Muh4ckL schrieb:
Nochmal zum Thema Kirche: Wer sich im Mittelalter gegen die Kirche erhoben hat, ist zu bewundern, wer sich heute gegen die Kirche auflehnt, ist einfach ein lächerlicher Mitläufer.
Außerdem ist meine Meinung dass es heutzutage rebellischer ist, überzeugter Christ zu sein als ein Satanist.
ein schelm wer böses dabei denkt...
ich
muss nicht um jeden preis ein rebell sein, die meisten rebellen sind einfach nur "
anti" - und das reicht mir heute nicht mehr: ich bin dort dagegen, wo mein
verstand mir sagt, dass ich dagegen sein sollte und bin dort nicht dagegen, wo mein denken mir diesen (angepassten) weg als richtig und zielführend vorschlägt.
ich bin aus den folgenen gründen
kein christ, weil es
mir (ja, in diesem fall darf man gerne egoistisch sein, hier gibts keine weitere instanz, auf die man rücksicht nehmen müsste) keine verbesserung meines gewissens oder selbstbewusstseins bringt, mehr noch: moralisch zu handeln erfordert keinen glauben oder religion,
ethische grundsätze kann man meiner meinung nach lernen und befolgen auch wenn man nichts mit dem christentum an sich (oder der kirche im speziellen) zu tun hat. spirituelle ausgeglichenheit ist mir persönlich weniger wert (die habe ich sowieso), rationale entscheidungen sind mir lieber und ob es ein leben nach dem tod wird sich früher oder später erweisen (hoffentlich eher später als früher, ich hänge an meinem irdischen leben).
was mich an den
verschiedenen glaubensrichtungen besonders stört, ist die tatsache, dass die bedürfnisse des menschen weit in den hintergrund gerückt werden (die bedürfnisse der natur und die der tiere meist noch weiter) aber eine denkweise, die
unleugbar vorhandene charakterzüge einfach verneint und unterdrückt ist meiner meinung nach keine hilfe sondern eine geissel für ihre anhänger. da hat uns die säkulare weltanschauung doch einige nützlichere und menschenwürdigere errungenschaften verschafft... für mich ist das vertrauen in eine
höhere macht einfach wider meiner natur.
achja, noch ein paar worte zur verbindung von
metal und christentum: an den quatsch von "
schwarzen messen" und ähnlichen ritualen sollte heute eigentlich kein mensch unserer aufgeklärten welt mehr glauben, das ist definitiv nicht die verbindung zwischen
metal und
satanismus, so ein abscheulicher und verabscheuenswürdiger blödsinn.
es ist klar, dass viele bands mit der symbolik der religionen spielen, einfach weil auch religionen die
grundlegenden fragen der meisten menschen adressieren und das verlangen nach antworten besteht bei sehr vielen, ich such sie mir lieber selbst...
btw: mein vater ist für die katholische kirche in ausbildender funktion tätig, auch er lehnt manche entwicklungen vehement ab, quasi als progressiver katholik. von daher hab ich keinen zweifel an der these, dass es auch innerhalb des abstrakten begriffs der "kirche" keine vorgegebene richtung gibt, allerdings bin ich im laufe der zeit auf die erkenntnis gestossen, dass diese überzeugung nichts für mich ist.