Es ging ja hier beim Thema Verarbeitungsqualität auch im Vergleich schon um Autos. Dazu eine Äußerung eines Dozenten beim diesjärigen VDA Jahrestreffen (Verband deutscher Automobilhersteller) zum Thema Qualität:
"Noch nie haben wir so viel unternommen an Risikobeurteilung, Qualitätsplanung und Qualitätssicherung wie aktuell und noch nie hatten wir so viele Rückrufe wie zur Zeit." Also ist doch im ganzen System der Wurm drin. Theoretisch weiß (fast) jede Firma wie es geht gute und falls gefragt auch hochwertige Ware herzustellen. Aber der Kunde will hauptsächlich wenig Geld ausgeben und erwartet trotzdem immer die beste Qualität. Und irgendwo auf der Welt gibt es immer einen Konkurrenten der es für noch weniger Geld macht. Um diesem Druck auszuweichen, versuchen viele Firmen durch permanentes Wachstum und Zukäufe ihren Umsatz zu steigern. Oft geht das schief. Dass es dabei auch traditionsreiche Firmen trifft. ist nicht zu vermeiden. Wie gehen wir als Kunden damit um: Ich hab auch eine SG Bj. 2011 mit ziemlich großem Halswinkel. Aber der Sound und die sonstige Verarbeitung haben mich überzeugt diese trotzdem zu kaufen. Ich hab es nicht bereut. Da es schon ein Vorjahresmodell war, stimmte auch der Preis. Mir ist aber klar, das ich auch von anderen Firmen eine mindestens gleichwertige Gitarre bekommen hätte. Gutes Beispiel ist meine Ibanez Blazer BL550 von 1982, eine Zeit in der Fender nicht die besten Gitarren baute. Da hätte ich für eine "echte" Strat deutlich mehr bezahlt und eine weniger vielseitige und eventuell schlechter verarbeitete Gitarre bekommen. Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden ob er eine Gitarre von einem "großen Hersteller" haben will, oder nur eine die ihm gefällt. Gilt im übrigen für alle anderen Teile auch so (Amp, Effekte, usw.)
Blöd ist halt nur, dass es immer wieder Neueinsteiger gibt, die sich auf die großen Namen verlassen und dann manchmal damit auf die Nase fallen.