Für alle, die schon immer mal ein eigenes Studio aufbauen oder ihr Eigen nennen wollten, gibt es hier mal einen kleinen Einblick in (m)ein Studio, welches fast meine ganze Wohnung einnimmt. Nun ja, das liegt ein bißchen daran, dass die Wohnung selbst recht klein ist: ca. 60 Quadratmeter unterm Dach, also auch mit Dachschrägen. Entsprechend ist die Grundfläche noch etwas kleiner. NICHT mit Musikinstrumenten belegt sind nur die Küche und das Bad, nun vielleicht auch noch das Schlafzimmer, obschon dort einige Teile lagern, die ich seltener brauche.
Mit Musikinstrumenten und Technik vollgestopft sind Wohnungsflur (
"Universal-ufnahmeraum"; vor allen Dingen akustische Aufnahmen), mein Büro/Arbeitszimmer (
"Gitarrenraum", vorwiegend vorwiegend Speicherraum für Gitarren und andere Saiteninstrumente) und ein Durchgangszimmer zu meinem Schlafdomizil (
"Keyboardraum"). Diesen Durchgangsraum nutze ich am häufigsten, weil sich dort alles abspielt, was mit Mixing, Keyboard-Recording und akustischen Experimenten zu tun hat. Dort befinden sich neben den Keyboards, Racks mit 19"-Tonerzeugern und Steckfeldern alle meine Controller sowie meine beiden Abhören. Die Größe der Räume sind in etwa:
- Gitarrenraum: 3x4m
- Universal-Aufnahmeraum: 3x5m
- Keyboardraum: 3x4m
Ich nutze also knapp 40 Quadratmeter für mein Hobbystudio.
Wie kommt man an all die Geräte und gibt es keine Probleme mit Nachbarn?
Ich bin jetzt Mitte 60 und seit ich in den Teens war, wollte ich Musik machen, das sind also jetzt mindestens 45 Jahre, in denen ich mich mit verschiedenen Instrumenten und Recording auseinander gesetzt habe. Während dieser ganzen Zeit habe ich mir immer wieder mal neues Equipment angeschafft, auf das ich jetzt zum Teil zurückgreifen kann. Vieles davon ist schon überaltert, aber "vintage" ist für mich null Problem. Neben alter Hardware besitze ich natürlich so ziemlich eine vollständige Sammlung virtueller Instrumente, d.h. sie leben "In-the-Box" und einen sehr großen Vorrat an PlugIns. 95% davon waren kostenpflichtig. Meiner Erfahrung nach taugen kostenlose Tools nur begrenzt und führen leicht zu einer Art Sammelwut, bei der man nach kurzem den Überblick verlieren kann. Insofern bin ich ein Vertreter der Gattung: "Kauf Dir was Ordentliches und lerne damit umzugehen". Dieser Ansatz brachte zumindest mich weiter. Mit Nachbarn oder Mietern habe ich keine Probleme; noch nie hat sich jemand beschwert. Allerdings nehme ich ja auch kein akustisches Schlagzeug hier auf und Bass- oder E-Gitarren laufen für Aufnahmen über virtuelle Amps, bzw. AmpSim-Hardware. Überdies vermeide ich es, spät abends (nach 22h) über Boxen laut zu hören. Da nutze ich lieber Kopfhörer. Am Verstörendsten für fremde Ohren könnte höchstens das Einsingen von Vocals sein, weil man dabei immer wieder das Gleiche singt und oftmals auch krumm... Aber auch diese "Sollbruchstelle" hat noch nicht geknackt.
Ich besitze in etwa 10 Mikrofone verschiedener Gattungen und Klang- und Richtcharakteristiken. Mein neuester Erwerb ist ein Beyerdynamic
MM1 Messmikrofon, mit dessen Hilfe ich die Akustik in meinen Mixraum in Kürze endlich mal perfektionieren will. Bisher ist das nur nach Gehör passiert und das ist nach meinem Anspruch nicht ausreichend. Akustikelemente besitze ich durchaus, aber sie befinden sich überwiegend im
"Universal-Aufnahmeraum". Im
Mixing-Raum befinden sich bislang lediglich zwei fette Schaumstoff-Breitbandabsorber in den Ecken hinter den Boxen sowie zwei Diffusoren hinter dem Sweet-Spot, wenn ich mixe. Überdies noch einige kleinere Deflektoren an möglicherweise kritischen Stellen, aber ich werde die Verhältnisse in Kürze mittels
REW überprüfen und erst dann noch weitere Optimierungsschritte vornehmen.
Mein Recording-Rechner ist mittlerweile auch schon wieder in die Jahre gekommen und bräuchte mittelfristig mal eine neue und größere SSD. Schnell genug ist er (Intel i5 CPU mit 16 GB RAM) und auch beinahe unhörbar (lüfterlos und gedämmt). Er läuft noch mit Win7 und der nächste Schritt würde bedeuten, dass ich auf Win11 gehe, was auch die Investition in ein neues Audio-Interface nach sich ziehen würde. Also halte ich erstmal noch die Füße still. Funktioniert ja alles ausfallfrei.
Ich werde diesen Beitrag noch vertiefen, entdecke aber, dass ich jetzt unbedingt noch den Rasen mähen muss, bevor das Wetter umschlägt und es wieder regnet. Einige anregende Photos füge ich ein. Dazu kommen dann eigentlich noch ein wenig Beschreibungen, was man da sieht, aber wie gesagt, die Wiese und der Rasenmäher rufen.
Für gerätetechnische Details kann man auch mein
Profil anschauen und dort einen Überblick finden, wie und mit was ich so arbeite.