Tempo und schnellen Läufen. Andere Genres ebenso. Dort wenig zu spielen wäre ebenso songundienlich wie bei Meditationsmusik reinzuballern als gäb´s kein Morgen.

Spaß haben kann man grundsätzlich mit jeder Spielweise und mit jedem Genre - woran man persönlich Spaß hat und wo man dabei musikalisch landet: darin besteht die hohe Kunst. Und innerhalb einer Band darüber gut zu sprechen - darin besteht die hohe Kunst der Kommunikation. Und dabei kann "songdienlich" nur dann ein vereinigendes Element sein, auf das alle hinwirken, wenn ein gemeinsames Verständnis dafür erzielt wird, was genau bei jedem song songdienlich ist. Da können die Meinungen durchaus auseinandergehen - und wenn es dann so bleibt, geht es eben musikalisch ebenso auseinander.

x-Riff
 
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Ich finde diese Zitate alle ein bisschen überheblich. Da stellt sich einer hin und sagt "die anderen sind nur Schredder, aber ICH weiß, was der Song braucht", oder "lernt erst mal, EINE Note zu spielen".
Nein, dass sagt er nicht.
Wer sind diese Leute, die offenbar der Welt erklären wollen, wie Musik geht?
Tun sie nicht...
Wie können die für andere Musiker entscheiden, was deren Songs brauchen?
Und auch das nicht...
Das ist das was du für dich rausziehst. Ich finde deine Interpretation da sehr interessant...
Deshalb schrieb ich ja weiter oben schon
Jeder kann sich aus dem ... Zitat natürlich ziehen was er möchte. Für mich bedeutet es ...
Aber lassen wir es gut sein, das dient dem Thread nicht mehr.
 
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Was wirklich "songdienlich" ist, ist für den gleichen Titel bei unterschiedlichen Bands ja auch komplett unterschiedlich, kann sparsame Taktik sein, oder Monstergeschreddere. Solange die Band keinen Produzenten oder ausgewiesenen musikalischen Leiter hat, muss man sich da eben einigen.
Ich gehe immer davon aus, dass man sich in der Band zusammenfindet, weil man was Gemeinsames schaffen will. Es mag Ausnahmen geben, aber das sollte m.E. immer der Kern sein, wenn man sich mit anderen zusammentut.
Eine Einstellung "ich spiel so, wie ich will, mir doch egal, wenn der Gesamtklang grausam ist" hab ich oft erlebt. Oft nicht mal aus bösem Willen, sondern aus musikalischem Unvermögen, aber dann sollte man auch auf die Kollegen hören.
Das geht ja bei der Lautstärke schon los. Man kennt den Musikern auch schnell an, ob sie's gewohnt sind, in Bands zu spielen.
 
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Ich stelle mittlerweile fest, dass meine sich immer weiter verbessernden Fähigkeiten an diversen Instrumenten und Gesang, als auch Komposition, die anderen Bandmitglieder immer mehr unter Druck setzt.
Anfangs war ich der Anfänger....nun wahrlich nicht mehr.
Ich muss wohl einsehen, dass ich mich besser nur auf mich konzentriere, statt die Band verbessern zu wollen. Meine Versuche in dieser Richtung belastet die Stimmung meiner Kollegen zunehmend.
 
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bezüglich songdienlicher sound:

von meinen 2 bands zieht die eine dabei voll mit und versucht das maximum an perfomance zu erzielen.
die andere ist dem sound gegenüber weitgehend egal eingestellt: "müssen wir soviel schleppen? reicht nicht zwei kleine PA boxen, kleine amps, so wie früher, als wir noch schülerbands waren. hat doch gereicht" dementsprechend legt diese band auch keinen wert auf das klangliche gleichgewicht. bassamp in der regel zu laut

damit mich das nicht weiter tangiert, setze ich mein inear auf, habe perfekten sound, der rest ist mir mittlerweile wumpe. keine lust mehr auf ermahnungen zur disziplin. soll jeder machen wie er lust hat und ich kann entspannt den hifi-sound vom mischpult genießen.
 
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Wie würden dich denn die anderen Bandmitglieder deiner "Problemband" beschreiben?
Also wenn du jetzt einem von den anderen sagst: "erzähl mal was über DarkStar679. Was magst du an ihm? Was nicht? Was hat er für Stärken? Wie würdest du eure Beziehung zueinander charakterisieren?"

Was würden sie sagen?
 
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