Sinn und Unsinn von Herkunftsangaben („Made in USA“)

Alles klar, dann haben wir nur aneinander vorbei geredet :great:

Die Qualität kann man wohl ohnehin nicht am Herkunftsland fest machen, selbst Gitarren desselben Herstellers aus derselben Serie, die am selben Tag hergestellt wurden, sind qualitativ allzu oft alles andere als identisch.
 
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Das ist schon ein sehr interessantes Thema. Das man schnell vom Hundersten ins Tausende kommt ist eigentlich bei jedem Diskussionspunkt der Fall.

Ich komme mal auf den Kernpunkt zurück :

1. Die Angabe „Made in USA“ ist das strengste Kriterium. Alle wesentlichen Bauteile müssen aus den USA stammen und die Gitarre muss in den USA zusammengesetzt worden sein. Zu den wesentlichen Bauteilen zählen Hals, Korpus, wohl auch Tonabnehmer (soll strittig sein), aber etwa nicht Klinkenbuchsen. Auch nicht Mechaniken oder Brücken / Tremolos, so dass etwa der Einbau eines Schaller-Floyds kein Problem ist.
Für mich interessant: Damit wären die Gerüchte, die billigsten neuen Gibson-Reihen und die Fender Highway One würden in Mexico oder wo auch immer gefertigt, zumindest für die wesentlichen Bauteile widerlegt.

Jetzt kennen wir uns aber Alle nicht mit den U.S. Gesetzen aus. Wir können nur Parallelen mit dem deutschen Gesetz ziehen. Die Abweichungen werden aber nicht allzugroß sein. Hier in Kurzform eine Definition von "made in germany": https://www.wbs-law.de/wettbewerbsrecht/rechtliche-anforderungen-die-bezeichnung-made-germany-56138/

[Zitat]

Tatsächlich ist es jedoch oft so, dass die Ware zumindest teilweise auch im Ausland verarbeitet wird oder Materialien aus dem Ausland stammen. Ob die verwendeten Rohstoffe teilweise oder vollständig deutschen Ursprungs sind, ist bei einem industriellen Erzeugnis auch insoweit grundsätzlich unerheblich, als dass dessen Wert vorwiegend in der Verarbeitung in Deutschland selbst liegt. Dafür spricht auch das Wort „Made“, welches nicht unbedingt auf den Ursprung der Ware, sondern eher auf dessen Herkunft hinweist. Damit ist ein hinreichender Bezug zur Endfertigung hergestellt.

[Zitat Ende]

Wer weitergehende Infos dazu haben möchte, hier eine Ausarbeitung von der IT-Recht Kanzlei München: http://www.it-recht-kanzlei.de/made-in-germany.html

Ich glaube schon, das sich auch die U.S. Hersteller an die Vorgaben von "made in U.S.A." halten werden. Vllt. gibt es ein paar Grauzonen die aber sicher schnell von den Firmenanwälten ins "rechte Licht" gesetzt werden. Aber die Qualität hat mit "made in..." überhaupt Nichts zu tun. Das ist eine andere Baustelle....


 
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Wer würde ernsthaft einen Blindtest machen?
... bei dem von mir erwähnten Instrument Fender Prodigy bin ich aufgrund des Halsprofils überhaupt erst auf die Idee gekommen, trotz der unübersehbaren "Made in USA" Beschriftung, Nachforschungen anzustellen (denn das Profil ist "typisch Mexico", was ich durchaus mag) Da ich mich nicht auf Herstellerangaben verlasse und eine Made in USA nur dann teurer bezahlen würde, wenn sie mir dementsprechend besser zusagt, kein Problem.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Könnte mir aber vorstellen, dass das in den nächsten Generationen abnimmt, die Zeiten, in denen Fernost nur Schrott produzierte, sind wohl vorbei.
.. das sehe und beobachte ich auch, nicht erst "in den nächsten Generationen" allerdings, schon heute ist es häufig nicht mehr anhand von Qualitätsmerkmalen einzuordnen, woher ein Instrument stammt, ich behaupte mal, nicht einmal mehr, wer die QS in der Hand hat. Ich habe vor ein paar Wochen ein ungelabeltes Instrument bekommen (LP Kopie mit open book head und eingeleimtem Hals, dicker Ahorndecke, allerdings einer eher hellen Holzbasis dadrunter .. jedenfalls ein verblüffend guter player, der allen Gitarristen, denen ich das Teil bisher in die Hände gegeben habe, geballte Fragezeichen in die Pupillen gezaubert hat ;) ), bei dem die Verarbeitungsqualität bei "Korea 90s Niveau" lag, wenn ich das mal klischeehaft einordne, das aber vermutlich ein chinesisches Produkt ist und auch so preislich eingestuft wurde. Solche Teile dürften den großen Markenherstellern den kalten Nachtschweiß auf die Haut treiben, da helfen nur noch glaubensichernde Maßnahmen, wenn die Preise für deren Produkte irgendwie gerechtfertigt werden sollen ...
 
Wenn du made in Germany kaufst, ist es wenigstens nicht von Chinesen, Kindern oder beidem gemacht. Außerdem ist es natürlich viel umweltbewusster.

Hallo liebe Forumsmitglieder die hoffentlich das fettige Essen gut überstanden haben. Ich habe mir gerade diesen thread hier durchgelesen und bin angeregt durch folgenden Beitrag...:

Andererseits habe ich eine Duesenberg gekauft, die ja auch nicht gerade billig ist und Made in Germany und kann das Tremolo nicht verwenden, da sich die Gitarre dann sofort verstimmt.

...auf die Idee gekommen mal zu hnterfragen wo die Düsenberg oder Duesenberg-Gitarren eigentlich herkommen.

Ich bin ein alter Sack, kenne sie also schon seit vielen Jahren, genau genommen sogar seit Anbeginn. Über die vielen Jahre habe ich einige Instrumente anspielen können. Wirklich schlechte sind mir dabei nicht untergekommen.

Ich hatte aber immer das Gefühl ein asiatisches Produkt in den Händen zu halten. Meine Frage an dieses Forum wäre also ob irgendjemand zuverlässige Informationen hat dass mein Verdacht unberechtigt sein könnte.

Kann jemand bestätigen dass die Dinger tatsächlich in Deutschland hergestellt werden und nicht nur die Endmontage hier stattfindet?

Amerikaner sind wohl eines der freundlichen Leute, die es gibt (kann wohl jeder bestätigen, der mehr als einen Ami kennt), und es gehört einfach dazu, eine Fahne aufzuhängen, und man ist irgendwie doch auch zurecht Stolz auf ein Land, dass lange jahre der Vorreiter der Innovation war, findest du nicht? Vieles was wir hier gut finden, kommt von dort drüben....

Finden wir etwa alle Völkervernichtung gut? Ich persönlich tue das nicht. Gegen Surfbretter und Skateboards habe ich nichts... Was Innovation betrifft meinst Du sicher sowas wie den Apple-Computer auf dem ich diesen Beitrag tippe.

Darüber hinaus fällt mir nicht viel ein auf das das amerikanische Volk stolz sein könnte.

Ist doch toll, wenn eine Marke am Gebrauchtmarkt durch das "richtige" "Made in ..." einen kleinen Hype auslöst.

Ja aber damit wird ja der tatsächliche Wert unter Umständen verdoppelt. Und damit wird es verbrecherisch und bringt mich auf meine Frage zurück: Wo werden Duesenberg-Gitarren hergestellt???
 
Meines Wissens wird Duesenberg in Hannover hergestellt.

Auszug von der Seite:

"1995 entstand die erste Starplayer, damals noch in reiner Handarbeit in den Kelleräumen eines Wohnhauses in der Südstadt von Hannover. Seinerzeit von Dieter Gölsdorf im Alleingang gegründet, beschäftigt die Firma heute rund 30 Mitarbeiter, hat mehrere Umzüge hinter sich und wächst stetig weiter. Moderne Fertigungstechniken wie die CNC-Fräse oder die Plek-Maschine zum Bearbeiten der Bünde sorgen dafür, dass die Marke Duesenberg inzwischen in aller Welt zu einem Synonym für beste Qualität und Verarbeitung geworden ist."
 
Ich hatte aber immer das Gefühl ein asiatisches Produkt in den Händen zu halten. Meine Frage an dieses Forum wäre also ob irgendjemand zuverlässige Informationen hat dass mein Verdacht unberechtigt sein könnte.

Meines Wissens wird Duesenberg in Hannover hergestellt.

schon vor einigen Jahren wurde in Testberichten von gitarre&bass bestätigt, dass die 'Rohkarosse' der Gitarren in Korea gefertigt werden und dann in DE fertiggestellt werden
 
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haben die nachgeschaut, oder worauf bezog sich gitarre &bass?
 
oder worauf bezog sich gitarre &bass?

dass die Gitarre in Korea gefertigt wird, zumindest die Holz-Arbeiten und dann die Elektronik usw in DE eingebaut wird.
Als Herkunftsland wurde 'Korea/Deutschland' angegeben

weiß nicht mehr genau welches Modell die damals getestet haben

Duesenberg User-Thread

Für eine komplette Herstellung in DE wären die Duesen viel zu billig
in einem Video über Dieter Gölsdorf wird vom Prototypenbau in einer Hinterhofwerkstatt in Hannover gesprochen, (mit 16 Mitarbeitern die kontrollieren und einstellen) und von ca 3000 Gitarren jährlich (Stand 2009) kaum vorstellbar, daß das in dieser Werkstatt passiert
Wenn die Fertigung in Hannover wäre, bin ich mir sicher, dass auch ein 'Factory-Tour' Video existieren würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für eine komplette Herstellung in DE wären die Duesen viel zu billig

Was du über das Herstellungsland, bzw. den Herstellungsprozeß schreibst, deckt sich auch mit meinem Wissenstand. Den Preis schätze ich aber anders ein. Framus und Höfner machen vor, dass man zu mehr oder weniger den Preisen einer Düse in Germany produzieren kann... .
 
Framus und Höfner machen vor, dass man zu mehr oder weniger den Preisen einer Düse in Germany produzieren kann... .
Welche Modelle von denen sind denn komplett Made In Germany?
Ich hab von Höfner hauptsächlich die günstigen im Kopf, die sind nie und nimmer hier gebaut, und bei Framus meinte ich auch, dass die günstigen Reihen wo anders herkommen...

Davon unabhängig finde ich die Düsenbergs sehr gut, ähnlich anderer hochwertiger Koreanerinnen auch einen europäischen Preis wert.
 
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Welche Modelle von denen sind denn komplett Made In Germany?

Auf die schnelle gerade einen Vergleich mit Bässen gefunden:

Meines Wissens ein deutscher ´Beatles Bass` für 2096€



und eine Korea-Düse-Variante für 1944€



Die Düse wohl ohne Koffer.... .

Und eine Höfner (Made in Germany) für sogar nur 1649€ mit Koffer:

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Düsis gibt es aber schon ab 1250, da sehe ich wenig Land für deutsche Handarbeit. Klar kann man irgendwo ähnliche Modelle vergleichen, ich glaub aber an dieser Stelle nicht, dass Duesenberg hier mega Umsätze macht. Die Gitarren sind zwar auch gut, aber nicht überragend für die Preisklasse.
 
Ja, ab 1200€, stimmt schon. Geht aber ganz schnell Richtung +/- 2000€, gerade wenn es ´hollow´ wird.
Nach oben hin kannst immer wachsen, @Paruwi sagte aber, dass Duesenbergs zu günstig seien für deutsche Fabrikate.
Nach der Aussage kann man natürlich oben anfangen, und schauen, ob diese Gitarren so günstig in DE herstellbar wäre, am Ende ist jedoch wichtig, dass die güntigen Duesis eben nicht aus DE kommen können, weil, so Paruwis Aussage,
Für eine komplette Herstellung in DE wären die Duesen viel zu billig
Und da hat er imho Recht. Für 5000,- kriegste wahrscheinlich auch Gitarren aus dem Vatikan, für 1250,- aber kaum aus DE.
 
G
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Na ja...
Hinterhofwerkstatt in Hannover gesprochen
.. ich kann mich noch erinnern, dass im Gebäude in der Südstadt durch's Kellerfenster die Teile sichtbar waren, allerdings keine Fertigung zu sehen ... das würde wohl passen.
 
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crazy-iwan
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Obsolet - Bezug gelöscht
Nach oben hin kannst immer wachsen, @Paruwi sagte aber, dass Duesenbergs zu günstig seien für deutsche Fabrikate.
Nach der Aussage kann man natürlich oben anfangen, und schauen, ob diese Gitarren so günstig in DE herstellbar wäre, am Ende ist jedoch wichtig, dass die güntigen Duesis eben nicht aus DE kommen können, weil, so Paruwis Aussage,

Eigentlich schreibt er, Düsenberg sei generell zu billig um in D. hergestellt zu sein. Bezüglich der Starplayer Special gebe ich dir / euch ja recht. Aber bei quasi allem anderen ist das schon fraglicher oder auch nicht richtig. Der typische Preis für eine Düsenberg ist ja nun nicht 1200€, sondern teils sehr deutlich mehr. Die Preise bei Höfner habe ich ja gegenüber gestellt, eine ´Made-in-Germany` Framus gibt es auch bereits ab 1500€ ... . .
 
Klar, aber das weist ja schon drauf hin. Niemand würd für ein Produkt ne andere Fabrik nehmen, als für alle anderen.

Sind die Framus und Höfner dann eig wirklich komplett Made in Germany? Rein aus Interesse.
 
Sind die Framus und Höfner dann eig wirklich komplett Made in Germany?

Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich glaube aber schon.

Zum anderen Punkt: Eine Asien- und eine Germany-linie kann man schon machen. Das machen ja nun viele Hersteller...
 

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