@TAdam möchte das evtl. so verstanden wissen, daß der Kunde, der kein Problem damit hat 1000 Euro für ein
IFone auf den Tisch zu legen das tut, um 1000 Euro für ein IFone auf den Tisch zu legen, um es dann wie eine Monstranz
vor sich herzutragen
Um das Persönlichkeitsprofil zu schärfen werden eben keine Kosten und Mühen gescheut ( ja, ich weiß, es gibt User,
die mit der Performance eines IFone besser zurecht kommen) und das (Profil) muß ja auch noch im 2-Jahresrhytmus (oder gibt's
Die jetzt jährlich neu?) upgedatet (oder heißt das jetzt geupdated
) werden.
Mit einem Smartphone kann aber mehr seinen "sozialen Status" demonstrieren, als mit einer E-Gitarre, die mittlerweile zum alten Eisen gehört. Man muss sich momentan nur mal in den Innenstädten umsehen. Die Flagshipstores mit dem angebissenen Apfel und die unzähligen Läden der Telefonanbieter sind proppenvoll mit Leuten, die unbedingt mal das neue Modell X betatschen wollen. Der O-Ton eines "Kunden", der dass neue Ausstellungsstück in der Hand hielt, war sinngemäß so, dass er sofort Bares dafür auf den Tisch legt, weil das Teil so "geil" ist. Ohne jetzt Menschen nach ihrem Aussehen zu beurteilen, die Person sah jetzt nicht so aus, als könnte sie mal spontan mal über 1000€ auf den Kopf hauen. Smartphones ziehen aber die Leute magisch an.
Der 2-Jahresrhythmus ist ja von den Telefongesellschaften eingeführt worden, weil das die durchschnittliche Vertragslaufzeit ist, nach deren Ablauf man mit Lockangeboten weiter geködert wird. Die Hersteller hauen aber schön regelmäßig im 1-Jahresrhythmus die neuen Modelle raus, weshalb schon viele "Süchtige" ihre noch nicht abbezahlten Modelle verkloppen und sich das aktuelle Modell besorgen. Aufgrund fest verbauter Akkus ist eine Nutzung über viele Jahre auch nicht immer möglich. Die geplante Obsolenz ist zum Teil gut hinter Wasserdichtigkeit (man muss auch in der Badewanne erreichbar sein
) und schmaler Bauweise (eine Beule in der Hose ist nicht immer vorteilhaft) versteckt.
Wie oft wird im Feuilleton über das neue Gibson-Modelljahr geschrieben? Die Tendenz geht wohl in Richtung 0%. Haut Apple oder Samsung aber etwas Neues raus oder sorgt ein technischer Defekt für "Schadenfreude" (Galaxy Note 7), so lässt es sich kein Provinzblatt nehmen, darüber zu berichten.
Die E-Gitarre ist, wie auch schon hier im Forum lange und oft diskutiert, einfach nicht mehr in. Selbst wenn ein neuer Musiktrend die elektronische Musik verdrängen sollte und die Leute wieder "handgemachte" Musik zum letzten Schrei erklären würden, so würde man nie das Smartphone einholen können, was Verkaufszahlen und Popularität angeht. Ein Smartphone kann nun wirklich jeder bedienen, egal wie sein Entwicklungszustand ist.
Marshall ist ja zum Teil einen ähnlichen Weg gegangen wie Gibson und hat das Portfolio erweitert. Die Bluetooth-Lautsprecher und Kopfhörer mit dem weißen Schriftzug findet man mittlerweile in jedem Elektromarkt und Reviews dazu gibt es auch in den Mainstreammedien. Der Kühlschrank im Halfstack-Design ist auch kultig. Sogar ein Smartphone gibt/gab es von Marshall. Technisch allerdings nur Mittelmaß und daher auch kaum der Rede wert. Nur Marshall hat einen Fehler nicht gemacht - man war nicht so waghalsig und hat gleich die Hersteller dieser Geräte aufgekauft. Läuft der Heimelektronikmarkt nicht mehr so gut, lässt man einfach nichts mehr produzieren.
Der Hi-Fi-Sektor hat sich in den letzten Jahren auch stark verändert. In den 80er und 90ern standen noch dicke Türme in den Wohnzimmern. Je lauter, transparenter und fetter der Sound, desto besser. Heute reicht vielen Leuten schon ein paar billige Earbuds oder eine schlanke Soundbar unter dem Flatscreen. Die dicken Onky-Receiver sind nicht mehr so gefragt bei der breiten Masse. Musik muss einfach nur irgendwo im Hintergrund dudeln. Ob der Sound über Bluetooth dann etwas schwächelt gegenüber der mechanischen Verbindung, interessiert nicht die Bohne.
Gibson hat da einfach im falschen Sektor investiert und das auch noch mit zu viel Risiko. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie mit Henry an der Spitze den Karren noch einmal aus den Dreck ziehen können.
Vielleicht sollten sie auch eine geplante Obsolenz bei Gitarren einführen. Die Saiten kann man dann z.B. nicht mehr selber wechseln, sondern sie sind fest mit dem Korpus verbunden. Stärke und Material sucht man sich dann natürlich vorher im Custom Shop aus. Der Leim zwischen Hals und Korpus könnte sich ja auch nach zwei Jahren in Luft auflösen. Oder man entwickelt eine Ökogitarre, die sich mit der Zeit selber zersetzt und deren Überreste man zum kompostieren verwenden kann
.