[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Die haben gar nicht die Möglichkeit, sich in das Tagesgeschäft von zig Firmen so tief rein zu arbeiten, wie es für strategische Entscheidungen notwendig wäre.

Du sprichst da aus Deiner M&A-Erfahrung, wenn ich fragen darf?




Ich finde es bewundernswert, wie in diesem Thread immer wieder mit betriebs- und gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten, Zahlen und Fakten hantiert wird.
 
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ebenso bewunderswert finde ich es, dass wir uns hier offensichtlich im Biergarten treffen und man sich dann darüber wundert, dass hier Stammtische stehen .,,
 
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Investoren sind meist Die haben gar nicht die Möglichkeit, sich in das Tagesgeschäft von zig Firmen so tief rein zu arbeiten, wie es für strategische Entscheidungen notwendig wäre.
Also das ist leider absolut nicht richtig. Und gerade bei Chinesischen Investoren ist der Machtanspruch und die Beratungsresistens durch "alte" Mitarbeiter extrem ausgeprägt. (Hierzu gibt es u.a. einige interessante Artikel von Deutschen Mittelständlern die von Chinesen übernommen wurden. z.B. der Kion Gruppe)
 
Hm!? Chinesische Investoren sind mir im Moment generell unheimlich. Deren Expansionsrate ist mMn schon beängstigend. Die schlucken alles was möglich ist... Kommt mir jedenfalls so vor.
Wenn's irgendwelche Russen wären (ohne Vorurteile meinerseits) hätte ich auch Bauchschmerzen...
Am liebsten jemand, der zur Marke Gibson steht und zu ihr passt. Ist nur meine Meinung. Fender fände ich gut, aber wie hier schon steht, sind die selbst nicht so gut aufgestellt. Oder wie stoffl.s schreibt, Yamaha. Die verstehen was von dem Geschäft.
 
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Du sprichst da aus Deiner M&A-Erfahrung, wenn ich fragen darf?

Mir gehören 4% der Firma in der ich arbeite...
Es ist genau so, wie er es beschreibt - und geht auch nicht anders...
Dem CEO oder gewählten Geschäftsführer wird vertraut. Als "Investor" kannst Du natürlich "nicht entlasten" oder bei einer Konferenz ein Misstrauensvotum stellen (und natürlich Fragen stellen). Aber wer wird es dann?
Und wenn CEO/Geschäftsführer und "Finanzmanagement" nicht auf Kriegsfuß stehen, siehst Du vieles im Jahresbericht nicht mehr (was ich nicht auf unsere Firma gemünzt sehen möchte!!!)...
 
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Du sprichst da aus Deiner M&A-Erfahrung, wenn ich fragen darf?

Ich finde es bewundernswert, wie in diesem Thread immer wieder mit betriebs- und gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten, Zahlen und Fakten hantiert wird.

Wenn du schon so flapsig fragst, antworte ich mal ebenso flapsig: es hilft ungemein, nicht ausschließlich das Musikerboard zu lesen. Dann eignet man sich mit der Zeit von ganz allein ein gewisses Allgemeinwissen an, das man als erwachsener Mensch dann halt einfach hat. :nix:

Die wichtigsten Investoren sichern sich einen Platz im Aufsichtsrat. Der kontrolliert den Vorstand. Der Vorstand leitet das operative Geschäft. Das ist die gängige Praxis und so ziemlich jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe ist so strukturiert. Das, in dem ich arbeite, übrigens ebenfalls. Keine Ahnung, ob du der Meinung bist, dass ich mal Wirtschaftsminister gewesen sein muss, um sowas wissen zu können, aber eigentlich weiß das doch so ziemlich jeder.

Investoren sind Investoren und nicht zwingend Fachleute auf dem Gebiet der entsprechenden Firma. Guck dir doch einfach mal Warren Buffett an. Der Investmentfirma, der er als CEO vorsteht, gehören allein ca. 60 Firmen zu jeweils 100%. Hinzu kommen unzählige, an denen er gewisse Anteile hält. Die Firmen sind in X verschiedenen Branchen angesiedelt. Glaubst du jetzt allen Ernstes, er sei Experte für Transport & Logistik, Luft- und Raumfahrt, Medien, Lebensmittel, Versicherungen, Kleidung, und und und? Denkst du, der kreuzt bei einer Vorstandssitzung auf und erzählt denen, dass er das neue Produkt, das sie planen, in dieser Farbe total kacke findet und sie doch gefälligst ne andere Farbe aussuchen sollen?

So manche Firma, in die er investiert hat, wird er nie persönlich betreten haben, da kannst du sicher sein.
 
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Vor soviel Wissen kann ich als einfacher Ökonom schlicht und ergreifend nur den Hut ziehen, mein Bier hier zahlen und nach Hause gehen. Die Welt ist in den allerbesten Händen, wenn jeder das ja alles weiß.

Dann ist mir auch um Gibson nicht mehr bange ums Herz.
 
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Vor soviel Wissen kann ich als einfacher Ökonom schlicht und ergreifend nur den Hut ziehen, mein Bier hier zahlen und nach Hause gehen. Die Welt ist in den allerbesten Händen, wenn jeder das ja alles weiß.

Dann ist mir auch um Gibson nicht mehr bange ums Herz.

Sorry... Wollte dir jetzt nicht das Gefühl geben, ein überflüssiges Studium absolviert zu haben. :( War nicht meine Absicht.
 
Hm!? Chinesische Investoren sind mir im Moment generell unheimlich. Deren Expansionsrate ist mMn schon beängstigend. Die schlucken alles was möglich ist... Kommt mir jedenfalls so vor.

Dazu passt doch diese Les Paul zum akutellen "Jahr des Hundes" ;) So macht man sich bei künftigen Investoren beliebt.

Warum sind dir die Chinesen unheimlich? Die haben sehr viel Geld und die wissen genau, wenn sie es nicht im Ausland investieren (Immobilien, Unternehmen..) können sie es in China jederzeit verlieren.
Das gilt auch für Russland, wenn man ein Gegner von Putin ist.

Ich find's eher erstaunlich, dass sich da keine Investoren aus den USA finden, Gibson und Fender sind doch Heiligtümer der amerikanischen Musikgeschichte. Sowas war scheinbar nur einmal wichtig, bevor der maximale Profit das Denken ersetzt hat.
 
Die sind aber für amerikanische Verhältnisse keine großen Firmen. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch amerikanische Interessenten. Ich denke da wird hinter den Kulissen auch viel taktiert. Da werden dann chinesische Investoren genannt, in der Annahme, dass sich dadurch doch welche aus den USA finden, die nicht wollen, dass hinein ins Ausland verkauft wird.
 
Trump könnte doch den Investor spielen. Die Kohle hat er bestimmt :ugly::weird:
 
Der Trump kaspert gerade mit Einfuhrzöllen rum. Die EU will hart reagieren. Man munkelt von Harley-Davidson und amerikanischem Whiskey. So lange es nicht unsere heiß geliebten Klampfen MiA betrifft... Man will es nich beschreien...:D
 
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Der Trump kaspert gerade mit Einfuhrzöllen rum. Die EU will hart reagieren. Man munkelt von Harley-Davidson und amerikanischem Whiskey. So lange es nicht unsere heiß geliebten Klampfen MiA betrifft... Man will es nich beschreien...:D

Wenn schon über sowas nachdenken, würde ich mir da wegen UK aktuell mehr Gedanken machen... Dass da künftig wieder Zölle fällig werden könnten, ist kein abwegiger Gedanke. Und es gibt ja durchaus auch beliebtes Gitarrenequipment, das dort herkommt.
 
Ich find's eher erstaunlich, dass sich da keine Investoren aus den USA finden, Gibson und Fender sind doch Heiligtümer der amerikanischen Musikgeschichte

Mag sein. Solange der Name noch da steht ist ja alles (scheinbar) in Ordnung. Wäre ja nicht die erste Firma, wo nur mehr der Name zählt.
Ich muss da immer schmunzeln. Dieser Mythos und diese Romantik ist halt nur was für die Werbung. Kommt mir so vor, wie diese "heile Welt Bauernromantik" bei z. B. der Firma Landliebe.
Das hat mit der Realität nix zu tun.

Wie bei anderen Firmen auch, wird da wohl ein finanzstarker Investor die Firma "schlucken". Dass dieser aus dem asiatischem Raum kommt, wäre nicht ungewöhnlich - ist ja auch ein großer Markt. ;)

Ich bin kein Gitarrist und selbst wenn ich einer wäre, weine ich Gibson keine Tränen nach. So ist das eben: wer es vergeigt, hat das Nachsehen. Es hat bei dieser Firma sowieso so viele Veränderungen gegeben, dass das eh schnurz ist. Mit der Firma Gibson, die sie einst groß gemacht hat, hat die jetzige auch nicht mehr so viel zu tun. Ist - wie oben gesagt - halt nur Name und Mythos.
 
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Ich bin kein Gitarrist und selbst wenn ich einer wäre, weine ich Gibson keine Tränen nach. So ist das eben: wer es vergeigt, hat das Nachsehen.

Diese Sichtweise kann ich überhaupt nicht teilen. In solchen Fällen hat niemals derjenige, der es vergeigt hat, das Nachsehen. Für Henry Juskiewicz ist die schlimmst denkbare Konsequenz ein kaputtes Ego. An Geld wird es ihm nicht mangeln, egal wie die Sache ausgeht. Die einfachen Leute in der Produktion sind im Zweifel die Gekniffenen, die ggf. mit Kind und Kegel an's andere Ende des Landes ziehen müssen, um einen neuen Job antreten zu können, Haus und Hof verkaufen müssen, die Kinder aus ihrem sozialen Umfeld herausreißen...
 
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Mag sein. Solange der Name noch da steht ist ja alles (scheinbar) in Ordnung. Wäre ja nicht die erste Firma, wo nur mehr der Name zählt.

Mir ist kein größeres Unternehmen bekannt, dass nicht auch (nur) vom eigenen Markennamen lebt.
Im Fall von Gibson (oder Fender) gehörte zum "wer hat's erfunden?" dann nur noch die fast gesamte Rockgeschichte seit den frühen 50er Jahren. Die war widersprüchlich, keine Frage. Schaut man sich heute die Clips von Les Paul aus den frühen 50ern an, muss man sich fast wundern, dass aus dieser schmalzigen Werbegeschichte (wohl nur mit heutiger Signatureklampfenwerbung vergleichbar) in den 60ern durch Gitarristen doch noch ein Erfolg wurde.
Das alles ist vergleichbar mit Levi's, auch die haben keine Jeanshosen erfunden, sie lediglich mit ein paar Nieten revolutioniert.. den Rest machten die Träger der Hosen und Jacken in vielen Jahrzehnten daraus. Heute herrscht Billigproduktion in Asien, die Konkurrenz ist riesig, der Mythos lebt trotzdem weiter.

Ich muss da immer schmunzeln. Dieser Mythos und diese Romantik ist halt nur was für die Werbung. Kommt mir so vor, wie diese "heile Welt Bauernromantik" bei z. B. der Firma Landliebe.
Das hat mit der Realität nix zu tun.

Romantik würde ich das nicht nennen, es ist eher der Wunsch nach Authentizität in einer Zeit und Welt, wo es das eigentlich, Massenproduktion und Globalisierung sei Dank, gar nicht mehr gibt.
Wer eine neue Gibson kaufen will, sucht genau das, will aber kein gebrauchtes Instrument. Und was bekommt er die letzten Jahre? Robot-Guitar und Lackierungen zum davonlaufen.
 
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Warum sind dir die Chinesen unheimlich? Die haben sehr viel Geld und die wissen genau, wenn sie es nicht im Ausland investieren (Immobilien, Unternehmen..) können sie es in China jederzeit verlieren.
Das gilt auch für Russland, wenn man ein Gegner von Putin ist.

Chinesen sind mir generell nicht unheimlich. Bitte nicht falsch verstehen! Ich kenne mich mit dieser Thematik auch zu schlecht aus. Ist halt nur ein Bauchgefühl, was natürlich auch täuschen kann. Ich höre halt immer nur von: Chinesischer Investor hier, chinesischer Investor da. Egal um was es geht...
Ich will hier jetzt auch keine Diskussion anstoßen!
 
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halt nur Name und Mythos.

Ganz so würde ich das doch nicht sehen wollen. Es gibt z.B. schon so etwas wie Firmenwissen. Die haben zudem teils noch Laminiermaschinen aus den 1950ern oder 60ern. Sicher bauen auch andere Firmen tolle Gitarren, aber jede hat da so einen eigenen Grundklang, finde ich. Und da hat auch etwas mit der Menge der ganz kleinen Details zu tun.

Ehrliche Frage zu dem Investorthema:
Sicher greifen die eher seltener in das operative Tagesgeschäft ein, aber grundsätzliche Entscheidungen, wie eine Produktionsverlagerung, können die doch schon anstossen, oder? Oder eine eine Neuausrichtung oder Verkleinerung der Produktionspalette????
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Chinesischer Investor hier, chinesischer Investor da.

So, wie ich das mitbekommen habe, gibt es da schon eine Tendenz, sich über zu- oder Aufkäufe Kompetenz einzukaufen und mit dieser dann mittelfristig mit eigenen Projekten weiterzuarbeiten. Würde hier bedeuten, CS Qualität für 1,5-2K diirekt aus China unter (eventuell sogar) anderem Markennamen. Und das wären dann sicher gute, aber doch andere Gitarren... .
 
@SicherBaldRockstar

Es ist ja schön, dass du hier Vorträge auf dem Niveau des Wirtschaftsunterrichts in der 7. Klasse halten kannst und das für Expertise hältst.

Nur ist das, was du da erzählst, mit Verlaub, absoluter Quatsch. Deine Ausführungen über Buffets Anlagestrategie sind Quatsch, weil sie zum einen nicht zutreffend sind, und zum anderen mit der Situation bei Gibson nichts zu tun haben. Von Buffett ist beispielsweise folgendes Zitat überliefert:

Es ist besser ein großartiges Unternehmen für einen mittelmäßigen Preis zu kaufen, als ein mittelmäßiges Unternehmen für einen großartigen Preis.

Seine Strategie ist in funktionierende Unternehmen zu investieren, und dann kann das Prinzip eine relativ passive Rolle mit einem Sitz im Board einzunehmen funktionieren. Nichts davon ist bei Gibson gegeben. Gibson ist kein großartiges Unternehmen. Gibson hat kein großartiges Management. Gibson ist kein Unternehmen, in welches man sein Geld steckt, sich einen Sitz im Board sichert, und dann das Management weiter so machen lässt wie bisher. Gibson ist genau das Gegenteil davon. Gibson ist ein marodes Unternehmen ohne eine funktionierende Strategie, mit teuren und verlustträchtigen Unternehmensteilen, und einem schlechten Management. Ein Unternehmen wie Gibson ist für einen Investor ala Buffett noch nicht einmal ansatzweise interessant.

In Gibson zu investieren, macht eigentlich nur Sinn wenn man eine Zerschlagung des Unternehmens anstrebt. Gibson ist ein Fall für eine Sanierung, und kein Investor wird dieses Unternehmen kaufen ohne eine Sanierungsstrategie. Sie haben, wie du sagst, nicht die Möglichkeit, sich so sehr in das Tagesgeschäft einzuarbeiten, um strategische Entscheidungen zu fällen? Diese Strategie steht schon lange bevor eine potentielle Übernahme eines Unternehmens wie Gibson überhaupt bekannt wird. Wie diese Strategie aussieht, darüber kann man nur mutmaßen. Mit Gewissheit kann ich nur sagen, dass du falsch liegst.

Und ja, ich habe M&A Erfahrung. Als Käufer. Und als Verkäufer. Als jemand, der über eine Familiengesellschaft an über 30 Firmen in unterschiedlicher Form beteiligt ist. Nicht als jemand, der sich irgendwo ein bißchen Allgemeinwissen angelesen zu haben glaubt.
 
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Ein reiner Investor will vor allem sehen, dass sich die Investition lohnt. Und übt entsprechend Druck auf die Geschäftsleitung aus, das durchzusetzen. Im Gegensatz dazu wurde sowohl Gibson als auch Fender in den 80er Jahren durchaus aus Liebhaberei gekauft, weil eben die Investoren (Norlin bzw. CBS) zu sehr dem Spargedanken nachgehangen sind und damit die Qualität und der Ruf stark gesunken war. War ja beides damals ein Management-Buyout, wenn ich mich recht erinnere.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, was für Investoren einspringen aus meiner Sicht: die einen, die selbst aus dem Musikbereich kommen und die Gitarrenmarke erhalten wollen und den Rest abstossen (oder in ihr eigenes Portfolio eingliedern). Davon gibt es aber nicht so viele große Player, die das machen würden.
Die anderen, die vor allem an Gewinn interessiert sind und denen die Historie weitgehend egal ist und die daher kein Problem haben die Firma zu zerschlagen und die Produktion am billigstmöglichen Standort weiterlaufen zu lassen.
Als dritte Möglichkeit bietet sich noch immer an, dass Gibson ein Pan Am Schicksal erleidet und einfach komplett untergeht.
 
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