Ich für meinen Teil ("muss" auch in Zürich arbeiten) rätsle schon lange, was genau an dieser Stadt denn so grandios sein soll
Ui, da sprichst Du was an ...
Da bist Du nicht der einzige
Das geht sehr vielen Schweizern so.
Ich persönlich kann mit Zürich auch nix anfangen. Und zwar hab' ich da so meine These:
Zürich lebt vorwiegend von Leuten, die wiederum von Zürich leben. Will heissen: Morgens fährt jeder mit Zug oder mit dem Auto in die Stadt rein, arbeitet, konsumiert und investiert in Zürich, und abends fährt man wieder heim. Will heissen: Die Leute kommen und gehen. Täglich. Dabei bleibt das eigentliche "Stadtleben" total auf der Strecke, weil's eigentlich niemanden kümmert, wie das Stadtleben an sich ist. Denn man nutzt Zürich ja "aufgrund seiner Angebote." So etwas ähnliches hat Pekri soeben auch formuliert.
In einer Stadt wie Bern z.B., wo die Einwohner sogar über die Farbe der Abfallsäcke abstimmen, merkt man einfach, dass da die Bevölkerung an einem Strang zieht und
für die Stadt, und nicht
von der Stadt lebt. Das ist der grosse Unterschied, der Zürich im Vergleich zu vielen anderen Städten unattraktiv macht. Mal abgesehen von den unmöglichen Wohnverhältnissen bei völlig überrissenen Preisen. Auch den Leuten merkt man's an: Da ist jeder froh, wenn er abends wieder nachhause kann. Und so verhalten sie sich auch.
Zürich würd' lieber akzeptieren, dass es ein liebevolles Städtchen am See ist, das weitaus mehr zu bieten hätte als "das pulsierende Nachtleben"
Man könnte es schon fast New-York-Komplex nennen ...
Alles Liebe,
Lim