Da hast du Recht. Meine Aussage bezieht sich aber auf das grundlegende Problem der Gibson-Kritik. Gibson ist nunmal eine Marke, die Recht stark polarisiert und von vielen Seiten für die unterschiedlichsten Dinge kritisiert wird. Das ist bei anderen polarisierenden Marken das gleiche Spiel. Für 2015 will ich Gibson auch nicht in Schutz nehmen, das sollte im Post ja erkennbar geworden sein.
So ist es! Gibson polarisiert nicht wegen seiner Instrumente, sondern wegen seiner Marktposition. Gibson ist das Apple-Pendant im Gitarrensektor.
Wer sich selbst als Marktführer propagiert und entsprechende Preise verlangt, wird vom Kunden zwangsläufig mit einem anderen Maß gemessen als der günstige Preis/Leistungsorientierte Hersteller, der für die Hälfte des Geldes ebenfalls brauchbare Produkte anbietet - dem verzeiht man einfach mehr. Kleine Schönheitsfehler sind verzeihlich, wenn man für das Produkt nur 800€ anstatt 2000€ bezahlen musste.
Diskussionen über das Für und Wider drehen sich dann immer so lange im Kreis, bis man sich irgendwann auf die alles entscheidende Kernfrage beschränkt: lohnt sich der Aufpreis auch dann noch, wenn man objektive Fakten vergleicht? Bietet ein iPhone einen adäquaten Gegenwert dafür, dass ich x00€ mehr auf den Ladentisch lege? Darauf gibts dann eigentlich auch nur 3 mögliche Antworten. "ja, lohnt sich weil..." - "nö, lohnt nicht weil..." - "ist mir völlig egal, ich hab das Geld und ich will den Kram einfach haben, weil is halt geil!"
Und die 3. Antwort ist häufig genug der entscheidende Beweggrund, sich für das iPhone zu entscheiden. Den Mercedes. Die Les Paul. Den 80" Fernseher.
Ich seh das immer so: wer jeden Tag zur Arbeit rennt und sich seinen Lebensunterhalt verdient, muss sich nicht dafür rechtfertigen, dass er ein teures Hobby pflegt. Ist jedermanns gutes Recht und ich kann nichts negatives daran erkennen, Geld in Freude zu investieren.