hoss
HCA Gibson, Fender, vintage
- Zuletzt hier
- 24.11.24
- Registriert
- 03.08.04
- Beiträge
- 19.370
- Kekse
- 96.163
Ich hab ihn jetzt in die Wohnung geschleppt und werd mal den DI Ausgang ausprobieren (falls es einer ist), laut Mesa geht da sogar die Endstufe drüber.w. borland schrieb:ein wirklich ausgeziechneter amp, hatte während meines praktikums gelegenheit in der mittagspause über ihn meine noch unwürdigen gitarrekünste verstärken zu lassen.
ich gratulier dir herzlich zum kauf. würd mich über ein soundsamples freuen, um zu wissen, wie er aus deiner hand klingt
D.h. nachher nur mehr Boxen/Micro/Raumsimulation drauf. Wenn das nix wird, dann eben eine normale Microaufnahme von ein paar Einstellungen.
EDIT: Aha, der Slaveausgang ist kein Recording Ausgang. Zu stark.
Hier mein ausführlicher Artikel den ich gestern für ein anderes Forum geschrieben habe.
-----
Der erste (Kurz-)Bericht, Ersteindruck, was auch immer...
Leute, wenn ich zur Zeit eine Diplomarbeit im Bereich Marketing oder Produktdesign oder Produktmanagement schreiben müßte, ich würde diesen Amp als Thema wählen.
Er ist ein sogenanntes "deep product", das ist der englische Marketingsprech für: "ein Produkt, das unglaublich viele tiefgehende Funktionen bietet, aber trotzdem sofort auch vom Laien mit Spaß verwendet werden kann".
Die Funktionen sind wirklich atemberaubend vielfältig und man bekommt kaum eine nicht funktionierende Schalterstellung hin.
Allen des Englischen mächtigen Usern empfehle ich, die Betriebsanleitung zumindest auf den Seiten 5-21 zu überfliegen.
Laßt Euch durch die vielen kleinen Schalter nich verwirren, die braucht man im Betrieb nicht, nur zur Grundeinstellung.
http://www.piller.at/music/lonestar/lonestar.pdf
Meine Kurzbeschreibung: Ein 50/100W Amp mit zwei Kanälen, der 2. Kanal wahlweise als fetter Cleankanal mit Bypass des Drivereglers oder als echter Drivekanal.
Wahlweise mit Röhren- oder Diodengleichrichter, Bias schaltbar für 6L6 und EL34 (mit Kontroll-LED), eingebauter Variac ("Tweed mode"). Master- und Soloregler, serieller FX Loop, Röhren Springreverb (Kanäle getrennt), DI Ausgang inkl. Endstufe, alles true bypass! 1x12" Celestion C90 (Mesa Black Shadow) Lautsprecher.
Drei Lautsprecherausgänge (1x 8 Ohm, 2x 4 Ohm), welche völlig unempfindlich sind. Man wird sogar zum Impedanz-Mismatching animiert ("8 Ohm Speaker an 4 Ohm klingt im 50W Mode besser").
Viele der subtilen Schalterstellungen (z.B. Normal-Thick-Thicker im Drive Kanal) bieten genau diese Tiefe des Produkts: Wenig Änderung die der "Genießer" wahrnimmt, aber die auch nie "falsch" klingt.
Ebenso der Wechsel zwischen 50 und 100W (für mehr Headroom) oder der Diode/Tube Rectifier Schalter. Persönlicher Geschmack entscheidet, aber die "falsche" Schalterstellung klingt nicht "schlecht".
Arge Veränderungen bietet der Tweed/Variac Modus zusammen mit dem Tube Rectifier und den 50W Schaltern. Das 100W Monster wird zum kleinen matschigen Vintagecombo!
Generell muß man sagen, dass Mesa einen sehr geräuscharmen Amp gebaut hat. Weder Schalter oder Regler machen Geräusche, noch ist der (abschaltbare) Ventilator im Standbymodus störend hörbar.
Der Amp hat natürlich enormen Headroom, aber die Reglerwege sind realistisch nutzbar. Ein paar Grad an einem EQ Regler bewegen wirklich etwas (im Unterschied zu Marshall) und die Volume Regler sind nicht nur im ersten Viertel nutzbar (im Unterschied zu Fender). Die beiden Kanäle sind sehr leicht in der Lautstärke aneinander anpassbar, die Masterregler zeigen praktisch in die gleiche Richtung.
Natürlich wird kaum was in die Endstufe getrieben, aber man merkt einen Unterschied zwischen 50 und 100W Settings. 100W klingen im Cleankanal cleaner und im Drivekanal "fetter", auch bei gehobener Raumlaustärke - und logischerweise sind 100W nur unwesentlich lauter.
Extrem genial ist die "Output/Solo" Sektion, Manual Seite 14. Das ist sowas wie eine "Master-Master-Control" und ist nur aktiv, wenn der FX Loop nicht per Hardwareschalter ausgeschaltet ist. Diese Funktionen sind nämlich auch bei Nichtverwendung der FX Loop sehr sinnvoll, da man gegen minimale Einbuße an Höhen eine total flexible Endstufe erhält.
Der mitgelieferte Fußschalter schaltet nämlich außer zwischen den beiden Kanälen auf Wunsch auch die Solosektion - einen generellen Volume-Boost pro Kanal.
Ein dickes Plus an Mesa für das großartige Handbuch, das den doch eher komplizierten Amp sehr gut und praxistauglich beschreibt (liebevoll die "Pause" auf Handbuch Seite 15).
Die von mir gefundenen Settings entsprechen im EQ im wesentlichen einer Mischung aus Sample #6 und #7 auf Seite 21 im Handbuch. Ich habe beide Kanäle auf 50W mit Tube Rectifier und Drivekanal im "Thick" (="Plexi") Mode.
Neben dem Fußschalter wird eine Schutzhülle mitgeliefert (die zur Zeit meinen Bassman mit 2x10" Box bekleidet). Hinten im Amp ist ein Fach für den Fußschalter, allerdings habe ich keine Kabelbinder (oder ähnliches) für Netz- und Fußschalterkabel gefunden. Werde ich mir selbst basteln, hinten im offenen Combo ist ja Platz genug.
Morgen wird der Lone Star gleich mal mit Band in großem Saal beim Jam getestet. Ein weiterer Bericht folgt.