Da mein "Home Studio" nicht nur aus einem Desk besteht, das abzubilden relativ leicht wäre, sondern aus verschiedenen Räumen, die jeweils (+/-) spezielle Funktionen übernehmen, ist eine Dokumentation zu den Örtlichkeiten, an denen meine Musik entsteht, recht komplex und in den einzelnen Schritten vielleicht auch nicht so interessant. Das Wachstum eines Studios macht sich ja auch an Software fest, die man erst recht nicht mit Fotos würdigen kann. Letztlich geht es hier also um Hardware im erweiterten Sinne. So hat es bis zum Erstellen dieses neuen Posts drei Schritte gegeben, die sich mit der Verbesserung der Raumakustik befassen. Wer Keyboards, Racks oder Gitarren sehen will, der muss einen meiner anderen Posts (s.u.) oder meine
Mediensammlung konsultieren. Heute berichte ich über den Einbau eines Schallschutzfensters im Keyboardraum/Pre-Production, das ein reguläres Fenster ersetzt hat, welches ohnehin längst ausgetauscht werden musste. Der Rahmen hatte sich über die Jahre verzogen und deshalb war der Raum ständig "dauergelüftet". Ich habe also zwei Fliegen mit 1 Klappe geschlagen: die Wohnung thermisch wieder in Ordnung gebracht und gleichzeitig dafür gesorgt, dass Geräusche von draußen um 45 dB reduziert werden (Schallschutzklasse 5). Das macht sich
erheblich bemerkbar
und es ist im Grunde eine selbstverständliche Voraussetzung, überhaupt einen akustisch anspruchsvollen Arbeitsplatz betreiben zu können. Das Fenster selbst ist nicht gerade groß und der Preis ... eigentlich auch nicht (378,15 € zzgl. Montagestunden). Solch ein Fenster stellt mit seinen harten Reflexionen an der Abhörposition dennoch ein unschönes Problem dar, welches ich aber bereits gelöst, doch noch nicht dokumentiert habe. Dazu ein andermal.
Und da wir schon dabei sind; werfen wir doch im leergeräumten Zimmer aus der obersten Ecke (mit Weitwinkel) mal einen Blick auf die Anbringung der Abhöre, die aus zwei Satelliten (JBL ProIII) sowie einem Subwoofer (JBL Control SB-1) besteht. Die Satelliten bilden, wenn mein Kram wieder aufgebaut ist, mit meinem Kopf ein gleichseitiges Dreieck. Ich befinde mich also theoretisch im Sweet Spot. Theoretisch deshalb, weil der Subwoofer einen etwas größeren Abstand zu mir hat, geschätzt ca. 80 cm, damit also eine Laufzeitverlängerung von etwa 2,299 ms gegenüber den Satelliten zustande kommt (bei 343m/s und 20°C).
Bleiben wir noch für zwei weitere Arbeitsschritte hier in diesem Raum. Nachdem das Fenster montiert war, habe ich rechts und links davon zwei 2-D QRD7 Diffusoren angebracht, die auf meinen Wunsch hin von einem Schreiner symmetrisch gefertigt wurden. Sie haben die äußeren Maße von 50x50cm und streuen im Bereich von 754 Hz bis 6880 Hz. Ihre Wirkung entfalten sie ab einem Abstand von 68cm zur Hörposition. Das ist durch die Anbringung an dieser Stelle auf Kopfhöhe gewährleistet.
Ich habe sie so angebracht, dass die Diffusoren in ihrer Positionierung flexibel und im Winkel nach oben/unten sowie rechts/links schwenkbar sind.
Da sich meine Abhörposition in einem verengten Bereich des Zimmers befindet, quasi in einem "Schallkanal", habe ich zur Streuung an den Seitenwänden noch 5 Deflektoren angebracht, deren Oberfläche schallhart ist (Plexiglas). Hinter das Plexiglas setze ich Fotos. Die "Fotorahmen" sind stilisierte Skyliner-QRDs aus zwei Reihen Holzklötzchen. Theoretisch kommt es hierdurch zusätzlich zu einer Streuung von Schall oberhalb 8000 Hz. Wer Genaueres hierzu wissen will oder meine Bezugsquelle, möge mich doch bitte kontaktieren.
Das letzte Foto (s/w) zeigt den Raum, nachdem ich die Keys wieder reingetragen hatte. Damit ist meine Berichterstattung aus dem Keyboardzimmer für dieses Mal abgeschlossen.
Auch im zentralen Recording-Bereich habe ich umgebaut. Das riesige alte Sofa wurde rausgeschmissen - man sieht es auf Bildern vorangegangener Posts (s.u.) - und durch ein kleineres 2-Sitzer Sofa ersetzt. Die freigewordene Wand habe ich gleichfalls mit Diffusoren versehen: ein QRD17 (500Hz bis 6,8 kHz) sowie ein QRD13 von 500Hz bis 6142Hz.
Die grüne Fläche neben den Diffusoren ist ein Absorber auf Tableau, der an der Wand schwenkbar ist oder an ein mobiles Stativ montiert werden kann. Den gleichen Absorber sieht man am Stativ auf einem anderen Foto aus den vorangegangenen Posts. Über dem 2-Sitzer Sofa in der Ecke des Raumes erkennt man noch einen weiteren (dunkelkgrauen) Absorber; rechts im Bild eine Bass-Trap mit Durchmesser 45cm und einer Höhe von 1m, auf der eine kleine Tischlampe brennt.
Durch den Umbau des zentralen Aufnahmebereichs habe ich locker 2 qm an Platz gewonnen.
Meine neue Beleuchtung kann ich noch nicht zeigen, da der LED H2O-Effekt erst gestern gekommen und noch nicht montiert ist. Natürlich gibt es auch eine formschöne Lava-Lampe mit violetter "Lava". Stimmungsmacher halt....
Nachtrag:
Bei so vielen Posts und Herumgeklicke geht schon mal der Überblick etwas verloren. Ich entschuldige mich daher, dass im Post #2628 (Link s.u.) neben einem anderen Thema bereits einige Bilder von der Fenster-Aktion auftauchen - und das auch noch mit fehlerhaften Angaben zur Dämmung. Herrje! - Anschauen lohnt trotzdem.
vgl. meine Foto-Postings in diesem Thread:
Post
#2342, Post
#2440, Post
#2457, Post
#2530, Post
#2557 sowie Post
#2628.