Letztlich war es für mich die Einsicht, dass die Jungs für eine Profikarriere nicht geeignet sind, weil sie nicht bereit waren, sich für Sachen einzusetzen, die mal keinen Spaß machen.
..mh, ich dachte ja eigentlich, der Trick ist, Spaß am Notwendigen, nicht eine Opferhaltung gegenüber Notwendigkeiten zu entwickeln ... Diese "wat mut dat mut"-Haltung führt nach meiner Erfahrung immer mittelfristig zu Erkrankung.
Was ich mich zu den beschriebenen Lösungsansätzen von
@DarkStar679 frage: obwohl ich den Ansatz, für das eigene Wohlbefinden zu sorgen, schon im Prinzip richtig finde, wie geht diese Rechnung letztlich aber auf, wenn die anderen sich nicht wohl fühlen? Ich höre meine Mitmusiker doch, und deren Befindlichkeit wirkt direkt auf deren output. Eine optimale Abbildung ihres Leids macht doch noch kein gutes Produkt möglich, oder habe ich da irgendwas übersehen?
Meine letzte Banderfahrung liegt inzwischen ein gutes Jahr zurück.Ich bin da ausgestiegen, weil ich leider schnell feststellen musste, dass 2 von 4 Musikern überhaupt keine Wahrnehmung von ihren Mitmusikern hatten. Die haben sich einfach mit ihren (nach ihrer Auffassung) eigenen Aufgaben beschäftigt, ohne musikalischen Kontakt. DAS finde ich langweilig. DAS unterfordert mich, weil ich meinen Teil da nicht in ein gefühltes Ganzes integriere, sondern eine Nebeneinanderstellung von instrumentalen Fähigkeiten (oder sogar Unfähigkeiten) stattfindet, in der kein Bewusstsein von den Aufgaben aller vorliegt. Ich kann auch mit einem (technisch) schlechten Instrumentalisten zusammenspielen, nur der muss eben sich im Ganzen hören und spielen, das ist für mich die Minimalvoraussetzung. Und in so einer Situation spiele ich auch nur einen Ton im ganzen Stück, wenn das eben der richtige ist und er seinen Platz im Gewebe hat. Mit Spaß.
EDIT: noch ein Nachtrag zum "Besserwissertum": so, wie ich das erlebe, ist es grundsätzlich schwierig, mit Menschen über Sachverhalte und Gefühle zu reden, die sie nicht kennen oder nicht bereit sind, kennenzulernen. Das führt in deren Wahrnehmung zu "Gelaber um nichts". Eigentlich auch logisch, weil es sie eben nicht berührt. Der Umstand, dass Kommunikation bei solchen Missverhältnissen erst einen Mangel thematisiert, ohne dessen Vorhandensein keine weitere Erwähnung notwendig wäre, erschließt sich solchen Kandidaten in der Regel aus den selben Gründen auch nicht.
Anders gesagt: wenn ich über einen Mangel anfange zu reden, stelle ich umgehend fest, ob überhaupt eine Chance auf Beseitigung besteht, wenn ich die Reaktionen betrachte. Gerate ich in die Besserwisserposition, zeigt das eigentlich nur, dass die Chancen gering sind.