Schumanns Träumerei auf Akkordeon passt das?

  • Ersteller Moricasso
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Um nochmal auf den Ursprung zurück zu kommen:
HIER wurden Herrn Schumann's Träumereien, meiner Meinung nach, sehr schön umgesetzt. Und damit auch jeder merkt dass es kein Klavier ist, hat man auch noch ein Bild von einem Akkordeon dazu gepostet.
Da gibt's doch nix zu meckern oder?

Henry Doktorski:

2016 ins YT veröffentlicht, 46 Aufrufe, 1 Like, keine Bewertungen.
Wie hast Du das bloß gefunden?



Jedenfall erstaunlich, was die Tiefen des Netzes doch noch für Schätze verbergen.

Habe mal über diesen Mann in Google nachgelesen. Er hat sogar Anfängerhefte für diatonische G/C-Akkordeons geschrieben.
 
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@Landes, ich will nicht meckern, aber hören will ich eindeutig die Interpretation von Martha Argerich.
 
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2016 ins YT veröffentlicht, 46 Aufrufe, 1 Like, keine Bewertungen.
Gell, da schaus't. Übrigens, der "1 Like" ist von mir und er würde sich sicher über mehr (verdiente) freuen. Er hat auch noch einige interessante Stücke in seinem YT Kanal.
 
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Und eine CD gibt es auch von ihm: Complete Works of Guido Deiro.
 
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Um nochmal auf den Ursprung zurück zu kommen:
HIER wurden Herrn Schumann's Träumereien, meiner Meinung nach, sehr schön umgesetzt. Und damit auch jeder merkt dass es kein Klavier ist, hat man auch noch ein Bild von einem Akkordeon dazu gepostet.
Da gibt's doch nix zu meckern oder?

Dieses hier find ich auch wunderschön



Meckern kann man auch an Piano Umsetzungen, weil gerade dieses Stück als sehr schwierig gilt, obwohl es - rein technisch- vergleichsweise leicht ist.

Alles was außer Piano interpretiert, ist ganz eigen zu sehen. Und wenn es so liebevoll wie in unseren Beispielen gespielt wird, dann ist das zu respektieren und in meinen Augen auch zu würdigen.
 
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& Das wäre bestimmt lustig.
§ Mit einem nicht standesgemäßen Instrument und ohne eingespieltes Repertoire
% Andererseits findet das nächste Treffen an meinem Geburtsort statt.
Hallo Werner
ad & Ja, sichtbar in den vielen Beiträgen der Akkotreffen:
Essen+Trinken.jpg

ad § Es gibt viele Tasteninstrumente, welche Du spielen darfst (nie eine Verweigerung gesehen).
ad % Ein Grund mehr, mindestens für einen Kurzbesuch! Herzlich willkommen; es warten auf Dich:

Tastenakkordeons div.jpg

Falls Du einen Umstieg auf Knöpfe, allenfalls mittels Griffschrift versuchen möchtest, stehen meistens meine Gola und eine Pigini bereit.
Paul Frager wünscht Dir einen schönen Sonntag. :m_akk:
 
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Dieses hier find ich auch wunderschön

ja, doch! Scheint doch zu gehen. Das geht zumindest in die Richtung, wie ich mir den Traum, bzw. die Träumerei vorstelle.

Hmm. Muss ich vielleicht meine Vorbehalte doch etwas revidieren. Mit ordentlicher Balgarbeit ist doch viel machbar.
 
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Mein lieber Paul, sollte bei deinem Bildchen mit Hinweis auf all die verfügbaren Tasteninstrumente unter "Roland" meines gemeint sein, muss ich enttäuschen, ich bin nicht bei dem Treffen. Die Unterkunft erinnert mich doch zu sehr an Zeiten von Schullandheim und Skilager, was damals noch abenteuerlich war fällt heute eher unter den Sammelbegriff unkomfortabel - na ja die Zeiten ändern sich und man wird auch nicht jünger.
Aber ich werde mich sicher gern mal wieder bei einem Treffen zeigen, so ich denn willkommen bin - koch' dann auch was schönes :D. Ist jetzt hier ein wenig OT somit bitte ich um Absolution:engel:.


tastenakkordeons-div-jpg.724577
 
Hallo Horst

Für Knopfspieler stellt sich natürlich keine Enttäuschung ein.
Und knappe Verhältnisse kennst Du ja von Deinem Segelschiff.

Mit Deinem Organisationstalent wirst Du es sicher noch einrichten können.

Wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Herzliche Grüsse von Paul Frager
 
Takashi hat einen schönen intimen Sound, das kann man sagen.

Aber hört ihr auch sein ständiges Absetzen mit abschließendem Knopfklappern?

Es ist eine Frage der Konzeption.
Mit dem beständigen Absetzen schlägt er natürlich zwei Fliegen mit einer Knopfklappe:

Erstens kann er den Abklang des Klaviers an den markanten Stellen auf diese Weise gut nachgestalten und umgeht zweitens Neuanfänge innerhalb eines Abklangs, also neue Töne während andere noch nicht ganz verklungen sind, was eben auf Akkordeon nicht gut funktioniert. Er schließt ordnungsgemäß und in epischer Länge ab und beginnt dann sauber neu.
Um Sinnzusammenhänge kümmert er sich dabei wenig.

Es ist alles sehr auf diese Tonlichkeit kalkuliert und abgezirkelt. Kein Risiko, kein Bemühen für fließende Übergänge, keine längeren Bögen. Er spielt Anfänge eines Gedankens so als wäre mit dem ersten Ton schon Schluss. 1:15 zb. Es klingt wie ein Ende, perfekt abgeschlossen. Sogar mit Knopfklappern. Dabei geht der Satz dort erst los. Ich vermisse da einen Zusammenhang.


Dann gibt es Zäsuren, die aus 4/8 gefühlt 5/8 oder noch mehr machen. Ich meine nicht rubato, also unbeständiges Zählen sondern mehrere Zäsuren hintereinander. Zb. 1:05-1:10
Es ist für mich offensichtlich eine Kaschierungsmaßnahme im Konzept. Wo eine bewusste Zäsur ist, kann kein legato sein und kein Fluss. Alle Erwartungen im Keime erstickt. Es kann nichts schief gehen.


Balgwechsel an Stellen, die direkt zur 1 führen:
Bei 0:50 z.b.

Bei 1:27 gibt es einen Basston der im Fluss eingepackt werden muss, und prompt macht es möööp.

Auch kurz danach gibt es einige Betonungsversuche (aus Notwendigkeit), die aber ungewollt auf die anderen Stimmen durchschlagen und zum Abschluss der Sequenz wird bei 1:33 ein Vorschlag wieder so verlängert dass der Taktfluss durcheinander kommt.
Dann klingt das F Dur wirklich wie, Gott sei Dank, jetzt kann ich meine abgesetzte Spielweise endlich wieder ausleben.

So ähnlich wenn es auf 1:55 zugeht... , es kämpft sich bis F7 vor und macht vor dem letzten logischerweise fließenden Schritt zu Bb Dur .... eine Zäsur.
Dann lang abgeschlossen, wie ein Ende. Mit absichtlich lautem Klappern.
Ach nein, es geht doch noch weiter.
Bei 2:07 - 2:20 wieder für mich vollkommen unnachvollziehbare Taktverlängerungen.

Das A7 dehnt er bei 2:50-3:00 10 Sekunden lang aus und ich weiß in der Zeit nicht so richtig wo der Ton beginnt oder aufhört. Das Arpeggio ist gar keins, jeder Ton wird einzeln gespielt (ohne Schwerpunkt), so dass man die Orientierung verliert. Dann verschwindet versehentlich die None weil die anderen Stimmen dem H die Luft nehmen und viel lauter klingen, dann versucht er es zu retten indem er doch nochmal lauter wird, das H kommt trotzdem nicht wieder.


Bei 3:14-3:18 scheint kein legato mehr möglich. Jeder Ton kommt einzeln.


Trotz alledem, er spielt innig und macht sein Ding.
Wenn ihn das alles stören würde, würde er es anders oder garnicht spielen.

Ich möchte das wirklich nicht werten.
Das ist nur ein kleiner Einblick auf Gefühle und Gedanken die ich beim Hören so habe. Deshalb lässt sich darüber auch so schlecht schreiben. Meist bleibt es bei einem unverbalisierten gefällt oder gefällt nicht.
Oder irgendwas dazwischen.

Ich weiß auch diesen Kommentar nicht einzuordnen. Einerseits öffnet er vielleicht dem ein oder anderen die Ohren, andererseits zerstört er durch zu viel Analyse den Genuss?

Es gibt so viele Künstler und Performances die ziemlich unperfekt sind und trotzdem berühren.
Deshalb weiß ich immer nicht, warum man sich überhaupt verbessern sollte.

Einen Fehler - Faden gabs doch auch vor kurzem von @Akkordeonengel
!?-.

Es wäre natürlich großartig von jemanden zu hören, warum er gerade diese Version so toll findet.

@Moricasso hat ja zum Startpost schon einiges gesagt. (Vor allem technische Leistung ist mir im Gedächtnis geblieben)

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Ähnlichkeit hat das Thema hier für mich mit dem von @Akkordeonengel erstellten Fehlerfaden.

Bei der Version von Henry Doktorski springen mich weit weniger kritisierbare Details an, trotzdem ist das nicht unbedingt besser oder schlechter und deshalb frage ich mich wirklich, wie Begeisterung entsteht.
Das ist eine Art Zustand, der den Verstand gewissermaßen ausschaltet, im positiven Sinne natürlich. Man ist ergriffen und verliert irgendwie die Objektivität, wie eine rosarote Brille beim Verlieben.

@polifonico erwähnte einen mühelos perfekten Clown oder Artisten, bei dem der Funke nicht überspringen wollte, ein etwas "lausiger" aber herziger Kollege schaffte das dagegen mit irgendetwas.

Wie lässt sich das auf die Träumerei übertragen? Kann das jemand anhand eines Beispiels mit der Träumerei ausdrücken? Ich brauche Nachhilfe, wie man im vorliegenden Fall solche negativen Gedanken los wird.

@Akkordeonengel sprach sinngemäß von Mikrofehlern, die einen Vortrag lebendig und interessant machen. Ist das für die Fans dieses Vortrages so ein Fall? Könnt ihr das in Worte fassen?
 
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Das ist nur ein kleiner Einblick auf Gefühle und Gedanken die ich beim Hören so habe.
Auch ein Schicksal ...
Im Ernst: Solche Beschreibungen öffnen einem die Augen oder Ohren für Details, die man als Laie, Amateur, als immer man sich selbst bezeichnet, erst dadurch wahrnimmt (wenn man Glück hat). Gilt für alle künstlerischen, aber auch (sorry OT) z.B. sportliche Bereiche.
Mir fällt zu dieser Darbietung nur "manieristisch" ein ...
Ich brauche Nachhilfe, wie man im vorliegenden Fall solche negativen Gedanken los wird.
Damit wirst du leben müssen. Weil es dein Leben ist ...
 
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Takashi hat einen schönen intimen Sound, das kann man sagen.

Das ist wohl auch das weshalb ich diese Version mag. Sie drückt schon ein Stück weit das aus, was in dem weiter oben geposteten Video der M.Argerich so schön zu hören ist. Es ist weit die Emotionen die das Stück in mir weckt: Dieses Bild von jemand der versonnen vor sich hin träumend, in die Weite schaut und die Gedanken und Träume wie Seifenblasen aufsteigen und davon treiben. Für mich der Innbegriff des Zustands Muse haben und sich im Moment um nichts weiter in der Welt kümmern und sich einfach mit seine Gedanken dahintreiben lassen.

Dieses Gefühl kann er ein Stück weit in mir hervorrufen und das ist das was mir an seiner Version gefällt , was ich mag.


Aber hört ihr auch sein ständiges Absetzen mit abschließendem Knopfklappern?

Ja, das höre ich auch und das ist das was ich an der Version gar nicht mag. Denn das stört den Fluss und lässt die Seifenblasen platzen.Warum er das macht weiß ich nicht. Vielleicht ist das sein Kunstgriff um bestimmte Situationen zu umgehen, die auf dem Klavier so perfekt in einander übergehen und diese spezielle Wrkung erzeugten, die auf dem Akkordeon schlecht bis gar nicht machbar sind. Vielleciht ist das absichtlcih so gemacht, nach dem Motto: Wenn ich die Situation auf dem Akkordoen nichit nachbilden kann, dann gleich rigoros und ein klarer Cut. Als Kunstgriff sozusagen. Er ändert damit ganz klar auch den Gesamtausdruck des Stücks, aber da hatten wir ja schon weiter oben, dass daas im Sinne der künstlerischen Freiheit ok, ist, dass der Vortragende seine eigenen Interpretation machen darf.

Viele Kleine Detailfehler sind mir gar nicht aufgefallen, aber diese Absetzer sind ja nicht zu überhören. Mich stören sie und das ist auch das was mir u.a. an seiner Fassung nicht gefällt. Der Traum den er damit vorträgt ist ein andere Traum als der den die Argerich erzeugt. Hier ist es eher ein ein Traum, den man hat, wenn man zufrieden nach dem Genuss von ein, zwei Viertel Roten unter dem Apfelbaum liegt und dahinschlummert.


Das A7 dehnt er bei 2:50-3:00 10 Sekunden lang aus und ich weiß in der Zeit nicht so richtig wo der Ton beginnt oder aufhört.

Bei 2:07 - 2:20 wieder für mich vollkommen unnachvollziehbare Taktverlängerungen.

Die wirken auf mich zumindest "komisch" - damit kann ich nichts anfangen. Denn die bringen mich beim zuhören aus dem Fluss - nehmen mich nicht mit auf die nächste Sequenz.

Bei 1:27 gibt es einen Basston der im Fluss eingepackt werden muss, und prompt macht es möööp.

Da triffste bei mir natürlich ganz klar einen Punkt, an dem ich ja auch immer und ewig rumbaslte : wie kann ich einen Ton weich ansetzen und weich wegnehmen. Aber da bin ich selber ja an etlichen Stücken am basteln um das weicher zu bekommen. Weiß aber nicht wirklich , ob das überhaupt geht, bzw. ob das speziell an meinem Instrument geht. Dass die Dinger sich da mitunter unterschiedlich verhalten hab ich schon festgestellt - aber weil ich mir deswegen kein anderes Akko kaufen will, gehts für mich in erster Linie drum: kann ich das auf meinem Instrument erzeugen?


Das ist der Punkt der mir das Stück einereits wieder interessant werden lässt, denn ich erkenne, dass doch vieles was das Stück ausmacht auf dem Akko nachbildbar ist - da ich aber die ganzen Fehler nicht so klar , schnell und präzise raushöre, wie z.B. @Klangbutter geht das bei mir zum Teil nur über selber ausprobieren, wie sich denn die Stellen, die mir auffallen auf dem Akko anfühlen, wenn ich das spielen will - schaff ich das, geht das überhaupt?, oder geht das dann doch nicht?

Es wäre dabei aber dann nicht das erste mal, dass in Stück in mein Repertoire wandert über den Umweg, weil ich einfach ausprobieren wolle, ob das denn überhaupt so gehen kann... und irgendwann wurde dann eine eigene Fassung draus... Aber soweit bin ich hier noch bei weitem nicht...


Bei der Version von Henry Doktorski springen mich weit weniger kritisierbare Details an, trotzdem ist das nicht unbedingt besser oder schlechter und deshalb frage ich mich wirklich, wie Begeisterung entsteht.
Das ist eine Art Zustand, der den Verstand gewissermaßen ausschaltet, im positiven Sinne natürlich. Man ist ergriffen und verliert irgendwie die Objektivität, wie eine rosarote Brille beim Verlieben.

@Akkordeonengel sprach sinngemäß von Mikrofehlern, die einen Vortrag lebendig und interessant machen. Ist das für die Fans dieses Vortrages so ein Fall? Könnt ihr das in Worte fassen?

Ob sich das so klar formulieren lässt - weiß nicht. Weiß nicht schon deshalb, weil ich mitunter nicht immer nach dem gleichen Maßstab bewerte. Wenn ich eine perfekte Darbietung hören will, die so nahe am Notentext ist wie nur möglich, dann kaufe ich mir eine CD von Brendel. Ich habe aber mitunter von dem gleichen Stück auch CD s von andere Interpreten, die bei weitem nicht so exakt und genau sind, die aber vielleicht gerade deswegen lebendiger wirken und in mir mehr Emotionen wecken. Oder auch ein anderer Vergleich (ebenfalls aus der Klavierwelt) . Horowitz gilt bei vielen als nahezu perfekter Pianist und als einer der "ganz Großen" - so wie Arthur Rubinstein auch als einer der "ganz Großen" angesehen wird. Aber im Vergleich zu Horowitz erlaubt sich Rubinstein auch auf seinen CD s weitaus mehr Schnitzer und kleiner Fehler als Horowitz... und trotzdem klingen für mich viele der Versionen von Rubinstein gespielt wesentlich lebendiger - nehmen mich mehr mit.

Warum weiß ich nicht. Vielleicht ist es einfach, dass Horowitz dem perfekten Vortrag nahezu alles unterordnet, während Rubinstein der gelungenen Emotion sein Spiel unterordnet. Bei mir ist das auch ganz klar situationsabhängig. Mitunter höre ich ein Stück um mich von dem Emotionen mitnehmen zu lassen. Gelingt dies, verzeihe ich dem Künstler alle möglichen Schnitzer und Fehler - speziell live.


@Akkordeonengel sprach sinngemäß von Mikrofehlern, die einen Vortrag lebendig und interessant machen. Ist das für die Fans dieses Vortrages so ein Fall?

Und ich denke schon, dass "Mikrofehler", sofern man von kleinen spielerischen Ungenauigkeiten überhaupt von Fehler sprechen darf oder einfach menschliche Anpassung an das Spielgeschehen sprechen sollte, dass die zulässig sind und eben genau die Würze ausmachen. Alles genau und perfekt exakt - klingt nach Roboter und Midibox. Ich bin der Ansicht, das eben solchen kleinen "Unsauberkeiten" den Vortrag erst noch richtig wirken lassen. Lässt man mal die kleine Fehler weg, die durch spielerische Mängel verusacht werden, so glaube ich das - mitunter viellecht auch unbewusst - kleine Abweichungen vom exakten automatisch kommen, wenn man eine bestimmte Intention rüberbringen will. Da folgt der Körper mitunter automatisch den Gefühlen und verändert Kleinigkeiten in die Richtung, wie die zum gewünschten Ausrdruck stimmiger passen...?

Hier habe ich natürlich ganz klar einen großen Vorteil gegenüber Spielern wie @Klangbutter : mangels Fahigkeiten und Können bekomm ich schon viele dieser kleine Details gar nicht erst mit und kann mich schon gar nicht auf der technischen Ebeen soweit ins Detail vertiefen. Drum bleibt mir eher die emotionale Ebene von der aus ich das Spiel bewerten kann (und von vorführen und selber am eigenen Beispiel darstellen weit entfernt!)... und da fällt manches leichter. Auch wenn man dann nicht so genau sagen kann, warum einem jetzt das nicht passt und was gnau isses, aber um so besser gefällt. :):nix:


Könnt ihr das in Worte fassen?

Iss jetzt ne recht lange Bleiwüste geworden, aber vielleicht kannst du mit der Antwort ja n bissl was angfangen
 
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Du meinst, manchmal ist Nichtwissen auch eine Gnade?;)
nicht nur Nichtwissen, auch Nichthören!

Ich habe mit Dieter Reith in Big Band Workshops gearbeitet, der arme Mensch hat ein absolutes Gehör weit über der Schmerzgrenze. Es war für ihn eine richtige Plage, wenn Blasinstrumente nicht 1000%ige gestimmt waren, wenn die Intonation nicht wirklich exakt war, von falsch gespielten Tönen mal gar nicht zu reden.
Und das bei bis zu 20 Musiker auf einem Haufen...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...@Akkordeonengel sprach sinngemäß von Mikrofehlern, die einen Vortrag lebendig und interessant machen. Ist das für die Fans dieses Vortrages so ein Fall? Könnt ihr das in Worte fassen?
ich glaube nicht, daß man das direkt vergleichen kann.

Habs ja auch schon im anderen Thread geschrieben, da ist Landes ein schönes Beispiel mit seinen "personalisierten" Stücken.

Hier beim Träumerei-Thread gehts doch eher um was größereres, umfassenderes - hier um Bearbeitungen, Arrangements. Und die Möglichkeit einzelner das persönlich mit der eigenen Grenze auszuloten.

Beim Akkordeonengel sind das eher Interpredationsdetails in ganz kleinem Bereich - eben "Microfehler". Wobei mir in diesem Zusammenhang "Fehler" nicht gefällt, das sind eben wie Horst das richtig definiert: Personalisierungen.

Wenn Horowitz und Lang Lang die gleichen Noten vorliegen haben, ist das hinterher doch nicht das gleiche Ergebnis - wer von beiden hat da jetzt "falsch" gespielt??
 
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Glaube ich nicht. Sie passen alle den Stoff so an, dass er Ihnen liegt. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn ein anderes Instrument benutzt wird, muss man grober heran um das gleiche darzustellen.

Es ist sehr faszinierend wenn man bestimmte Spezial-Musikrichtungen daraufhin untersucht. Der Akzent eines Bandoneons wird auf dem Bass mit einem surrenden Bogen und Glissando gespielt, das Klavier bemüht sich mit Clustern und folgenden Akzenten in der rechten Hand genauso zu klingen.
Im Klezmer musst Du mal Geige, Klarinette und eben auch Akkordeon Phrasierungen miteinander vergleichen. Es ist phänomenal wie unwichtig das gerade verwendete Instrument dabei ist, alle schaffen den gleichen Ausdruck mit völlig verschiedenen Mitteln. Sänger sowieso ...

So "Micro" kann die Personalisierung nicht sein, wenn man Galliano an verschiedenen Instrumenten erkennen kann oder wenn es einzelne Spieler schaffen, so zu kopieren, dass man sie beim Blindtest für Galliano halten würde.

Hör mal hier eine Weile zu (wenn DU es aushältst :D)


Es ist Wahnsinn, wie stark die Ornamentik alles überdeckt. Jeden Firlefanz findest Du bei jedem Spieler wieder. Sogar die Gepflogenheit, den Nahbesprechungseffekt bei Sängern zu nutzen, siehst Du hier beim Akkordeonisten in der 5. Minute.
 
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gelöscht - halte mich da besser raus
 
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@Klangbutter
Würdest du denn eine Art und Weise kennen, so ein Stück überhaupt „überzeugend“ auf einem Akkordeon zu arrangieren/ performen?

Ansonsten ist das hier doch so wie immer, wenn Stücke sozusagen „gecovert“ werden:
Klingt subjektiv ähnlich, besser, schlechter
Und: bemüht sich stark, wenig oder gar nicht am Original zu orientieren...

Mal ganz außer Acht gelassen, wie ein „Original“ klingt...
gibt’s denn Aufnahmen von wenigstens Clara Schumann, die ganz sicher genau wie von Robert komponiert spielte?
Theoretisch hätte sie im hohen Alter noch aufgenommen werden können auf Schellack (??)
Wohl nicht (?)
Deshalb gibt es kein Original, dann ist es allenfalls möglich, über das überlieferte Notenbild zu sprechen.

Selbst große Pianisten interpretieren Romantische Stücke teils sehr unterschiedlich. Wie oben schon gefragt: wer spielt „falsch“?
 


Diese Version finde ich schöner als die Piano Version.
 
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Oder mal ne Orgelversion...

Da muss das Schimpfen über Interpretationsfehler ja maßlos sein :D



Ehrlich gesagt hat das Akkordeon sehr viel mehr Möglichkeiten- und dennoch gibt’s die Orgelversion seit über 100 Jahren ...
 
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Mich würde es interessieren, was Nicht-Akkordeonisten zu dem Thema sagen - sowohl hin (z. B. Träumerei auf Akkordeon) als auch her (z. B. Tanzende Finger vom Blasorchester) bzw. Allgemein, welche Transkription ist "erlaubt", welche nicht mehr.
Ich hatte vor Tagen die ersten Beiträge gelesen und jetzt noch ein paar, aber nicht alle in diesem Thread. Spontan musste ich an den Youtube Kanal einer professionellen Blockflötenspielerin denken. Sie wird wohl hin und wieder auch gefragt, ob man dieses und jenes auf der Blockflöte spielen "dürfe", und ihr Statement dazu war, dass der Spieler entscheidet, was er mit seinem Instrument spielt. Prinzipiell könne hier jeder tun, was er will. Ich selbst muss bei den Diskussionen, ob man eine bestimmte Musik auf einem gewissen Instrument spielen darf, immer ein wenig schmunzeln. Im Zweifelsfall würde ich es mir einfach nicht anhören. Es gibt sowieso schon jede Menge Sachen, die ich mir nicht anhöre. Z.B. Karnevalsmusik oder, wenn jemand Tierschreie auf dem Saxophon imitiert. Trotzdem kommt mir nie in den Sinn, dass man so etwas nicht machen darf. (Sofern ich nicht dabei sein muss.) :)
 
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