Ich habe mich mal in Deinem Hospital umgesehen. Dort werden u.a. auch Teles für deutlich unter 1000,- angeboten und dabei kann man sich die Einzelteile des Instruments sogar noch nach Wunsch zusammenstellen. Aus Gitarrenbauer-Sicht müssten die dann aber unterhalb des qualitativen Mittelfeldes liegen, oder nicht ?
nun.... ja, eigentlich schon ;D ... Du musst allerdings das Wort "Basispreis" auch richtig verstehen. Das ist also das für mich vertretbare, absolute MINDEST für eine sorgfältig montierte Gitarre aus sorgfältig ausgesuchten Parts mit Auseinandersetzung der Bedürfnisse und Anforderungen - und das liegt bei 699,- Euro.
Ich würde es allerdings nur "einfaches Serienniveau" nennen. Das verdeutlicht eher, wie ich meine Qualitätsansprüche vertrete und klingt auch nicht ganz so negativ
Es bedeutet einfach, dass ich nicht aus 10 verschiedenen Hälsen den raussuche der am Besten klingt und dass ich auch keine Klangproben der Fertigteile mache oder auf Farbwünsche außerhalb des vorgegebenen Angebots rücksicht nehmen kann.
Es ist halt ein Economy Custom-Shop. Mit dem entsprechenden Aufpreis ist das dann natürlich eher möglich, aber dann gehts natürlich auch schonwieder direkt richtung Mittelfeld
Für 500,- bekommt man erstaunlich gute Gitarren. Die Frage müsste aber wohl lauten, wie man es schafft sie für diesen Preis zu produzieren, bzw. wer "den Preis" für den Preis zahlt.
Logisch! Keine Frage! Aber man muss auch mit Kompromissen leben. In den Meisten Fällen wird wohl an vernünftigen Pickups gespart - die Mechaniken sind heute in den meisten Fällen schon recht nett.
Versteht meine "1000 Euro"-Grenze bitte
nicht als Ausspruch a 'la "darunter kannste eh vergessen". So ist es nicht! Die Verlässlichkeit und Wiederholgenauigkeit der Instrumenteneigenschaften und damit ihre Anwendbarkeit steigt aber nunmal mit dem Preis. Und das ist die tatsächliche, technische Definition von "Qualität". Dass also z.B. unter X identischen Gitarren blind hereingreifen kann und immer auch ein identisches Instrument in der Hand hält. Das erfordert eine extrem hohe Vorarbeit bei Auswahl und Arbeitsvorbereitung und das wird eben bei günstigeren Instrumenten nicht gemacht.
Dadurch werden TROTZDEM gute Instrumente gebaut, aber die Wiederholgenauigkeit ist einfach wesentlich geringer.
Jetzt seh ich gerade, dass Telefunky das ja gerade auch genau so gesagt hat wie ich es meine... er war schneller
Ich kann also absolut empfehlen auch günstige Instrumente zu kaufen... allerdings nicht über den Versandhandel bzw. dann gleich 3 oder 4 bestellen und sich eine aussuchen. Unter 200 Euro Neupreis sollte man allerdings nur als Gelegenheits-Couch-Spieler suchen. Oder eben als Vollbluteinsteiger, der sich seiner Sache noch nicht so sicher ist....
Ich verkaufe selbst ja ausschließlich Instrumente UNTER 1000 Euro und das mit gutem Grund... Ich habe sie so ausgewählt, dass man sie mit ein wenig Zusatzarbeit eben in ein richtig gutes Mittelfeld treiben kann und dabei eben relativ Sparsam bleibt. Tauscht Du an einer gut ausgesuchten Fender Squier oder Mexico z.B. die Mechaniken, Brücke, Pickups und Sattel gegen richtig gute Teile hast Du eine Gitarre die ein USA-Modell übertrifft und trotzdem genausoviel kostet.
Das ist der Trick, dessen ich mich gern bediene und ja auch den CustomShop so gestalte, dass die Gitarren günstig bleiben, aber Markenstandarts schon übertreffen...
Genau deshalb denke ich über die Maßnahme der Einschraubbuchsen am Telehals nach. Wenn man sich also eine Tele aus Eurem "Hospital-Baukastensystem" zusammenstellen würde, oder Euch eine vorhandene Gitarre schicken würde, würdet Ihr auch diese Tuningmaßnahmen mit den Einschraubbuchsen auf Wunsch ausführen. Habe ich das richtig verstanden?
Wenn das jemand so machen würde, würde ich das so machen, ja
aber jetzt schweifen wir etwas ab...