Sind Röhrenamps noch zeitgemäß?

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Bei der Frage nach "Zeitgemäß" sollte man beachten dass die meisten Rocker eben nostalgische Oldiemusik spielen. Wer heute gerne wie in den 70/80ern auf der Bühne stehen will und Musik machen will die zu eben dieser Zeit schon altbacken gewesen wäre - dann ist es auch nur sinnvoll Oldtimerverstärker und Oldtimergitarren zu verwenden.

Wer Oldtimerautos verwendet lebt ja auch damit dass die Dinger ständige Wartung brauchen, scher, unhandlich und langsam sind. Darum geht es ja auch gar nicht.

Technisch gesehen sind Röhren in der Verstärkeranwendung sicher nicht mehr das Maß der Dinge, und selbst in Sachen Klangfärbung gibt es genug andere Möglichkeiten. Trotz alledem gibts natürlich mit allen Technologien hervorragend klingende Amps, die Bauteile selber haben wie ja schon gesagt einen deutlich geringeren Einfluss auf den Klang als das eigentliche Schaltungsdesign - oder gegebenenfalls sogar Programmierung.


Bei der nächsten Aufnahme steht ein alter Rath Amp und ein Recti zu Verfügung und ich bin mir echt nicht sicher welchen ich jetzt besser finde. Beides tolle Verstärker mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Erstaunlicherweise ist es gerade der Rath Amp (als Transistoramp) der die sehr deutlich bessere Dynamik und Transparenz liefert.
 
Klar wirds irgendwann Technologie geben die der Röhre ebenbürtig ist,aber zur Zeit kenn ich keine..ja annähernd vielleicht!:rolleyes:
 
In anderen sehr sachkundigen und eher technischen Threads wurde von für mein Empfinden sehr sachkundigen Menschen bereits dargelegt, das die Röhre an sich gar nicht so maßgeblich für den Sound ist, wie viele von uns immer annehmen.
Autsch!

Was ist es denn dann, was Röhrenverstärker in Sound, Dynamik, Spielverhalten, Komplexität und Ausbildung der zusätzlichen Harmonischen bei Overdrivesounds, sukzessives (stufenloses) Übergleiten von Clean- über Crunch- zu Leadsounds, usw. so unverwechselbar zu Transistor- bzw. MosFetAmps macht? So sind doch alle sonstigen Komponenten (bis auf den Ausgangsübertrager in Röhrenamps exclusiv) in aller Coleur von Amps gleichwohl enthalten! Alle haben Kabel, Potis, Widerstände, Kondensatoren, Elkos, usw. usw. drinne!

Haben die oben erwähnten "sachkundigen Menschen" wirklich ihre Hausaufgaben gemacht? Oder stand denen womöglich ihr eigener Intellekt dabei im Weg?

Um eines vorweg klarzustellen: Eine Röhre allein macht keinen Sound, kann sie gar nicht! Ebenso wenig, wie z.B. ein Motor alleine ohne Auto drumherum nicht fahren kann ;)
Es ist die Schaltung, in der die Röhre als zentrales Element eingebettet ist, was den Sound (die Dynamik, usw.) macht - in einer Weise, wie es eine adäquate Schaltung mit Transistor bzw. MosFet als zentrales Element eben nicht in diesen Qualitäten kann. Und die ungezählten fehlgeschlagenen Versuche in der Vergangenheit, Röhrenverhalten mit Halbleitern oder digital zu simulieren nehmen mir den Glauben daran, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte.

Ich will jetzt nicht behaupten, Röhre raus Mosfet rein (ginge vom Technischen ja auch so gar nicht) und man hätte den gleichen Effekt.
Zumindest einer hat hierfür scheinbar eine Lösung entwickelt und diese erst kürzlich auf der NAMM präsentiert:

http://www.youtube.com/watch?v=URvfywUxWzk&feature=channel_page

Ob er allerdings damit erfolgreich sein wird, steht auf einem anderen Blatt :D

Larry
 
Autsch!

Was ist es denn dann, was Röhrenverstärker in Sound, Dynamik, Spielverhalten, Komplexität und Ausbildung der zusätzlichen Harmonischen bei Overdrivesounds, sukzessives (stufenloses) Übergleiten von Clean- über Crunch- zu Leadsounds, usw. so unverwechselbar zu Transistor- bzw. MosFetAmps macht?

Nix gegen gute Röhrenverstärker (vermutlich sind Deine exzellent), aber es gibt zu viele schlechte, um die Röhre als ursächlich für guten Sound hinzustellen.

So sind doch alle sonstigen Komponenten (bis auf den Ausgangsübertrager in Röhrenamps exclusiv) in aller Coleur von Amps gleichwohl enthalten! Alle haben Kabel, Potis, Widerstände, Kondensatoren, Elkos, usw. usw. drinne!

Ja, aber da steckt angeblich doch der "Tone" drin: Warum wird denn immer gerne von den sagenumwobenen Point to point verdrahteten Amps geschwärmt (und entsprechend viel dafür bezahlt)?

Warum klingt laut Meister U. Pipper der Bassman, den er mit Silberdraht neu verkabelt hatte plötzlich nicht mehr, und nach Bearbeitung mit minderwertigem Klingeldraht wieder schön?

Warum werden bestimmte Kondensatoren anderen vorgezogen?

Eine Röhre allein macht keinen Sound, kann sie gar nicht! Ebenso wenig, wie z.B. ein Motor alleine ohne Auto drumherum nicht fahren kann ;)
Es ist die Schaltung, in der die Röhre als zentrales Element eingebettet ist, was den Sound (die Dynamik, usw.) macht - in einer Weise, wie es eine adäquate Schaltung mit Transistor bzw. MosFet als zentrales Element eben nicht in diesen Qualitäten kann.

Und die ungezählten fehlgeschlagenen Versuche in der Vergangenheit, Röhrenverhalten mit Halbleitern oder digital zu simulieren nehmen mir den Glauben daran, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte.

Die unzähligen fehlgeschlagenen Versuche zu fliegen, nehmen mir den Glauben, dass der Mensch das jemals können wird.;)

Vermutlich gibt/gab es Nichtröhrenamps mit solchen Qualitäten. Es hat sie nur kein Gitarrist gekauft. Weil unsere Zunft das benutzt, was die Vorbilder (angeblich) benutzen.

Zumindest einer hat hierfür scheinbar eine Lösung entwickelt und diese erst kürzlich auf der NAMM präsentiert:

http://www.youtube.com/watch?v=URvfywUxWzk&feature=channel_page

Ob er allerdings damit erfolgreich sein wird, steht auf einem anderen Blatt :D

Konnte den Clip noch nicht sehen. Mein Rechner ist leider aus der Ära der Dampfmaschinen und gibt keine Flash Videos wieder. Vielleicht bekomme ich ja bald ein Röhren-Motherboard, da sollen die YouTubeVideos ja eine viel wärmere Farbe haben....:D

Qualität und Erfolg sind allerdings eher selten ein Paar Schuhe.

LG Jörg
 
Zumindest einer hat hierfür scheinbar eine Lösung entwickelt und diese erst kürzlich auf der NAMM präsentiert:

http://www.youtube.com/watch?v=URvfywUxWzk&fmt=18

Höhö, unfassbar wat der Grohmann im Netz so alles findet :p

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Glaube aber nicht das sich das durchsetzt, erstens sind das ja nur Vorstufenaustauschparts,
und Vorstufenröhren unterliegen laut Steini eh keinem Verschleiß und 180$ pro Stück ist alles
andere als Geschenkt.

Seh ich das richtig das hinten wo die großen Tuben drin stecken sollten nichts eingesteckt ist?


.
 
Nix gegen gute Röhrenverstärker (vermutlich sind Deine exzellent), aber es gibt zu viele schlechte, um die Röhre als ursächlich für guten Sound hinzustellen.

Das stimmt.

Wir haben ja im Thread für uns ja festgestellt, daß das letztendliche Klangergebnis viel davon abhängt, wie gut der Konstrukteur, wie hoch der entwicklungstechnische Aufwand und wie wichtig gute, oder sollte ich besser sagen, passende Bauteile sind.

Das trifft sowohl auf Röhrenverstärker, Transistoramps oder Modeller zu. Ein Billig-Röhreneimer aus der Kramkiste ist deswegen auch nicht das Gerät, das ich heranziehen würde, wenn ich die Behauptung aufstelle: "Ein Modeller reicht bislang nicht an die Klangqualität eines Röhrenamps heran."

Ich bin überzeugt, daß ein Axe-FX einen Niedrig- bis Midprice Röhrenamp in Sachen Klangqualität hinter sich läßt, im schlechtesten Fall zumindest gleichwertig ist. Auch macht es keinen Sinn, den Klang eines Axe-FX für 1500 € mit einem Larry Dino für fünfeinhalbtausend zu vergleichen.

Nehm ich meinetwegen aber ein AXE-FX Marshall-Model heraus und vergleiche es mit einem Marshall-Style Röhrenamp, z.B. dem Cornell Plexi 45/50 Klon für 1500 €, dann wird das AXE-FX relativ alt aussehen. Fairerweise füge ich gleich mal hinzu: das AXE-FX bietet für die 1500 € ja nebenher noch dutzende andere Sounds neben dem Plexi-Sound.

Ja, aber da steckt angeblich doch der "Tone" drin: Warum wird denn immer gerne von den sagenumwobenen Point to point verdrahteten Amps geschwärmt (und entsprechend viel dafür bezahlt)?

Warum klingt laut Meister U. Pipper der Bassman, den er mit Silberdraht neu verkabelt hatte plötzlich nicht mehr, und nach Bearbeitung mit minderwertigem Klingeldraht wieder schön?

Nicht jeder Vintage bzw. Boutique Amp ist auch wirklich so toll. Auch sagt Handverdrahtung primär mal nix aus. Da gibt es viele auf'm Markt, die handverdrahtete Amps bauen und wenn man da dann reinschaut, sieht man eigentlich nicht mehr als einen gelabelten TAD-Kit, teilweise noch mit dilettantisch gelegten Kabelwegen. Und das seh selbst ich, der selbst nicht am Innenleben von Amps Hand anlegt.

Drum nutzt Verallgemeinern nichts. Wenn ich aber das Axe-FX mit einem Röhrenamp vergleiche, suche ich mir zumindest einen Gegner aus, den ich als gut gelungen bezeichne. Schließlich gilt ja auch das Axe-FX zu Recht als "gut gelungen".

Zu Udo Pipper sage ich jetzt nichts. Der Mann hat schon Ahnung und hat mir auch schon mal geholfen. Bei so Dingen wie unterschiedlichen Drähten kann ich ihm nicht ganz folgen, das würde ich wohl nicht hören, maße mich aber nicht an, es ganz abzuschreiben. Er erwähnt es in seinen Artikeln, will aber keinen bekehren. Drum soll jeder selbst für sich entscheiden, was er davon hält. Ich lese seine Artikel sehr gerne.

Warum werden bestimmte Kondensatoren anderen vorgezogen?

Weil sie in dem jeweiligen Amp vielleicht besser reinpassen? Die Unterschiede sind schon da und man darf nicht vergessen, daß es sich meistens dann nicht nur um einem im Amp handelt, sondern gleich um ein halbes Dutzend. Da summiert sich dann der Effekt eines nicht in die Klangkette passenden Kondensator.

Bei Eigenentwicklungen fällt es ja nicht ins Gewicht, weil man kein Referenzmodell zum Vergleich hat. Wenn man aber einen Fender oder Marshall nachbaut und der (/die ) richtige(n)/falsche(n) Kondensator(en) hörbare Auswirkungen haben, dann kann man es belegen.

Der teuerste Kondensator muß auch nicht immer der Beste sein.

Die unzähligen fehlgeschlagenen Versuche zu fliegen, nehmen mir den Glauben, dass der Mensch das jemals können wird.;)

Vermutlich gibt/gab es Nichtröhrenamps mit solchen Qualitäten. Es hat sie nur kein Gitarrist gekauft. Weil unsere Zunft das benutzt, was die Vorbilder (angeblich) benutzen.

In den 80ern gab es mal eine Zeit, da kam man nicht ohne Racksystem aus. Da wurden alte Topteile, die heute im guten Zustand ein kleines Vermögen kosten, einfach ausgemustert. Vielleicht ändert sich der Zeitgeist wieder und Röhrenamps kommen aus der Mode. Die Epoche, in denen es Musiker-Foren gibt, ist ja noch relativ jung.

Ich persönlich bin aber froh, daß es heutzutage wieder Musiker gibt, die "hinhören". Die ein Verständnis für guten Klang entwickeln wollen. Auch sehe ich da Leute wie John Mayer und Joe Bonamassa, die wieder Gitarrenklang und Ampklang zelebrieren und die Gitarre in den Vordergrund stellen. In den 90ern gab es sehr viel gute Gitarren-Musik, aber die Musik war doch deutlich Riff-orientierter und somit austauschbarer bzw. reproduzierbarer. Es gab für allgemeines Publikum keinen bestimmten Sound, an dem man einzelne Musiker identifizieren konnte. Da waren bestenfalls Insider-Tipps.

So gesehen finde ich es einen Segen, daß es hier Leute gibt, mit denen man ganz entspannt über "Sound" plaudern kann.:great:
 
Nix gegen gute Röhrenverstärker (vermutlich sind Deine exzellent), aber es gibt zu viele schlechte, um die Röhre als ursächlich für guten Sound hinzustellen.
Danke für das Kompliment! Und ja, ich weiss zu gut, wovon du sprichst!

Nur wird es immer Unternehmen geben, die durch maximal mögliche Einsparungen in der Bauteilequalität und durch exzessives Rationalisieren bei den Fertigungsprozessen letztlich (Röhren-)Produkte anbieten, die in ihrer Gesamtperformance dann eben leider nicht (oder bei weitem nicht) das erreichen, was mit nur geringfügig mehr Zugeständnissen erreichbar gewesen wäre :( Firmen eben, denen ein bestmöglich positives Betriebsergebnis weitaus wichtiger ist als die Kundenzufriedenheit!

Und ja, es gibt tatsächlich Röhrenamps von Grossherstellern, bei welchen die Werbe-, Endorsemernt- und Vertriebskosten stückbezogen die Herstellungskosten des Produktes bei weitem übersteigen :cool:

Ja, aber da steckt angeblich doch der "Tone" drin: Warum wird denn immer gerne von den sagenumwobenen Point to point verdrahteten Amps geschwärmt (und entsprechend viel dafür bezahlt)?

Warum klingt laut Meister U. Pipper der Bassman, den er mit Silberdraht neu verkabelt hatte plötzlich nicht mehr, und nach Bearbeitung mit minderwertigem Klingeldraht wieder schön?

Warum werden bestimmte Kondensatoren anderen vorgezogen?
Das sind alles Methoden und Ausführungsvarianten, womit man erreichbare Ergebnisse noch weiter verfeinern und verbessern kann. Teilweise ist es hier tatsächlich mit den Verhältnissen in der Formel 1 vergleichbar, wo die letzten 10% der erzielten Motorleistung nochmals ebensoviel gekostet hatten, wie die vorherigen 90%

Und es wird immer Menschen geben - in allen Lebens- und Produktbereichen - die für diese zusätzlichen 10% gerne nochmals das gleiche an Investitionskosten aufwenden.

Die unzähligen fehlgeschlagenen Versuche zu fliegen, nehmen mir den Glauben, dass der Mensch das jemals können wird.;)
Wieso? Sie fliegen doch auch, die Transistoramps - nur eben nicht so elegant und perfekt wie die Röhrenteile.

Vermutlich gibt/gab es Nichtröhrenamps mit solchen Qualitäten. Es hat sie nur kein Gitarrist gekauft. Weil unsere Zunft das benutzt, was die Vorbilder (angeblich) benutzen.
Wenn's die jemals gegeben hätte, dann hätte der Entwickler/Erfinder davon inzwischen mindestens vier Ferrari in der Tiefgarage unter seiner Villa stehen ;)

Qualität und Erfolg sind allerdings eher selten ein Paar Schuhe.
Das ist vermutlich der Grund, warum ich mir meinen Tee nach wie vor selbst kochen muss :D

Larry
 
Seh ich das richtig das hinten wo die großen Tuben drin stecken sollten nichts eingesteckt ist?
Richtig! Und für mich unverständlich!

Wenn ich schon der Überzeugung bin, mit meiner Entwicklung den Stein der Weissen gefunden zu haben, dann halte ich mein Demonstrationobjekt doch auch für jegliche spontan geforderte Vorführung bereit.

Oder hat ihn ein 'Hörender' mit seinem Urteil kurz vorher so sehr desillusioniert, dass er das fortan vermeiden wollte :D

Larry
 
Wieso? Sie fliegen doch auch, die Transistoramps - nur eben nicht so elegant und perfekt wie die Röhrenteile.

Dem möchte ich mal wiedersprechen. Gerade was Dynamik und Transparenz angeht kommt das Beste momentan aus dem Hause PCL - jedenfalls bei dem was ich getestet hab.

Man kann den Ton nicht mögen, der auch gar nicht versucht wie ein alter Marshall zu klingen (die finde ich Großteils schrecklich) aber es ist in meinen Augen einfach ein hervorragender Amp der etwas gleichwertiges erst in der ganz edlen Klasse findet.

Gebraucht bekommt man die Kisten für ein paar Euro fünzig und auch neu liegt man kaum etwas über Verbrechen wie dem Valveking - und niemand kaufst.

Das Geheimnis von Röhren findet man nicht in dem Bauteil selber sondern in den Köpfen der Leute die sie benutzen.



Es ist doch nur ein Bauteil welches auf bestimmte Art verschaltet ein nichtlineare Verhalten aufweist. Punkt. Solche Kennlinien lassen sich auch anders erzeugen, und dass dann variabler, zuverlässiger und günstiger.
Und warum überhaupt alte Röhrenverstärker als Referenz nehmen? Hätte man früher auch auf der Vorlage der Akustikgitarre wäre die Welt heute ein ganzes Stück ärmer. ;)
 
Ich bin überzeugt, daß ein Axe-FX einen Niedrig- bis Midprice Röhrenamp in Sachen Klangqualität hinter sich läßt, im schlechtesten Fall zumindest gleichwertig ist. Auch macht es keinen Sinn, den Klang eines Axe-FX für 1500 € mit einem Larry Dino für fünfeinhalbtausend zu vergleichen.

Ich möchte nur anmerken, dass im Moment im Reviewbereich ein Sample eines wirklich extrem teuren Röhrenamps herumschwirrt, bei dem ich die Axe zurück geschickt hätte, würde sie so schlecht klingen.
Nur weil ein Röhrenamp teuer ist, muss er nicht super klingen. Man bildet sichs halt gerne ein...

Und hört doch bitte endlich auf, Klänge objektiv messen zu wollen und objektiv zu vergleichen. Was ist das für ein Blödsinn... Gerade deine Rechnung Preis = Klang geht meiner Meinung nach nicht auf, so wie du das vorrechnest, könnte man den € Betrag ja quasi in Prozent der Klangqualität per Excel berechnen lassen... Nein lass mal, meine Ohren haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ich finde Marshalls wirklich sehr unrund, sie behagen meinen Ohren ganz und gar nicht. Sind sie deshalb gratis? Bekomm ich sie gratis? Nein - die Folgerung ist umgekehrt: Ich irre mich und er klingt super. Besser sogar als AMP-X, der weniger kostet!
Nein, so linear ist die Welt nicht...

Und weil ich hier ständig von "Klangqualität" höre: Die Qualität des Klanges ist bei einem sehr unverfälschtem Transistoramp im Vergleich zu keiner Verstärkung noch am besten, weil am klangneutralsten: Alles was zerrt oder sonst irgendwie verändert, vermindert die Qualität (dass das Original das Maximum ist und dass durch elektrische Bearbeitung ein Sound nicht besser als das Original werden kann, ist hier ja gut breitgetreten worden, wenn auch an einem anderen Beispiel), gerade ein unlinearer Röhrenamp verSCHLECHTERT die Qualität des Signals. Der Witz ist nur, dass den Leuten diese Verschlechterung besser gefällt. Na, klingelts?


Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nur anmerken, dass im Moment im Reviewbereich ein Sample eines wirklich extrem teuren Röhrenamps herumschwirrt, bei dem ich die Axe zurück geschickt hätte, würde sie so schlecht klingen.
Nur weil ein Röhrenamp teuer ist, muss er nicht super klingen. Man bildet sichs halt gerne ein...

Wo denn? Wills auch hören.

Mal abgesehen davon, daß ich niemals einen Amp wegen eines Samples bestellen würde...

Was ist das für ein Blödsinn... Gerade deine Rechnung Preis = Klang geht meiner Meinung nach nicht auf, so wie du das vorrechnest, könnte man den € Betrag ja quasi in Prozent der Klangqualität per Excel berechnen lassen...

Wo liest Du denn bitte das raus. :weird:

Nein lass mal, meine Ohren haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ich finde Marshalls wirklich sehr unrund, sie behagen meinen Ohren ganz und gar nicht. Sind sie deshalb gratis? Bekomm ich sie gratis? Nein - die Folgerung ist umgekehrt: Ich irre mich und er klingt super. Besser sogar als AMP-X, der weniger kostet!

Hier spielt doch wirklich keine Rolle, ob Dir der Marshall-Sound gefällt oder nicht. Ein Modeller rekonstruiert den Orginalsound eines bestimmten Marshall-Modells und wird demnach danach beurteilt, wie authentisch das Ergebnis ist.

Mehr nicht.

Und weil ich hier ständig von "Klangqualität" höre: Die Qualität des Klanges ist bei einem sehr unverfälschtem Transistoramp im Vergleich zu keiner Verstärkung noch am besten, weil am klangneutralsten: Alles was zerrt oder sonst irgendwie verändert, vermindert die Qualität (dass das Original das Maximum ist und dass durch elektrische Bearbeitung ein Sound nicht besser als das Original werden kann, ist hier ja gut breitgetreten worden, wenn auch an einem anderen Beispiel), gerade ein unlinearer Röhrenamp verSCHLECHTERT die Qualität des Signals. Der Witz ist nur, dass den Leuten diese Verschlechterung besser gefällt. Na, klingelts?

Ja schön. ;) :)
Früher waren die Amps auch darauf ausgelegt, möglichst verzerrungsfrei zu arbeiten. Bekamen die Fender wunderbar hin. Die Marshalls bis zu einem gewissen grad auch. Die Bassman-Kopie JTM-45 hat einen super Clean-Sound.

Dann kam dieser blöde Eric Clapton daher und meinte, die Amps übersteuern zu müssen und definierte mit einigen anderen Herren das Musik machen neu. :D
 
Nehm ich meinetwegen aber ein AXE-FX Marshall-Model heraus und vergleiche es mit einem Marshall-Style Röhrenamp, z.B. dem Cornell Plexi 45/50 Klon für 1500 €, dann wird das AXE-FX relativ alt aussehen. Fairerweise füge ich gleich mal hinzu: das AXE-FX bietet für die 1500 € ja nebenher noch dutzende andere Sounds neben dem Plexi-Sound.

..nämlich eine Effektabteilung, die eigentlich allein den Preis des Gerätes wert ist, eine super Pwr-Amp- und Boxensimulation für silent Recording, Club-Gigs etc.

Eigentlich kann man Deinen "Vergleich" als Kompliment ansehen.

Der 10-Kämpfer wird im Sprint auch gegen einen 100m Spezialisten "relativ alt" aussehen. Dagegen wird der Sprinter aber im Speerwerfen, Kugelstoßen und im Stabhochsprung nicht nur relativ alt aussehen, sondern es einfach nicht können.

Diese Geräte kann man nicht vergleichen. Und ich nehme diesen relatven Nachteil gegen die Flexibilität und die Möglichkeiten für mich gerne in Kauf. Die Nuancen, die Du offenbar brauchst, gehen spätestens unter, wenn die Band spielt.

Mag sein, dass man sie im Blues Trio noch gerade so wahrnimmt, sobald Keys dabei sind ist Sense. Und unten im Publikum kriegt das keiner mit. Aber das ist ja eher sekundär...

LG Jörg
 
Dann kam dieser blöde Eric Clapton daher und meinte, die Amps übersteuern zu müssen und definierte mit einigen anderen Herren das Musik machen neu.
Genau da sind wir eigentlich an dem Punkt.

Damals hatten selbst Gitarristen noch das Bedürfnis etwas neues zu machen, während man heute sogar die wunderbaren Möglichkeiten der Digitaltechnik nur dazu nutzt alte angestaubte Sounds nachzubauen die halt zu den Anfangszeiten von Eric Clapton noch neu und aufregend waren.


Wann gibt es endlich einen Digitalamp bei dem man einfach Zugriff auf die direkten Parameter hat? Multibandzerre, vernüftige Filtersektion, direktes Bestimmen welche Harmonischen betont werden sollen usw.

Da könnte man mal zeigen was man mit einem Gitarrensound wirklich machen kann. Leider würde so etwas floppen, man dreht lieber an einem schon vor Jahrzehnten fehldesignten Tonestack rum und tauscht munter ganze Röhrensortimente durch.
 
Wer Oldtimerautos verwendet lebt ja auch damit dass die Dinger ständige Wartung brauchen, scher, unhandlich und langsam sind. Darum geht es ja auch gar nicht.

Da gibst Du mir gerade ein Stichwort. Bestimmt hat jeder schon mal den Spruch gehört:
Füher waren Autos cooler, da konnte man noch selbst dran rumschrauben, Zündung verändern,
Standgas höher stellen etc - heute geht da ja nix mehr ohne PC über Diagnosestecker...

Ein Freund von mir antwortete auf die Frage warum er sein heißgeliebtes Quadraverb
ausgemustert hätte, "weil es seinen Dienst quittiert hat! - Reperatur hätte den Gebrauchtwert
überschritten, deshalb greift er jetzt auf ein geschenktes Intellifex zurück!"


Ich habe hier ein Zoom 9050, bei dem nur noch das Display blau leuchtet, mein Tech
Jochen Köckler meinte: "Schieß dir lieber eins bei Ebay, wenn ich es dir repariere bezahl
ich alleine für den Ersatzencoder 150€...

Wir wissen alle wie lange so ein konventioneller (von mir aus auch konservativer) Verstärker
hält, meine Frage: Gibt es eine Studie wie lange ein Gerät lebt das mit IC's funktioniert?
Und wie scheidet es aus dem Leben aus? Mein Zoom ging von heute auf morgen nicht mehr,
ist das üblich oder gibt es auch 19" auf Halbleiter und integrierten Schaltkreisen bestehende
Geräte die "schrittweise" sterben.

Letzteres wäre für einen Musiker der regelmäßig am Wochenende spielt wohl nicht so
prickelnd - aber dafür gibt ja Back-Ups.


Wenn es eine Abwrackprämie für Röhrenamps gäbe (bei Nachweis eines Neu erworbenen Digitalamp)
wüsste ich noch nicht mal welchen ich nehmen würde. Der bereits erwähnte DG 1000
ist ja nur noch auf dem Gebrauchmarkt erhältlich, und alle anderen sind von der Bedienung
her zum :kotz:

Ich brauch einen mit "echten" Potis, der mir den sofortigen Zugriff ermöglicht, deswegen
hab ich ja vor 8 Jahren meine ADA abgegeben und gegen den Soldano X99 getauscht.
Alles was mit/über EDIT Buttons läuft - geht gar nicht für mich. Pod hat echte knöpfe,
aber die zeigen mir nach einem Presetwechsel nicht die aktuelle Einstellung an, der V-Amp
würde gehen, klingt aber "topfig" - nicht meine Welt.
Axe scheidet deshalb für mich auch aus, vielleicht wirds ja mal eine überarbeitete Version
geben, bei der man direkten Zugriff und Sicht hat - aber im Moment: No way!


EDIT: Während ich zehm Minuten an dem Text getippt hab, hast Du das geschrieben:
Wann gibt es endlich einen Digitalamp bei dem man einfach Zugriff auf die direkten Parameter hat?

Zwei dumme, ein Gedanke :p
 
Genau da sind wir eigentlich an dem Punkt.

Damals hatten selbst Gitarristen noch das Bedürfnis etwas neues zu machen, während man heute sogar die wunderbaren Möglichkeiten der Digitaltechnik nur dazu nutzt alte angestaubte Sounds nachzubauen die halt zu den Anfangszeiten von Eric Clapton noch neu und aufregend waren.

Das Problem ist: wir haben ja heute ( bzw. die letzten 15-20 Jahre ) schon all diese Möglichkeiten, die man in den 60ern nicht hatte: Multieffekte, Einzeleffekte. Von dezent ( Chorus, Tremolo,) moderat ( Flanger, Phaser, Octaver ) bis abgefahren ( Whammy, Boss Slicer, Z.Vex Effekte ). All das könnte man kreativ umsetzen.

Und was ist?

Die wenigsten können es praktisch umsetzen und vertrauen auf althergebrachtes. Das ist weniger auf Traditionalismus zurückzuführen, sondern auf Einfallsarmut.

Wann gibt es endlich einen Digitalamp bei dem man einfach Zugriff auf die direkten Parameter hat? Multibandzerre, vernüftige Filtersektion, direktes Bestimmen welche Harmonischen betont werden sollen usw.

Die Bedienbarkeit ist sicherlich ein großes Plus der Röhrenamps und ein großes Minus der meisten Modeller. Und solange man dies nicht löst, werden sich diese nicht durchsetzen. Es ist ja schon ein Quantensprung gewesen, daß man auf den Multieffektboards Drehpotis eingeführt hat. Ich hatte am Boss GT-3 nur Druckknöpfe und mußte mich minutenlang zum verändern durch die verschachtelten Untermenüs quälen.

Da könnte man mal zeigen was man mit einem Gitarrensound wirklich machen kann. Leider würde so etwas floppen, man dreht lieber an einem schon vor Jahrzehnten fehldesignten Tonestack rum und tauscht munter ganze Röhrensortimente durch.

Man konnte aber auch schon vor 20 Jahren nahezu grenzenlos alles mit den damals verfügbaren Effektgeräten machen. Die meisten Effekte sind ja keine Neuerfindung der letzten zehn Jahre.

Die Limitierung der in einem Song umsetzbaren Möglichkeiten liegt nicht am Gerät, sondern eher daran, daß die wenigsten die Fähigkeit besitzen, Effekte brauchbar einzusetzen.

Da nehm ich mich nicht aus. Ich hab auch u.a. ein Whammy, einen Flanger, einen Phaser und besagtes GT-3 von Boss.
Flanger und Phaser habe ich früher auch in Liedern untergebracht und eingesetzt. Das Whammy war bisher nur eine Sache zum daheim rumspielen.

Mittlerweile spiel ich nicht mal mehr mit Flanger und Phaser, sondern hab meistens nur die Gitarre direkt im Amp. Aber selbst mit dieser Methode kann man effektvoller und ausdrucksstärker spielen als wenn man unausgegoren mit Effekten herumspielt. Ich achte heute viel mehr auf mein Plektrumspiel, meinen Anschlag, benutze Ton und Volumenpoti der Gitarre. Das ist früher alles in geflangerter Verzerrung untergegangen.

Damit will ich nicht sagen, daß man keine Effekte braucht oder keiner diese kreativ und gelungen nutzen kann, sondern nur ausdrücken, daß der Griff zu Röhrenamps nicht unbedingt nur auf Traditionalismus oder dem Verschließen vor Neuem zurückzuführen ist, sondern man mit Röhrenamps ganz bewußt auf eine möglichst direkte Schnittstelle zurückgreifen will.

Wenn man sich auf ein einzelnes Gerät bezieht, ohne die Effekte drumherum, achtet man auch vielmehr auf die Details, die dieses Einzelgerät vollbringt. Deswegen fallen dann eben die qualitativen Unterschiede zur Modeller-Simulation besser auf. Man kennt das Original sehr gut und erkennt die Unterschiede.

Eric Clapton, der Mann, der früher so revolutionär die Landschaft geprägt hat, probierte lange Zeit viele Sachen aus, um jetzt letztendlich wieder ganz puristisch vorzugehen. ;)
 
Der 10-Kämpfer wird im Sprint auch gegen einen 100m Spezialisten "relativ alt" aussehen. Dagegen wird der Sprinter aber im Speerwerfen, Kugelstoßen und im Stabhochsprung nicht nur relativ alt aussehen, sondern es einfach nicht können.

Diese Geräte kann man nicht vergleichen. Und ich nehme diesen relatven Nachteil gegen die Flexibilität und die Möglichkeiten für mich gerne in Kauf. Die Nuancen, die Du offenbar brauchst, gehen spätestens unter, wenn die Band spielt.
wie du schreibst: es kommt einfach darauf an was man braucht/haben will. wenn man (so wie ich) keinerlei effekte braucht und einfach nur gitarre -> amp benutzt nimmt man natürlich das für einen selbst klanglich beste und das is in meinem fall einfach ein guter röhrenamp. braucht man effekte bzw. mehrere grundsounds usw. würd ich auch lieber ein gutes multi benutzen anstatt mir zusätzlich zum amp noch nen 19" rack hinzuknallen!
ein anderes thema is natürlich auch einfach der nötige aufwand: mit richtiger band usw. nehm ich in der regel immer mein halfstack mit. aber z.b. haben wir letztens auf dem geb. meiner mom gespielt und hatten nur nen edrum usw. und haben ein paar ältere sachen gespielt die die leute kannten, da wärs einfach schwachsinn gewesen nen powerball anzukarren :p lieber meinen kleinen 212er kombo und ab die post
 

@ Hoss/MAI : Tut nich so blöd - ihr wisst gantz genau wovon der schreibt
:p
Nein, leider. Ich lese praktisch nur meine subscribten Thread, keine Unterforen.

Deiner Formatierung nach zu schließen könnte es um einen Genz Benz Amp gehen. Im E-Gitarren Review Unterforum finde ich aber in den aktuellen Threads nichts derartiges.
 
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