Sinn und Unsinn von Herkunftsangaben („Made in USA“)

… Kaufe ich in Outletstores für manchmal <10€. …

nur so als Info: Viele Firmen produzieren extra für Outlets. Da sind zwar die gleichen Logos drauf, aber die Ware ist minderwertiger.
Oder denkst Du es würde irgendeinen Sinn ergeben die gleiche Ware in den Outlets immer günstiger zu verkaufen? ;).
 
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Was ich bei eurer Weltverbessererdiskussion mit armen Arbeitern und ähnlichem nicht verstehe. Jeder hier schlägt sich auf die Schenkel wenn er mal wieder so ein richtiges Schnäppchen in Ebay schießt. Oder irgendein Ahnungsloser die verbastelte Billiggitarre zum Superpreis abkauft. Die Musikerkollegen sind egal, aber die armen Inder usw. da muss man schon sein Konsumverhalten drastisch ändern.

Manchmal wird mir die ganze Heuchelei a bisserl zuviel.

Brot für die Welt, aber die Wurst bleibt hier.
 
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Gab es nicht auch mal europäische Produktionen, z.b Türkei ? Glaub meine Carhartt hosen sind von da ? Ist aber auch egal, das meisnte kommt wiegeagt aus den bekannten ländern....leider.
 
Zumindest bis vor paar Jahren hatte die Türkei noch eine grössere Textilindustrie, keine Ahnung ob das noch immer so ist.

Aber jetzt vielleicht wieder zurück zum Topic - sofern noch nicht alles dazu gesagt ist.
 
nur so als Info: Viele Firmen produzieren extra für Outlets. Da sind zwar die gleichen Logos drauf, aber die Ware ist minderwertiger.
Oder denkst Du es würde irgendeinen Sinn ergeben die gleiche Ware in den Outlets immer günstiger zu verkaufen? ;).
Stimmt, weiß ich, man kann aber gezielt nach Klamotten suchen, die „von ausserhalb“ der Outletwelt kommen und ich bilde mir ein billig von vernünftig unterscheiden zu können. Und spezielle für Outlets hergestellte Ware ist nicht zwangsläufig minderwertiger.
Ich gebe zu auch irgendwie ein Heuchler zu sein, finde es nicht gut, wie die Arbeiter ausgenutzt werden und freue mich über ein Schnäppchen. Aber was passiert, wenn die indische Mutti von 5 Kindern arbeitslos wird, weil keiner mehr „ihre“ Produkte kauft? Mann kann sagen, dass die Auftraggeber mehr zahlen sollen, kommt das aber auch bei der Mutti an? Druck auf Produzenten könnte was bringen, vorher friert aber die Hölle zu weils ausser in ein paar Ländern keine Sau interessiert. Unsere Welt ist egoistisch, das fing vorhin in der Ubshn mit vordrängeln an und hört beim kaufen von Klamotten von Ausbeuterfirmen nicht auf.
Ich habe kein positives Schlusswort meines Glühweinvernebelten Gehirns. Leider...
 
Ich habe kein positives Schlusswort meines Glühweinvernebelten Gehirns. Leider...
Hast Du wenigstens Glühwein für uns...? :)

Aber btt: Ich weiß nicht, ob eine Made in USA -Strat besser ist als eine Made in Mexico. Vielleicht ist sie besser, vielleicht einfach nur anders, vielleicht sind beide identisch. Aber allein der Umstand, dass für eine USA gebraucht höhere Preise gezahlt werden, zeigt ja, dass die Herkunftsangabe doch in unseren Köpfen -ob wir es wollen oder nicht- eine gewisse Rolle spielt. Zum Selbsttest: Stellt Euch vor, Euch wird zum selben Preis, sagen wir mal 400 €, eine USA- und eine Mexico-Strat angeboten: Würden wir nicht alle die USA nehmen und uns über den Schnapper freuen? Wer würde ernsthaft einen Blindtest machen?
Könnte mir aber vorstellen, dass das in den nächsten Generationen abnimmt, die Zeiten, in denen Fernost nur Schrott produzierte, sind wohl vorbei.
 
Aber die meisten Amis die ich kenne sind ehrlich stolz auf ihr Land, ohne deswegen Nationalisten zu sein und auf andere herunterzuschauen.

Doch sind sie schon ... allerdings haben sie den Begriff nicht so "negativ besetzt" wie wir es haben.

Für den Bau einer Gitarre ist es aber auch irrelevant, ob er sich mit dem Land identifiziert. Er soll sich mit dem Produkt oder der Arbeitsstätte identifizieren ...

Entweder weil er

- davon ernährt wird ... (und zwar besser als in der Fabrik für XYZ nebenan)
- er Musikliebhaber ist ... (also als Kunde, für Kunden baut)

Beim Besuch im Großraum LA haben wir ja auch ESP USA besucht. Also japanisches Management, aber US Identität. Getroffen haben wir einige Laute, die vorher u.a. bei Fender und G&L waren. Bei ESP haben sie sich wohler gefühlt, weil sie 2 Stunden weniger durch das Verkehrschaos LA pendeln mussten.

Austin TX hat mit Austin City Limits seit Jahrzehnten eine der best florierenden Musik-Scenen ... Gebaut wird dort - trotz passenden Klima und weniger Umweltstress als in Kalifornien - praktisch nichts. Den Preis den man bezahlen müsste um den Arbeiter von Texas Instruments, AMD, Dell und der AirForce wegzulocken, kann sich die Musikinstrumenten Branche nicht leisten.

Auf die Qualität schlägt sich also eher der lokale Kontext nieder, als das Label "Made in XYZ". Eine gute Firmenführung - die nicht nur nach dem 3 Jahres Hype strebt - vorausgesetzt.

Gruß
Martin
 
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Doch sind sie schon ... allerdings haben sie den Begriff nicht so "negativ besetzt" wie wir es haben.
Ich würde die meisten Amis eher als überzeugte Patrioten bezeichnen, denn als Nationalisten. Und wie erwähnt, die meisten die ich kenne. Das sind vielleicht 50-100 von 300 Millionen.
Für den Bau einer Gitarre ist es aber auch irrelevant, ob er sich mit dem Land identifiziert. Er soll sich mit dem Produkt oder der Arbeitsstätte identifizieren ...
Genau. Keine Ahnung was in der Branche gezahlt wird, aber da ja beim Gitarrenbau doch noch ein gutes Stück Handarbeit drinsteckt, kann ich mir vorstellen, dass sich die Arbeiter durchaus eher mit dem Produkt identifizieren als in einem reinen Fliessbandbetrieb.
 
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Sorry aber diese pauschale Aussage ist Blödsinn!
Gerade die Studio und Specials sind in meinen Augen Perlen vor die Säue.... (gibt ja bereits unzählige Threads die dies thematisieren).
Diese Gitarren führten bei mir immer zu Doppelkäufen...
Denn so ganz zufrieden war ich mit der kostengünstigen Lösung nicht, wenn man wirklich eine echte LesPaul oder SG will.
Da gehört auch das Feeling, Handling und Bespielbarkeit mit dazu.

Dann scheine ich bisher einfach Glück gehabt zu haben.
Aber du pauschalierst ja auch - wenn ich deine Antwort lese
 
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Wenn man nach politischen Aspekten kauft, und dann auf dem Musiker Board postet, welches auf in China hergestellter Elektronik gehostet wird, und der Post mit in China gefertigter Elektronik geschrieben wird, und die gesamte Kette der Kommunikation in ausbeuterischen Firmen in China hergestellt wird, wie viel Wert hat das am Ende tatsächlich?

Immerhin wächst China finanziell ja auch dank der Fabriken, und dadurch steigt da auch wieder das wirtschaftliche Vertrauen und somit die Qualität. Kaufen wir schlagartig nur noch in DE ein, bricht nicht nur der Außenhandel ein, sondern ganz viele Leute verlieren auch ihre Jobs, und ihre Perspektiven.

Man kann ein Land nicht über Nacht auf ein anderes Niveau heben, das Land muss selber da hin, um es auch wertschätzen zu können. Sonst kommt da sowas skurriles raus, wie Dubai...

Was viele eben vergessen, ist dass es den Arbeitern in den 3.Welt-Ländern heute eben doch besser geht als früher, und dass sie heute auch ne ganz andere Perspektive haben als früher.
Geil ist es noch nicht, aber wann kommt man schon am Ziel an.


Im Gegensatz eben auch der Verfall der Marken aus USA und DE, wir wachsen nicht mehr in dem Stile wie die anderen, und viele ruhen sich auch auf den Marken aus.
Ich hatte mal einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, warum Fabriken immer mehr mit Gastarbeitern besetzt werden oder gar ausgelagert werden. Da hat ein englisches Unternehmen klar gesagt, die kriegen keine Briten dazu bewegt, 8 Stunden am Tag am Fließband zu stehen. Die nehmen die Arbeit auch einfach nicht so ernst, während sie bei den Flüchtlingen viele finden, die die Arbeit gerne und mit Ernst betreiben.
Erzählt das nur nicht der AfD...
Ich würde die meisten Amis eher als überzeugte Patrioten bezeichnen, denn als Nationalisten.
Das würd man hier im Norden schon fast auf die gleiche Stufe stellen ;)
Grundsätzlich ist es aber schwierig, zu pauschalisieren - es gibt dort durchaus sehr viele, die das Land "lieben" (ich kanns nicht einfach so hinschreiben ohne die ", es klingt falsch), und aber auch viele Rassisten.
Ist halt auch n bildungstechnisch sehr gespaltenes Land.
 
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Also mein Auto ist "made in Japan" fährt auf jeden Fall besser wie jede amerikanische Möhre.
Ich denke, dass es mittlerweile vollkommen egal ist (siehe meine Epiphone), woher sie kommt.
Es kommt auf das Qualitätsmanagement an und wenn der Ami keinen Bock hat, dann ist sie genauso mies wie sonst wo.
 
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Tja, wenn die Teile aus China kommen und womöglich mistig gefertigt sind, reißt's der Zusammenbau "vor Ort" auch nicht mehr raus. :evil:

warum sollten alle in china gefertigten teile mist sein?
ist unlogisch.
denk nur an dein smartphone, an fahrräder....

im gegenteil, wenn ich an usa-waren denke, hamburger-dingens und solch brause kram, da wird mir anders. dann lieber reis.
 
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Das, was jetzt hier mit China passiert, haben wir etwas Älteren alles schon in den 70ern mit Japan erlebt.
Erst hat Niemand die Kameras, Unterhaltungselektronik, Autos und auch Gitarren aus Japan sonderlich ernst genommen, dann haben die Japaner dazu gelernt und wurden immer besser, dann haben sie die USA und Europa verdrängt (zumindest bei Kameras und Elkektronik).
Ist wohl kaum zu verhindern, dass das mit chinesischen Produkten auch passiert. Noch streut es da gewaltig, aber iwann sind die auch richtig gut.
 
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Ist wohl kaum zu verhindern, dass das mit chinesischen Produkten auch passiert
Die und die Koreaner verdrängen ja sogar die Japaner, grad Samsung schiebt ja alles zur Seite im digitalen Unterhaltungbereich..
 
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Hatte jetzt die herkunftsfrage mal andersrum:
Er: wie teuer war die Gitarre?
Ich: neu 2200, ist die günstige Production line aus Korea
Er: in Korea und trotzdem so teuer?
Ich: bei world Musical Instruments gebaut.
Er: ach so, na dann

(Diskussion leicht gekürzt)

Mittlerweile kann man also namedropping von koreanischen Fabriken betreiben;)
 
Was wohl wiederum bedeutet, dass die Marke da mitunter weniger wichtig ist, als der Hersteller.
 
Naja ob das Herkunftsland eine Rolle spielt-würde ich ja sagen. In Asien wird Bildung sehr ernst genommen, viel mehr ernster als in Europa. Aber aus Asien gibt es kaum Innovationen. Sie kommen hauptsächlich aus Europa. Das ist paradox.
 
Also beim Bier ist die Herkunft wichtig.
Made in Germany gut und günstig.
Made in USA :eek:

Aber selbst diese Gewissheit meiner Jugend ist ins Wanken geraten. Seit die US Gitarren nicht mehr Weltspitze sind wird dort das Bier besser:great:
Was können wir daraus lernen??
 
Also beim Bier ist nach wie vor das tschechische Bier das Beste. Trotz Budweiser aus den USA.
 
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Also beim Bier ist nach wie vor das tschechische Bier das Beste. Trotz Budweiser aus den USA.

...das glauben komischerweise nur die Biertrinker, die Industriebier für gutes Bier halten. Jeder der schon mal Biere aus Oberfranken (höchste Brauereien-Dichte der Welt) trinken durfte, kann mit der industriell hergestellten Plörre nichts mehr anfangen und ekelt sich regelrecht davor.
Ich kann mit den "Craft-Beer´s" nix anfangen. Diese ganzen Ales und Pales sind in meinen Augen das Paradebeispiel eines Hypes. Freilich sind sie anders und freilich werden sie liebevoll von Hand geschüttelt und betüttelt (genau wie in der Jack Daniel´s Werbung) -aber ich will und kann mich einfach nicht von irgendwelche Frucht/Ingwer/Pommes-Aromen begeistern lassen.
 

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