Nachdem hier im Thread schon einige Beiträge von mir mit Bildern enthalten sind, wollte ich mal von einem Riesenfortschritt in meinem Refugium berichten. Die zugehörigen Fotos sind zwar nicht so spektakulär, das steht aber im Gegensatz zum akustischen Effekt. Nun, was habe ich gemacht? (Details vgl. alle Miniaturen am Ende dieses Threads) Zwei Dinge:
Erstens:
Ich habe mich endlich durchgerungen, zwischen meine DAW/Computer und den Abhörverstärker einen Trenntrafo zu setzen. WOW! Zuvor hatte ich auf nur 1 Kanal (ohne Nutzsignal) bei Vollast leise, aber doch hörbare Nebengeräusche, bzw. Störungen. Eine Art Zischen, so wie ich mich erinnere. Ich habe es mit anderen, sehr hochwertigen Kabeln probiert, aber keine Chance. Dann habe ich doch endlich in den Transformer/Isolator investiert, ca 50 € und siehe da, NULL Geräusch, obwohl Vollast. So, als ob der Verstärker schlicht ausgeschaltet wäre. Da macht das Mischen/Mastern erst wieder Spaß!
Zweitens:
Dann hatte ich auch genug davon, dass der Keyboard-Raum, der mir auch zum Mischen dient, also der gleiche Raum, in dem sich eben beschriebene Abhörsituation verbessert hat, einfach baulich immer noch auf Sparflamme wie vor meinem Einzug gehalten wurde. Man darf`s gar nicht laut sagen: das Fenster dichtete nicht richtig, denn offenbar war der Rahmen verzogen. Das hatte im Winter den Nachteil, dass es immer recht kühl blieb. Das Fenster war so stark verzogen, dass man fast mit dem Finger zwischen Rahmen und Scheibe nach draußen fassen konnte. Naja, Kinderfingerchen vielleicht. Trotzdem kam ich mir manchmal vor wie "auf der Gass". Nun habe ich das ganze Fenster ersetzt und sogar eines mit akustischer Dämpfung von 30 dB Schalldämmung genommen. Das reicht zur Not auch für ständigen Schwerlastverkehr und - nochmal WOW! - es ist nun eine Himmelsruhe eingekehrt. Eine teure, aber sehr lohnende Baumaßnahme. Ich freue mich schon, wenn ich meine Maschinen alle wieder in das Zimmer hineinschieben kann. Dann gibt es noch einige kleinere Verbesserungen, die vielleicht akustisch sogar weit besser sind als ich das im Moment denke.
Mit Blick vom Fenster her, das man hier (2. Foto) sieht, sah der Raum bislang so aus:
Um dieses Bild zu machen, musste ich meinen erlauchten Popo über das Fenstersims hinaus hieven und ziemlich aufpassen, dass ich beim Fotografieren nicht nach hinten wegkippe, was mir aus dem Dachgeschoss den Hals gebrochen hätte. Ich habe ein Weitwinkelobjektiv genutzt, um soviel wie möglich abzubilden. Links vorn sieht man das nach innen geöffnete Fenster, an der Decke rechts und links die Abhörmonitore (JBL Pro III) sowie zentral an der Decke den Subwoofer (JBL Control SB-1). Rechts in der oberen Ecke des Fotos kann man die Dachschräge erkennen, unter der sich im eingerichteten Zustand das Rack befindet (23 HE), überwiegend mit Outboard-Gerätschaft (Synth Expander, Effektgeräte), aber auch mit der (silent/lüfterlosen) KLM-Endstufe gefüllt. Der Arbeitsplatz vor dem Keyboardständer befindet sich im Sweet Spot der Abhöre. Ich benutze einen Barhocker, um dort zu werkeln. Das hat den Vorteil, dass fast kein Platz verbraucht wird und ich sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten kann ohne den Sweet Spot zu verlieren. Der Hocker ist im Bild aber nicht sichtbar, weil ich ihn mit meinen Füßen nutzte, um das Gleichgewicht zu stabilisieren (gefährliches Foto!).
Folgendes Foto zeigt den Raum aus einer Perspektive von der Fensterseite her, ich habe die Kamera quasi in die Ecke des Raumes gehalten (Weitwinkel).
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Die Geometrie für einen "Regieplatz" zeigt sich problematisch, aber nicht unmöglich. Der Raum ist so klein, dass die abgebildete Tür praktisch immer offen steht. Dahinter befindet sich ein Regal mit CDs, an die ich herankomme, wenn ich die Türe schließe. Wie man sieht, läuft die Tür im geöffneten Zustand nicht parallel zur Wand, besitzt aber eine ziemlich große Reflexionsfläche, an der z.Zt. noch das Poster sichtbar ist. Diese schräg stehende Fläche werde ich in Kürze zu 2/3 mit einem 2-D Diffusor versehen (60x120cm), was die Flatterechos im Raum eliminieren hilft. Eine gleichgroße Diffusorenfläche wird per Scharnier oder kurzer Kette an der Zimmerdecke direkt vor dem (neuen) Fenster angebracht werden, um auch von dieser Seite die harten Reflexionen zu brechen, d.h. diesen Diffusor habe ich beim Arbeiten im Winkel verstellbar in Kopfhöhe im Rücken. Wenn die Akustik nicht so exakt sein muss, z.B. beim Arrangieren, Komponieren, benötige ich den fensterseitigen Diffusor nicht und kann ihn wieder an die Decke hochklappen - und kriege stattdessen gescheites Tageslicht.
Man könnte sich fragen, weshalb ich keine Absorber einsetzen will. Nun, ich möchte das Frequenzspektrum im Raum nicht unnötig verzerren. Diffusoren erscheinen mir daher geeigneter. Aber ich sperre mich auch nicht dagegen, sondern will erst hören, was die Diffusoren bewirken. Übrigens spiele ich auch mit dem Gedanken, ein Set
Deflektoren zu kaufen (6 Stück, je 60x60 cm) und sie punktuell an die Wände zu verteilen, falls nötig.
Dies sind die zwei noch anstehenden Verbesserungen, deren akustische Wirkung ich noch nicht wirklich kenne, aber für meine Räumlichkeiten ergibt sich so noch ein weiteres erwünschtes Plus: Wenn ich die Tür schließe, wird der Diffusor auf der Außenseite des Keyboard-Zimmers positioniert. Dort, im "zentralen Recording-Raum" nehme ich bevorzugt Vocals auf. Dieser Raum, eigentlich ein Flur, hat natürlich eine ganz andere Akustik als der K-Raum (Keyboards und Mischen/Mastern). Im "Flur" sind überwiegend Absorber in Wechselrahmen und auf Stativen eingesetzt sowie Bass Traps. Das werde ich jedoch an anderer Stelle nochmal ausführlich dokumentieren. Ein paar Bilder gibt es jedoch schon für einen ersten Eindruck davon (siehe Links zu vorangegangenen Posts).
So, bis bald, liebe Jungs und Mädels. To be continued...
Vergleiche auch die Posts
#2530, Post
#2457, ost
#2440 und Post
#2342